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Mehrgenerationenkirche – wo gehts lang?

In der Kirche kann es manchmal trotz bester Absichten und Ziele schwierig sein. Auch wir Christen kommen nicht immer miteinander zurecht, obwohl wir wissen, wie wertvoll es ist, zusammenzuarbeiten und in Einheit vorwärts zu gehen. Ein Beispiel dafür sind Konflikte zwischen Jung und Alt, die eine große Herausforderung darstellen können, wenn wir nicht darauf vorbereitet sind. Bayless Conley zeigt uns wichtige Wegweiser für die ältere und die jüngere Generation auf unserem Weg hin zu einer Mehrgenerationenkirche, in der Menschen jeden Alters das einbringen können, was Gott ihnen gegeben hat.

  • Hallo! Ich möchte Ihnen etwas sagen: Ich glaube nicht, dass es Zufall ist, dass Sie mir gerade zuhören. Die Predigt, die ich heute halten werde, beinhaltet etwas, das Ihnen helfen wird. Machen Sie es sich bequem und lassen Sie uns zusammen Gottes Wort ansehen.

    Ich will Ihnen eine Geschichte erzählen, die ich noch nie in der Gemeinde erzählt habe. Ich war einmal mit Jeff Perry und Ben Farrell, ihren Söhnen Taylor und Parker sowie meinen beiden Söhnen in den High Sierras, einer sehr entlegenen Region. Dort ist ein kleiner See, der nur auf topografischen Karten verzeichnet ist. Es führt kein Weg zu dem See und es ist sehr schwierig und mühsam, dort hinzugelangen. Ich kannte den See, weil mein Vater und ich ihn entdeckten, als ich noch ein kleiner Junge war. Wir zogen also los und brauchten zwei volle Tage, um dort hinzukommen. Es gab keinerlei Anzeichen, dass dort in den letzten Jahren jemand gewesen war. Wir schlugen unser Camp auf und danach ging ich auf die andere Seite des Sees, wo bis an das Ufer heran ein großer Haufen von riesigen, zum Teil tonnenschweren Granitsteinen lag. Ich zog meine Stiefel aus und watete ein Stück ins Wasser. Ich hatte meine Fliegenrute dabei und fing Forellen. Alles war wunderbar still. Plötzlich hörte ich, dass sich einer der riesigen Felsbrocken hinter mir bewegte. Ich fuhr herum und etwa drei Meter hinter mir stand ein großer schwarzer Bär auf den Hinterfüßen und starrte mich an. Er hatte sich an mich herangeschlichen und als er auf den Felsbrocken trat, war dieser unter seinem Gewicht weggerutscht. Und so stand ich dem Bären Auge in Auge gegenüber. Hinter mir war der See. Ich fing an, den Bären anzuschreien. Ich schätze, ich bekam einen ziemlichen Adrenalinstoß. Ohne meinen Blick von dem Bären abzuwenden, ging ich in die Hocke und ergriff ein paar Steine, aber sie zerbrachen in meinen Händen. Vermutlich floss in diesem Moment viel Energie durch mich hindurch. Ich schrie den Bären an und zerbrach die Steine und er starrte mich nur an. Als die anderen im Camp mich schreien hörten und sahen, was passierte, fingen sie ebenfalls an zu schreien. Der Bär sah sie an, sah mich an und stand etwa eine Minute reglos da, während ich weiter schrie und Steine zerbrach und er schien zu überlegen, was er tun sollte. Ich glaube nicht, dass er jemals zuvor einen Menschen gesehen hatte. Er war sich wohl nicht ganz sicher, ob ich essbar war oder nicht. Dann ließ er sich langsam auf alle Viere nieder, lief den Geröllhaufen hinauf, erklomm eine steile Felswand, sah mich an und kam dann wieder auf mich zu. Direkt vor mir hielt er an. Ich zerbrach immer noch Steine und schrie. Dann ging er langsam davon. Es gab nur einen einzigen Weg. Zwischen niedrigen Bärentraubenbüschen führte ein Wildpfad hindurch und diesen steuerte er an. Aber das war auch der einzige Weg zurück zum Camp und ich dachte: „Ich muss wissen, wo der Bär hingeht. Ich will nicht, dass er mich auf dem Weg dorthin überfällt.“ Als der Bär etwa 30 Meter von mir entfernt war, folgte ich ihm. Wenn er anhielt, hielt ich auch an, dann sah er mich an und ging weiter. Ich ließ ihn keine Sekunde aus den Augen. Einmal trat ich auf einen morschen Ast. Ich wusste, dass ich mich verletzt hatte, aber ich wollte den Bären nicht aus dem Blick verlieren. Ich nahm mein Halstuch ab, band es ohne hinzusehen um mein Bein und folgte ihm weiter. Dann lief er die steile Böschung hinunter in die Schlucht und war verschwunden. Ich ging zurück ins Camp. Ich hatte ein großes, etwa zweieinhalb Zentimeter tiefes Loch im Bein, aus dem große Holzsplitter herausragten. Die anderen verbanden die Wunde, so gut es ging. Ich spürte keinen Schmerz, weil noch so viel Adrenalin in meinem Körper war. Aber der kleine See war in mehrerlei Hinsicht erstaunlich. Zum einen natürlich wegen der wilden Tiere, die um ihn herum lebten, aber auch wegen seiner Schönheit und Abgeschiedenheit und seiner Reichhaltigkeit an Fischen. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Aber wenn man nicht weiß, wo er ist, findet man ihn auch nicht. Man muss einen halben Tag auf einem Pferd reiten und die andere Hälfte wandern, dann eine Nacht campieren und einen weiteren halben Tag wandern, um an die Stelle zu gelangen, wo man den Weg verlassen muss. Man muss genau wissen, wo diese Stelle ist, um an den See zu kommen. Und dann muss man etwa drei Stunden lang über Geäst und in tiefe Schluchten hinabsteigen. Manchmal stellt man unten erst fest, dass es dort nicht weitergeht. Das Einzige, was Ihnen hilft, sind ein paar Wegweiser aus gestapelten Felsbrocken, die im Abstand von knapp 50 Metern von anderen Wanderern oder einem Ranger aufgestellt wurden. Und manchmal muss man 10 oder 15 Minuten suchen, um einen zu finden. Aber ohne diese Wegweiser erreicht man sein Ziel nie. Und wenn man den Wanderweg verlässt, dauert es noch weitere viereinhalb, vielleicht auch fünf Stunden, um zu dem See zu gelangen. Es ist sehr schwierig und anstrengend, aber die Mühe lohnt sich.

