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Psalm 119: Gott bedeutet mir alles! – Harrison Conley

Gott möchte dein Ein und Alles sein, an jedem Tag und in jeder Minute – weil er weiß, dass es keine größere Freude oder Zufriedenheit gibt als bei ihm. Pastor Harrison zeigt dir mithilfe von Psalm 119, wie du Gottes ständige Gegenwart erleben kannst, die so viel wertvoller ist als alles andere auf der Welt. Gib dich nicht mit weniger zufrieden!

  • Hallo, hier ist Bayless Conley. Herzlich willkommen zu unserer heutigen Sendung. Wir haben etwas ganz Besonderes für Sie. Harrison Conley, unser ältester Sohn, ist auch der Hauptpastor unserer Gemeinde. Er treibt die Vision voran. Er kümmert sich um die Alltagsaufgaben. Und er ist ein wunderbarer Prediger.

    Wir befinden uns in einer Serie zu Psalm 119, die unsere Gemeinde sehr bereichert und ermutigt hat. Und Harrison hat eine fantastische Predigt dazu gehalten, die wir gleich hören werden. Also schnallen Sie sich an – es geht los!

    Psalm 119 ab Vers 57. Heute will ich den Bibeltext nicht einfach vorlesen und Sie lesen still mit. Ich dachte mir, wir könnten einmal einen anderen Lernmuskel trainieren. Wie wäre es, wenn wir diese Verse laut gemeinsam lesen? Sie werden den Text gleich auf dem Bildschirm sehen. Lesen Sie mit?

    Psalm 119,57-64. Bereit? Dann los.

    „Mein Teil ist der Herr! Ich habe versprochen, deine Worte zu bewahren.

    Ich suchte dich zu besänftigen von ganzem Herzen. Sei mir gnädig nach deiner Zusage!

    Ich habe meine Wege überdacht und meine Füße gekehrt zu deinen Zeugnissen.

    Ich bin geeilt und habe nicht gezögert, deine Gebote zu halten.

    Stricke der Gottlosen haben mich umgeben. Dein Gesetz habe ich nicht vergessen.

    Um Mitternacht stehe ich auf, um dich zu preisen wegen der Bestimmungen deiner Gerechtigkeit. Ich bin der Gefährte aller, die dich fürchten, derer, die deine Vorschriften einhalten. Von deiner Gnade, Herr, ist die Erde erfüllt. Lehre mich deine Ordnungen!“

    Das ist ein wunderbarer Abschnitt! Mit gefällt besonders, wie der Psalmist beginnt. Er sagt einen Satz, der für mich zu den größten Sätzen der Bibel gehört.

    In Vers 57 erklärt er:

    „Mein Teil ist der Herr!“

    Was für eine Aussage. Gott ist mein Ein und Alles. Vielleicht unterstreichen Sie den Satz am besten. Was Sie in Ihrem Leben am meisten brauchen, sind nicht Geld, Sicherheit, Einfluss, Macht oder Gesundheit. Was Sie im Leben auf der Erde und in der Ewigkeit am meisten brauchen, ist Gott selbst. Achten Sie auch darauf, dass der Psalmist schreibt: „Mein Teil ist der Herr.“ Kreisen Sie das Wort „mein“ am besten ein. Gott ist nicht das Teil oder Erbteil seines Volkes im Ganzen und auch nicht der Heiligen oder der Gemeinde. Der Psalmist macht es ganz persönlich. Er sagt: „Der Herr ist mein Teil.“ Ich gehöre ihm und er gehört mir. Das ist eines der großen Geheimnisse der Schöpfung, dass der Gott des Universums, der sich eine persönliche Beziehung zu jedem Einzelnen von uns wünscht.

    Gott kennt Sie. Er hat Sie erschaffen. Aber er will auch, dass Sie ihn kennen, und zwar nicht nur aus zweiter Hand. Es ist toll, dass Sie in die Gemeinde kommen, dass Sie hier sind, um etwas über Gott zu erfahren. Aber wenn Ihre Beziehung zu Gott nicht weiter geht, als dass Sie den Sonntag auf Ihrer Liste abhaken, dann reicht das nicht aus.

