Wie betet man für Kranke?
Der Heilige Geist verleiht einigen Menschen die Gabe der Heilung. Aber sollen auch die, die diese Gabe nicht haben, für Kranke beten? Bayless Conley hat die Antwort auf diese Frage und erklärt, warum Versöhnung und ein reines Herz in der Kirchengemeinde eine wichtige Voraussetzung für Heilung ist.
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Es gibt auch heute in der Gemeinde viele, die krank und schwach sind und auf der Schwelle des Todes stehen. Sie werden erst gesund, wenn sie umkehren und ihre Herzen reinigen lassen. Vielleicht sagen Sie: „Pastor Bayless, Sie machen mir Angst.“ Ja, das hoffe ich. Ich finde es selbst absolut alarmierend. Aber so steht es in der Bibel. Wenn ich Johannes 3,16 glaube, dann muss ich auch diesen Versen glauben. Wenn ich glaube, dass Gott Liebe ist, muss ich auch diesen Versen glauben. Es ist eine Warnung, die wir ernst nehmen sollten.
Hallo, mein Freund. Ich freue mich, dass Sie heute eingeschaltet haben. Darf ich Sie zu etwas herausfordern? Schenken Sie mir die nächsten 30 Minuten. Hören Sie mit dem auf, was Sie gerade tun, setzen Sie sich hin und denken Sie über das nach, was ich sagen werde. Wir wollen über Gottes Wort sprechen. Diese Dinge sind sehr wichtig.
Es geht um das Thema Heilung. Und es ist sehr interessant. Wir schauen uns Fragen an, die in der Bibel im Zusammenhang mit dem Thema Heilung gestellt werden. Das kann eine Geschichte sein, in der Jesus jemanden heilt und diese Person eine Frage stellt. Oder der Herr selbst stellt die Frage. Oder es kann auch eine Frage sein, die in einem Bibeltext auftaucht, den wir uns anschauen. Wir forschen nach und suchen nach Antworten auf diese Fragen zum Thema Heilung. Vielleicht brauchen Sie gerade keine Heilung, aber irgendwann in Ihrem Leben werden Sie das. Es ist ein wichtiges Thema.
Wir haben uns in den vergangenen Wochen verschiedene Fragen zu diesem Thema angeschaut. Vielleicht haben Sie es gesehen. Und heute kommen wir zu 1. Korinther 12, wo der Apostel Paulus mit der Kirche in Korinth über die Gaben des Heiligen Geistes spricht. Es gibt neun verschiedene Gaben des Geistes, die Christen geschenkt werden. Und Paulus stellt eine interessante Frage. Ich lese aus 1. Korinther 12,7-11. Da sagt er:
„Durch einen jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller. Dem einen wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben; dem andern ein Wort der Erkenntnis durch denselben Geist; einem andern Glaube“ – oder, wie es in der Amplified Bible steht, „einen besonderen Glauben“ – „in demselben Geist; einem andern die Gabe, gesund zu machen, in dem einen Geist; einem andern die Kraft, Wunder zu tun; einem andern prophetische Rede; einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Zungenrede; einem andern die Gabe, sie auszulegen. Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist, der einem jeden das Seine zuteilt, wie er will.“
Er teilt sie jedem in der Gemeinde zu, wie er will. Und eine der hier erwähnten Gaben, die der Heilige Geist bestimmten Personen in der Gemeinde schenkt, ist die Gabe der Heilung. Im Griechischen steht beides in der Mehrzahl: Gaben der Heilungen. Das heißt, dass eine Person vielleicht nicht alle Gaben für Heilung haben wird, aber für bestimmte Heilungen. Es ist wie ein Strauß von Gaben innerhalb dieser Gabe. Wie ein Bund Trauben, das an einer Rebe hängt.
Manche haben vielleicht oft Erfolg, wenn sie für Menschen mit Halskrankheiten oder Hautproblemen beten. Andere haben Erfolg, wenn sie für Menschen mit Krebs beten. Was es auch sein mag. In der Bibel steht, dass Jesus den Geist ohne Einschränkungen besaß. Er heilte alle, die zu ihm kamen. Die Blinden, die Verstümmelten, die Gehörlosen – jedes Leiden, das man sich vorstellen kann, hat Jesus geheilt. Jesus hatte den Geist ohne Einschränkungen. Wir jedoch als einzelne Mitglieder der Gemeinde bekommen den Geist in einem bestimmten Maß. In unserem Team gibt es beispielsweise jemanden, den Gott auf wundersame Weise gebraucht, um Menschen durch Gebet zu heilen. Wenn dieser Mann für Menschen betet, erlebt er in bestimmten Bereichen ungewöhnlich viele Heilungen. Er hat eine Gabe der Heilung. Lesen wir ab Vers 29 weiter. Da fragt Paulus:
„Ist jeder ein Apostel?“
Die Antwort ist natürlich Nein. Apostel heißt „Gesandter“. Nicht jeder hat das Amt des Apostels.
