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Möchtest du wirklich ganz heil werden?

Wurdest du von Krankheit oder Verlust aus der Bahn geworfen? Egal, wie du darauf reagierst, Hauptsache, du gibst nicht auf! Schaue nach vorn, ergreife die Initiative und nehm das, was Gott dir schenken möchte, im Glauben an.

Jesus möchte direkt in deine Lebenssituation eingreifen und dir noch heute wieder auf die Beine helfen. In dieser Predigt zeigt Bayless Conley uns, wie das geht. Entdecke, wie Jesus deinem Herzen Hoffnung und neues Leben geben will und lerne verstehen, welche Schritte du dafür gehen musst.

  • In der Bibel gibt es eine sehr spannende Geschichte. Da begegnet Jesus einem Mann, der 38 Jahre lang gelähmt war. Und er fragt ihn: „Möchtest du gesund werden?“ Was ist denn das für eine Frage? Der Mann ist seit 38 Jahren krank! Natürlich will er gesund werden! Er lag sogar an einem Teich, der als Ort der Heilung bekannt war. Die Leute warteten darauf, dass ein Engel das Wasser berührte und wer zuerst im Wasser war, wurde geheilt. Dass der Mann an diesem Teich lag, zeigte ja wohl deutlich genug, dass er gesund werden wollte. Aber Jesus sah das Innere des Mannes und wusste, dass er nicht nur äußerlich am Boden lag, sondern auch innerlich.

    Einige von uns kennen das sicher auch, dass man in einem bestimmten Lebensbereich aufgegeben hat und innerlich am Boden liegt. Aber wenn wir nicht innerlich aufstehen, kommen wir auch äußerlich nicht auf die Beine. Vielleicht geht es einigen von Ihnen so, dass Sie gerade in solch einer Situation sind. Sie sagen, dass sich etwas ändern muss. Aber so lange sich innendrin nichts ändert, wird sich auch draußen nichts ändern. Wir denken heute darüber nach, wie sich in uns etwas verändern kann. Bleiben Sie dran.

    Johannesevangelium, Kapitel 5, ab Vers 1:

    Johannes 5:1-9
    „Danach war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. Es ist aber in Jerusalem bei dem Schaftor ein Teich, der auf Hebräisch Betesda genannt wird, der fünf Säulenhallen hat. In diesen lag eine Menge Kranker, Blinder, Lahmer, Dürrer. Es war aber ein Mensch dort, der achtunddreißig Jahre mit seiner Krankheit behaftet war. Als Jesus diesen daliegen sah und wusste, dass es schon lange Zeit so mit ihm steht, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, dass er mich, wenn das Wasser bewegt worden ist, in den Teich werfe; während ich aber komme, steigt ein anderer vor mir hinab. Jesus spricht zu ihm: Steh auf, nimm dein Bett auf und geh umher! Und sofort wurde der Mensch gesund und nahm sein Bett auf und ging umher. Es war aber an jenem Tag Sabbat.“