    Ich weiß, dass jetzt einige der jüngeren Leute denken: „Hey, du sprichst heute über die Mehrgenerationenkirche. Mann, das ist hart! Ich bin lieber mit Leuten in meinem Alter zusammen als mit Älteren. Das fällt mir echt schwer.“ Ja, es ist schwer, aber die Mühe lohnt sich. Und jene von uns, die schon ein bisschen älter sind, denken: „Mann, diese Veränderungen! Aah! Ich fühle mich wohl, so wie es ist. Hör auf, mich aus meiner Komfortzone herausholen zu wollen.“ Hören Sie, es ist die Mühe wert, diese Reise zu machen. Und ich möchte Ihnen einige Wegweiser nennen, die Ihnen dabei helfen werden. Ohne diese Wegweiser werden wir nicht am gewünschten Ziel ankommen. Wir werden keine Mehrgenerationenkirche haben. Und damit meine ich keine Kirche, wo sich die Jugendgruppe in einem anderen Raum trifft, sondern eine Kirche, wo mindestens drei Generationen zusammen leben und Jesus und dem Reich Gottes dienen, denn Gott sagt, dort gießt Er Seinen Geist aus. Das ist die effektivste Möglichkeit, die verlorene Welt zu erreichen. Und ich glaube, auf dieser Reise werden wir mit Gott in unserer Mitte einige Dinge erleben, die wir sonst nicht erleben würden. Und hier sind drei Wegweiser für die jüngeren Leute. Behalten Sie diese im Gedächtnis. Danach werde ich dann über drei Wegweiser sprechen, die jenen in der Mitte und den älteren Generationen helfen werden, das Ziel zu erreichen.