    Es reicht nicht aus, indirekt durch die Beziehung zu leben, die der Pastor zu Gott hat. Es reicht nicht aus, indirekt durch die Beziehung zu leben, die ein Freund oder Ihre Eltern oder Ihre Großeltern zu Gott haben. Nein, Gott will Ihr Gott sein. Einzahl. Er möchte eine persönliche Beziehung mit Ihnen, in der er Ihnen alles bedeutet und zur Quelle Ihres Lebens wird. Er will Sie kennen.

    Ich weiß, das klingt ein bisschen überspannt und nach einem Klischee, dem ein Pastor eben folgen muss. Aber diejenigen von uns, die tatsächlich die Person und Gegenwart Gottes erlebt haben, wissen, dass diese Aussage ganz und gar kein Klischee ist. Wir wissen, dass es die Wahrheit ist: Gott kann mir alles bedeuten. Er kann mein Gott sein.

    Früher haben wir oft ein Lied gesungen, das diese Wahrheit herausstellt. Es heißt „Im Garten“, und dort heißt es über Gott: „Und er geht mit mir und er spricht mit mir und er sagt mir: Du bist mein.“ Wer Gott kennt, wer wirklich mit ihm lebt, vielleicht schon ein ganzes Leben lang, der weiß, dass es keine größere Wahrheit gibt. Es gibt keinen größeren Schatz im ganzen Universum als die Freundschaft mit Gott.

    Der Psalmist schreibt: „Mein Teil ist der Herr.“ Damit erklärt er Gott zu seiner Lebensquelle. Er sagt: Gott, du bist meine Kraft, meine Hilfe, meine Versorgung, meine Zufriedenheit. Gott, du bist mein Trost in Zeiten der Bedrängnis. Gott, du bist mein Frieden, mein Licht, meine Weisheit. Gott, du bist mein Ein und Alles.

    Wenn wir den Verfasser dieses Psalms fragen könnten: „Wie bist du dahin gelangt, dass Gott dir alles bedeutet? Wie hast du ihn als dein Ein und Alles erfahren? Wie kam es dazu?“ Wissen Sie, was er sagen würde? „Ich weiß, dass Gott mein Erbteil ist, und ich kann sagen, dass er mir alles bedeutet, weil ich sein Wort gehalten habe.“

    Und genau das sagt er in der nächsten Zeile von Vers 57:

    „Ich habe versprochen, deine Worte zu bewahren.“

    Ich weiß, mir hören heute Menschen zu, die sich wünschen, Gott zu kennen. Sie wünschen sich, die Kraft seiner Gegenwart zu erleben, aber bisher ist es ihnen nicht gelungen. Sie haben das Gefühl, dass ihre Versuche keine Früchte getragen haben. Und sie fragen sich: Warum ist das so? Vielleicht liegt es daran, dass sie zwar Gott lieben, aber nicht sein Wort. Sie wissen vielleicht viel über Gott, aber sie lieben sein Wort nicht. Sie setzen es nicht in die Tat um und geben ihm nicht die angemessene Autorität in ihrem Leben. Ich möchte es vielleicht so sagen: Wir werden Gott nie wahrhaft kennen und/oder mit ihm leben, bis sein Wort in unserem Leben zum größten Wunsch und zur erstrangigen Praxis wird. Gott begegnet uns in seinem Wort, und wir erleben, dass er uns alles bedeuten will. Wir erleben ihn als unsere Quelle, wenn wir sein Wort in unserem Leben in die Tat umsetzen.

    Ich glaube, für die meisten von uns hier und unter unseren Zuschauern ist das tatsächlich ein tiefer Herzenswunsch. Wir wollen es. Wir wollen Gottes Wort bewahren. Wir wollen eine Leidenschaft für Gottes Wort haben. Wir wollen in unserer Beziehung zu ihm wachsen und sie vertiefen. Wir wollen zu Gott sagen können: „Du bedeutest mir alles! Du bist meine Quelle.“

    Doch die Frage ist: Wie erreichen wir das? Wie gelangen wir an diesen Punkt? Wie geschieht das? Denn manchmal passen meine alltäglichen Gewohnheiten nicht zu diesem tiefen Wunsch. Wie also komme ich dahin, dass ich ehrlich sagen kann: „Gott, du bedeutest mir alles“?

