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Zehn Gebote für die Ehe 3/7 – Janet und Bayless Conley

„Bis dass der Tod uns scheidet“ mag einem manchmal wie ein schwer einzuhaltendes Versprechen erscheinen, wenn man nicht versteht, wie Gott sich die Ehe gedacht hat.

Obwohl es Gottes Plan ist, dass es Mann und Frau in der Ehe gut gehen soll, passiert das nicht einfach automatisch. An einer guten Ehe muss man arbeiten.

In dieser fünfteiligen Serie erkunden Bayless und Janet Conley, was die Bibel über die Ehe sagt und geben uns persönliche Einsichten aus ihren über 25 Jahren Erfahrung weiter. Wir lernen etwas über die spezifischen Rollen, die Gott sowohl dem Mann als auch der Frau zugedacht hat und erfahren, wie man Gottes Gebote anwenden kann, um unsere Ehen zu stärken und besser führen zu können und vieles mehr!

  • Bayless Conley: Herzlich willkommen zu unserer Sendung! Janet und ich werden heute wieder über das Thema Ehe sprechen.

     

    Janet Conley: Hallo.

     

    Bayless Conley: Diese Sendung gehört zu einer Reihe mit dem Titel „Die Zehn Gebote für die Ehe“. Wir hatten viel Spaß damit. Und wenn ich mich recht erinnere, warst du damals gar nicht dabei. Warum eigentlich?

     

    Janet Conley: Wir waren gerade Großeltern geworden. Das war so schön! Also haben wir die Sendung per Video gemacht.

     

    Bayless Conley: Inzwischen sind wir zum zweiten Mal Großeltern. – Jedenfalls war der Inhalt so gut und wir haben so viele positive Reaktionen bekommen, dass wir sie noch einmal zeigen möchten. Wenn Ihre Ehe nicht gut läuft, dann kann Ihnen Gottes Wort helfen. Stimmt doch, mein Schatz, oder?

     

    Janet Conley: Absolut richtig!

     

    Bayless Conley: Aber vielleicht ist Ihre Ehe auch gut und Sie fragen sich, warum Sie zuschauen sollten. Sollten auch glückliche Ehepaare diese Sendung sehen?

     

    Janet Conley: Aber natürlich! Man kann immer noch etwas lernen und an seiner Ehe arbeiten und sich immer mehr bereichern lassen.

     

    Bayless Conley: Also gut. Dann wollen wir uns jetzt gemeinsam mit Gottes Wort beschäftigen!

     

    Bitte schlagen Sie in der Bibel 2. Mose 19 auf. Gott betrachtete das Volk Israel in vielerlei Hinsicht als Seine Braut. Und nachdem Er Sein Volk aus Ägypten befreit hat, gab er Mose den sogenannten Dekalog – das, was wir die Zehn Gebote nennen. Das ist nicht nur eine Liste von Geboten und Verboten. Und es ist auch keine Treppe zum Himmel. Es ist gewissermaßen ein Eheversprechen für Gottes Volk. Achten Sie darauf, wie Gott sehr vertraut und beinahe romantisch mit Seinem Volk redet.

     

    1. Mose 19:4-6

    „Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan und wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und euch zu mir gebracht habe. Und nun, wenn ihr willig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, dann sollt ihr aus allen Völkern mein Eigentum sein; denn mir gehört die ganze Erde. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein. Das sind die Worte, die du zu den Söhnen Israel reden sollst.“

     

    Ziemlich vertraut und romantisch, wenn Sie mich fragen. Und dann, im 20. Kapitel, gibt Gott ihnen die Zehn Gebote. Die möchten wir uns jetzt nacheinander ansehen oder wenigstens Teile davon. Wir beginnen mit

     

    1. Mose 20:1-3

    „Und Gott redete alle diese Worte und sprach: Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausgeführt habe. Du sollst keine andern Götter haben neben mir.“

     

    Keine anderen Götter. Gott sagt: „Ich möchte eine exklusive Beziehung. Ich will dein Ein und Alles sein, nicht bloß das Tagesmenü.“ Das trifft auch auf die Ehe zu. Augustinus sagte: „Wem Christus nicht mehr wert ist als alles andere, dem ist er gar nichts wert.“

     

    Henry Ford sagte anlässlich seiner Goldenen Hochzeit: „Der Grund für meine erfolgreiche Ehe ist der gleiche wie für meinen Erfolg im Geschäftsleben: Ich bin immer beim gleichen Modell geblieben.“

     

    Im traditionellen Ehegelübde verspricht sich das Paar Treue „bis dass der Tod uns scheidet“. Keine Konkurrenz. Und ich sage Ihnen: Meine Frau Janet ist die Einzige für mich. Ich gehe nicht „shoppen“. Ich suche nicht nach einem neuen Modell. Ich bleibe bei dem, was ich habe. In einer Ehe ist nicht Platz für drei oder vier Partner, sondern nur für einen.