    Gut, Wegweiser Nummer eins für die jungen Leute: Ehre. Sagen Sie alle: Ehre. 2. Mose, Kapitel 20, Vers 21. Sicher kennen Sie den Vers. Es ist eines der Zehn Gebote. Im Neuen Testament wird von ihm als dem ersten Gebot gesprochen, das mit einer Verheißung einhergeht. Es lautet:

    2. Mose 20:12
    „Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit deine Tage lange währen in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.“

    Ehre deinen Vater und deine Mutter. Dann wird es dir gut gehen und du wirst lange auf der Erde leben. Wenn du sie nicht ehrst, wird es dir nicht gut gehen und du wirst vielleicht nicht lange auf dieser Erde leben. Hier geht es um Kinder und ihre Eltern, aber es kann und sollte auch der Geist sein, in dem die jüngeren Leute den Älteren begegnen. In 4. Mose 19:32 heißt es: „Vor grauem Haar sollst du aufstehen und die Person eines Greises ehren, und du sollst dich fürchten vor deinem Gott. Ich bin der Herr.“

    Zeigen Sie den Älteren Respekt. Das hebräische Wort, das in unserer Bibel mit „ehren“ übersetzt wurde, bedeutet wörtlich „hoch achten, wertschätzen, Respekt zeigen und Gewicht beimessen“. Wenn eine ältere Person euch ermutigt oder Anweisungen gibt, euch berät oder korrigiert, sollten ihre Worte für euch Gewicht haben. Was sie tun und sagen, sollte Bedeutung für euch haben. Tut ihre Worte nie leichtfertig ab.

    Vor einigen Jahren sprach ich einmal auf einer großen Konferenz und einige der jungen Männer kamen zu mir und sagten: „Bayless, wir wollen im Leben erfolgreich sein und unserem Dienst und unserer Berufung gerecht werden. Welchen Rat kannst du uns geben?“ Die Konferenz wurde von einem jungen Mann geleitet, der in seinem Land sehr bekannt war. Er wurde wirklich von Gott gebraucht. Ich sagte: „Okay, ich sage euch, was ihr tun solltet.“ Ich sagte: „Nehmt Kontakt zu dem Vater dieses Mannes auf und verbringt Zeit mit ihm.“ Der Vater des Mannes hatte über die Jahre hinweg sehr hart gearbeitet und für alles, was später passierte, den Weg geebnet. Aber im Lauf der Zeit war er in Vergessenheit geraten. „Verbringt Zeit mit seinem Vater. Stellt ihm Fragen. Lernt ihn so gut kennen, wie es geht.“ Ihre Reaktion darauf war sehr lustig. Das war etwas, auf das sie selbst nie gekommen wären. Ich sagte: „Was immer er euch sagt – denkt gründlich darüber nach und messt seinen Worten großes Gewicht bei.“

    Wir haben kürzlich über Rehabeams Ratgeber gesprochen. Als das Volk zusammen kam, sagten sie zu Rehabeam, dem Sohn Salomos: „Dein Vater ist am Ende seines Lebens aus der Spur geraten. Er ist zum Götzenanbeter geworden und hat das Volk unterdrückt. Was wirst du tun?“ Er sagte: „Kommt in drei Tagen wieder.“ Dann bat er die alten Männer zu sich und fragte: „Was ratet ihr mir?“ Und sie gaben ihm einen weisen Rat, aber er wies ihn zurück. Er maß ihren Worten kein Gewicht bei. Dann rief er die jungen Männer zu sich, mit denen er aufgewachsen war, und fragte: „Was sagt ihr?“ Und schließlich befolgte er ihren Rat, was zur Folge hatte, dass die Nation von diesem Tag an gespalten war. Zehn Stämme lebten in Samaria und die beiden anderen in Jerusalem.

    Gut, Wegweiser Nummer zwei: Handelt. Johannes greift die Idee auf, dass mindestens drei Generationen gemeinsam dienen und arbeiten. Er sagte: „Ich habe euch geschrieben, Kinder; ich habe euch geschrieben, ihr jungen Männer; ich habe euch geschrieben, Väter“, und er unterweist und ermahnt alle drei Generationen. Aber der größte Teil seiner Anweisungen ist an die jüngere Generation gerichtet. Er spricht von Vergebung, von ihrem Charakter, ihrem Lebensstil und ihrer Autorität in Jesus und ermahnt sie, sich vom Heiligen Geist führen zu lassen und Gott in ihrem Leben an die erste Stelle zu setzen. Doch damit nicht genug. Er schrieb noch zwei weitere Briefe, die beide nur ein Kapitel haben. Nachdem er die jüngere Generation so umfangreich unterwiesen hat, sagt er in 2. Johannes, Vers 4:

