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Neue Kraft tanken in schweren Zeiten (2)

Kennst du auch diese Momente in deinem Leben, die dir den Wind aus den Segeln nehmen und dich einfach nur ratlos zurücklassen? Bayless zeigt dir heute einen ersten Schritt, mit dem du dein Leben wieder in den Griff bekommst. Bist du bereit, ihn zu gehen?

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  • Herzlich willkommen! Holen Sie Ihre Bibel, wenn Sie eine haben, und setzen Sie sich für die nächste halbe Stunde zu mir. Wir wollen uns gemeinsam mit Gottes Wort beschäftigen und Antworten finden. Wir werden darüber sprechen, wie wir schwere Zeiten bewältigen und währenddessen aufblühen können. Gott hat Antworten dazu. Ich möchte Ihnen sagen: Sie sind nicht allein. Gott liebt Sie, und er hat einen Ausweg für Sie, einen Weg, den Sie gehen können. Suchen wir ihn gemeinsam!

     

    Wie gesagt, es soll darum gehen, in schweren Zeiten neue Kraft zu tanken. Wir alle machen schwere Zeiten durch. Wir alle erleben Prüfungen: Prüfungen finanzieller Art, in der Familie, gesundheitliche Probleme, bei der Arbeit oder wenn etwas Unerwartetes passiert. Das bringt uns ein bisschen durcheinander, und wir wissen nicht, in welche Richtung wir gehen oder wie wir reagieren sollten. Jeder Mensch erlebt Zeiten, in denen er auf die Probe gestellt wird.
    Wenn Sie letztes Mal dabei waren, erinnern Sie sich vielleicht, dass es keine Prüfung gibt außer solche, die allen Menschen begegnen. Unsere Geschwister auf der ganzen Welt erleben die gleiche Art von Problemen. Sie oder ich haben keine einzigartigen Probleme. Andere vor uns haben das Gleiche durchgemacht und erlebt, dass Gott treu ist.

    Ich möchte heute bei dem Gedanken beginnen, dass wir Gott um Weisheit bitten können. Wenn wir inmitten unserer Probleme nicht wissen, was wir tun sollen, welche Schritte wir gehen oder wie wir reagieren sollen, hat Gott die Antwort. – Erst gestern habe ich mich mit Freunden getroffen, und einer von ihnen erzählte von einer Situation in seiner Familie, die ihn verzweifeln lässt. Er sagte: „Bayless, ich weiß wirklich nicht weiter. Ich kann nicht aufhören, darüber nachzudenken. Ich kann an nichts anderes mehr denken. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.“ Wir alle kennen das. Der springende Punkt ist: Wenn wir nicht wissen, was wir tun sollen, können wir Gott um Weisheit bitten, denn er weiß, was zu tun ist.
    Ich erinnere mich noch an eine Situation aus meiner Grundschulzeit, vielleicht war es in der 4. oder 5. Klasse. Ich saß im Klassenzimmer und unsere Lehrerin schrieb eine Matheaufgabe an die Tafel. Dann sagte sie: „Löst die Aufgabe.“ Ich saß da, hatte nichts auf meinem Blatt stehen und mein Stift lag auf dem Tisch. Ich habe nichts gemacht, weil ich nicht wusste, was ich machen sollte und nicht um Hilfe bitten wollte. Ich dachte, die Lehrerin würde ärgerlich werden.
    So denken manche Menschen über Gott – dass er, wenn wir mitten in einer Prüfung stecken, ein grausamer Schulmeister ist. Dass er uns tadeln und grob mit uns umspringen wird, weil wir doch eigentlich Bescheid wissen sollten.
    Genau darum geht es im Jakobusbrief, Jakobus 1,5. Im Zusammenhang geht es um Zeiten, in denen wir Prüfungen erleben und den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen können. Es geht um schwierige Zeiten, in denen wir nicht weiterwissen. In Jakobus 1,5 heißt es:

    „Wenn jemand unter euch [Das sind Sie und ich!] Wenn jemand unter euch Weisheit braucht [Wenn Sie in Schwierigkeiten stecken.], Wenn jemand unter euch wissen will, wie er nach Gottes Willen handeln soll, dann kann er Gott einfach darum bitten. Und Gott, der gerne hilft, wird ihm [oder ihr oder mir] bestimmt antworten, ohne ihm Vorwürfe zu machen.“