    Gott hat Seine Leute schon immer geheilt. Schon damals, als Er in Ur in Chaldäa zum ersten Mal mit Abraham redete. In der Bibel steht, dass Abraham betete und Gott daraufhin Abimelech heilte, einen Mann aus Abrahams Haushalt. Später gebrauchte Gott Mose, um die Israeliten aus Ägypten herauszuführen. Damals schlachteten sie zum ersten Mal das Passahlamm, das natürlich auf Jesus Christus und Sein Opfer hinweist. Sie strichen das Blut an die Türpfosten ihrer Häuser, sodass der Todesengel vorbeiging. In der Bibel steht, dass damals, als die beinahe drei Millionen Juden aus dem Land Ägypten auszogen, nicht ein Kranker oder Schwacher unter ihnen war. Stellen Sie sich das vor! Fast drei Millionen Menschen, die vierhundert Jahre lang in elender Sklaverei gelebt hatten. Und nachdem sie von dem Passahlamm gegessen haben, ist keiner mehr von ihnen krank. Das war die größte Massenheilung aller Zeiten! Dann führte Gott sie in die Wüste und sie kamen zum Wasser von Mara. Und bevor Er ihnen irgendein Gesetz, eine Anordnung oder ein Gebot gibt, zeigt Er sich ihnen als Jehova Rapha, als Gott, der heilt. Er sagt: „Ich bin der Herr, dein Arzt.“ Und das tut Er, bevor Er ihnen die Zehn Gebote gibt. Wie eine Mutter, die sich erst um die körperliche Gesundheit ihres Kindes kümmert, bevor sie mit seiner Erziehung anfängt. Später, bevor Mose abtreten muss, hält er den Israeliten noch eine Rede. Und da sagt er: „Wenn ihr Gott gehorcht, dann wird er euch segnen… in der Stadt, auf dem Feld, er wird alles segnen, was ihr anfasst. Aber wenn ihr ihm nicht gehorcht und euer Herz gegen ihn verhärtet, dann wird euch sein Fluch treffen.“ Zu diesem Fluch gehören Krankheit und Gebrechen. Er sagte: „Gott wird segnen, was ihr esst und trinkt und er wird die Krankheit aus eurer Mitte nehmen.“ Wir lesen das auch viele Jahre später bei David: „Preise den Herrn, meine Seele, und all mein Inneres seinen heiligen Namen! Preise den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten! Der da vergibt alle deine Sünde, der da heilt alle deine Krankheiten.“

    So etwas lesen wir in vielen Geschichten, zum Beispiel von Hiskia. Er war todkrank. Gott heilte ihn und schenkte ihm noch 15 weitere Jahre. Das Volk Israel kannte also Gott als den, der heilt. In Maleachi, dem letzten Buch im Alten Testament, steht im letzten Kapitel: „Aber euch, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und Heilung ist unter ihren Flügeln.“ Aber nach Maleachi erlebt Israel eine dunkle Zeit. Bis zum Matthäusevangelium, bis Johannes der Täufer kommt, vergehen vierhundert Jahre. Vierhundert Jahre des Schweigens und der Dunkelheit. Israel hat den Kontakt zu Gott verloren. Es gibt keine Stimme, keinen Propheten, keinen, der die Worte Gottes spricht. Es gibt zwar die Rituale und die religiöse Form, aber sie sind weit weg von Gott. Es bilden sich Gruppierungen wie die Pharisäer, die Sadduzäer und die Essener. Sie sind streng und hartherzig, sie streiten miteinander und diskutieren über Lehrmeinungen. Aber das Herz Gottes haben sie verloren. Es gab keine Stimme, die sagte: „Israel, erinnere dich an deinen Bund mit Jahwe! Er ist Jehova Rapha, der Herr, dein Arzt, der Gott, der Wunder tut!“ Der Mann in unserer Geschichte, der seit 38 Jahren krank war, konnte nicht in die Synagoge gehen und hören, wie der Rabbi predigt: „Höre, Israel, die Worte Davids: Unser Gott ändert sich nicht. Er vergibt unseren Ungehorsam und heilt Krankheiten. Wir dienen einem, der Wunder tut.“ Diese Stimme war nicht mehr da. Und ich glaube, dass Gottes Herz vor Mitleid aufschrie und Er sagte: „Wenn ihnen niemand mehr sagt, dass ich barmherzig bin und heile, dann muss ich wenigstens einen Engel schicken, der ab und zu das Wasser in einem Teich berührt. Dann vergessen sie nicht ganz, dass ich ihr Arzt bin. Ich will, dass mein Volk wenigstens ein bisschen in Erinnerung behält, dass ich barmherzig und gnädig bin.“