     

    Und Gott sagt zu Israel: „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Ich will in deinem Leben an der ersten Stelle stehen.“ Als Gott Adam erschaffen hatte, ließ er ihn in einen tiefen Schlaf fallen und nahm eine seiner Rippen… Alle zusammen: „eine Rippe“. Er nahm nicht drei oder vier Rippen und sagte: „Okay, Adam, das ist Eva, das ist Samantha, das ist Jacqueline, das ist Trisha.“ Nein, es war nur Eva. Es gab nur eine. Das ist Gottes Plan: ein einziger Partner.

     

    Ich habe Janet heute gefragt: „Wie wichtig ist es für dich zu wissen, dass dein Mann dir absolut treu ist?“ Und das gilt für beide: Wie wichtig ist es zu wissen, dass beide einander hundertprozentig treu sind und sich nach keinem anderen Partner umschauen? Und Janet sagte Folgendes dazu:

     

    Janet Conley auf Video: Ich denke, das ist wahrscheinlich das Wichtigste in einer Ehe. In den letzten Tagen habe ich mir einige Gedanken über unsere Ehe gemacht und mich gefragt, was für mich in unserer Ehe das Allerwichtigste ist. Und es war genau das. Wir sind einander treu. Und einfach zu wissen, dass wir einander absolut treu sind, bedeutet mir unglaublich viel. Ohne diese Treue wäre das Ganze so unsicher!

     

    Bayless Conley: Letztens habe ich es schon einmal erzählt: Manchmal streiten Janet und ich uns. Nicht oft, aber manchmal. Aber wissen Sie was? Wir nehmen nie das Wort „Scheidung“ in den Mund. Nie. Das ist einfach keine Option. Wir streiten uns und wissen, dass wir alles klären können. Ich meine: Janet ist eigenwillig. Ich bin eigenwillig. Manchmal haben wir Meinungsverschiedenheiten. Aber wir wachsen gemeinsam und wir klären unsere Konflikte. Und Janet muss sich nie fragen: „Was, wenn er mich verlässt?“ Das wird nicht passieren. Wir sind aneinander gebunden, seit wir an jenem Tag gemeinsam vor Gott standen.

     

    Ich weiß, unter den Zuhörern hier sind Menschen, die geschieden sind. Bitte verstehen Sie meine Worte nicht als Verurteilung. Darum geht es nicht. Aber wenn Sie wieder heiraten, muss es eine lebenslange Verpflichtung sein. Gott sagte zu Israel: „Kein anderer Gott neben mir.“

     

    Bei meiner Hochzeit mit Janet verließ ich meine Eltern und verband mich mit meiner Frau. Das Ehepaar steht Seite an Seite. In der Bibel steht, beide sind Erben der Gnade des Lebens. Kein anderer Mensch sollte über dem Ehepartner stehen – weder die Eltern noch die Kinder. Niemand außer dem Herrn Jesus Christus sollte über dem Menschen stehen, mit dem man verheiratet ist. Und Gott sagt zu Seinem Volk: „Unsere Beziehung wird nur funktionieren, wenn ich in eurem Leben an erster Stelle stehe.“

     

    Wenn Sie dieses Prinzip nicht in Ihrer Ehe praktizieren, steht die Beziehung von vornherein auf wackligen Füßen. Ihr Ehemann, Ihre Ehefrau, muss an erster Stelle stehen. Wie gesagt, es darf keine Konkurrenz geben.

