Gottes Plan im Leid verstehen – Harrison Conley
Leid und Schmerz sind Teil unseres Lebens. Was aber, wenn diese schwierigen Zeiten und Prüfungen einen tieferen Sinn haben? Harrison Conley zeigt dir anhand von Jakobus 1, welche Verheißung Schmerz in sich birgt und welchen Sinn er haben kann. Entdecke, wie dein Glaube dir helfen kann, Prüfungen zu überstehen und mit einem gestärkten Herzen daraus hervorzugehen!
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Hallo, liebe Freunde! Schön, dass Sie heute bei uns sind. Wir haben etwas Besonderes für Sie vorbereitet: Unser ältester Sohn, Harrison Conley, leitender Pastor der Cottonwood Church, wird heute predigen. Er hat eine super Predigt vorbereitet, und ohne zu viel vorwegzunehmen, kann ich Ihnen sagen: Es wird spannend. Er spricht über ein Thema, dem viele lieber aus dem Weg gehen würden, das er aber direkt und mutig angeht. Also, tauchen wir gemeinsam in Gottes Wort ein!
Beginnen wir mit Jakobus 1, Verse 2 bis 8:
Liebe Brüder, freut euch, wenn euer Glaube in schwierigen Situationen geprüft wird. Denn das stärkt eure Geduld, und durch Geduld werdet ihr bis zum Ende durchhalten. So wird euer Glaube reif und vollkommen, und euch wird nichts fehlen. Wer Weisheit braucht, um nach Gottes Willen zu handeln, soll Gott darum bitten. Gott hilft gern und wird antworten, ohne Vorwürfe zu machen. Wer jedoch bittet, soll vertrauen und nicht zweifeln. Denn ein Zweifler ist wie eine vom Wind getriebene Meereswoge. Ein solcher Mensch, unbeständig und schwankend, wird nichts von Gott empfangen.
Es gibt ein altes Sprichwort, das Sie bestimmt kennen: „Ohne Fleiß kein Preis.“ Darf ich ehrlich sein? Ich mochte dieses Sprichwort noch nie. Nicht im Geringsten. Ich habe immer versucht, nach einem anderen Motto zu leben – ähnlich, aber doch grundlegend anders: „Ohne Fleiß auch kein Schweiß.“ Wenn mich ein Freund fragt, ob ich mit ihm ins Fitnessstudio gehen will, lautet meine Gegenfrage immer: „Spielen wir dabei mit einem Ball? Oder zählen wir Punkte?“ Denn, ganz ehrlich: Wenn wir das nicht tun, will ich auch nicht, dass meine Muskeln wehtun. Wissen Sie, was ich meine? „Ohne Fleiß auch kein Schweiß.“ Natürlich ist dieses Motto albern, das weiß ich. Aber bis vor Kurzem hat es mir gute Dienste geleistet.
Neulich geschah etwas, das mich mein geliebtes Motto überdenken ließ. Mein ältester Sohn, 15 Jahre alt, besucht die neunte Klasse der High School. Unglaublich, oder? Ich war erst fünf, als ich ihn bekam – kleiner Scherz. In den letzten zwölf Monaten ist er 15 Zentimeter gewachsen – kein kleines Baby-Dino mehr, sondern ein Teenager-Dino mit allem, was dazugehört. An seiner High School hat er als Neuntklässler beim Varsity-Baseballteam vorgesprochen – und es geschafft. Echt cool, oder? Danke, natürlich ist das mein Verdienst. Teil des Programms ist, dass er nun fünfmal pro Woche Gewichte stemmt. Dadurch hat er in den letzten Monaten sieben Kilo Muskelmasse aufgebaut.