    Wenn wir nicht weiterwissen, wenn es uns an Weisheit fehlt, können wir Gott bitten, und er wird uns Weisheit schenken. Er wird uns zeigen, was wir tun sollen. Er schickt uns die Antwort reichlich und im Überfluss, und er tut es, ohne uns zu tadeln. Mit anderen Worten, er sagt nicht: „Ich glaub’s ja nicht, dass du das nicht weißt! Wie lange bist du schon Christ? Hörst du im Gottesdienst überhaupt zu? Weißt du nicht mehr, dass dein Pastor das erst vor zwei Wochen behandelt hat? Was ist nur los mit dir? Warum weißt du das nicht?“
    Nein, Gott wird nicht sauer. Er wird uns die Weisheit schenken, die wir suchen, und zwar reichlich und im Überfluss, und er wird uns nicht kritisieren, wenn wir ihn bitten. – Nun kann es sein, dass Sie Gott um Weisheit bitten und er Ihnen keine neuen Schritte zeigt. Dann bin ich fest davon überzeugt, dass Sie treu weiter das tun müssen, was Gott Ihnen als Letztes gesagt hat. Bleiben Sie sozusagen bei den letzten „Anweisungen von der Zentrale“, bis Sie neue Anweisungen erhalten. Wenn Sie einen neuen Marschbefehl bekommen, dass Sie die Richtung ändern sollen, dann tun Sie das.
    Gott weiß, wie er mit mir sprechen muss. Gott weiß, wie er mit Ihnen sprechen muss. Ich bemühe mich, dass mein Leben nicht so überladen und geschäftig ist, dass ich ihn nicht reden hören kann. Ich erwarte, dass ich es erkennen kann, wenn mich das innerliche Zeugnis und die Hinweise des Heiligen Geistes dazu leiten, die Richtung zu ändern. Aber ich glaube, manchmal kann unser Leben so geschäftig und laut und überladen sein, dass wir Gott nicht hören.

    Ich weiß noch, dass ich vor vielen Jahren immer mitten in der Nacht aufwachte und einen seltsamen Piepton hörte. Dann stand ich auf und suchte, was da wohl piepte. Ich war todmüde. Irgendwann hörte es auf. Das passierte fast jede Nacht, gegen 3 Uhr morgens oder so. Ich wachte auf und fragte mich, ob ich das wirklich gehört hatte – und schlief wieder ein. In der nächsten Nacht hörte ich wieder dieses dumme Geräusch, stand auf und fing an zu suchen. Doch bevor ich es überhaupt orten konnte, hörte es schon wieder auf.
    Doch eines Nachts war ich auf das Piepen vorbereitet. Als der Piepton begann, ging ich los und folgte ihm bis in die Küche. Dort hatten wir eine Kramschublade und ich begriff, dass der Ton von dort kam. Ich wühlte in der Schublade, nahm Sachen in die Hand und fragte mich: „Okay, ich weiß nicht mal, was das ist. Warum heben wir das hier auf? Okay, und dann noch das hier.“ Und ganz unten lag eine alte Uhr von mir, eine billige alte Uhr, und der Alarm war auf 3 Uhr morgens eingestellt.
    Vorher konnte ich nicht hören, wo genau der Ton herkam. Er war nur ein leises Piepen, weil die Uhr unter so viel Krimskrams lag. Es lag ein Haufen anderer Kram darüber. Ich hätte die Uhr viel früher gefunden, wenn sie nicht von so viel anderem überlagert gewesen wäre. Bis zu jener Nacht war der Ton einfach zu undeutlich.

    Ich glaube, manchmal ist einfach zu viel in unserem Leben los – so viel Geschäftigkeit, so viel „Klappern“. Überall bewegt sich etwas und ich schaue mir dieses und jenes an und ich hänge am Smartphone und in den sozialen Medien und bin einfach ständig wahnsinnig beschäftigt. Ich scrolle mich stundenlang durch Neuigkeiten durch Dinge, die ich so gar nicht brauche. Sie werden mir in keinster Weise weiterhelfen. Immer ist etwas los und immer läuft die Musik, immer gibt es einen Geräuschpegel. Es liegt doch nicht daran, dass der Heilige Geist nicht zu uns spricht!
    Jesus sagte: „Meine Schafe hören meine Stimme und sie folgen mir.“ Jesus redet. Er kündigte an: „Doch wenn der Geist der Wahrheit kommt, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Er wird nicht seine eigenen Anschauungen vertreten, sondern wird euch sagen, was er gehört hat. Er wird euch von dem erzählen, was kommt.“ Der Heilige Geist spricht zu Gottes Kindern. Er spricht zu mir und zu Ihnen. Ich glaube, manchmal müssen wir unser Leben ein wenig entrümpeln. Manches von dem, was wir tun, manches von dem Lärm, an dem wir beteiligt sind. Wir müssen vor Gott still werden.
    Also zurück zu meinem ursprünglichen Punkt: Auch wenn wir nicht weiterwissen, Gott weiß es. Er sagt: „Bitte mich, und ich werde dir Weisheit geben.“ Gott ist kein Mensch, der lügt oder etwas bereut. Es ist Gott unmöglich zu lügen. Bitten Sie ihn um Weisheit, und er wird sie Ihnen schenken. Er wird Ihnen sagen, was Sie tun sollen, aber Sie müssen bereit sein zuzuhören. Das heißt, vielleicht müssen Sie Ihr Smartphone oder Tablet ausschalten, den Fernseher, die Musik, und etwas Zeit in der Stille verbringen. Bringen Sie Ihre Seele vor Gott zur Ruhe.