    Interessant, dass Gott dafür genau den Teich Bethesda aussuchte. Bethesda heißt „Haus der Gnade“. Und Heilung ist Gnade. Dieser Mann war also seit 38 Jahren krank. Das ist eine lange Zeit. In der Bibel steht, als Jesus ihn sah, wusste Er, dass er schon lange in diesem Zustand war. Und ich glaube nicht, dass Jesus da eine übernatürliche Eingebung hatte. Wenn Sie an diesem Tag dabei gewesen wären, hätten Sie auch gewusst, dass der Mann schon lange krank war. Ich glaube, alles an seiner Haltung verriet, dass er schon seit Langem an diese Krankheit gefesselt war. Und da stellt ihm Jesus eine scheinbar lächerliche Frage: „Willst du gesund werden?“ Wieso fragt Er einen Kranken so etwas? Ich meine, schließlich sitzt der Mann an diesem Teich, oder? Die Leute sind dort, weil sie gesund werden wollen. Warum wird er also wohl dort sitzen?

    Ich hatte mal ein Gespräch mit dem Sohn von Freunden. Er nahm Drogen und steckte in diesem ganzen destruktiven Verhalten drin, das damit zusammenhängt. Und als ich mich mit ihm zusammensetzte, fragte ich ihn: „Was willst du eigentlich? Willst du frei werden?“ Denn damit fängt es an.

    Das, was Jesus hier fragt, kann man auch so formulieren: „Willst du heil werden? Ist es dein Wille, dass du von der Krankheit frei wirst?“ Sehen Sie, es geht auch um den Willen des Mannes. Nicht nur seinen Körper, auch ein Teil seines Willens war gelähmt. In seiner Antwort stecken zwei Dinge, die ich ansehen möchte. Jesus fragt: „Willst du gesund werden?“ Und er antwortet: „Ich habe keinen, der mich ins Wasser wirft, wenn es sich bewegt. Und wenn ich komme, steigt immer schon jemand vor mir hinein.“ Mit anderen Worten: „Ich kann nichts dafür! Es geht mir so schlecht, weil die anderen nichts für mich tun und weil mir die anderen alles wegnehmen. (Niemand bringt mich zum Wasser und immer ist schon jemand vor mir da.) So oder so, ich kann nichts dafür.“ Erstens, weil die anderen nichts für mich tun. Also in dem Stil: „Ich bin arm, weil mir die Leute nicht helfen. Der gibt mir keinen Job und der gibt mir keinen Ausbildungsplatz. Mir geht’s so schlecht, weil mir die und die Person nicht geholfen hat. Der hat mich nicht angerufen und die haben mich ausgegrenzt. Dass ich so bin, liegt an meinem Mann, meiner Frau, meinem Chef. Ich bin so, weil mich die Leute so und so behandeln oder weil die Regierung das und das gemacht hat. Die sind schuld, dass ich so bin.“ Freunde, so lange Sie anderen die Schuld an Ihrer Situation geben, werden Sie nie frei davon. Nie! Und das Zweite, das er sagt, ist: „Immer ist jemand vor mir da.“ Für mich klingt das nach jemandem, der denkt, dass immer nur die anderen das Gute bekommen.

    Vielleicht geht es Ihnen ja ähnlich. Sie glauben durchaus, dass Gott die anderen heilt, sie befreit oder ihnen hilft. Aber Sie können sich nicht vorstellen, dass das Ihnen passiert. Sie sehen immer nur zu, wie die anderen in den Teich steigen. Immer wird jemand anderes finanziell gesegnet. Immer öffnen sich für jemand anderen die Türen. Immer wird jemand anderes geheilt und erzählt im Gottesdienst davon. Immer werden bei den anderen die Ehen geheilt und immer erleben die anderen, dass Gott in ihr Leben eingreift. Vielleicht leiden Sie auch schon lange unter einer Krankheit, die nicht geheilt werden kann. Oder Sie machen schon seit Längerem schwere Zeiten durch und es sieht so aus, als würden Schwierigkeiten einfach zu Ihrem Leben dazugehören. Die Formulierung in Vers 4 ist sehr interessant. Da steht: „Jeder, der in das Wasser stieg, nachdem es sich bewegte, wurde gesund, egal, welche Krankheit er hatte.“ Im griechischen Original klingt das weniger, als ob der Mensch die Krankheit hat, sondern eher, dass die Krankheit den Menschen hat. Kenneth Wüst formuliert in seiner wörtlichen Übersetzung aus dem Griechischen: „Der Erste, der ins Wasser stieg, wurde geheilt, egal, welche Krankheit von ihm Besitz ergriffen oder ihn niedergedrückt hatte.“