    In den nächsten Versen nennt uns der Psalmist einige praktische Schritte. Er trifft sechs einzigartige Aussagen, die wir betrachten wollen. Und wenn wir sie in unserem Leben in die Tat umsetzen, werden wir ein Herz und ein Leben haben, das leidenschaftlich an Gott und seinem Wort hängt.

    Das Erste: „ich flehe“ oder „ich suche“. In Vers 58 sagt der Psalmist:

    „Ich suchte dich zu besänftigen von ganzem Herzen. Sei mir gnädig nach deiner Zusage!“

    In der Neues-Leben-Bibel klingt das so: Gott …

    „… von ganzem Herzen suche ich deine Güte.“

    Es ist nichts Schlechtes, sich Gottes Segen zu wünschen, ganz und gar nicht, denn ich glaube wirklich, dass Gott seine Kinder segnen möchte. Aber es gibt ein Problem an diesem Denken, und zwar ein großes Problem. Viele Menschen möchten Gottes Segen erleben, den Segen, den sie in seinem Wort finden, aber sie wollen Gottes Wort nicht befolgen, jedenfalls nicht als Lebensstil. Meiner Erfahrung nach befolgen die meisten Menschen Gottes Wort, wenn es bequem für sie ist, wenn sie es verstehen und damit einverstanden sind. Aber sie weigern sich, Gottes Wort zur höchsten Autorität in ihrem Leben zu machen, und es ist definitiv nicht ihr täglicher Herzenswunsch.

    Ich kenne Menschen, die sich über Gott ärgern, weil sie das Gefühl haben, er tut nicht, was er ihrer Meinung nach tun sollte, und auch nicht zu der von ihnen erwarteten Zeit. Nach ihrer Vorstellung ist Gott wie ein kosmischer Flaschengeist, der irgendwo existiert, um nach unserer Pfeife zu tanzen. Doch nichts könnte der Wahrheit ferner sein.

    Manche Menschen sagen: „Ich habe getan, was Gottes Wort sagt, aber Gott hat seinen Part nicht eingehalten.“ Haben Sie es wirklich getan, oder haben Sie Gottes Wort als einmalige Transaktion betrachtet? Gott, wenn ich das tue, musst du das tun. Aber so funktioniert die Bibel nicht, und so funktioniert Nachfolge nicht. Nachfolge ist ein konsequentes Verhalten in meinem Leben. Gottes Wort ist kein einmaliger Tauschhandel. Gott, ich tue das, und du tust das. So läuft das nicht. Es steht uns nicht zu, Gottes Wort nach unserem Belieben zu benutzen. Gott und seinem Wort zu folgen bedeutet, dass es zu meinem Lebensstil wird und tagein, tagaus sein Wort meine größte Freude ist. Und tagein, tagaus, in jedem Augenblick und jeder Lebensfrage ist sein Wort meine höchste Autorität. Und wir müssen auch begreifen, dass wir Gottes Wort nicht nur befolgen, weil wir den damit verbundenen Segen wollen. Das ist die falsche Herzenshaltung, der falsche Beweggrund. Ich befolge Gottes Wort, ob ich der gleichen Meinung bin oder nicht, weil mir klar ist, dass Gott klüger ist als ich und mein Bestes will. Mir ist aber auch klar: Wenn ich seinem Wort folge, wenn ich es suche, bekomme ich ihn. Ich bekomme Gott, und er ist der wahre Schatz. Er wird mein Ein und Alles.

    Schauen Sie noch einmal in Vers 58. Der Psalmist sagt:

    „Ich flehe von ganzem Herzen um deine Gunst.“

    Das hebräische Wort für „Gunst“ bedeutet eigentlich „Gesicht“. Es ist von einer Person, von einer Präsenz die Rede. Der Psalmist sagt also nicht: „Gott, ich suche deinen Segen. Ich suche deine Gunst. Ich suche, was du für mich tun kannst.“ Nein, das sagt er nicht, sondern: „Gott, ich suche dein Angesicht. Mehr als alles in dieser Welt, Gott, will ich dich. Ich will deine Gegenwart, deine Person. Du hast für mich Priorität. Ich will nicht den Segen, sondern den, der den Segen gibt.“

    Daran müssen wir uns in der Beschäftigung mit Gottes Wort täglich erinnern: Es geht nicht um uns. Das ist eine bittere Pille, denn wir sind gut darin, uns in den Mittelpunkt zu stellen. Ich bin echt gut darin, mich in den Mittelpunkt zu stellen.