    Die Bibel sagt: „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.“ Seine Stimme ist in der Stille zu erkennen. Als Elia in der größten Krise seines Lebens steckte und nicht weiterwusste, heißt es über seine Begegnung mit Gott: „Es gab einen Sturm, doch Gott war nicht im Sturm. Dann gab es ein Erdbeben, aber Gott war nicht im Erdbeben. Dann kam ein Feuer, doch Gott war nicht im Feuer. Doch dann war ein sanfter, leiser Ton zu hören – und in diesem sanften, leisen Ton war Gott.“ Ich mache Ihnen Mut: Nehmen Sie sich Zeit zum Hinhören. Gott wird sich Ihnen bekannt machen.

    Ich möchte noch zu einem anderen Gedanken kommen, wenn ich darf. Vielleicht ist es fast überflüssig, das zu sagen, aber es ist wichtig: Wenn Sie mitten in einer Zeit der Prüfung stecken, in Problemen, müssen Sie daran denken, dass Gott Sie sieht. Gott weiß, wo Sie sind und wo Sie waren und wo Sie sein werden. Hören Sie einmal, was in Psalm 139 steht. Ich lese die Verse 5-8 nach der Neues-Leben-Übersetzung. Der Psalmbeter sagt über Gott:
    „Du bist vor mir und hinter mir und legst deine schützende Hand auf mich.
    Dieses Wissen ist zu wunderbar für mich, zu groß, als dass ich es begreifen könnte! Wohin sollte ich fliehen vor deinem Geist, und wo könnte ich deiner Gegenwart entrinnen? Flöge ich hinauf in den Himmel, so bist du da; stiege ich hinab ins Totenreich, so bist du auch da.“

    In älteren Übersetzungen heißt es manchmal: „Bettete ich mich in der Hölle, so bist du auch da.“ Ich lese gleich noch weiter, aber dieser Satz erinnert mich an ein altes Sprichwort, nämlich: „Wie man sich bettet, so schläft man.“ Die Kernaussage ist: Man hat Entscheidungen getroffen, und dadurch ist man in eine Notlage geraten. Also muss man sich damit abfinden. – „Du hast diese Entscheidung getroffen. Du hast gegen den Rat aller anderen diese Person geheiratet, und jetzt hast du Eheprobleme. Nun musst du eben damit zurechtkommen.“

    Wissen Sie was? Selbst wenn ich aufgrund meiner dummen Entscheidungen „mein Bett in der Hölle aufgeschlagen“ hätte … selbst wenn ich weiß, dass ich mich aufgrund meiner eigenen Sturheit und mutwilligen Rebellion in eine so schwierige Lage gebracht habe … selbst wenn ich „mein Bett in der Hölle aufschlage“, bist du, Gott, da! Und Gottes Barmherzigkeit ist auch da. Vielleicht erleben Sie gerade infolge eigener Entscheidungen die Hölle auf Erden. Aber Gott hat Sie nicht verlassen und wird es nicht tun. In Vers 9-10 heißt es:

    „Nähme ich die Flügel der Morgenröte oder wohnte am äußersten Meer, würde deine Hand mich auch dort führen und dein starker Arm mich halten.“
    Wir können Gottes Gegenwart nicht entkommen. Er sieht uns. Er weiß, wo wir sind. Denken wir an Josef. Er hatte Träume von Gott, dass alle anderen Korngarben sich vor seiner Korngarbe verbeugten. Er erzählte seinen Brüdern davon und sie wurden wütend. Sie wussten nämlich, dass der Traum bedeutete, dass sie sich einmal vor Josef verbeugen und ihm dienen würden.
    Dann träumte er, dass Sonne, Mond und elf Sterne sich ehrfürchtig vor ihm verbeugten. Das bedeutete, dass seine eigene Familie, einschließlich seiner Eltern, sich einmal vor ihm verbeugen würden, dass er größer sein würde als sie. Vielleicht war das töricht, aber er erzählte allen von diesen Träumen, und sie waren aufgebracht – selbst sein Vater: „Soll das heißen, dass du denkst, sogar deine Eltern werden sich vor dir verbeugen?“ Doch Josefs Vater behielt den Traum in seinem Herzen.
    Und was passierte? Josefs Brüder warfen ihn aus Eifersucht in eine ausgetrocknete Zisterne. Nun saß der junge Josef in dieser Zisterne. Sicher hatte er furchtbare Angst. Er wusste nicht, was seine Brüder geplant hatten – und nachdem er stundenlang dort ausgeharrt hatte, begriff er, dass sie vielleicht Schlimmeres für ihn geplant hatten. Sicher dachte er: „Gott, siehst du mich? Weißt du, wo ich bin?“
    Dann wurde er schließlich aus der Zisterne gezogen. Vielleicht dachte er: „Gott sei Dank!“ Doch seine Brüder verkauften ihn an Sklavenhändler und er wurde ins ferne Ägypten verschleppt. Zweifellos hatten sie ihn gefesselt, vielleicht mit Seilen um den Hals und um die Handgelenke. Vielleicht schlugen sie ihn und schrien ihn an in einer Sprache, die er nicht verstand. Vielleicht dachte Josef: „Gott, siehst du mich?“ In Ägypten wurde er auf einem Sklavenmarkt verkauft, an einen Mann namens Potifar. Vielleicht stand Josef auf dem Versteigerungspodest und fragte: „Gott, siehst du mich überhaupt?“
    Dann wurde alles etwas besser. Es ging Josef in Potifars Haus gut – bis dessen Frau ein Auge auf Josef warf und versuchte, ihn zum Ehebruch zu überreden. Er ließ sich nicht darauf ein, also verleumdete sie ihn: „Dieser Hebräer hat versucht, mich zu vergewaltigen!“ Potifar glühte vor Wut und ließ Josef ins Gefängnis werfen – und vielleicht dachte Josef: „Gott, siehst du mich?“ Dann deutete er die Träume für den Mundschenk und den Bäcker des Pharao. Der Mundschenk erhielt seine alte Stellung zurück. Er versprach Josef, beim Pharao ein gutes Wort für ihn einzulegen, doch er vergaß es. Etwa zwei Jahre saß Josef im Gefängnis und fragte sich vielleicht: „Gott, siehst du mich?“
    Dann hatte der Pharao Träume und der Mundschenk erinnerte sich: „Es gibt jemanden, der Träume deuten kann, und ich weiß genau, wo er ist!“ Josef rasierte sich, zog sich um und kam vor den Pharao. Man erzählte ihm die Träume. Und Josef deutete die Träume nicht nur, sondern beriet den Pharao auch, was nun zu tun sei. Natürlich kennen wir die Geschichte. Von einem Moment zum anderen beförderte der Pharao Josef zum zweiten Mann im Staat für ganz Ägypten. Nun verbeugten sich alle Ägypter vor ihm. Sein Traum erfüllte sich.
    Schließlich kam auch seine eigene Familie und verbeugte sich vor ihm. Alle Welt verbeugte sich vor Josef, als alle kamen, um Korn zu kaufen, damit sie überleben konnten. Ja, Gott wusste, wo Josef war. Gott weiß auch, wo Sie sind. Er sieht Sie, er kennt Sie, und er wird Sie nicht verlassen. Es ist gut, sich daran zu erinnern, wenn man mitten in Problemen steckt, dass Gott weiß, wo wir sind.

    Gehen wir noch ein Stück weiter. Ich habe noch einen anderen Gedanken für Sie: Vergessen Sie die Freude nicht! Vergessen Sie nie die Freude, wenn Sie mitten in Prüfungszeiten stecken. Das ist so wichtig! Die Bibel sagt in Nehemia 8,10:

    „… die Freude am Herrn ist eure Stärke“!