    Vielleicht geht es Ihnen gerade auch so. Vielleicht fühlen Sie sich gefangen von Krankheit, Armut, Lust, einer Familiensünde oder einem bestimmten Druck. Etwas hat Macht über Sie und drückt Sie nieder. Es lähmt Sie. Oder vielleicht hält Sie etwas davon zurück, das Leben zu führen, zu dem Gott Sie bestimmt hat. Irgendetwas hält Sie fest und hindert Sie daran, der Segen zu sein, der Sie sein wollen. Es sieht so aus, als würden Sie einfach immer wieder runter gezogen. Wenn das lange so geht, kann das Ihr Inneres kaputt machen. Dieser Mann litt also schon 38 Jahre unter seiner Krankheit. Vielleicht hatte er schon jahrelang zugesehen, wie andere in den Teich stiegen und gesund wurden. Aber er war immer noch krank. Vielleicht geht es Ihnen ähnlich. Sie gehen vielleicht schon seit Jahren in die Kirche. Sie sehen, wie andere das bekommen, was sie brauchen. Aber Sie gehen jedes Mal wieder so nach Hause wie Sie gekommen sind. Das hat den Mann innerlich krank gemacht. Er hatte sich an seine Situation und sein Leben gewöhnt. Er hatte sich daran gewöhnt, dass immer nur die anderen gesund wurden. Deswegen stellte ihm Jesus diese Frage: Willst du gesund werden? Was willst denn du? Willst du es wirklich? Willst du wirklich gesund werden? Du musst wirklich wollen, dass deine Krankheit weggeht. Du musst wollen, dass die Probleme verschwinden, dass sich deine Ehe verändert, dass du von der Sünde befreit wirst. Manche Leute denken: „Das kann nur Gott machen. Ich vertraue auf Gott.“ Stimmt schon, nur Gott kann das machen. Aber wir müssen an Gott glauben. Es liegt auch an uns. Unser Wille ist gefragt. Wenn man etwas wirklich will, dann bemüht man sich darum. Sie können nicht gleichzeitig Ihre Probleme hätscheln und die Aufmerksamkeit genießen, die Sie dadurch bekommen. Ich weiß, dass das ziemlich hart klingt, aber manche Menschen gewöhnen sich an die Aufmerksamkeit und das Mitleid, das sie wegen ihrer Situation bekommen. Und dann hätscheln sie ihr Problem und genießen es, dass man sie deswegen bemitleidet und sich um sie kümmert. Das ist wie jemand, der arbeitslos ist, sich aber so an das Arbeitslosengeld oder die Sozialhilfe gewöhnt hat, dass er gar nicht ernsthaft nach Arbeit sucht. Er macht alles nur der Form halber. Bei dem Mann hier ist es ähnlich. Er ist nur der Form halber da. Er liegt zwar beim Teich. Das zeigt doch eigentlich, dass er gesund werden will. Aber Jesus sah etwas anderes. Willst du wirklich gesund werden?