    2. Johannes Vers 4
    „Ich habe mich sehr gefreut, dass ich von deinen Kindern einige gefunden habe, die in der Wahrheit wandeln, wie wir von dem Vater ein Gebot empfangen haben.“

    Und in 3. Johannes, Vers 4 heißt es ganz ähnlich:

    3. Johannes Vers 4
    „Eine größere Freude habe ich nicht als dies, dass ich höre, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln.“

    Er sagt nicht „dass meine Kinder die Wahrheit hören“ oder „dass sie in die Gemeinde kommen und mit der Wahrheit übereinstimmen“, sondern dass die jüngere Generation „in der Wahrheit wandelt“. Wandeln bedeutet handeln. Es bedeutet, dass jemand etwas angenommen, durchdacht und zu seinem Lebensstil gemacht hat. Und er sagte: „Nichts ist mir eine größere Freude als zu sehen, dass die jüngere Generation in der Wahrheit wandelt.“ Ihr jungen Leute, hört: Wenn ihr danach handelt, was ihr hört, wird das die älteren Generationen bestärken und sie werden sich freuen, weil sie wissen, dass eine vielversprechende Zukunft bevorsteht.

    Wir haben einige grundlegende Dinge getan, die uns dort hingebracht haben, wo wir jetzt sind. Und diese Dinge ändern sich nicht. Und es erfreut unser Herz, wenn wir sehen, dass ihr anfangt sie zu tun. Lasst die Wahrheit, die ihr hört, von eurem Kopf in eure Füße gelangen. Mir ist klar, dass mit fortschreitender Zeit manche Dinge anders gemacht werden. Aber es gibt grundlegende Prinzipien, die sich nicht ändern. Sie sind völlig unabhängig von neuen technischen Möglichkeiten oder der Dynamik der Gesellschaft. Erfreut unser Herz. Lasst uns euch auf euren Knien sehen. Lasst uns sehen, dass ihr einige der grundlegenden Dinge tut, die die Gemeinde dort hingebracht haben, wo sie jetzt ist. Euer zweiter Wegweiser lautet also: Wandelt in der Wahrheit, die ihr hört.

    Gut, Wegweiser Nummer drei lautet: Seid euch bewusst, dass euer Leben im Leben anderer Spuren hinterlässt, auch wenn ihr noch jung seid. Euer Leben beeinflusst das Leben anderer Menschen.

    Bitte schlagen Sie mit mir 1. Timotheus, Kapitel 4 auf. 1. Timotheus, Kapitel 4, Vers 12. Hier schreibt Paulus an seinen jungen Protegé. Er sagt:

    1. Timotheus 4:12
    „Niemand verachte deine Jugend, vielmehr sei ein Vorbild der Gläubigen im Wort, im Wandel, in Liebe, im Glauben, in Keuschheit!“

    Das Wort, das hier mit „Vorbild“ übersetzt wurde, bedeutet in der ursprünglichen Sprache „etwas mit Kraft aufdrücken, sodass es einen Abdruck hinterlässt“. Ich möchte den jungen Leuten jetzt ein Bild zeigen. Ihr werdet den Gegenstand nicht kennen. Es ist eine alte Schreibmaschine. Bevor es Computer und Smartphones gab, benutzte man Schreibmaschinen. Man drehte ein Blatt Papier hinein und darin war ein Farbband und Typen mit verschiedenen Zeichen. Wenn man die Tasten drückte, schossen diese Typenhebel nach oben und das kleine Metallstück in der Form eines Buchstabens oder Symbols schlug kräftig auf das Farbband und hinterließ auf dem Papier einen Abdruck. So erledigten wir früher unsere gesamte Korrespondenz. Als wir die Gemeinde gründeten, hatten wir noch keine Computer. Wir hatten Schreibmaschinen.

