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Ist dein Glaube tot oder lebendig? – Harrison Conley

Niemand möchte wohl von Gott als „geistlich tot“ bezeichnet werden. Dennoch ist es einer Kirchengemeinde in der Offenbarung so ergangen. Stehst du auch in der Gefahr, von außen wie ein guter Christ auszusehen, aber innen brennt dein Glaubensfeuer schon lange nicht mehr? Wie du deinen Weg zurück zu einem lebendigen Glauben an Jesus findest, zeigt dir Harrison Conley in dieser aufrüttelnden Predigt.

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  • Hallo! Willkommen zur Sendung. Wir haben heute etwas ganz Besonderes für Sie. Unser Sohn Harrison Conley, der Hauptpastor hier in der Cottonwood Church, hat eine brillante Predigt über die Gemeinde Sardes im Buch der Offenbarung gehalten – die Gemeinde, die tot ist. Schnallen Sie sich also an, setzen Sie Ihren Helm auf und machen Sie sich bereit für eine Predigt, die Ihnen weiterhelfen wird. Es geht um die Gemeinde, die tot ist.

    In Offenbarung 3,1-3 sagt Jesus:

    „Schreibe diesen Brief dem Engel der Gemeinde in Sardes. Das ist die Botschaft dessen, der die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich weiß alles, was du tust und dass du den Ruf hast, lebendig zu sein – aber du bist tot. Wach auf! Stärke das wenige, das noch übrig ist und kurz davor steht zu sterben. Deine Taten können in meines Gottes Augen nicht bestehen. Denke daran zurück, wie du die Botschaft empfangen und gehört hast; halte daran fest.“

    In der Lutherbibel steht: „Halte es fest und tue Buße! Wenn du nicht wachen wirst, werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde.“ Jesus sagt hier: „Ich werde mich gegen dich wenden.“ Der Apostel Paulus hat einmal geschrieben: „Wenn Gott für dich ist, wer kann gegen dich sein?“ Jetzt stellt sich die Frage: „Aber was tust du, wenn Gott gegen dich ist?“ Das ist ein Problem, nicht wahr? Und dieses Problem hatten viele in Sardes. Wir lesen auch, dass wenige ihr Feuer und ihren Eifer für den Herrn bewahrt haben. Lesen wir weiter. In Offenbarung 3,4-6 sagt Jesus:

    „Doch selbst in Sardes gibt es noch einige, die ihre Kleider nicht beschmutzt haben. Weiß gekleidet werden sie mit mir gehen, denn sie sind es wert. Wer siegreich ist, wird in weiße Kleider gekleidet werden. Und ich werde seinen Namen nicht aus dem Buch des Lebens löschen, sondern vor meinem Vater und seinen Engeln bekennen, dass er zu mir gehört. Wer bereit ist zu hören, der höre auf das, was der Geist den Gemeinden sagt!“

    Ein ziemlich heftiger Text. Wenn Sie eine Bibel dabeihaben, lassen Sie sie an dieser Stelle offen. Wir werden in den nächsten Minuten immer wieder auf diese Verse zurückkommen. Beginnen will ich mit dem historischen Hintergrund der Stadt Sardes. Und dann schauen wir uns die Gemeinde genauer an.

    Die Stadt Sardes war die bekannteste Stadt in ganz Kleinasien. Geographisch lag sie etwa 80 Kilometer östlich von Smyrna, wo es eine Gemeinde gab, die wir uns vor ein paar Wochen angeschaut haben – die verfolgte Gemeinde. Sardes lag auch etwa 50 Kilometer südöstlich von Thyatira, der Stadt mit der Gemeinde, über die wir letzte Woche gesprochen haben.

    Alle Gemeinden, an die Jesus hier in Offenbarung 2 und 3 schreibt, bildeten geographisch gesehen eine Linie. Sie lagen alle an derselben Handels- und Postroute. Und die Stadt Sardes war das Kronjuwel von allen. Eine Zeit lang war sie sogar die reichste Stadt der ganzen antiken Welt. Ihre Reichtümer erzielte sie durch den ausgedehnten Abbau von Gold und Silber. Schnell kamen sie zu Geld, Ressourcen und Finanzen. Die Bürger von Sardes wurden reich. Die Geschichte berichtet uns, dass die ersten Münzen, die je in Kleinasien geprägt wurden, aus Sardes stammten.