Ich war immer überzeugt, stärker als mein Sohn zu sein – und glaube es insgeheim noch immer. Doch vor ein paar Tagen geschah etwas, das mich an dieser Überzeugung zweifeln ließ. Ich weiß nicht genau, wie es dazu kam, aber plötzlich beschlossen wir, ein Armdrücken zu veranstalten. Mein mittlerer Sohn gab das Startsignal: „Los!“ Ich gegen meinen ältesten Sohn. Schon nach fünf Sekunden wusste ich, wie das ausgehen würde: Das wird nicht so laufen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich hielt noch so lange durch, wie ich konnte, aber das Ergebnis war klar. Zum ersten Mal in meinem Leben hat mein Teenager bewiesen, dass er vielleicht stärker ist als ich. Und ich mag dieses Gefühl überhaupt nicht. Überhaupt nicht. Doch mir wurde auch klar, dass ich etwas ändern muss. Das heißt, ich muss mein geliebtes Motto „Ohne Fleiß auch kein Schweiß“ aufgeben. Ich werde anfangen zu trainieren und stattdessen das Gegenteil akzeptieren: „Ohne Fleiß kein Preis.“
Darf ich ehrlich sein? Viele von uns denken ungern über die Schwierigkeiten nach, die im christlichen Leben unvermeidlich sind. Oft fehlt uns eine gesunde oder realistische Sicht darauf, wie Leiden zum Glauben gehört. Stattdessen glauben wir, ein Leben mit Jesus gehe immer nur bergauf und werde immer besser. Läuft unser Leben nicht so, denken wir schnell, dass wir etwas falsch gemacht haben. Wir stellen uns vor, Jesus nachzufolgen bedeute: Wir müssen nicht ins Schwitzen kommen und Schmerzen ertragen. Dabei lehrt die Bibel etwas völlig anderes. Sie zeigt uns, dass Schmerz, Leiden, Prüfungen und Herausforderungen untrennbar mit der Nachfolge von Jesus verbunden sind.
Ich höre förmlich, wie ein junger Christ sagt: „Oh je, wofür habe ich mich da bloß entschieden?“ Sie haben sich für das größte Abenteuer Ihres Lebens entschieden! Als Christen bleiben uns Herausforderungen nicht erspart, doch eines unterscheidet uns von der Welt: Inmitten von Prüfungen haben wir Hoffnung. Wir wissen, dass unser Schmerz einen größeren Sinn hat und nicht umsonst ist. Gott wirkt in unseren Prüfungen – zu unserem Besten und zu seiner Ehre. Selbst in den schwersten Momenten können wir auf Gottes Freude, Weisheit und Perspektive zugreifen, die uns hindurchtragen. Jakobus schreibt: „Wenn in schwierigen Situationen euer Glaube geprüft wird, dann freut euch darüber. Denn wenn ihr euch darin bewährt, wächst eure Geduld.“ Lasst uns hier einen Moment verweilen. Ich möchte mit Ihnen über drei Dinge sprechen, die wir in diesem Text erkennen können: über die Verheißung, die Verordnung und die Vollendung von Schmerz.
Fangen wir mit der Verheißung des Schmerzes an. Beachten Sie die Klarheit, mit der Jakobus schreibt. In Vers 2 steht: „Wenn in schwierigen Situationen euer Glaube geprüft wird, dann freut euch darüber.“ Beachten Sie, dass er „wenn“ sagt, nicht „falls“. Ich hoffe, das überrascht Sie nicht, aber in diesem Leben – und besonders im christlichen Leben – sind Prüfungen und Herausforderungen unvermeidlich. Schmerz gehört dazu. Doch lassen Sie mich eins klarstellen: Prüfungen bedeuten nicht, dass etwas mit Ihnen nicht stimmt. Es heißt nicht, dass Gott zornig auf Sie ist, Sie bestrafen oder gegen Sie vorgehen will. Verstehen Sie: Jede Strafe, die Gott für Sie hatte, wurde vollständig auf Jesus gelegt. Alles – vergangene, gegenwärtige und zukünftige Schuld – wurde getragen.
Ich möchte mich jetzt einen Moment lang direkt an Gläubige wenden – an diejenigen, die ihr Vertrauen auf Christus, sein Erlösungswerk am Kreuz und seine Auferstehung gesetzt haben. Für Sie gilt: Gott hat seine Strafe für die Sünde auf Jesus gelegt. Doch für diejenigen, die nicht an Jesus glauben, sagt die Bibel etwas Ernstes: Der Zorn Gottes bleibt auf ihnen, und ein Tag des Gerichts steht bevor. Das ist eine erschreckende Vorstellung. Doch ich habe eine gute Nachricht für Sie – eine fast paradoxe Botschaft: Derjenige, vor dem Sie gerettet werden müssen, ist derselbe, der Sie retten will. Wenden Sie sich an ihn, und er wird Sie retten.
Das ist das Evangelium: Gott liebte Sie und die Welt so sehr, dass er seinen einzigen Sohn Jesus sandte – das vollkommene Abbild und die exakte Darstellung Gottes. Er tat dies, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Gott machte Jesus, der keine Sünde kannte, zur Sünde, damit Sie in ihm zur Gerechtigkeit Gottes werden können. Wenn Sie Ihr Vertrauen auf Jesus gesetzt haben, dürfen Sie sicher sein: Die Strafe für Ihre Sünden wurde vollständig auf Jesus gelegt. Deshalb müssen Sie sich in schwierigen Situationen nie fragen: „Will Gott mich bestrafen? Ist er zornig auf mich, weil ich etwas falsch gemacht habe?“ Nein, ganz und gar nicht. Sie können ohne schlechtes Gewissen mit Gott leben, ohne Angst zu haben, dass er Ihnen eins auswischt.