    Ich habe vor kurzem eine Geschichte über einen Mann namens Robert Flaherty gelesen. Er war ein Filmemacher. Als junger Mann war er als Goldsucher in Kanada unterwegs. Er suchte monatelang nach einer Goldader, aber er fand keine. Aber in dieser Zeit drehte er über 20.000 Meter Film. Er filmte Dinge, die vorher noch niemand entdeckt hatte. Er filmte die Inuit und das Leben in Nordkanada, wie es die Welt noch nie gesehen hatte. Und als er zurückkam, ermutigten ihn seine Freunde, daraus eine Dokumentation zu machen. Sie sagten: „Das muss die Welt sehen!“ Und er sagte: „Okay.“ Er machte sich an die Arbeit und war wochen- oder sogar monatelang damit beschäftigt, diesen Film zu schneiden. Schließlich war er fertig. Und dann fiel ihm beim Rauchen die Zigarette runter. Sie fiel genau auf den Film und das Zelluloid ging in Flammen auf. Seine ganze Arbeit verbrannte. Alles, was er hatte, war weg und er selbst hatte schwere Verbrennungen. Viele würden an dem Punkt aufgeben. Aber wissen Sie, was er sagte? Er sagte: „Ich gehe zurück. Ich fange noch einmal an und ich bringe einen Film mit, wie ihn die Welt noch nie gesehen hat. Ich zeige ihnen das Leben oben im Norden und wie die Eskimos leben.“ Und dann ging er zurück in den Norden und brachte 1922 einen weltberühmten Dokumentarfilm raus: „Nanuk, der Eskimo“. Das ist der Wille, den ich meine. Sie müssen es wirklich wollen. Sie müssen aufstehen und etwas dafür tun.

    Jesus sagt zu dem Mann: „Steh auf, nimm dein Bett und geh.“ Er zeigt ihm eine neue Perspektive. Immer hat das Bett den Mann getragen, aber jetzt sagt Jesus: „Nein, stell dir vor, dass du dein Bett trägst. Steh auf.“ Und als Jesus das sagte, meinte Er auch: „Steh innerlich auf.“ Freunde, Sie müssen erst hier innen drin aufstehen, um auch draußen aufstehen zu können. Sie müssen innerlich aufstehen, bevor sich äußerlich überhaupt etwas ändern kann!

    In Sprüche 12:25 steht: „Kummer im Herzen des Mannes drückt es nieder.“ Das hebräische Wort, das hier mit „niederdrücken“ übersetzt wird, heißt wörtlich „sich hinlegen“. Es gibt Menschen, die liegen innerlich am Boden. Ich möchte Sie ermutigen: Stehen Sie auf! Geben Sie sich einen Ruck. Einige von Ihnen müssen innerlich aufstehen und sagen: „Es reicht! Ich mache da nicht länger mit. Ich werde losgehen. Ich werde etwas tun.“ Glauben heißt immer auch handeln. Jesus befahl diesem Mann, etwas zu tun, was er gar nicht konnte. Aber trotzdem fing er an, sich zu bewegen und zu handeln. Genau in diesem Moment glaubte er wirklich an Jesus. Und sofort begann die Macht Gottes zu fließen und sein Körper wurde gesund. Glauben heißt, so auf das Wort hin zu handeln, wie dieser Mann es tat. Und dann antwortet Gott.

    Ich habe einmal von einer Frau gehört, die sehr frustriert war, weil sie nie genug verdiente. Sie war allein erziehend und hatte mehrere Kinder. – Übrigens, an alle Alleinerziehenden da draußen: Sie sind Helden! – Also, diese Frau verdiente nur wenig und musste auch noch für die Kinderbetreuung bezahlen. Irgendwie schienen sich mehr und mehr Schulden anzuhäufen. Eines Tages lag sie auf den Knien und betete: „Gott, ich kann nicht mehr. Warum tust Du nichts?“ Und da war ihr, als würde Gott sagen: „Tu du doch etwas.“ Sie sagte: „Okay.“ An ihrem nächsten freien Tag bat sie ihre Mutter, bei den Kindern zu bleiben, zog ihr bestes Kleid an und verteilte Bewerbungen in der ganzen Stadt. Sie ging zu Firmen, bei denen sie nie gewagt hätte, davon zu träumen, dass sie jemals da arbeiten könnte. Bei einer Firma sagte die Sekretärin: „Schauen Sie, es haben sich schon hundert Leute für diese Stelle beworben. Wenn Sie nicht besonders qualifiziert sind, ist das reine Zeitverschwendung.“ Aber die Frau antwortete: „Ich möchte mich gern bewerben.“ Sie gab ihre Bewerbung ab, mit Lebenslauf und so weiter. Und dann fiel ihr noch etwas ein. Unten auf die Bewerbung schrieb sie mit großen Buchstaben: „Ich werde hart arbeiten und ich bin bereit zu lernen.“ Drei Tage später bekam sie einen Anruf. Und als sie in die Firma kam, wurde sie ins Büro des Chefs gebeten. Normalerweise führte er die Gespräche nicht selbst. Er sagte: „Wissen Sie, es ist etwas Komisches passiert. Ich bin durch das Büro gegangen und habe den Stapel Bewerbungen gesehen. Eine innere Stimme sagte mir, dass ich sie mir ansehen soll. Das habe ich gemacht. Und dann hatte ich Ihre in der Hand. Sie sind übrigens nicht qualifiziert. Also legte ich sie zurück, aber da hörte ich wieder die innere Stimme. Ich nahm die Bewerbung wieder zur Hand. Das ging drei Mal so. Ich weiß nicht warum, aber ich habe das Gefühl, dass ich Ihnen diese Stelle geben soll.“ Und wissen Sie was? Sie kam jeden Tag früher als die anderen und ging später nach Hause. Sie investierte zusätzlich Zeit. Und schließlich wurde sie eine der wichtigsten und besten Mitarbeiter des Unternehmens. Aber alles fing damit an, dass sie losging.