„Ist jeder ein Prophet? Nein. Sind alle Lehrer? Nein. Hat jeder die Kraft, Wunder zu tun?“
Nein. Das ist eine andere Gabe des Geistes – die Kraft, Wunder zu tun. Nein, nicht jeder hat diese Gabe. Der Heilige Geist teilt die Gaben nach seinem Willen zu. Wir haben es gelesen. Und dann steht in den Versen 30-31:
„Haben alle die Gabe der Heilung? Natürlich nicht. Gibt Gott uns allen die Gabe, in anderen Sprachen zu sprechen? Können alle andere Sprachen deuten? Nein! Strebt aber nach den größeren Gaben! Ich will euch etwas zeigen, das alle diese Gaben übertrifft!“
Das finden wir in 1. Korinther 13, wo es um die Liebe geht. Das ist der Geist, der dahinter stehen soll. Er ersetzt die Gaben nicht, sondern ist die Einstellung und Haltung, die den Gebrauch der Geistesgaben prägen soll. Und Paulus sagt, dass wir nach den größeren Gaben streben sollen. Die größte Gabe ist diejenige, die man in dem Moment braucht. Wenn man krank ist, braucht man nicht unbedingt die Gabe der Weissagung, sondern die Gabe der Heilung. Streben wir also nach den größten Gaben.
Er fragt: „Sprechen wir alle in fremden Sprachen?“ Die Antwort ist Nein. Wenn wir es im Zusammenhang lesen, sehen wir, dass damit nicht die Gabe der Zungenrede gemeint ist, durch die wir in unserer Gebetssprache mit Gott reden. In der Bibel steht: „Wer in unbekannten Sprachen spricht, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott. Er erbaut sich selbst.“ Er baut sich selbst auf und lädt sich mit Energie auf.
Und danach spricht Paulus über die Gabe des Geistes, die nicht Gott gegenüber verwendet wird, sondern in der Gemeinde. Diese Sprachenrede wird ausgelegt. Diese Gabe wird nicht vertikal genutzt, sondern horizontal. Jemand sagt etwas in einer unbekannten Sprache und ein anderer mit der Gabe der Auslegung übersetzt es, damit es der Gemeinde etwas nützt. Wo Paulus fragt: „Sprechen alle in fremden Sprachen? Legen alle aus?“, meint er also nicht die persönliche Gebetssprache, die wir durch die Taufe mit dem Heiligen Geist bekommen.
Das Thema, um das es hier geht, ist die Gabe, zu einem anderen Menschen oder einer Gemeinde in fremden Sprachen zu sprechen. Und das legt dann jemand aus. Oder man hat beide Gaben, sagt es zuerst in der fremden Sprache und übersetzt es dann. Diese Sprache wird horizontal gebraucht. Und diese Gabe hat nicht jeder in der Gemeinde. Das ist der Kontext dieser Frage. Es geht nicht um unser persönliches Gebetsleben. Wenn man das so auslegt, reißt man den Vers aus dem Zusammenhang und lässt ihn verwundet und blutend liegen.
Paulus fragt auch: „Haben alle die Gaben der Heilungen?“ Nein. Nicht jeder bekommt von Gott die Gabe oder mehrere Gaben, mit denen er Kranke heilen kann. Nein, nicht jeder hat diese Gabe.
Das ist klar. Wir haben es gelesen. Aber alle Christen werden in Markus 16 von Jesus dazu aufgefordert, Kranken die Hände aufzulegen. Dann wird der Herr sie heilen und sie werden gesund. Die Jünger zogen los und predigten überall. Und der Herr wirkte mit ihnen und bestätigte das Wort durch Zeichen.
Sie zogen los und handelten nach seinem Wort. Sie legten den Kranken die Hände auf und der Herr war mit ihnen und bestätigte sein Wort. Als Christ habe ich vielleicht nicht die Gaben der Heilungen. Ich habe vielleicht keine Heilungsgabe, die ich bei bestimmten Leiden nutzen kann. Aber als Christ kann ich im Glauben kranken Personen die Hände auflegen, dem Gebot von Jesus gehorchen und vertrauen, dass er diese Person heilen wird. Ich kann auch selbst Gottes Zusagen glauben und Heilung empfangen.