    Ich möchte, dass Sie das verstehen. Es war eine wohlhabende Stadt. Eine wichtige und angesehene Stadt. Den Menschen ging es unglaublich gut. Dazu war die Stadt auch riesig. Sie hatte unüberwindbare Mauern und war auf 400 Meter hohen Klippen erbaut.

    Sardes war ein Ort für Luxus und Vergnügung. Es war ein Ort von Reichtum und Ausschweifungen. In unserer Zeit wäre es vielleicht vergleichbar mit Las Vegas: „Was in Las Vegas passiert, bleibt in Las Vegas. Alles ist möglich. Mach, was du willst. Nichts ist verboten.“ So war es in Sardes. Alles war möglich. Die Stadt Sardes stand in dem Ruf, überheblich, selbstgefällig und eitel zu sein.

    Und das war die Umgebung, in der die Gemeinde lebte und wirkte. Wenn wir uns die Worte Jesu anschauen, die er an diese Gemeinde richtet und sie mit den anderen sechs Briefen und den anderen sechs Gemeinden vergleichen, an die er schreibt, dann merken wir, dass bei Sardes keine Verfolgung oder äußeren Bedrohungen erwähnt werden. Wir hören nichts von falschen Lehren, die in der Gemeinde aufgetaucht sind.

    Wir lesen nichts von großer Armut oder Mangel unter den Gemeindegliedern. Zumindest an der Oberfläche scheint alles in schönster Ordnung zu sein. Alles scheint so zu sein, wie es soll. Jesus sagt sogar: „Hey, ihr habt als Gemeinde einen Namen. Ihr habt einen Ruf, der euch vorauseilt.“ Die Leute sahen die Gemeinde von Sardes von außen und dachten: „Das ist eine blühende Gemeinde. Da läuft alles rund. In ihren Kirchenbänken sitzen Berühmtheiten, und auf der Kanzel stehen Prominente.“

    Aber wer von Ihnen weiß, dass Menschen nur das Äußere sehen, während Jesus das Herz ansieht? Seine Sicht und seine Meinung sind bei Weitem wichtiger als die der Menge. Jesus schaut direkt in den Kern der Sache hinein. Und er findet sehr scharfe Worte für die Gemeinde von Sardes. Zuerst einmal erinnert er sie daran, wer er ist. Er beginnt den Brief mit den Worten: „Ich bin derjenige, der die sieben Geister Gottes hält.“

    Was bedeutet das: „die sieben Geister Gottes“? Es bedeutet, dass er den Heiligen Geist in seiner ganzen Fülle besitzt. Die Zahl Sieben steht immer für Vollkommenheit. Sie steht für Fülle. Jesus sagt: „Ich teile den Heiligen Geist aus. In meiner Hand halte ich den ganzen Heiligen Geist.“ In Jesaja 11 und Epheser 1 ist vom siebenfachen Werk und dem siebenfachen Dienst des Heiligen Geistes die Rede. Das ist es, was Jesus hier meint. Er sagt zu der Gemeinde: „Ich habe den Heiligen Geist in seiner ganzen Fülle. Und ich halte die sieben Sterne in meiner Hand.“

    Wir haben das in der ersten Woche gelernt. Die sieben Sterne stehen für die sieben Pastoren oder Leiter dieser Gemeinden, an die Jesus schreibt. Ich finde es faszinierend, dass Jesus sich der Gemeinde von Sardes gegenüber so vorstellt. Denn das ist fast wie ein Hinweis darauf, was dieser Gemeinde fehlt und was sie dringend braucht. Sie brauchten Leben, das Leben von Gott. Sie brauchten einen neuen Wind. Sie brauchten treue und gottesfürchtige Leiter.