    Der Psalmist sagt also: „Gott, ich suche dein Gesicht, deine Person, deine Gegenwart, und ich suche sie von ganzem Herzen.“ Das ist also die erste Aussage: ich suche. Nun zur zweiten, dritten und vierten Aussage in den nächsten zwei Versen. Der Psalmist sagt: „ich überdenke“, „ich kehre um“ und „ich eile“.

    Schauen Sie sich Vers 59-60 an:

    „Ich habe meine Wege überdacht und meine Füße gekehrt zu deinen Zeugnissen. Ich bin geeilt und habe nicht gezögert, deine Gebote zu halten.“

    Zunächst sagt der Psalmist: „Ich habe meine Wege überdacht.“ Das hebräische Wort hier bedeutet „überlegen“. Es bedeutet „betrachten und zu einer Erkenntnis kommen“. Als Bild dafür können wir uns eine Person vorstellen, die zwei Dinge hochhält, sie anschaut und betrachtet, überlegt, welches besser ist, welches richtig ist; sie misst beide Dinge aneinander. Der Psalmist sagt hier also: „Ich nehme mein Leben, ich nehme meine Gedanken, ich nehme mein Handeln, ich nehme die Folgen meines Handelns. Und ich messe das alles an deinem Wort, Gott, und an deinen Wegen.“

    Und für uns ist das eine gute tägliche Übung, eine gute tägliche Gewohnheit, unsere Wege und Gedanken an Gottes Wegen und Gedanken zu messen. Und wenn wir das tun, wissen Sie, was wir dann merken? Gottes Wege und Gedanken sind höher und besser und größer als unsere eigenen.

    Wenn Sie Kinder haben, verstehen Sie, was es bedeutet, unterschiedliche Perspektiven zu haben. Wir bitten unsere Kinder, etwas zu tun, und zwar auf eine bestimmte Art und Weise, doch oft möchten sie es nach ihren eigenen Vorstellungen tun. Sie haben eine abweichende Perspektive. Als Eltern sehen wir das ständig. Wir verstehen sehr gut, was da passiert – und doch tun wir das Gleiche mit Gott und seinem Wort. Gott sagt: „Liebt eure Feinde. Vergebt denen, die gegen euch gesündigt haben.“ Und wir sagen: „Lass mich. Ich mach das schon. Ich werde es ihnen zeigen.“ Und wir vergeben nicht. Wir halten an der Bitterkeit fest, weil wir uns dabei besser fühlen. Aber am Ende sind wir verbittert und nachtragend und nehmen alles übel. In Sprüche 14 ist ebenfalls die Rede davon. Da heißt es: „Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber zuletzt sind es Wege des Todes.“

    Der Psalmist spornt sich also selbst an: „Du musst deine Wege an Gottes Wegen, an Gottes Wort messen.“ Und wenn eines davon nicht mit dem anderen übereinstimmt, welches von beidem muss wohl angepasst werden? Sicher nicht Gottes Seite, sondern unsere. Das sagt auch der Psalmist. Schauen Sie sich die nächste Zeile an. Er sagt: „Wenn ich meine Wege überdenke, richte ich sie aus. Ich lenke meine Füße zu deinen Zeugnissen, zu deinem Wort.“ Sehen Sie die Abfolge? Ich denke, und dann kehre ich um.

    Dieses Wort, umkehren, ist die biblische Definition für einen Begriff, den wir wohl alle kennen. Dieser Begriff heißt „Buße“. Buße bedeutet Umkehr, und es ist gar nicht einmal so sehr eine Abkehr von etwas als die Hinwendung zu etwas. Buße bedeutet, ich wende mich Gott zu. Ich wende mich seinem Wort und seinen Wegen zu. Und wenn ich mich ihm zuwende, wende ich mich unweigerlich von etwas ab. Ich wende mich von der Sünde ab, von meinen Wegen und meinem Handeln. Und ich wende mich Gott zu.