    Und ich denke, Jesus hatte noch einen Grund, warum Er zu diesem Mann sagte: „Steh auf, nimm dein Bett und geh.“ Er wollte verhindern, dass der Mann für einen Rückfall vorsorgt. Er hätte nämlich sagen können: „Ich bin zwar geheilt, aber ich habe ein Anrecht auf diesen Platz. Ich habe achtzehn Monate gebraucht, um mit meiner Matte so nah an den Teich ranzukommen. Wenn ich wieder krank werde, muss ich mich wieder ganz hinten anstellen. Vielleicht sollte ich meine Matte lieber hier liegen lassen.“ Aber wissen Sie was? Wenn er das getan hätte, hätte es nicht lange gedauert und er hätte wieder auf seiner Matte gelegen.

    Ungefähr so war es, als ich aus Kalifornien wegging. Ein Absturz brachte mich so weit, dass ich überhaupt beschlossen hatte zu gehen. Eine typische Situation: Ein Freund hatte mir Drogen gegeben, die ich an ein paar Leute weitergeben sollte, aber statt sie zu verteilen, nahm ich alle selber. Und dann hatte ich eine richtig schlimme Nacht. Wahrscheinlich ist es ein halbes Wunder, dass ich sie überhaupt überlebte. Danach beschloss ich zu gehen. Und ich sagte mir: „Nie wieder Drogen. Das bringt mich sonst um. Ich gehe hier weg und ich werde die Leute nie wiedersehen. Und ich nehme nie wieder Drogen.“ Aber ich nahm ein bisschen Stoff mit und ein paar Ersatzdrogen, falls ich einen schwachen Moment hätte. Und natürlich hatte ich den gleich am ersten Tag. Ich lief über einen Unicampus und jemand sprach mich an: „Bayless?“ Das war in Oregon. Und als ich mich umdrehte, stand da ein Dealer, den ich aus Long Beach kannte. Wir zogen los und dröhnten uns zu. Und wie es dann so läuft, artete das Ganze recht schnell aus und es wurde ziemlich schlimm.

    Ich erinnere mich noch an einen Mann aus der Kirche. Er hatte einen Motorradunfall und verletzte sich sehr schwer am Fuß. Der Fuß war praktisch zertrümmert. Die Ärzte setzten alles so gut wie es ging wieder zusammen, aber sie sagten: „Sie werden nie wieder ohne Hilfe laufen können. Der Fuß wird nicht wieder so wie vorher. Sie werden ihn nie wieder belasten können.“ Er kam in die Kirche und einige von den Leuten beteten für ihn. Diese Gebete waren sehr kraftvoll und stark. Und es passierte nicht sofort, aber nach einem gewissen Zeitraum hatte er zum Erstaunen der Ärzte seine volle Beweglichkeit wieder. Sie sagten: „Wir haben das nicht für möglich gehalten.“ Und ich weiß noch, dass er eines Tages während der Sprechzeit in die Kirche kam und sagte: „Ich habe was für Sie.“ Dann ging er zu seinem Auto, holte seinen Rollstuhl und seine Krücken raus und sagte: „Die Kirche kann das haben. Ich brauche es nicht mehr.“ Das bewegte mich sehr. Keine Vorsorge für einen Rückfall.