    Das ist wirklich lustig. Ich weiß nicht, ob Sie schon einmal darüber nachgedacht haben, aber als wir klein waren, lernten wir das Alphabet in der Reihenfolge A, B, C, D, E, F und so weiter. Aber wenn man sich eine Tastatur ansieht, sind die Buchstaben völlig verrückt angeordnet und man muss erst lernen, sie zu bedienen. Wissen Sie, warum das so ist? Das liegt an den alten Schreibmaschinen. Wenn man darauf sehr schnell schrieb, passierte es leicht, dass sich die Typenhebel miteinander verhedderten. Einige von Ihnen kennen das noch. Dann musste man sie wieder auseinander ziehen. Deshalb ordneten sie die Buchstaben anders an, damit die Leute nicht mehr so schnell tippen konnten. Wie auch immer, Tatsache ist: Wie eine alte Schreibmaschine hinterlasst auch ihr jeden Tag einen Abdruck im Leben und auf der Seele der Menschen um euch herum. An jedem einzelnen Tag schreibt ihr Botschaften davon, wer ihr seid, was ihr glaubt und was ihr schätzt. Und damit will ich euch keine schwere Pass-lieber-auf-was-du-sagst-Last auferlegen. Absolut nicht. Seid wild, entdeckt und erforscht die Welt um euch herum. Jetzt ist die richtige Zeit dafür. Aber während ihr forscht und Gottes Weg für euch findet, denkt an euren Schöpfer. Seid wild, aber seid auch gut. Seid kreativ, aber seid auch verantwortungsvoll. Das ist eure Zeit, um zu entdecken, zu erforschen, zu reisen und Erfahrungen zu machen. Aber seid euch dabei stets bewusst, dass jede Tat Konsequenzen hat und ihr immer einen Abdruck auf dem Leben anderer hinterlasst. Und wenn ihr Fehler macht, was unweigerlich passieren wird, stellt sicher, dass ihr sie mit der richtigen Herzenshaltung macht. Dann wird Gott euch schützen. Wenn ihr das nicht glaubt, lest die Geschichte von Abimelech, dem König von Gerar. Er machte einen großen Fehler und Gott sagte zu ihm: „Du bist ein toter Mann.“ Und er sagte: „Aber, Gott, ich hatte die richtige Herzenshaltung.“ Und Gott schützte ihn. Und auch ihr werdet Fehler machen. Aber behaltet im Gedächtnis, dass ihr im Leben anderer einen Abdruck hinterlasst. Euer Leben beeinflusst andere Menschen, auch wenn ihr noch jung seid.

    Okay, jetzt nenne ich Ihnen noch drei Wegweiser für die Leute im mittleren Alter und für die Älteren. Sind Sie bereit? Das klang nicht allzu begeistert, aber ich mache trotzdem weiter.

    Wegweiser Nummer eins: Akzeptieren Sie die Tatsache, dass Gott junge Menschen gebraucht. Das ist nichts Neues. Junge Menschen haben in Gottes Plänen schon immer eine große Rolle gespielt. David war noch ein Teenager, als Gott ihn berief. Jeremia war noch ein Jugendlicher, als Gott ihm ein Wort für die Nation gab und auch Timotheus war noch sehr jung, als der Apostel Paulus ihm große Autorität und Verantwortung übertrug. Als Hiob in seine Krise geriet, konnten ihm seine älteren Freunde nicht mit Weisheit dienen und Gott gebrauchte Elihu, einen jungen Mann dafür.

    Letzte Woche gingen meine Frau und ich zu einem Treffen mit einem Mann, auf den uns ein gemeinsamer Freund aufmerksam gemacht hatte. Er ist im Dienst für die verfolgte Gemeinde vermutlich einer der bedeutendsten Männer der Welt. Er arbeitet in einem Land, wo Christen extrem verfolgt werden. Wenn herauskommt, dass jemand getauft ist, wird er sofort getötet. Trotz dieser schwierigen Umstände leitet er dort eine Untergrundorganisation mit Tausenden Christen und leistet dabei ganz wunderbare Arbeit. Dort wurde uns gesagt: „Bitte twittern Sie nicht und posten Sie nichts in sozialen Netzwerken. Es ist zu gefährlich, auch wenn der Mann einen Decknamen benutzt.“ Als wir dasaßen und warteten, dachte ich: „Okay, er ist wohl noch hinter der Bühne. Mein Freund wird ihn vorstellen und ihn dann heraus bitten.“ Ich erwartete, dass ein alter, grauhaariger Mann mit Brille und starkem Akzent herauskommen und zu uns sprechen würde. Aber wie sich herausstellte, saß der Mann direkt neben uns. Ein junger Mann mit einem Pferdeschwanz. Ich dachte: „Was?“ Er sprach perfektes Englisch. In den ersten fünf Minuten hörte ich nichts von dem, was er sagte. Ich konnte es nicht fassen. Mir wurde klar, dass das an den Vorstellungen lag, die ich mir in meinem Kopf zurechtgezimmert hatte. Ich dachte, wenn Gott in dieser unglaublich gefährlichen Umgebung einen solchen Welterschütterer gebraucht, müsste es sich dabei um einen alten, wettergegerbten, leidgeprüften Mann handeln. Aber es war ein junger Mann mit Pferdeschwanz. Er sah wirklich cool aus.