    Viel Freude, viel Kraft. Wenig Freude, wenig Kraft. Wenn wir Jakobus 1 lesen, heißt es dort in Vers 2:

    „Liebe Brüder, wenn in schwierigen Situationen euer Glaube geprüft wird, dann freut euch darüber.“
    „Wenn in schwierigen Situationen euer Glaube geprüft wird, dann freut euch darüber.“ Das ist so wichtig. Erstens, weil die Freude am Herrn unsere Stärke ist. Aber Freude ist auch anziehend. Wussten Sie das? In Jesaja 64,4 heißt es über Gott:

    „Du kommst denen entgegen, die Freude haben …“.

    Gott kommt denen entgegen, die sich freuen. Die Bibel sagt in Psalm 22, dass Gott unter den Lobgesängen seines Volkes wohnt.

    Vor vielen Jahren war ich in einem Supermarkt einkaufen. Diese Supermarktkette gibt es heute gar nicht mehr in Kalifornien, schon seit Jahrzehnten nicht.
    Jedenfalls war ich im Supermarkt und hörte plötzlich in der Fleischereiabteilung jemanden singen. Der Gesang zog mich an. Eine Frau sang ein fröhliches Lied. Ich brauchte kein Fleisch, aber ich kam der Fleischtheke immer näher. Ich stand mit verschränkten Armen da und sah, dass es die Verkäuferin an der Fleischtheke war, die da sang.
    Sie war mit irgendetwas beschäftigt, aber sie sang ein fröhliches Lied.
    Und ich stand einfach da. Es war unerklärlich, aber es zog mich einfach dahin. Dann fiel mir etwas Seltsames auf. Ich sah mich um, und alle möglichen Leute standen um die Fleischtheke herum – aber nicht, um etwas zu kaufen. Sie fühlten sich alle einfach von dieser fröhlichen Frau angezogen. Ich schaute mich um, und die Menschen lächelten. Es war ein wunderbarer Moment. Ich blieb, bis sie ihr Lied beendet hatte. – Freude hat eine göttliche Anziehungskraft.
    Ich habe gerade Jesaja zitiert: „Gott kommt denen entgegen, die sich freuen.“ Ich glaube, dass Freude den Segen Gottes anzieht. Hören Sie sich einmal die folgenden Verse des Propheten Habakuk an. Es geht um Menschen, die in einer landwirtschaftlich geprägten Gesellschaft leben. Ihr Wohlstand, ihr Erfolg, ihr Lebensunterhalt misst sich an den Feldfrüchten, die sie anbauen, und an den Viehherden, die sie haben. Das ist ihr Leben, ihr Lebensunterhalt, ihre Gegenwart und Zukunft. Ohne all das sind sie am Ende. Und in Habakuk 3,17-18 heißt es:

    „Doch auch wenn die Feigenbäume noch keine Blüten tragen und die Weinstöcke noch keine Trauben, obwohl die Olivenernte spärlich ausfällt und auf unseren Kornfeldern kein Getreide wächst, ja selbst wenn die Schafhürden und Viehställe leer stehen, will ich mich trotzdem über meinen Herrn freuen und will jubeln. Denn Gott ist mein Heil!“

    Diese Person erlebt einen absoluten Albtraum. Alles ist gescheitert. Die Olivenbäume, die Weinstöcke tragen keine Frucht. Die Viehställe sind leer. Die Herden sind fort. Absolute Verwüstung. Es könnte gar nicht schlimmer sein für einen Menschen in einer landwirtschaftlich geprägten Gesellschaft. Doch dann sagt er: „Trotzdem will ich mich über meinen Herrn freuen. Denn Gott ist mein Heil!“
    Freude ist nicht von meinen Umständen abhängig, nicht davon, ob es gut für mich läuft. Vielmehr hängt sie davon ab, an was und an wen ich inmitten meiner Umstände glaube. Auch wenn alles schiefläuft, kann ich Freude haben. Das ist eine Entscheidung. Habakuk schrieb: „Trotzdem will ich mich über meinen Herrn freuen. Denn Gott ist mein Heil!“ Es ist eine Willensentscheidung. Jakobus schreibt: „Haltet es für Freude.“ Das ist eine bewusste Entscheidung, die man trifft, wenn man Prüfungen erlebt. Sie müssen sich für die Freude entscheiden.

