Auf unserer Israelreise besuchten meine Frau Janet und ich auch das Haus des Kaiphas und den Innenhof, in dem Petrus Jesus verleugnete. Das brachte mich dazu, viel über Petrus nachzudenken. Er machte sich als Jünger recht gut, bis es auf das Ende zuging und Jesus in Markus 14,30 sagte: „Bevor der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“
Petrus antwortete: „Selbst wenn die anderen das tun sollten – ich tue das nie!“ Doch in derselben Nacht leugnete Petrus im Hof des Feindes dreimal, dass er Jesus kennt. Als der Hahn krähte, ging Petrus hinaus und weinte bitterlich. Sicher dachte er: „Jesus wird mich nie wiedersehen wollen. Ich kriege es nicht einmal für so einen kurzen Moment auf die Reihe. Ich kenne die Wahrheit, aber ich lebe nicht danach. Ich bin so ein Heuchler!“
Doch dann lesen wir in Markus 16,7, wie der Engel den Frauen nach der Auferstehung folgende Botschaft gab: „Geht und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass Jesus vor euch nach Galiläa gehen wird. Dort werden sie ihn sehen, wie er es euch gesagt hat.“ Die Frauen gingen also los und sagten es den Jüngern.
Ich kann mir gut vorstellen, wie Petrus darauf gewartet hat, dass die Frauen sagen: „Aber du darfst nicht mitgehen nach Galiläa, Petrus.“ Aber das taten sie nicht. Er muss gedacht haben: „Wirklich? Bin ich auch eingeladen?“
Also gingen die Jünger nach Galiläa und warteten auf Jesus. Eines Abends sagte Petrus zu den Jüngern: „Ich gehe fischen.“ Das klingt, als würde er einfach das Abendessen fangen wollen. Aber wenn man die Geschichte in Johannes 21 im griechischen Grundtext liest, sieht man, dass das Verb „fischen“ in der Verlaufsform steht. Petrus sagte im Grunde: „Ich werde wieder Fischer.“
Die anderen Jünger folgten ihm. Sie fischten die ganze Nacht, doch sie fingen nichts. Dann stand Jesus am Ufer und sagte ihnen, dass sie ihr Netz auf der rechten Seite des Bootes auswerfen sollten. Das taten sie. Und auf einmal war es voller großer Fische. Als sie wieder am Ufer waren, sagte Jesus zu Petrus: „Liebst du mich mehr als diese?“
Er zeigte dabei nicht auf die anderen Jünger. Nein, Jesus zeigte auf den großen Berg Fische, die am Ufer herumzappelten. Er sagte im Grunde: „Petrus, liebst du mich mehr als das hier?“
Und dann sagte Jesus dreimal zu ihm: „Weide meine Schafe.“ Trotz allem, was Petrus getan hatte – sein Verleugnen, seine Angst, seine Neigung, immer wieder zu seinem alten Leben zurückzulaufen –, vergab Jesus ihm und erneuerte seine Berufung. Petrus sollte Gottes Kinder versorgen und mithelfen, die Kirche zu bauen.
So, wie Jesus Petrus vergab und ihn wieder einsetzte, ist dein Vater im Himmel auch bereit, dir zu vergeben. Es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen oder Angst zu haben, dass er seine Meinung darüber ändern wird. Er ist voller Gnade und Vergebung.
In Ihm verbunden,
Bayless Conley |
Ich danke von Herzen für diese Wahrheit, die oft in der Hektik des Alltages untergeht. Danke für die Ermutigung und Stärkung.
Sehr gerne liebe Jacqueline!