Im Jakobusbrief wird die Frage gestellt: „Ist jemand unter euch krank? Er soll die Ältesten der Gemeinde rufen. Sie sollen für ihn das Gebet des Glaubens beten und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das Gebet des Glaubens wird den Kranken heilen und der Herr wird ihn aufrichten. Wenn er gesündigt hat, wird ihm vergeben werden.“ Ich kann jederzeit die Ältesten der Gemeinde rufen, damit sie mich mit Öl salben und das Gebet des Glaubens für mich beten.
Hier steht, dass das Gebet des Glaubens den Kranken heilen wird. Nicht die Gaben der Heilungen. Das ist etwas anderes. Diese Gabe des Geistes bekommen nicht alle. Wie gesagt: Jesus hatte den Geist ohne Einschränkungen. Wir haben den Geist in bestimmtem Maß. Das ist also eine Frage, die im Zusammenhang mit Heilung gestellt wird. Und ich finde, es ist eine gute Frage und es wert, darüber nachzudenken.
Gehen wir weiter zu etwas, das ich ziemlich beängstigend finde. Es wird in der Bibel deutlich gesagt. Ich habe noch nie gehört, dass darüber gepredigt wurde, aber ich habe schon darüber gepredigt. Und ich habe gelesen, dass manche Autoren dieses Thema behandelt haben. Nicht in einem neueren Buch, sondern bei vorherigen Generationen. Einige der alten Prediger, die über Heilung sprachen, haben das geschrieben. Aber für mich ist das eine der beängstigendsten Stellen im Neuen Testament.
Wir lesen im gleichen Buch weiter, 1. Korinther, Kapitel 10, die Verse 16-17. Wenn es zuerst so aussieht, als habe es nichts mit Heilung zu tun, bleiben Sie dran. Wie gesagt, es ist beängstigend. Es ist wirklich besorgniserregend. Und Sie müssen das wissen und verstehen. In 1. Korinther 10,16-17 spricht Paulus über das Abendmahl. Er schreibt an die Gemeinde in Korinth. Und er sagt:
„Wenn wir am Tisch des Herrn den Kelch segnen, haben wir dann nicht gemeinsam Anteil am Segen des Blutes von Christus? Und wenn wir das Brot brechen, haben wir dann nicht gemeinsam Anteil am Segen des Leibes von Christus? Wir alle essen von einem Laib Brot und zeigen damit, dass wir alle zusammen ein Leib sind.“
Er spricht über die Feier des Abendmahls. Er sagt, dass das Abendmahl bildlich den Leib von Christus darstellt, der am Kreuz zerbrochen wurde und das Blut, das er vergossen hat. Wenn wir das Brot brechen, erinnern wir an seinen zerbrochenen Leib, und mit dem Wein erinnern wir an sein Blut, das vergossen wurde. Aber der Apostel Paulus sagt, dass das Brot auch für den Leib Christi steht. Für die Gemeinde. Denn wir sind zwar viele, aber wir sind ein Leib. Und in diesem Sinne geht es in 1. Korinther 11 weiter. Dort im nächsten Kapitel, ab Vers 20, schreibt Paulus der Gemeinde von Korinth:
„Wenn ihr nun zusammenkommt, so hält man da nicht das Abendmahl des Herrn. Denn ein jeder …“
Hier weist er sie zurecht. Er sagt:
„Denn ein jeder nimmt beim Essen sein eigenes Mahl vorweg, und der eine ist hungrig, der andere ist betrunken. Habt ihr denn nicht Häuser, wo ihr essen und trinken könnt? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämt die, die nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch loben? Hierin lobe ich euch nicht.“ Und weiter schreibt er: „Denn ich habe von dem Herrn empfangen …“
Nun geht es darum, wie es sein sollte.
„Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich euch weitergegeben habe: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach’s und sprach: Das ist mein Leib für euch; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis.“
Er sagt: „Ihr nutzt den Vorwand, dass ihr zum Abendmahl zusammenkommen und es feiern wollt, wie er der Herr es gelehrt hat. Aber stattdessen beschämt ihr bestimmte Personen in der Gemeinde. Ihr missachtet bestimmte Leute in der Gemeinde. Einige von euch sind betrunken. Ihr behandelt das Abendmahl ohne Respekt. Ihr behandelt die Gemeinschaft ohne Respekt. Ihr verachtet damit die Gemeinde Gottes.“
Kurz zuvor hatte er gesagt: „Das Abendmahl steht für den Körper und das Blut von Jesus. Aber es steht auch dafür, dass wir alle eins sind.“ Vielleicht sagt nun jemand: „Okay. Wir haben verstanden, dass es damals in dieser Gemeinde Probleme gab. Sie haben bestimmte Mitglieder der Gemeinde nicht wertgeschätzt. Sie haben die Armen benachteiligt. Sie haben sich betrunken. Sie haben das Abendmahl nicht mit dem angemessenen Respekt behandelt. Was hat all das mit Heilung zu tun?“
Ich will es Ihnen zeigen. Und das ist der Teil, der wirklich beängstigend ist. Es gab also in der Gemeinde Spaltungen und Streit. Zwischen den Mitgliedern der Gemeinde gab es Dinge, die es nicht geben sollte. Und nun kommen wir zu Vers 29 im gleichen Kapitel. Es geht immer noch um das Abendmahl. Wir lesen ab Vers 28, einem Vers weiter vorn.
„Deshalb solltet ihr euch prüfen, bevor ihr das Brot esst und aus dem Kelch trinkt. Denn jeder bringt beim Essen und Trinken ein Gerichtsurteil über sich, wenn er den Leib des Herrn nicht als etwas Besonderes achtet.“ Das hatten die Korinther getan.
Das Wort „achten“ bedeutet eigentlich „verstehen“. Es bedeutet „etwas richtig einschätzen oder beurteilen“. Und ja, das bezieht sich auf den Körper von Jesus, der für uns zerbrochen wurde. Er hat die Dornenkrone auf seinem Kopf getragen, um uns Frieden zu bringen. In der Bibel steht, dass sein Rücken mit einer römischen Peitsche aufgerissen wurde, um uns Heilung zu bringen. Durch seine Wunden sind wir geheilt. Wenn wir das nicht würdigen, haben wir ein Problem. Paulus schreibt:
„Denn jeder bringt beim Essen und Trinken ein Gerichtsurteil über sich, wenn er den Leib des Herrn nicht als etwas Besonderes achtet. Aus diesem Grund sind viele von euch schwach und krank, und einige sind sogar gestorben.“
Der Kontext hier ist die Gemeinschaft im Abendmahl. Vielleicht tun Sie das auch in Ihrer Gemeinde. Wir essen das Brot und trinken den Wein. Das ist etwas, zu dem wir aufgefordert werden. Jesus sagt: „Tut es zu meinem Gedächtnis. Tut es zur Erinnerung an das, was ich getan habe.“ Manche Theologen nennen es „die große Predigt“. Es ist eine Predigt, die wir mit unserem Handeln halten. Wir sagen damit: „Wir glauben, dass Jesus sein Blut für uns vergossen hat. Wir glauben, dass er sich verwunden ließ, damit wir geheilt werden.“
Aber der Kontext hier und der wahrscheinlich wichtigste Punkt, um den es dem Apostel Paulus geht, ist die Einheit der Christen. Die Korinther brachten nicht allen Mitgliedern der Gemeinde die gleiche Wertschätzung entgegen. Wenn wir in den Kapiteln 12, 13 und 14 weiterlesen und uns dazu die Kapitel 10 und 11 anschauen, sehen wir, dass Paulus viel über die Gemeinde spricht. Darüber, dass Gott der Gemeinde verschiedene Gaben schenkt. Dass er Leiter einsetzt und dass jedes einzelne Mitglied wertvoll ist und geschätzt werden sollte, weil wir alle zusammengehören.
Wenn wir die Gemeinde nicht achten, wenn wir nicht die Leiter und die Gaben anerkennen, die Gott der Gemeinde gegeben hat, wenn wir Uneinigkeit zulassen und auf Brüder oder Schwestern herabschauen, die zu uns gehören, dann haben wir ein Problem. Paulus sagt hier: „aus diesem Grund“. Aus welchem Grund? Weil sie nicht verstanden hatten, dass alle zusammengehören. Er sagt: „Ihr seid ein Brot. Ihr seid ein Leib.“ Wer eine exklusive Vorstellung von der Gemeinde hat und denkt, dass nur die eigene kleine Gruppe alles richtig macht; wer nicht die Gesamtheit aller Christen anerkennt und akzeptiert, dass alle, die den Namen von Christus nennen, sich von ihren Sünden abwenden, ihr Vertrauen auf das kostbare Blut von Jesus setzen und neu geboren worden sind, zur Gemeinde der Christen gehören; wer das tut, sagt Paulus, erlebt Folgendes.