Aber lässt Gott Schmerz und Prüfungen zu? Ja, das glaube ich. Aber warum? Warum sollte er das tun? Weil Schmerz und Prüfungen eine einzigartige Fähigkeit haben, uns direkt zurück zu Jesus zu bringen. Wenn in unserem Leben alles glattläuft – das Auto vollgetankt ist, das Konto gedeckt ist, keine Konflikte in Sicht sind –, neigen wir dazu, die Quelle all dieses Guten zu vergessen. Oft schreiben wir uns die Erfolge selbst zu, als hätten wir sie allein durch unsere eigene Kraft erreicht. Doch Jakobus 1,17 erinnert uns daran, dass jede gute und vollkommene Gabe von oben kommt – von Gott, dem Vater des Lichts, bei dem es keine Veränderung und keinen Schatten gibt.
Aber sendet oder verursacht Gott diese Prüfungen? Nein, das glaube ich nicht. Doch er gebraucht sie. Er nutzt sie, um uns zu lehren, ihm näherzukommen. Er nutzt unseren Schmerz, um uns seine Güte, Treue und Barmherzigkeit zu offenbaren – in uns und durch uns. Römer 8,28 gibt uns diese wunderbare Zusage: „Und wir wissen, dass für die, die Gott lieben und nach seinem Willen zu ihm gehören, alles zum Guten zusammenwirkt.“ Aber die Frage bleibt: Wenn Gott nicht der Urheber meines Schmerzes ist, wer oder was dann? Hier gibt es verschiedene Ursachen. Manchmal sind wir selbst der Grund. Manchmal verursachen wir unseren Schmerz durch schlechte Entscheidungen, und dann müssen wir mit den Konsequenzen leben. Wer ist also für den Schmerz und die Prüfungen in unserem Leben verantwortlich? Manchmal sind wir es. Aber manchmal sind es auch andere Menschen. Unsere Handlungen betreffen selten nur uns selbst. Oft spüren andere die Folgen unserer Entscheidungen. Manchmal ist der Schmerz, den ich erlebe, die direkte Folge der schlechten Entscheidungen anderer.
Ein weiterer Verursacher von Prüfungen und Schmerz ist der Teufel. Ich will zwar nicht überall den Teufel an die Wand malen, aber er trägt sicherlich zu manchen Schwierigkeiten in Ihrem Leben bei. Er ist der Dieb, der kommt, um zu stehlen, zu töten und zu zerstören, und der Feind Ihrer Seele, der wie ein brüllender Löwe umhergeht und sucht, wen er verschlingen kann.
Ein Beispiel ist Hiob: Der Teufel bringt ihm Schmerz, Krankheit, Armut und Verlust – alles, um Hiob dazu zu bringen, sich von Gott abzuwenden. Ein weiteres Beispiel finden wir bei Paulus in 2. Korinther 12. Dort spricht Paulus von einem „Dorn im Fleisch“, den er einen „Boten Satans“ nennt, der ihn schlagen sollte. Das Wort „schlagen“ bedeutet hier wörtlich „boxen“ – wie eine Welle, die immer wieder gegen die Küste schlägt.Paulus beschreibt diesen „Dorn im Fleisch“ als einen Boten Satans, der ihn bedrängte, um ihn demütig zu halten und vor Stolz zu bewahren. Der Teufel hasst es, dass Sie zu Gott gehören, und wird alles versuchen, um Ihr Leben zu stören, Sie zu isolieren und Ihren Blick von Jesus abzuwenden. Manchmal verursachen wir selbst unsere Prüfungen. Manchmal sind es andere Menschen, der Teufel oder einfach die gefallene, sündige Welt, in der wir leben. Vielleicht fragen Sie sich: „Ist das der Grund, warum guten Menschen Schlechtes widerfährt?“ Diese Aussage mag ich übrigens nicht, denn schlechte Dinge passieren nicht guten Menschen.