    Wenn Sie handeln, wird Gott Ihnen begegnen. Aber wenn Sie für den Rückfall vorsorgen, wie ich es getan habe, als ich Kalifornien verließ, wird Ihnen der Teufel begegnen.

    Der Mann in der Geschichte wartete auf drei Dinge. Er wartete auf einen Engel, er wartete darauf, dass sich das Wasser bewegte und er wartete darauf, dass ihm jemand ins Wasser helfen würde.

    Es gibt heutzutage viele Christen, die auf genau die gleichen drei Dinge warten. Sie warten genau auf das Gleiche. „Wir warten auf einen Engel. Wir warten auf eine besondere Erscheinung.“ Oder: „Wenn nur ein Engel zu mir käme oder ich eine Prophezeiung oder einen Traum bekommen würde. Ich will das auch einmal erleben.“ Sie warten immer auf das Besondere. Und ich glaube, dass der Heilige Geist so etwas tut. Aber manche denken, dass sie genau den einen Gottesdienst erleben müssen, in dem etwas passiert. Haben Sie auch schon  gedacht, dass das Besondere immer dann passiert, wenn Sie nicht da sind? Und dann sagen sie: „Ich hätte kommen sollen! Der Heilige Geist hat gewirkt!“ Immer passiert es, wenn ich nicht dabei bin! Schön, wenn der Heilige Geist Außergewöhnliches tut, aber darum geht es nicht.

    Als Drittes wartet der Mann auf einen Menschen. Manche warten auf die eine bestimmte Person. Sie wissen schon, den einen Menschen, der über besondere Gaben verfügt. Es gibt Menschen, die immer von irgendwelchen bekannten Leuten reden, die sie getroffen haben. Oder die sagen: „Wenn ich nur den kennenlernen könnte, dann hätte mein Leben einen Sinn. Ich muss diesen Menschen treffen.“

    Vor ein paar Jahren war ich einmal mit einem Freund bei einer Veranstaltung, wo ein Prediger sprechen sollte. Das war damals einer der besten Prediger, die ich je gehört hatte. Bevor er predigen sollte, sprach ein anderer Mann. Er war von Gott sehr beschenkt worden, er hatte Gaben, die Ungewöhnliches bewirken konnten. Einigen Zuhörern sagte er ganz erstaunliche prophetische Worte. Und ein paar Leute wurden auch geheilt. Es war wunderbar. Als er fertig war und der Prediger nach vorn kam, stand eine Frau neben mir auf und wollte gehen. Ich fragte sie: „Warum gehen Sie?“ Und sie antwortete: „Ich will den nicht hören.“ Ich sagte: „Aber das sollten Sie. Das ist ein sehr guter Prediger! Er erklärt die Bibel. Das wird Ihnen weiterhelfen.“ Aber sie sagte: „Nein, ich bin nur wegen dem anderen gekommen. Ich will sehen, wie Wunder geschehen. Das andere interessiert mich nicht.“ Sie stand auf und ging und das machte mich richtig traurig. Manche Leute sind so. Sie warten auf das Besondere, auf Menschen, die etwas Besonderes auslösen. Sehen Sie: Der Mann wartete auf einen Engel, er wartete darauf, dass sich das Wasser bewegte und er wartete auf einen Menschen. Aber das brauchte er alles gar nicht, weil Jesus da war.