    Sie mussten sich daran erinnern, dass Jesus das Haupt der Gemeinde ist. Das war etwas, das die Leute in Sardes vergessen hatten. Jesus erinnert sie daran. Er sagt: „Ich bin derjenige, der den Geist Gottes in der Hand hält. Ich bin derjenige, der die Gemeinde in seiner Hand hält.“ Und dann sagt er etwas, das keine Gemeinde und kein Pastor je hören möchten. Er sagt: „Ich kenne eure Werke. Von außen seht ihr lebendig aus. Ihr habt die richtigen Systeme. Ihr habt das richtige Programm. Ihr habt das Licht und die Bildschirme und die Technik. Ihr zieht viele Menschen an. Ihr könnt Säle füllen. Und all das sieht toll aus. Äußerlich wirkt ihr dadurch lebendig. Aber in eurem Inneren, dort, wo es darauf ankommt, habt ihr keinen Geist. Ihr habt kein Leben. Ihr seid tot.“

    Das erinnert mich an etwas, das der Apostel Paulus zu einem jungen Hauptpastor namens Timotheus sagte, um ihn zu warnen. Er warnte ihn davor, dass die Gemeinde von der Welt beschmutzt wird. Er warnte ihn davor, dass die Gemeinde mit innerem Unrat erfüllt wird, mit Menschen ohne Glauben, die nur aus Pflicht oder Leistungsgedanken da sind. Die nur kommen, um ihr Gesicht zu zeigen und eine Erwartung zu erfüllen. Paulus formuliert es so: „Die Leute in diesen Gemeinden haben eine Art Gottesfurcht, aber sie glauben nicht an ihre Kraft.“

    Bevor wir weiter in die Tiefe gehen, möchte ich uns eine Frage stellen: Erinnert Sie ein Teil der Gemeinde in Sardes an Sie oder an Ihren derzeitigen Zustand? Vielleicht haben Sie früher mit ganzem Einsatz für Gott gebrannt. Sie waren fest mit seinem Wort und seinem Werk verbunden. Aber jetzt dümpeln Sie einfach vor sich hin. Sie sind träge, unmotiviert und gelangweilt. Vielleicht gehen Sie sonntags gelegentlich zum Gottesdienst. Aber wenn Sie ehrlich sind, ist Jesus von Montag bis Samstag das Letzte, woran Sie denken.

    Vielleicht ist die Gegenwart des Heiligen Geistes, die einmal so normal für Sie war, heute etwas aus der Vergangenheit – wie ein lang verlorener, fremd gewordener Freund. Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch in meinem Leben mit diesen Dingen zu kämpfen. Und dann lese ich diese Verse auch als Pastor und denke: „Gibt es Ähnlichkeiten zwischen der Gemeinde von Sardes und der Gemeinde, die Gott mir anvertraut hat?“

    Wenn ich ehrlich bin, ist dieser Blick in den Spiegel nicht sehr angenehm. Jesus war nicht besonders begeistert von Sardes. Aber ist es nicht schön, dass er sie nicht aufgibt? Er hätte jedes Recht dazu gehabt. Doch statt zu sagen: „Ich habe genug von euch“, zeigt er ihnen in seiner Freundlichkeit, wie es besser werden kann. Er gibt ihnen Anweisungen. Und damit auch uns. Er sagt fünf Dinge. Er gibt uns fünf Anweisungen, denen wir Aufmerksamkeit schenken und die wir umsetzen sollen, wenn wir als Gemeinde so sein wollen, wie Jesus es sich wünscht.

    Hier kommt die erste. Aber zuerst eine Warnung. Auf diesen Punkt werde ich die meiste Zeit verwenden und die anderen vier nur kurz behandeln. Also, die erste Anweisung. Jesus sagt zu uns und der Gemeinde: „Wach auf.“ Das sind die ersten zwei Worte in Vers 2: „Wach auf.“ Er fordert uns auf, die Augen aufzumachen und unseren Zustand wahrzunehmen.

    Denken wir einmal an diese alte Frage: „Wie kocht man einen Frosch?“ Ich finde es übrigens nicht gut, Frösche zu kochen. Aber: Wie kocht man einen Frosch? Man kann den Frosch nicht einfach nehmen und in einen Topf mit heißem Wasser werfen. Dann spürt er die Gefahr und springt direkt wieder heraus. Wenn man einen Frosch kochen will – was ich wie gesagt für keine gute Idee halte – dann muss man ihn auf dem Herd in kaltes Wasser setzen. Denn Frösche sind wechselwarm. Man dreht die Temperatur langsam hoch. Das Wasser wird nach und nach wärmer. Der Frosch passt seine Körpertemperatur an die Wassertemperatur an. Und ehe er sich versieht, kocht er. Er wird nicht merken, dass er in Gefahr ist, bevor es zu spät ist.