Tatsächlich ist das einzige Mal in der Geschichte, dass wirklich schlechte Dinge einem guten Menschen passiert sind, bei Jesus geschehen – und er hat sich bewusst dafür entschieden. Denn keiner ist gut außer Gott allein. Wir leben in einer gefallenen Welt, und manchmal haben wir nichts falsch gemacht und geraten dennoch in Schwierigkeiten. Das ist der Punkt: Schmerz ist ein Teil des Lebens, Prüfungen und Herausforderungen werden kommen. Jakobus spricht von „schwierigen Situationen“. Das griechische Wort dahinter ist mit dem englischen Begriff für Pünktchenmuster verwandt– es beschreibt etwas in unterschiedlichen Formen, Größen und Variationen. Schwierigkeiten sind oft einzigartig und individuell, ganz auf die jeweilige Person zugeschnitten.
Für die eine Person mag die Schwierigkeit in Form einer Versuchung kommen – in einem Bereich des Lebens, mit dem man ringt, einem Verhalten, von dem man weiß, dass es Gottes Willen widerspricht und nicht seinem Maßstab für Heiligkeit entspricht. Für manche ist diese Versuchung ein täglicher Kampf. Für andere taucht sie nur gelegentlich auf. Für jemand anderes ist es keine Versuchung, sondern es geht um die Gesundheit – eine körperliche Krankheit, die den Körper belastet, oder ein emotionales Leiden wie Angst, Depression, Verlust oder Trauer. Andere Schwierigkeiten betreffen die Finanzen: den Arbeitsplatzverlust, eine Schuldenspirale, schlechte Entscheidungen oder gescheiterte Investitionen. Vielleicht ist es ein Studierender, der viel Geld ins Studium investiert hat, aber nach dem Abschluss keinen Job findet – und die Bank klopft schon nach drei Monaten an und fordert ihr Geld zurück.
Vielleicht liegt Ihre Schwierigkeit nicht in einer Versuchung, Ihrer Gesundheit oder Ihren Finanzen. Vielleicht betrifft sie Ihre Beziehungen. Gerade jetzt herrscht Chaos in Ihrer Familie, Ehe oder Ihrem Freundeskreis. Tiefe Verletzungen und große Wunden wurden nicht angesprochen, sondern unter den Teppich gekehrt.
All das sind schwierige Situationen, die uns auf unterschiedliche Weise treffen – Herausforderungen, die uns wie kleine Pünktchen umtanzen. Jesus nachzufolgen bedeutet nicht, dass wir von Schmerz verschont bleiben. Aber ihm nachzufolgen schenkt uns Hoffnung – mitten in den Prüfungen. Hoffnung, dass wir nicht allein sind. Gewissheit, dass jemand da ist, der uns liebt, kennt, sieht und mit uns durch diese schwierige Situation geht.Jesus gibt uns Hoffnung, dass nach den schlimmsten Tagen ein neuer Tag kommt und in der dunkelsten Nacht Licht wartet. Die Leiden, die wir erleben, sind leicht und vorübergehend im Vergleich zur ewigen Herrlichkeit, die uns erwartet. Ein Tag wird kommen, an dem das Vergängliche dem Unvergänglichen weicht und alles wiederhergestellt wird. Jesus nachzufolgen nimmt uns nicht die Stürme des Lebens, aber sie gibt uns eine ewige Hoffnung, die uns durch diese vorübergehenden Stürme trägt. Ein alter Prediger sagte es so: „Stürme bleiben nicht, aber Heilige schon.“
Also, wie überstehen wir die Stürme und Prüfungen, die unweigerlich kommen? Indem wir die „Verordnung“ für den Schmerz annehmen. Jakobus schreibt: „Wenn in schwierigen Situationen euer Glaube geprüft wird, dann freut euch darüber.“ Die kurze Antwort lautet: Die Verordnung für den Schmerz ist Freude. Ich weiß, dass heute einige von Ihnen, die mir zuhören, eine schwere Last auf ihrer Seele tragen. Für manche von Ihnen ist es ein Wunder – ein Sieg –, dass Sie überhaupt heute hier im Gottesdienst sind. Wir lesen diesen Vers zusammen und Sie denken vielleicht: „Moment mal. Ich stehe vor der größten Prüfung meines Lebens. Ich bin gestresst, ausgebrannt, überwältigt, und jetzt sagen Sie mir, dass die Lösung für meinen Schmerz, die Antwort auf meine Situation, Freude sein soll?“ Nein, das sage ich nicht.