    Ich verrate Ihnen jetzt etwas: Sie brauchen keine Erscheinung. Sie brauchen kein außergewöhnliches Erlebnis mit dem Heiligen Geist, auch wenn wir dafür dankbar sind. Und Sie brauchen auch keinen Menschen, auch wenn Gott einzelnen Menschen besondere Gaben schenkt. Aber Sie brauchen das alles nicht, denn Sie haben Jesus. Freunde, Jesus ist auch heute da. Er sagte: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.“ Sie brauchen nur Jesus.

    Es ist so einfach wie es klingt. Sie brauchen nur Jesus. Einige von uns müssen zur Schlichtheit des Evangeliums zurückfinden. Ich habe den Eindruck, dass gerade jemand zuschaut, der einmal eine ganz reine, schlichte und kindliche Beziehung zum Herrn hatte. Aber durch viele Regeln und Vorstellungen ist jetzt alles ganz kompliziert geworden. Ihr Glaube ist mechanisch, rituell und auch ein wenig gesetzlich geworden. Ich habe den Eindruck, Gott sagt zu Ihnen: „Komm, suche wieder eine ganz schlichte Beziehung zu mir. Finde dein kindliches Vertrauen wieder.“ Ich glaube, dass wir alle wie Kinder zu Ihm kommen sollen voller Vertrauen.

    Ich hatte einen Freund, der mehrere Kinder hatte, unter anderem eine zweijährige Tochter. Ich weiß noch, wie er seine Tochter auf den Küchentisch stellte, dann ein paar Schritte zurück trat und sagte: „Komm her, Kleines.“ Und sie ging einfach zu ihm, über die Tischkante weg und er fing sie auf. Sie zweifelte kein bisschen daran, dass ihr Papa sie auffangen würde. So einfach war das. Ihr Papa sagte: „Komm her.“ Und sie ging zu ihm, auch wenn der Tisch zu Ende war. Sie überlegte nicht: „Okay, also, zuerst muss ich das bekennen, dann muss ich dieses Prinzip anwenden und dann muss ich jenes tun.“ Nein. Ihr Papa sagte: „Komm.“ Und sie kam. Wissen Sie, Sie brauchen keinen Menschen mit einer besonderen Gabe. Sie müssen nicht sehen, wie Gott oder Menschen Außergewöhnliches tun. Sie brauchen kein Wunder. Alles, was Sie brauchen, ist Jesus. Er ist da. Öffnen Sie Ihm Ihr Herz. Schütten Sie Ihm Ihr Herz aus und Sie werden Segen empfangen. Bis zum nächsten Mal.

     

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    1. Eine tolle Predigt.
      Ich muss in mich gehen, zu dem was Bayless über das Besondere gesagt hat.
      Meine Güte, welch eine Weisheit in ihm steckt.
      DANKE!

    2. Wertvoll, hilfreich und aufbauend – wie erwartet!
      Eine lebendige Predigt, bei der jeder Satz, ja jedes Wort eine praktische Handreichung zum oft nicht einfachen Verhalten von uns Christen im Alltag darstellt, verständnisvoll und kenntnisreich um menschliche Schwächen dargebracht, mit Humor und ohne Zwang – ganz natürlich. Da nimmt man wirklich etwas mit, das ist geistliche Vollkornkost und kein Fastfoot, Danke!

      1. Lieber Hans, sehr gerne! Danke für dein tolles Lob, uns freut es das du so viel mit der Predigt anfangen kannst und sie dich inspiriert! Viel Segen wünschen wir dir!

    3. Guten Morgen,
      Wiedermal meine Thematik. Es gilt still zu werden, und hinzuhören. Herzlichen Dank und Gottes Segen wünscht Ihnen
      A.B.

    4. Ja es ist wirklich so Gott fängt uns immer auf wir müssen nur eins tun fest dran glauben und das bringst du Bruder Bayless durch deine Predigt so real das ma das Gefühl bekommt der Vater ist ganz nah darum sei gesegnet und vielen Dank für die aufbauende Worte Hallejulia gelobt sei Jesus Christus Amen

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