     

    Weiter geht es in Vers 4 mit dem zweiten Teil des Gebots. Gott sagt:

     

    1. Mose 20:4-5

    „Du sollst dir kein Götterbild machen, auch keinerlei Abbild dessen, was oben im Himmel oder was unten auf der Erde oder was im Wasser unter der Erde ist. Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen.“

     

    Kein Götterbild von etwas, was im Himmel oder auf der Erde ist. Damit ist alles gemeint. Gott sagt also: „Macht euch kein Bild von mir, das ihr anbetet. Liebt keinen Ersatz, betet keinen Ersatz für mich an. Liebt mich.“

     

    Die Religionen haben immer wieder Bilder und Statuen gemacht und sie heilig genannt. Aber das alles sind nur Imitate. Gott sagt: „Tut das nicht. Verneigt euch nicht vor ihnen, betet sie nicht an, dient ihnen nicht.“ Und suchen Sie sich auch in der Ehe keinen Ersatz. Lieben Sie Ihren Ehepartner. Finden Sie Ihre Erfüllung in dieser Beziehung, nicht in einem Ersatz. Pornografie ist heutzutage ein riesiges Problem in der Welt und in der Kirche – nicht nur für Männer, auch für Frauen. Aber das ist nur ein billiger Ersatz. Ihre Leidenschaft und sexuelle Energie richten sich auf einen Ersatz, dabei sollten sie nur für Ihren Ehepartner vorbehalten sein. – Andere Menschen füllen ihr Leben mit Arbeit aus. Der Mann, der seine Arbeit mit nach Hause bringt und dessen Leben sich um seine Arbeit dreht.

     

    Übrigens kann das genauso auch die Frau betreffen. Es ist ein Ersatz, ein Überdruckventil. Alle Energie und Leidenschaft fließen in die Arbeit und die Ehe tritt irgendwo in den Hintergrund. Oder es kann auch sein, dass die Kinder eine Vorrangstellung einnehmen und zu einem Ersatz werden. Und das füllt den Raum aus, den eigentlich eine wachsende, liebevolle Beziehung zwischen den Eheleuten einnehmen sollte.

     

    Ich habe das schon oft miterlebt und es ist eine echte Tragödie. Statt sich aktiv darum zu bemühen, dass die Ehe an Qualität gewinnt und die Beziehung immer besser wird, tun weder der Mann noch die Frau, was sie eigentlich dazu beitragen sollten. Stattdessen stürzt der Mann sich in seine Arbeit. Und er ist damit ganz zufrieden und glücklich, aber sie spürt die Leere – also widmet sie sich voll und ganz den Kindern. Zunächst sieht alles wunderbar aus. Sie sind 25 Jahre verheiratet, die Kinder werden erwachsen und ziehen aus. Und dann entsteht eine Krise, weil es diese große, schmerzhafte Lücke gibt. Oder er geht in Rente und hat jetzt nicht mehr die Geliebte namens Arbeit und es entsteht eine Krise. Manche Paare lassen sich nach 25 oder 30 Jahren Ehe scheiden. Und oft geschieht das, weil beide sich einen Ersatz für die Beziehung zum Ehepartner gesucht haben.

     

    Ich habe Janet gefragt, mit welchen Dingen eine Frau in der Ehe die Beziehung zu ihrem Mann ersetzt und wie man sich davor schützen kann. Und sie hatte einiges dazu zu sagen.

     

    Janet Conley auf Video: Ich glaube, es kommt sehr häufig vor, dass die Frau ihre gesamte Zeit und Energie und alles, was sie hat, in ihre Kinder steckt. Dabei vernachlässigt sie dann die Beziehung zu ihrem Mann. Das passiert oft unbewusst, weil sie sich so sehr mit den Kindern verausgabt. Das ist nicht gut. Wenn die Kinder noch klein sind, muss man sehr viel in sie investieren. Sie brauchen viel Aufmerksamkeit und Zuwendung. Besonders, wenn sie noch so klein sind, sind sie in allem völlig von den Eltern abhängig. Deswegen ist es wichtig, dass Sie sich wenigstens einen Abend in der Woche für sich als Paar freihalten. Als unsere Kinder noch klein waren, hatten wir immer den Freitagabend für uns. Kämpfen Sie um diese gemeinsame Zeit. Und wenn die Kinder älter werden, behalten Sie diesen gemeinsamen Abend bei. Der Terminkalender ist immer voll mit Arbeit, mit den Aktivitäten der Kinder und so weiter. Achten Sie bewusst darauf, dass Sie als Ehepaar Zeit miteinander haben, wenigstens einmal pro Woche. Sorgen Sie dafür, dass diese Zeit für Sie beide reserviert ist.