„Aus diesem Grund sind viele von euch schwach und krank, und einige sind sogar gestorben.“
In der Lutherbibel steht:
„Darum sind auch viele Schwache und Kranke unter euch, und nicht wenige sind entschlafen.“
Auch hier: Viele. Nicht wenige. In der Neuen Genfer heißt es:
„Das ist übrigens auch der Grund, weshalb so viele von euch schwach und krank sind. Manche aus eurer Gemeinde sind sogar gestorben.“
Weil sie die Gemeinde des Herrn nicht richtig beurteilt haben. Ich finde das besorgniserregend. Glauben wir es, wenn in der Bibel steht, dass es in der Gemeinde von Korinth viele gab, die schwach und krank waren und früh gestorben sind, weil sie den Mitgliedern der Gemeinde nicht die richtige Wertschätzung entgegengebracht haben? Weil sie die Leiter und die Gaben, die Gott der Gemeinde geschenkt hat, nicht geachtet haben? Weil sie Uneinigkeit und Streit in ihren Reihen zugelassen haben? Wir sollen die Gemeinschaft der Christen richtig beurteilen, anerkennen und wertschätzen. In 1. Korinther 11,22 schreibt er weiter:
„Ist das wirklich wahr? Könnt ihr denn nicht zu Hause essen und trinken? Oder wollt ihr der Gemeinde Gottes Schande machen und die Armen beschämen? Was soll ich dazu sagen? Soll ich euch dafür loben? Nein, dafür lobe ich euch nicht.“
Er stellt die Frage noch einmal. Es geht immer noch um die Gemeinschaft der Christen. Es schließt direkt an das an, was wir gerade gelesen haben. 1. Korinther 12,21-23:
„Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht. Und der Kopf kann nicht zum Fuß sagen: Ich brauche dich nicht. In Wirklichkeit sind oft gerade die scheinbar schwächeren oder unwichtigeren Körperteile besonders notwendig. Und die Körperteile, die wir verstecken möchten, kleiden wir mit umso größerer Sorgfalt. So verbergen wir manche Körperteile besonders sorgfältig vor den Blicken anderer.“
Wir sollten also nie zu einem anderen Christen sagen: „Du bist nicht wertvoll. Du hast keinen Wert. Ich werde dich nicht wertschätzen.“ Wenn wir das tun, laden wir damit Krankheit und Leiden ein. Ich glaube, dass es in der Gemeinde von Korinth viele gab, die schwach und kraftlos waren, viele, die krank waren und viele, die früh starben, weil sie nicht die richtige Haltung gegenüber anderen Mitgliedern der Gemeinde hatten.
Viele in der Gemeinde sind früh gestorben. Sie starben vor ihrer Zeit, weil sie Bitterkeit und Streit in ihr Herz gelassen hatten und weil sie die Gemeinde, den Leib von Christus, nicht angemessen würdigten. Sie hatten zugelassen, dass sich Zwietracht in ihren Herzen und ihren Reihen breitmachte. Sie redeten negativ über andere.
Es gibt Leute, die zum Gottesdienst gehen und dann nach Hause kommen, am Tisch sitzen und den Pastor und die Gemeinde zerreißen. Sie reden über die Predigt und finden kein gutes Wort darüber. Es gibt Leute, die unter den Geschwistern in der Gemeinde Zank und Streit säen. Sie tragen den Tratsch von einer Person zur nächsten. Sie sorgen für Uneinigkeit in der Gemeinde. Mein Freund, das ist gefährlich. Wenn Sie die Gemeinde oder Mitglieder der Gemeinde verachten; wenn Sie Bitterkeit oder Groll gegen Leiter der Gemeinde oder Mitglieder der Gemeinde hegen; wenn Sie Menschen geringschätzen, die nicht zu Ihrer Gruppe gehören und nicht in allem Ihrer Meinung sind und Sie darum schlecht über sie reden und glauben, dass nur Sie und Ihre Leute alles verstanden haben – hören Sie: Wenn Sie das tun und krank sind, dann werden Sie nicht geheilt, bevor Sie nicht Buße für Ihr Verhalten tun.
Ich für meinen Teil möchte nicht früh sterben. Ich möchte nicht krank sein. Ich möchte keine Krankheit in meiner Familie haben. Und darum werden Sie nie erleben, dass ich schlecht über Gemeindemitglieder oder einen Pastor rede. Selbst wenn ich nicht zu hundert Prozent theologisch mit ihnen einer Meinung bin. Und das trifft auf einige zu. Manche dieser Themen spreche ich auch in Predigten an. Aber ich werde nie Namen nennen.