    Der Psalmist sagt also: „Ich denke über meine Wege nach, und dann kehre ich meine Schritte um.“ Das ist diese Neuausrichtung. Und das ursprüngliche Bild, das diese Ausdrucksweise malt, ist das eines Kindes, das seinen Eltern folgt. Stellen Sie sich Eltern am Strand vor, und das Kind läuft hinterher; die Eltern hinterlassen Fußspuren, und das Kind springt von Fußabdruck zu Fußabdruck. Der Gedanke ist, direkt in den Fußspuren der Person zu gehen, der man folgt. Und der Psalmist sagt hier, unser Gebet sollte täglich sein: „Gott, ich möchte, dass mein Leben mit den Fußspuren deines Wortes übereinstimmt. Bitte zeig mir, wo ich hintreten muss. Zeig mir, worauf ich mich konzentrieren muss, denn worauf ich mich konzentriere, dorthin werden meine Füße folgen.“ Der Psalmist sagt: „Ich denke über meine Wege nach. Also lenke ich meine Schritte und passe sie an dein Wort an.“ Und dann sagt er: „Ich beeile mich, in diese neue Richtung zu gehen und nachzufolgen.“

    Vers 60:

    „Ich bin geeilt und habe nicht gezögert, deine Gebote zu halten.“

    Da ich nun die Wahrheit kenne, folge ich ihr von ganzem Herzen. Und das ist das Schöne daran, in Gottes Spuren zu gehen. Das ist das Schöne daran, ihm und seinem Wort zu folgen: Sobald wir losgehen, fangen wir an zu erkennen, dass Gott kein grausamer Antreiber ist. Wir erkennen, dass Gottes Wege besser als unsere eigenen sind, dass ihm unser Bestes am Herzen liegt und dass es Freude macht, seinem Wort zu folgen.

     

    In den nächsten Versen und Aussagen ändert der Psalmist ein wenig die Gangart. Er beginnt, über äußere Einflüsse zu reden, die einen Einfluss auf unseren Weg mit Gott haben können. Schauen Sie sich Vers 61 an. Ich möchte einige Dinge daraus hervorheben. Der Psalmist schreibt:

    „Stricke der Gottlosen haben mich umgeben. Dein Gesetz habe ich nicht vergessen.“

    Vers 62:

    „Um Mitternacht stehe ich auf, um dich zu preisen wegen der Bestimmungen deiner Gerechtigkeit.“

    Vers 63:

    „Ich bin der Gefährte aller, die dich fürchten, derer, die deine Vorschriften einhalten.“

    Halten wir das kurz fest. In diesen Versen schreibt der Psalmist über einige äußere Einflüsse, die unsere Beziehung zu Gott beeinträchtigen können. Er spricht von den Stricken der Gottlosen und von der Mitternacht. Und im Ankämpfen gegen diese äußeren Einflüsse macht der Psalmist zwei konkrete Aussagen. Er sagt: „ich erinnere mich“ oder „ich vergesse nicht“, und dann sagt er: „ich stehe auf, um dich zu loben“. Ich lobe.

    Schauen wir uns das eben an. „Stricke der Gottlosen haben mich umgeben.“ In der Neues-Leben-Bibel klingt das so: „Gottlose Menschen wollen mich zur Sünde verführen“, zu einem sündigen Lebensstil. Darauf erwidert der Psalmist: „Dein Gesetz habe ich nicht vergessen“, oder: „Ich erinnere mich an dein Gesetz.“

    Damit sagt er: Wenn die Welt versucht, mich zur Sünde zu verführen, ist es dein Wort, Gott, das mich festhält. Es ist dein Wort, Gott, das mein Leben stabilisiert. Wenn die Gesellschaft versucht, mich in ihr Schema zu pressen, kehre ich zur Sicherheit, zur Beständigkeit deines Wortes zurück, Gott.