     

    Bayless Conley: Alle zusammen: „Keinen Ersatz.“ Gut.

     

    Das Zweite Gebot finden wir in Vers 7. Gott sagt: „Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht zu Nichtigem aussprechen, denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen zu Nichtigem ausspricht.“

     

    Mit anderen Worten: „Wenn du eine gute Beziehung zu mir haben willst, dann sprich gut von mir.“ Achten Sie auf Ihre Worte. Der Begriff „nichtig“ bedeutet leer, bedeutungslos, unaufrichtig, ohne den nötigen Respekt. Wenn wir gedankenlos oder leichtfertig von jemandem sprechen, geht uns der Respekt vor demjenigen verloren. Es verändert nicht den anderen, sondern uns und unseren Blick auf den anderen. Manche Menschen sprechen viel zu lässig und respektlos von und mit Gott. Und auch das lässt sich auf die Ehe übertragen. Genau genommen gibt es in der Ehe wenige Dinge, die solche Auswirkungen haben wie Worte. Und auch dazu hatte Janet einiges zu sagen. Schauen wir noch einmal an die Leinwand.

     

    Janet Conley auf Video: Ich glaube, beides ist wichtig. Ein Mann braucht Respekt und Bewunderung und Anerkennung und das müssen wir Frauen auch aussprechen. Manchmal denken wir es nur, aber wir müssen es ihm auch sagen. Aber aus der Perspektive der Frau möchte ich sagen, dass das für mich auch wichtig ist. In der Bibel steht, dass Jesus die Gemeinde durch Gottes Wort reingewaschen hat. Man kann Gottes Wort beten, aber es ist auch wichtig, dass es einem zugesagt oder geschrieben wird. Worte sind wichtig. Ich meine, ich habe immer noch Karten von Bayless, die ich immer wieder lese. Ich weiß nicht, das hat eine besondere Wirkung auf die Seele einer Frau. Es hilft ihr, aufzublühen und so zu sein, wie Gott sie gemeint hat.

     

    Bayless Conley: Die Karten, die sie eben erwähnt hat – einige davon sind uralt. Ich habe sie ihr vor Jahren geschrieben. Es überrascht mich, dass sie sie aufgehoben hat. Ich bin von Natur aus eher nicht redselig. Das nehmen Sie mir wahrscheinlich nicht ab, weil Sie mich immer nur reden hören. Aber wenn ich nicht gerade auf der Kanzel stehe, rede ich nicht besonders viel. Deswegen sind meine Worte umso wichtiger für meine Frau. Ich muss an meiner Kommunikation arbeiten. Manche Menschen haben die Gabe des Redens – ich nicht. Also muss ich daran arbeiten, vor allem in meiner Ehe. Sie hat tatsächlich immer noch Karten, die ich ihr vor Jahren geschrieben habe! Ich habe ein paar romantische Zeilen geschrieben, und sie hebt die Karte immer noch auf… Verraten Sie es nicht meiner Frau, aber wenn sie mir eine nette Nachricht schreibt, lese ich sie, freue mich und werfe die Karte in den Papierkorb. Das heißt nicht, dass die Nachricht mir nichts bedeutet! Aber wenn Sie mir schreiben, mache ich das genauso. Nehmen Sie mir’s nicht übel. – Also: Worte sind besonders für Frauen unglaublich wichtig.

     