Es wäre seltsam, wenn Sie glücklich über Ihre Situation wären. Deshalb ist es an dieser Stelle so wichtig, einen Unterschied zwischen Freude und Glück zu machen. In unserer westlichen Kultur haben wir diese beiden Begriffe fast gleichgesetzt, verwenden sie beinahe synonym. Doch sie sind nicht dasselbe. Und weil wir sie oft verwechseln, entsteht Verwirrung. Wenn wir diesen Vers inmitten eines Sturms lesen, tauschen wir in unserem Kopf das Wort „Glück“ mit dem aus, was tatsächlich geschrieben steht. Doch das Wort ist nicht „Glück“. Das Wort ist „Freude“. Glück und Freude sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. Glück ist eine flüchtige, vorübergehende emotionale Reaktion, die davon abhängt, ob sich die Dinge zu meinen Gunsten entwickeln.
Lassen Sie es mich so erklären: Glück hängt von den Umständen ab. Wenn alles glattläuft – die Kinder sind nett zueinander, das Gehalt kommt pünktlich, die Motorkontrollleuchte bleibt aus, ich gewinne das Spiel – dann fühle ich mich glücklich. Verstehen Sie, was ich meine? Doch es ist verrückt: Selbst wenn alles genau so läuft, wie wir es uns wünschen, verblasst dieses Gefühl des Glücks irgendwann. Es hält nicht an. Freude hingegen ist etwas anderes. Freude ist ein zutiefst christliches Wort und Konzept. Freude ist keine bloße emotionale Reaktion. Und – lassen Sie mich das noch deutlicher sagen – Freude ist nicht einmal eine Emotion. Biblisch betrachtet ist Freude eine Frucht. Eine Frucht des Geistes.
Freude ist ein dauerhaftes Merkmal, das uns durch unsere neue Identität in Christus geschenkt wird. In dem Moment, in dem wir „Ja“ zu Jesus gesagt haben, wurde er Herr unseres Lebens, und der Heilige Geist hat die Erlösung in uns gewirkt. Wir wurden zu neuen Schöpfungen in Christus, das Alte ist vergangen, alles ist neu geworden. Zu dieser neuen Identität gehört die Freude des Herrn – eine Frucht des Wirkens des Heiligen Geistes in uns. Kann diese Freude wachsen? Absolut. Genau wie eine Frucht an einem Baum wachsen kann, kann auch unsere Freude in ihrer Fülle zunehmen. Der entscheidende Punkt ist jedoch: Wir müssen mit der Quelle verbunden bleiben. Diese Freude ist ein fester Bestandteil unserer neuen Identität in Christus und bleibt bestehen, wenn wir in ihm bleiben.
Hier ist die beste Definition von Freude, die ich finden konnte: Freude ist eine unerschütterliche innere Zufriedenheit und Erfüllung, die im Wissen verankert ist – nicht im Hoffen, Wünschen oder Wollen, sondern im Wissen –, dass Gott in allem zu unserem Besten wirkt, egal, was geschieht. Vielleicht sagen Sie: „Ich glaube ja daran, dass die Freude des Herrn da ist, aber ich finde sie einfach nicht.“ Wie können Sie diese Freude finden? Es braucht Einsatz, aber es ist einfacher, als Sie denken: Sie müssen zur Quelle zurückkehren.
Erinnern Sie sich: Freude ist eine Frucht des Geistes. Ein Zweig trägt die Frucht, aber er bezieht seine Nahrung vom Weinstock. Die Bibel sagt, dass Jesus der Weinstock ist und wir die Reben. Wenn Sie die Freude des Herrn erleben wollen, müssen Sie ein Mensch seiner Gegenwart sein. Lassen Sie mich das noch einmal sagen: Sie müssen ein Mensch seiner Gegenwart sein. In Psalm 16,11 – bestimmt kennen Sie diesen Vers – schreibt David:Du wirst mir den Weg zum Leben zeigen und mir die Freude deiner Gegenwart schenken. Aus deiner Hand kommt mir ewiges Glück.
„Wie werde ich ein Mensch seiner Gegenwart?“ Zuerst müssen Sie ein Mensch des Wortes sein. Warum? Weil er das Wort ist. Möchten Sie ein Mensch seiner Gegenwart sein? Dann müssen Sie ein Mensch des Gebets sein. Warum? Weil Sie im Gebet mit ihm kommunizieren. Gebet ist kein Monolog, sondern ein Dialog, der mit Dankbarkeit beginnt und Raum schafft, auf ihn zu hören. Wollen Sie ein Mensch seiner Gegenwart sein? Dann brauchen Sie auch eine christuszentrierte Gemeinschaft, denn Jesus sagte: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Möchten Sie ein Mensch seiner Gegenwart sein? Dann müssen Sie Stille üben, um seine Gegenwart bewusst zu suchen und zu erfahren.