Ich sage nur: „So steht es in der Bibel. Es gibt Leute, die dies und jenes sagen, aber in der Bibel steht es folgendermaßen.“ Menschen wachsen und verändern sich. Ich werde nicht hingehen und jemanden verurteilen. Gott ist derjenige, der ihre Herzen kennt.
So etwas ist gefährlich. Ich hatte einmal Freunde, die mit einem jungen Evangelisten unterwegs waren. Ich kannte den Evangelisten. Ich hatte ihn gerade erst kennengelernt. Das ist schon viele Jahre her. Ich war noch ein ganz junger Christ. Und diese Freunde gingen mit dem Mann essen. Nach einer Veranstaltung gingen sie in ein Café und fingen an, schlecht über einige Gemeindemitglieder zu reden.
Und wissen Sie, was der Evangelist tat? Er saß mit ihnen am Tisch. Sie waren zu viert oder zu fünft. Er stand auf, nahm seinen Stuhl, drehte ihn um und setzte sich mit verschränkten Armen und dem Rücken zu ihnen hin. Sie wurden ganz still. Sie hatten die Botschaft verstanden. Sie erzählten mir später davon und sagten: „Er hat uns klar und deutlich gezeigt, dass er sich nicht an diesem Gespräch beteiligen würde. Er würde nicht dabei mitmachen, wenn über andere Christen getratscht und schlecht geredet wurde.“ Sie sagten: „Als wir still wurden, nahm er ohne ein Wort den Stuhl, drehte ihn wieder um und setzte sich wieder zu uns an den Tisch. Damit war das Gespräch zu Ende.“ Ich ziehe meinen Hut vor diesem Evangelisten! Gut gemacht. Vielleicht hat er diese Leute davor bewahrt, krank zu werden.
Es gibt auch heute in der Gemeinde viele, die krank und schwach sind und auf der Schwelle des Todes stehen. Sie werden erst gesund, wenn sie umkehren und ihre Herzen reinigen lassen. Vielleicht sagen Sie: „Pastor Bayless, Sie machen mir Angst.“ Ja, das hoffe ich. Ich finde es selbst absolut alarmierend. Aber so steht es in der Bibel. Wenn ich Johannes 3,16 glaube, dann muss ich auch diesen Versen glauben. Wenn ich glaube, dass Gott Liebe ist, muss ich auch diesen Versen glauben. Es ist eine Warnung, die wir ernst nehmen sollten.
Aber ich möchte Ihnen Mut machen. Vielleicht hat Ihnen jemand aus irgendeinem Grund wehgetan. Vielleicht absichtlich, vielleicht aus Versehen. Vielleicht weiß die Person gar nicht, wie tief sie Sie verletzt hat. Ja, Ihnen ist weh getan worden. Aber vergeben Sie. Vergeben Sie anderen, so, wie Gott Ihnen in Christus vergeben hat.
Das bedeutet nicht, dass Sie dieser Person wieder vertrauen müssen. Vertrauen und Vergebung sind zwei verschiedene Dinge. Aber wenn Sie Unversöhnlichkeit und Groll in Ihrem Herzen tragen, ist das gefährlich für Sie. Unversöhnlichkeit ist wie eine Säure. Sie schadet dem Gefäß, in dem sie aufbewahrt wird, mehr, als dem Objekt, über das sie ausgegossen wird. Sie vergiftet Ihr Leben. Sie öffnet Krankheit und Leiden die Tür.
Damit will ich nicht kleinreden, wie sehr Sie verletzt worden sind. Aber vergeben Sie um Ihrer selbst willen. Wie gesagt: Das bedeutet nicht, dass Sie dieser Person vertrauen müssen. Vertrauen muss man sich verdienen. Vergebung ist ein Geschenk. Aber wenn Sie Vergebung schenken, werden Sie feststellen, dass Sie sie nicht nur dieser Person schenken, sondern auch sich selbst. Es ist ein Geschenk an Sie selbst.
Ich hoffe, dass Sie aus der heutigen Predigt etwas mitnehmen. Ich finde, es ist wichtig. Schalten Sie das nächste Mal wieder ein! Wir haben noch mehr zu diesem Thema auf Lager und wollen noch über einige wichtige Dinge nachdenken. Bis dahin wünsche ich Ihnen Gottes reichen Segen. Bis bald!
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