    Der Psalmist sagt: „Die Welt um mich herum setzt mich unter Druck. Ich soll so aussehen, so denken und mich so verhalten wie sie. Deshalb muss ich mich daran erinnern, zu deinem Wort zurückzukehren, Gott, und ihm erlauben, mein Leben zu prägen.“ Ich will Ihnen ein Geheimnis verraten. Sie werden nach und nach dem ähnlicher, womit Sie den größten Teil Ihrer Zeit verbringen. Und wir leben heute in einer Welt, die uns in ihr Schema pressen will. Und wenn wir, so wie der Psalmist, diesen Einfluss der Welt verspüren, müssen wir zu Gottes Wort zurückkehren. Er sagt: „Gottlose Menschen wollen mich zu einem sündigen Leben verführen, doch ich wehre mich dagegen, indem ich mich an dein Gesetz erinnere.“ Wir müssen uns an Gottes Wort erinnern. Doch das können wir nicht, wenn wir es nicht zuerst studiert haben. Wenn wir es nicht in uns tragen, haben wir es nicht parat, wenn wir es brauchen. Wenn die Gesellschaft versucht, uns in ihr Schema zu pressen, haben wir nichts dagegenzusetzen.

    Gottes Wort ist unser Anker, unser stabilisierender Punkt. Wir müssen es in uns aufnehmen. Der Psalmist sagt: „Ohne dein Wort, ohne dass ich es in meinem Leben praktiziere, wäre ich unter dem Druck der Welt abgestürzt und eingeknickt.“ Und dann sagt er etwas Erstaunliches: „Um Mitternacht stehe ich auf, um dich zu preisen.“ Um Mitternacht. Damit meint er nicht unbedingt eine konkrete Uhrzeit, sondern mehr einen Moment, eine Zeit im Leben, in der die Dinge am finstersten sind, in der Verwirrung herrscht. Wir können den Weg nicht klar sehen, wir fühlen uns allein, wir haben Angst mitten in der Nacht. Um Mitternacht. Er sagt: „Um Mitternacht stehe ich auf, um dich zu preisen. Ich preise dich – was für eine Aussage. Wenden wir das doch auf unser Leben an. Bei allem, was gerade in der Welt vor sich geht, habe ich eine Frage für Sie: Wissen Sie noch, wie das geht, Gott zu loben? Haben Sie Ihre Stimme verloren? Können Sie noch Gott loben?

    Der Psalmist sagt: „Ich lobe Gott wegen seines Wortes.“ Wegen seines Wortes. Ganz gleich, was um mich herum passiert und wie ungewiss eine Situation ist, habe ich die Sicherheit und Gewissheit von Gottes Wort. Ich habe die Sicherheit, dass seine Verheißungen Ja und Amen sind. Ich habe die Gewissheit, dass seine Verheißungen für immer im Himmel feststehen. Ich habe die Sicherheit, dass Gott gestern, heute und in Ewigkeit derselbe ist. Ich habe das Zeugnis seines Wortes, das mir sagt, dass er sich schon früher für sein Volk eingesetzt hat. Und so weiß ich, dass er es erneut tun kann. Ich habe die Sicherheit, dass sein Wesen und sein Charakter wahrhaftig sind; Gott lügt nicht und verändert sich nicht. Ich habe die Sicherheit seines Wortes.

    Und der Psalmist sagt, um Mitternacht, in den dunklen Zeiten der Seele, stehe ich auf. Manchmal muss man aufstehen. Manchmal muss man sich sagen: „Seele, steh auf und lobe Gott. Bevor es leicht ist, bevor ich weiß, was ich sagen soll, bevor die Antworten eintreffen, steh auf und fang an, Gott zu loben.“

    An diesen Punkten wird der Glaube aufgebaut. Das ist echtes Lob. Und wenn wir anfangen, das zu tun, haben wir die Verheißung, dass Gott im Lob seines Volkes wohnt. Er wohnt buchstäblich inmitten des Lobes seines Volkes. Die Bibel sagt, dass Gott dem begegnet, der sich an ihm freut. Die Bibel sagt, dass in Gottes Gegenwart Freude in Fülle ist und dass die Freude am Herrn meine Stärke ist. Die Bibel sagt, wo der Geist Gottes ist, da ist Freiheit. Manchmal müssen wir uns in den dunklen Nächten der Seele selbst daran erinnern: „Steh auf und fang an, Gott zu loben.“

    Ich weiß, das ist schwer. Ich weiß, dass man in jenen dunklen Zeiten recht leicht die Stimme verliert.