Oh, wir mögen diesen Punkt nicht! Das ist schwer in unserem hektischen Alltag. Aber die Bibel ruft uns auf: „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.“ Möchten Sie ein Mensch seiner Gegenwart sein? Dann müssen Sie ein Mensch des Lobpreises sein. Die Bibel sagt, dass Gott denen begegnet, die sich über ihn freuen. Er wohnt im Lobpreis seines Volkes. Wir wollen also entschlossen sein, dass wir uns in Zeiten des Schmerzes und der Schwierigkeiten nicht davon abhalten lassen, Menschen seiner Gegenwart zu sein. Denn in seiner Gegenwart finden wir die Fülle der Freude. Und die Freude des Herrn ist unsere Stärke. Wir haben also die „Verheißung“ von Schmerz. Prüfungen werden kommen. Aber wir haben auch eine „Verordnung“ für den Schmerz: die Freude des Herrn. Und schließlich gibt es eine „Vollendung“ im Schmerz. In den Versen 3 und 4 schreibt Jakobus:
Denn wenn ihr euch darin bewährt, wächst eure Geduld. Und durch die Geduld werdet ihr bis zum Ende durchhalten, denn dann wird euer Glaube zur vollen Reife gelangen und vollkommen sein und nichts wird euch fehlen.
Der Zweck im Schmerz liegt darin, dass wir, wenn wir aus der Prüfung hervorgehen, mit einem standhaften Glauben gestärkt sind. Verschiedene Bibelübersetzungen geben das unterschiedlich wieder. Mein englischer Text spricht von Standhaftigkeit, aber es können andere Begriffe verwendet werden. Das Bild, das im Griechischen gezeichnet wird, beschreibt nicht die Art von Geduld, die man aufbringen muss, wenn man im Wartezimmer des Arztes sitzt und denkt: „Wann kommt er endlich?“ Es ist auch nicht die Geduld, die man zeigt, wenn man darauf wartet, dass die Schicht endlich zu Ende geht, damit man nach Hause kann. Nein, das Bild beschreibt die Standhaftigkeit eines Marathonläufers. Es ist eine innere Stärke, eine Entschlossenheit, die sagt: „Ich gehe weiter. Ich setze einen Fuß vor den anderen, selbst wenn es härter wird, als ich erwartet habe, selbst wenn ich erschöpft bin, selbst wenn ich die Ziellinie nicht sehen kann. Ich laufe weiter.“ Diese Art von Glauben, sagt Jakobus, wird in uns während schwieriger Situationen geformt.
Nun, die Wahrheit ist: Wenn Sie nicht aufgeben, werden Sie am Ende gewinnen. Durch Glauben und Geduld, durch Glauben und Ausdauer, erben wir die Zusagen Gottes – das soll unser Vorbild sein. Die Bibel sagt, wir sollen unser Leben nach dem Muster derer ausrichten, die durch Glauben und Geduld die Zusagen empfangen haben. Manchmal hört man: „Ich möchte Geduld, aber Gott, bitte gib sie mir sofort!“ Doch so funktioniert es nicht. Wie Harrison gesagt hat: Es geht darum, einen Schritt nach dem anderen zu machen. Sie gehen weiter, egal ob Blitze zucken, Sturmwolken aufziehen oder die Sonne scheint. Sie gehen weiter, weil Gott treu ist. Noch einmal: Durch Glauben und Geduld erben wir die Zusagen Gottes. Deshalb möchte ich Sie ermutigen, liebe Freunde: Geben Sie nicht auf. Machen Sie weiter, im Namen von Jesus. Bis zum nächsten Mal!
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Kennst du den effektivsten und bedeutsamsten Apostel im ganzen Neuen Testament? Es ist Paulus! Dass er so erfolgreich war, lag unter anderem an der beständigen, großzügigen finanziellen Unterstützung einer bestimmten christlichen Gruppe. Diese Christen kamen aus Philippi, wo Paulus Menschen zum Glauben geführt und eine Gemeinde gegründet hatte. Tatsächlich gab es in dieser Stadt die allerersten Bekehrten in Europa.

Bring mit uns Hoffnung in die Wohnzimmer der Menschen!
Gerade in unsicheren Zeiten empfinden wir es als große Chance, Menschen durch Gottes Wort neue Zuversicht zu geben.
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