    Neulich habe ich über etwas gesprochen, das ich gern noch einmal wiederholen möchte. Als Gott Adam erschaffen hatte, gab es noch keinen anderen Menschen. Gott erschuf Adam und gab ihm eine Aufgabe. Adam sollte den Garten bewachen und bearbeiten. Wenn er Schwierigkeiten oder Probleme hatte, konnte er nur mit Gott darüber reden. Oder er musste die Sache mit sich selbst ausmachen und selbst eine Lösung finden. Ich glaube, Männer sind größtenteils so veranlagt. Wenn sie im Leben auf ein Problem stoßen, sprechen sie entweder mit Gott darüber oder machen es mit sich selbst aus. Normalerweise sagen sie nichts, bis sie das Problem gelöst haben. Wenn sie den Mund aufmachen, dann nur deswegen, weil sie eine Lösung gefunden haben. Aber Gott wirft diese Methode über den Haufen. Er erschafft die Frau und das Erste, was er ihr gibt, ist eine Beziehung. Deswegen will eine Frau, wenn sie im Leben auf ein Problem oder eine Schwierigkeit stößt, meistens zuerst darüber reden. Und so laufen dann auch die Gespräche ab. Wenn ein Mann und eine Frau über etwas sprechen, dann hört eine Frau nicht eher auf zu reden, bevor sie nicht eine Lösung gefunden hat. Das Reden gehört zum Lösungsprozess. Und wir als Männer hören uns gerade so viele Fakten an, dass wir eine Lösung präsentieren können. Die Frau redet immer noch, aber wir haben schon abgeschaltet. Bei uns drehen sich jetzt die Rädchen im Kopf. Wir lächeln und nicken und denken nach. Und dann unterbrechen wir sie und sagen: „Okay, du solltest Folgendes machen.“ Und sie unterbricht sich kurz, sagt: „Oh, okay“ und redet weiter. Wir denken: „Dann stimmte wohl etwas an der Lösung nicht“, und Schwups, ziehen wir uns in uns selbst zurück. Wir denken: „Dann ist es vielleicht etwas anderes.“ Und wir präsentieren ihr die nächste Lösung. Männer und Frauen sind sehr unterschiedlich veranlagt. Und das Reden ist unglaublich wichtig für Frauen. In den vielen Jahren Seelsorge habe ich so viele Geschichten gehört… !

     

    Die häufigste Klage von Frauen über ihre Männer ist, dass er nicht redet. Er kommt heim und ist so kommunikativ wie die Haustür. – Sicher haben Sie das, was ich gleich sage, schon einmal gehört… die genauen Zahlen habe ich nicht vor mir. Der Durchschnittsmann redet pro Tag ungefähr 25.000 Wörter, die Durchschnittsfrau ungefähr 75.000. Ich weiß nicht, wer solche Statistiken macht, aber etwa so sehen die Zahlen aus. Der Mann kommt von der Arbeit und hat vielleicht schon 24.550 seiner Wörter verbraucht. Aber die Frau – besonders, wenn sie mit den Kindern daheim ist – hat erst 700 Wörter gesprochen und zwar hauptsächlich: „Nein!“ … oder: „Finger weg!“ Sie sehnt sich also nach Kommunikation. Er kommt hundemüde nach Hause und will sich nicht unterhalten und sie muss sich noch 74.000 Wörter von der Seele reden. Also muss er lernen, ein guter Zuhörer zu sein und sich am Gespräch zu beteiligen. Sonst gehen die beiden einfach zu Bett und spätestens am zweiten Abend hat sie 150.000 Wörter übrig. Am vierten Abend haben sich bei ihr 300.000 Wörter angestaut. Lassen Sie das einen Monat laufen und sie hat den gesamten Brockhaus auf Lager. Und wenn das jahrelang so geht, dann will sich ihre Frau die ganze Frankfurter oder Leipziger Bibliothek von der Seele reden – aber bisher hatte sie keine Gelegenheit dazu. Deswegen ist es so wichtig, Männer, dass wir lernen, mit unseren Frauen zu sprechen und darauf zu achten, was wir sagen. Davon redet Gott hier. Lernen Sie, gut von Ihrem Ehepartner zu sprechen. Bauen Sie den anderen mit Ihren Worten auf. Seien Sie großzügig mit Lob. Im Jakobusbrief heißt es, unsere Worte sind wie das Steuer eines Schiffs. Das Steuer bestimmt, in welche Richtung das Schiff fährt. Und unser Leben steuern wir mit den Worten, die wir sagen.

     

    Vor Kurzem gab es hier in der Gegend ein Unglück. Ich habe um einige Ecken von dieser Geschichte erfahren, aber sie stand sicher auch in den Zeitungen. In den Nachrichten habe ich sie verpasst. Also, ein junges Ehepaar – ich glaube, die beiden waren sogar frisch verheiratet – war mit einem kleinen Boot unterwegs. Sie waren hier an der kalifornischen Küste unterwegs und kollidierten mit einem größeren Schiff; ich meine, es geschah nach Einbruch der Dunkelheit. Beide starben.