    Darum sagt der Psalmist in Vers 63: „Ich bin der Gefährte aller, die dich fürchten.“

    Es ist etwas Besonderes daran, sich mit Menschen zu umgeben, die einen ähnlichen kostbaren Glauben haben. Menschen, die uns unter die Arme greifen und sagen: „Ich lasse dich nicht in der Nacht sitzen. Ich ziehe dich heraus und wir werden uns gemeinsam hindurchloben.“ Es hat etwas Besonderes, an einem Wochenende in einer Gemeinde zu sein und gemeinsam zu singen und zu beten und etwas über Jesus zu lernen. Es geschieht etwas in der Gemeinschaft, wenn wir anfangen zu loben; es wird Glaube aufgebaut. Wir gehen voran, und es verändert unseren Blick aufs Leben.

    Es ändert vielleicht nicht meine Umstände, aber es verändert meinen Blick darauf. Und dann fangen wir an, wie der Psalmist in Vers 64 zu sagen:

    „Von deiner Gnade, Herr, ist die Erde erfüllt. Lehre mich deine Ordnungen!“

    An Gottes Güte ist etwas Besonderes, auch wenn ich sie nicht sehen kann, selbst wenn ich sie nicht spüre. Und der Psalmist sagt: „Ich stehe auf um zu loben.“

    Ich möchte, dass die Worte, die uns über die Lippen kommen, ein Echo dessen sind, was der Psalmist sagt. Ungeachtet der Ereignisse bedeutest du, Gott, mir alles. Gott, die Erde ist erfüllt mit deiner beständigen Liebe. Aber wir müssen suchen, denken, umkehren, eilen, uns erinnern und loben.

    Was für eine wunderbare Predigt. Gott bedeutet mir alles. – Erinnern Sie sich an Abraham? Noch bevor Gott Abram in Abraham umbenannte, gab er ihm ein Versprechen. Abram bedeutet „erhabener Vater“, Abraham bedeutet „Vater einer Menge“, und Gott sprach ihn an, als er noch Abram genannt wurde. Gott sagte: „Fürchte dich nicht, Abram; ich bin dir ein Schild, dein sehr großer Lohn.“

     

    Liebe Freunde, wenn Gott uns alles bedeutet, wenn er unser Schutzschild und unser Lohn ist, wenn sich unser Leben um ihn dreht, wenn wir erkennen, dass er wahrhaftig der Gott ist, der mehr als genug ist, ordnen sich andere Dinge fast von selbst. Genau das ist die wichtigste Frage.

     

    Haben Sie sich dem Schöpfer ganz anvertraut? Das können wir nur, indem wir durch seinen Sohn Jesus Christus zu ihm kommen, der stellvertretend für unsere Sünden auf Golgatha starb. Und er wurde von den Toten auferweckt. Vertrauen Sie sich ihm ganz an. Sie werden es niemals bereuen.

     

    Ich möchte noch für Sie beten. Vater, ich bete für die Menschen, die in diesem Moment zuschauen. Ich bete für die Entmutigten, für die, die das Gefühl haben, wieder einmal unterzugehen. Ich bitte dich, dass du ihnen begegnest, sie stärkst und sie durch die Kraft deines Geistes aufrichtest. Darum bitte ich im Namen Jesu.

     

    Danke Ihnen allen, die unsere Sendung mit Gebet und Spenden unterstützen. Durch Sie können wir unsere Arbeit tun. Gott schenke Ihnen seinen reichen Segen.

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    1. Der Predigttext ist leider nicht vollständig, die Predigt dauert länger und beinhaltet viel mehr Thematik. Bitte senden sie mir doch den Vollständigen Predigttext zu.

      Mit feundlichen Grüßen und Gottes Segen
      Horst Jackelen

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