    Akzeptieren Sie die Tatsache, dass Gott immer junge Menschen gebraucht hat, gebraucht und gebrauchen wird. Und der zweite Wegweiser: Denken Sie immer daran, dass Gott auf das Herz sieht. Wenn Sie junge Menschen ansehen, sehen Sie Unerfahrenheit; Sie sehen Tattoos und einen Haarknoten. Aber Gott sieht das Herz.

    Und der dritte und letzte Wegweiser für die ältere Generation ist: Freuen Sie sich an den Erfolgen der jüngeren Generation. Ich glaube, die älteren Generationen müssen ihr Herz vor Eifersucht und Groll schützen, wenn die Jüngeren sie im Hinblick auf Errungenschaften und Einfluss überholen.

    Erinnern Sie sich an Josefs Träume? Ich lese das vor, 1. Mose 37, die Verse 9 bis 11: „Und er hatte noch einen anderen Traum, auch den erzählte er seinen Brüdern und sagte: Siehe, noch einen Traum hatte ich, und siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir nieder. Und er erzählte es seinem Vater und seinen Brüdern. Da schalt ihn sein Vater und sagte zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du gehabt hast? Sollen wir etwa kommen, ich und deine Mutter und deine Brüder, um uns vor dir zur Erde niederzubeugen? Und seine Brüder waren eifersüchtig auf ihn; aber sein Vater bewahrte das Wort.“

    Jakobs erste Reaktion war Empörung. Er sagte: „Was glaubst du, wer du bist? Glaubst du, du wirst größeren Einfluss haben als ich? Glaubst du, Gott wird dich mehr gebrauchen als mich, den Enkel Abrahams?“ Und seine älteren Brüder wurden eifersüchtig und gereizt. Aber hören Sie: Wir sollten nicht gereizt auf die Träume der jungen Leute in unserer Mitte und in unserem Leben reagieren noch sollten wir sie als Bedrohung empfinden. Wir sollten sie ermutigen oder – noch besser – ihnen helfen daran zu bauen.

    Harrison und ich spielen gerne zusammen Golf. Er fing damit an, als er 15 war. Ich brachte ihm alles bei, was ich konnte. Und ein paar Jahre lang schlug ich ihn mühelos. Das war herrlich! Aber als er 17 war, zog er mit mir gleich. Er spielte für sein Highschoolteam. Ich ärgerte mich nicht, wenn er einen Ball 300 Meter weit mitten auf den Rasen schlug. Ich sagte zu den anderen Männern, die da waren: „Das ist mein Sohn. Ja. Das ist mein Sohn.“ Ich ärgerte mich nicht, als er mit seinen kurzen Eisen immer treffsicherer wurde oder wenn sein Putter Feuer fing. Ich sagte: „Hey, das ist mein Sohn. Ich habe ihm das Golfspielen beigebracht.“ Ich freue mich darüber, dass er gut spielt. Ich ärgere mich nicht darüber und ich sage nicht: „Ich spiele nicht mehr mit dir.“ Ich genieße es. Und dieselbe Herzenshaltung sollten wir gegenüber den jungen Leuten haben, denn wir wurden dazu berufen zusammen zu leben und gemeinsam in Gottes Reich zu dienen. Die Reise wird nicht immer einfach sein, aber wir können es schaffen, wenn wir sie gemeinsam machen.

    Ich hoffe, Sie wurden durch die heutige Predigt gesegnet. Ich vertraue darauf, dass Sie etwas Nützliches, etwas Praktisches daraus mitgenommen haben, das Ihnen in Ihrem Leben hilft. Gott interessiert sich für uns und für unser geistliches Leben. Aber Er interessiert sich auch für die ganz alltäglichen Dinge. Er ist ein Gott, der unsere Nöte stillt. Lassen Sie sich heute von dem Gedanken begleiten: Gott liebt Sie und interessiert sich auch für die kleinsten Details Ihres Lebens, sowohl in geistlicher als auch in materieller Hinsicht. Bis zum nächsten Mal. Gott segne Sie.

     

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