     

    Das erinnert mich an die Ehe und an die Frage, wohin Ihr Ehe-Boot unterwegs ist. Achten Sie auf Ihre Worte. Ihre Worte geben Ihre Richtung vor. Sind Sie auf Kollisionskurs und wird Ihre Ehe in einer Scheidung zerschellen? Oder sind Sie unterwegs in eine gesegnete Zukunft? Hören Sie auf Ihre Worte. Ihre Worte haben viel Einfluss. Sie können Liebe, Freude, Ermutigung und Hoffnung enthalten – oder Angst, Hass und Verbitterung. Sie können aufbauen oder einreißen.

     

    Meine Frau und ich haben schon Menschen erlebt, von denen konnten wir gar nicht schnell genug wegkommen, weil sie ständig aufeinander losgegangen sind. Sie haben sich ununterbrochen mit ihren Worten verletzt. Eine solche Beziehung wird am Ende auf Grund laufen, wenn sich nichts ändert.

     

    Vor vielen Jahren waren Janet und ich auf einer Pastorenkonferenz. Der Referent war gut, aber er redete ziemlich lange. Ich bin ein ganz guter Zuhörer und der Mann war ein guter Referent, aber er redete zu lange. Sein Vortrag ging um die zwei Stunden. Ich selbst bin nicht gut genug, um auch nur 90 Minuten zu reden und die meisten Menschen können nicht länger zuhören als sie sitzen können. Er redete also über zwei Stunden und nach ungefähr 90 Minuten hatte er mich abgehängt. Ich fing an, die Deckenplatten zu zählen. Plötzlich fiel mir ein Ehepaar mit zwei Teenagerjungen auf. Die Jungs saßen da und schrieben mit – und das sogar noch nach der 90-Minuten-Marke. Das fand ich wirklich erstaunlich. Ich dachte: „Diese Familie muss ich nachher kennenlernen.“ Und die Jungs waren wirklich anders! Ich ging zu ihnen hin und redete mit ihnen. Es waren ganz normale Jungen, aber sehr respektvoll und ich unterhielt mich eine Weile mit ihnen. Die Jungs beeindruckten mich einfach! Also gingen Janet und ich zu ihren Eltern und sagten: „Uns ist aufgefallen, dass Ihre Kinder die ganze Zeit mitgeschrieben haben. Dann haben wir mit ihnen gesprochen und sie waren offen und respektvoll. Offenbar haben Sie bei der Erziehung gute Arbeit geleistet.“ Unsere Kinder waren damals noch sehr klein und ich fragte die Eltern: „Haben Sie irgendwelche guten Tipps für uns?“ Und sie sagten: „Wissen Sie, die Jungs haben sich früher bis aufs Blut gestritten. Da haben wir sie gezwungen, sich in die Augen zu schauen und gute Dinge übereinander zu sagen.“ Ich fragte: „Wirklich?“ Sie sagten: „Ja. Das klang dann etwa so: Du bist mein Bruder und ich hab dich lieb. Ich bin immer für dich da.“ Das war gar nicht kitschig. Diese Eltern hatten ihre Jungs einfach zum Reden gezwungen. Und dann erzählten sie: „Wir merkten, wie sich bei ihnen etwas veränderte. Da dachten wir: Zu uns kommen so viele Ehepaare, die sich nur noch an die Gurgel gehen. Wenn man den Mann hört, könnte man meinen, sie ist eine Hexe und wenn man die Frau hört, meint man, er sei ein Verbrecher. Und wenn man die beiden zusammen in einem Raum hat, ist das manchmal entsetzlich. Also haben wir es mit den Paaren wie mit unseren Kindern gemacht. Manche dieser Ehen standen kurz vor dem Aus. Wir sagten: Wenn wir Ihnen helfen und Sie beraten sollen, müssen Sie Folgendes tun. Sie müssen sich jetzt ins Gesicht sehen. Schauen Sie sich in die Augen. Und dann forderten wir sie auf, gute Dinge übereinander zu sagen. Und wenn dem Paar nichts einfiel, sagten wir: Sie haben ihn oder sie doch aus einem bestimmten Grund geheiratet. Erinnern Sie sich, was das war und sagen Sie ihm das. Und dann bekamen sie eine Hausaufgabe: Sie mussten einander bis zum nächsten Termin mindestens sechs Mal am Tag etwas Positives sagen. Auch wenn es ihnen schwer fiel, aber sie mussten etwas Positives sagen. Und wir haben bei einem Ehepaar nach dem anderen Wunder geschehen sehen – wenn sie nur anfingen, einander Gutes zu sagen. Sie mussten die zerstörerischen, abwertenden Worte ersetzen… und manche mussten ziemlich tief nach Komplimenten graben, aber sie haben es getan. Und das hat ihre ganze Ehe verändert.“