    Und es ist nicht geheuchelt, sich für die Freude zu entscheiden, selbst wenn uns nicht danach zumute ist. Meine Frau ist auf einem kleinen Milchbauernhof im Zentrum der USA aufgewachsen. Als ich zum ersten Mal ihre Eltern auf ihrer Farm besuchte, gab es eine alte Handpumpe an einem Brunnen. Ein echter Klassiker! Manche von Ihnen kennen diese alten Pumpen: Es kommt erst Wasser, wenn man die Pumpe angegossen hat. Man muss etwas Wasser in die Pumpe gießen, damit sie funktioniert. Dann kann sie das Wasser aus dem Brunnen pumpen.
    Natürlich kann man sich hinstellen und sagen: „Dieses Ding soll mir Wasser bringen. Da gieße ich doch kein Wasser hinein! Das wäre geheuchelt.“ Nein, es funktioniert umgekehrt. Es ist nicht geheuchelt, sondern eine notwendige Maßnahme.
    Und genauso müssen wir manchmal die „Freudenpumpe“ angießen. Wir müssen anfangen, Gott zu loben, auch wenn uns nicht danach zumute ist. Es ist nicht geheuchelt, die Hände und die Stimme zu erheben, wenn wir mitten in Schwierigkeiten stecken und uns nicht danach fühlen. Wir gießen nur die Pumpe an. Dann wird uns die Gegenwart Gottes bewusst werden – und dann verändern sich Dinge. Die Bibel sagt: „Berge schmelzen wie Wachs in der Gegenwart des Herrn.“ Seine Gegenwart ist alles, was wir brauchen. Der nächste Vers in Habakuk 3, Vers 19, nennt uns die Folge, wenn wir loben, auch wenn alles falsch läuft:

    „Der Herr, der Allmächtige, ist meine Kraft! Mit ihm kann ich so sicher wie eine Gazelle über die Felsen springen und wohlbehalten die Berge überqueren.“

    Und dann heißt es:

    „Für den Chorleiter: Zu begleiten auf meinen Saiteninstrumenten.“

    Es geschieht Mehreres, wenn wir uns mitten in unseren Schwierigkeiten für die Freude entscheiden. Erstens, wir erhalten Gottes Kraft. Zweitens, Gott gibt uns Weisheit, das schwierige Gelände zu durchqueren. In einer anderen Übersetzung heißt es: „Gott macht meine Füße denen der Hirsche gleich“ Ich habe in meinem Leben schon viele Hirsche gesehen. Ich habe viel Zeit in Wäldern verbracht. Ich habe viele Freunde, die jagen. Es ist erstaunlich, wo es überall Hirsche gibt. Und ich war auch schon an Orten, wo es wilde Ziegen gibt. Es ist erstaunlich, sie zu beobachten. Sie können auch das schwierigste Gelände überwinden.
    Wenn ich Gott anbete und mich auch mitten in meinen Schwierigkeiten freue, „macht er meine Füße denen der Hirsche gleich“. Er befähigt mich, die schwierigen Situationen meines Lebens zu bewältigen. Er schickt seine Kraft.
    Und drittens, Gott erhebt uns über die Probleme. Im Psalm heißt es: „Mit ihm kann ich wohlbehalten die Berge überqueren.“ Wir haben es gerade gelesen. Und schließlich: Das ist ein Lied, eine Wahrheit für jeden, nicht nur für ein paar besondere Menschen. Das gilt nicht nur anderen, nicht nur Bayless Conley, nicht nur dem Prediger, sondern allen.
    Da steht: „Für den Chorleiter.“ Er soll dieses Lied lernen und der Gemeinde beibringen. Es ist ein Lied, eine Wahrheit, die jeder annehmen soll, die jeder lernen soll. Zum Schluss möchte ich noch Sprüche 15,15 zitieren, und zwar nach der Amplified Bible. Dort heißt es:

    „Für die Elenden bringt jeder Tag Sorgen [mit ängstlichen Gedanken und Vorahnungen]; aber für ein fröhliches Herz ist jeder neue Tag ein Fest [ungeachtet der Umstände].“

    Liebe Freunde, Gott sieht Sie. Er kennt Sie. Er will Ihnen helfen. Entscheiden Sie sich inmitten Ihrer Schwierigkeiten für die Freude. – Ich hoffe, diese Sendung hat Ihnen etwas Gutes gebracht; diese kleine Serie geht noch weiter. Wenn Sie die Fortsetzung verpassen, verpassen Sie Ihr halbes Leben! Ich habe gute Dinge weiterzugeben, und ich hoffe, Sie sind bereit dafür! Bis dahin bete ich, dass Gott Sie reichlich mit dem Allerbesten segnet.

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    1. vielen dank für die guten Hilfestellung, für die guten gedanklichen Ausrichtungen.
      hätte noch eine Frage, “ wie schafft man es die Schwierigkeiten und sorgen unters kreuz zu bringen und sie jedoch nicht wieder mitnehmen?

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