     

    Ich glaube, das ist ein biblisches Prinzip. Wie gesagt, im Jakobusbrief lesen wir das sehr deutlich. Dort heißt es, die Zunge ist ein Feuer, eine Welt der Ungerechtigkeit, die so fest in uns verankert ist, dass sie unsere ganze Existenz in Brand stecken kann. Jeder Bereich unseres Lebens lässt sich mit Worten in Brand stecken und niederbrennen. Worte haben viel Macht. Denken Sie einmal nach. Mit Worten können wir Jesus unser Leben anvertrauen. In der Bibel steht, wer im Herzen glaubt, dass Gott Jesus von den Toten auferweckt hat und Ihn mit dem Mund als Herrn bekennt, der wird gerettet. Das bedeutet, man kommt aus der Dunkelheit ins Licht und das ewige Ziel ist nicht mehr die Hölle, sondern der Himmel. Unser inneres Wesen ändert sich, wenn Herz und Lippen zusammenkommen und Gottes Wort zu unseren Worten wird. Umso leichter sollte es sein zu glauben, dass sich eine Ehe ändern kann, wenn Herz und Lippen zusammenkommen und wir anfangen, das Richtige zu sagen. Deswegen: Männer, wir müssen dringend an unserer Kommunikation arbeiten. Und, meine Damen und Herren, wir müssen daran arbeiten, einander die richtigen Worte zu sagen. Ich möchte Ihnen eine kleine Aufgabe mitgeben: Bevor Sie heute abend zu Bett gehen, schreiben Sie zwei oder drei ermutigende Dinge auf – auch wenn Sie sich dafür anstrengen müssen – und sagen Sie sie Ihrer Frau oder Ihrem Mann.

     

    Bayless Conley: Ich finde diesen Gedanken ziemlich faszinierend, dass die Zehn Gebote nicht nur eine Liste von Geboten und Verboten sind. Es ist keine Treppe zum Himmel, sondern eigentlich ein Eheversprechen. Gott sagt zu Seinem Volk: „Wenn wir eine gute und gesunde Beziehung haben wollen, müssen diese Dinge in Ordnung sein.“ Und Sie sehen ja, die Zehn Gebote sind sehr lebensnah als Richtlinien für die Ehe. Zum Schluss haben wir eben über die Bedeutung unserer Worte gesprochen. Der Autor der Sprüche schrieb, wir werden die Frucht der Zunge zum Tod oder zum Leben essen. Deshalb hoffe ich, dass Sie aus der heutigen Sendung etwas mitgenommen haben. Nächste Woche folgt die Fortsetzung. Verpassen Sie nicht, wie es mit den Zehn Geboten für die Ehe weitergeht. Bis dann!

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    1. Lieber Bayles Conley,
      Was ist aber, wenn mich der Ehemann verlassen hat? Wir waren über 30 Jahre verheiratet. Er war selbstständig und ich habe das Geld verdient, damit er selbstständig arbeiten konnte. Als ich in Rente ging, ist er ausgezogen. Heute habe ich eine kleine Rente. Ich bin so dankbar, dass ich meinen Glauben habe. Mit Gottes Hilfe und viel Beten schaffe ich es. Aber dass alleine sein ist schon schwer. Ich wünsche mir schon sehr einen neuen Partner.
      Liebe Grüße
      Dagmar

      1. Ich lebe sei 8 Jahren von meinem Mann getrennt. Wir sind nicht geschieden . Ich habe eine sehr starke Gemeinde hinter mir .
        Die Beziehung zu Jesus und dem Vater lassen mich schwere Zeiten und Situationen gut durch stehen.
        Auch sehr viele Gespräche mit meinen Geschwistern und unverzagte Gebete helfen mir .
        Liebe Grüße
        Sylvia

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