    Und jetzt wenden wir dieses Bild auf unser Leben an. Ist uns unser Zustand bewusst? Sind wir in Gefahr und wissen es nicht einmal? Es ist eine gute Übung, regelmäßig eine persönliche Inventur in unserem Leben und unserer Gemeinde zu machen, in den Spiegel zu schauen und sich der Wahrheit zu stellen, wo wir stehen.

    Nicht, wo wir unserer Meinung nach stehen. Nicht, wo wir der Meinung anderer nach stehen. Sondern, wo wir wirklich stehen. Wir müssen begreifen, dass unser Dienst für den König stumpf und leblos geworden ist. Wir müssen uns ehrlich unseren Fehltritten und Misserfolgen stellen. Wir müssen erkennen, wo wir unserem König ungehorsam gewesen sind. Wir müssen erkennen, wo wir Kompromisse gemacht haben und träge geworden sind. Wir müssen aufwachen und unseren wahren Zustand vor Gott erkennen. Jesus sagt: „Wach auf!“

    Ich finde es faszinierend, dass Jesus das gerade zu dieser Gemeinde von all den sieben Gemeinden sagt. Wir erinnern uns: Ich habe vorhin gesagt, dass die Stadt Sardes für ihre überhebliche, eitle und selbstgefällige Haltung bekannt war. Wenn ich Jesus sagen höre: „Wach auf!“, dann frage ich mich, ob die Mentalität der Stadt auch in der Gemeinde Einzug gehalten hat. Erinnern Sie sich, dass ich sagte, dass diese Stadt auf 400 Meter hohen Klippen stand und eine hohe Mauer besaß? Die Leute dachten, sie seien unbezwingbar. Sie dachten, niemand würde sie je erobern.

    Aber das Interessante ist, dass Sardes trotz dieser Verteidigungsanlagen zweimal erobert wurde. Und zwar zweimal auf die gleiche Weise. Einmal von den Persern und einmal von den Griechen. Die Geschichte berichtet, dass in einer dieser Situationen die feindliche Armee vor Sardes aufmarschierte. Sie merkten, dass sie nicht frontal angreifen konnten. Und so belagerten sie die Stadt.

    Eines Nachts stand einer der sardischen Soldaten oben auf der Mauer und blickte herab. Sein Helm fiel ihm vom Kopf und über die Mauer hinab bis zum Fuß der Felsen. Um keinen Ärger zu bekommen, weil er seine Ausrüstung verloren hatte, verließ der Soldat heimlich seinen Posten, stieg zum Fuß der Mauer herab und schlich durch eine geheime Tür in der Mauer auf einem versteckten Pfad hinab zu den Felsen, holte seinen Helm, setzte ihn wieder auf und ging auf dem gleichen Weg zurück auf seinen Posten. Dabei merkte er nicht, dass die feindliche Armee ihn beobachtete.

    Später in dieser Nacht kam ein Trupp feindlicher Soldaten den versteckten Pfad herauf. Sie gingen durch die versteckte Tür in der Mauer. Sie war gänzlich unbewacht. Die sardischen Soldaten schliefen auf ihren Posten. Die Wachen, die eigentlich Dienst hatten, waren so vom Ruf der Stadt und ihren natürlichen Verteidigungsanlagen überzeugt, dass sie selbstgefällig geworden waren und es nicht mehr für nötig hielten, konsequent und pausenlos zu wachen. Und diese Selbstgefälligkeit führte zum Ruin der Stadt.

    Die Geschichte berichtet, dass Sardes danach nie wieder unabhängig war. Zu der Zeit, als Jesus den Brief schrieb, stand sie unter römischer Besatzung. Wenn Jesus schreibt: „Wach auf!“, erinnerte das die Gemeinde vermutlich sofort an die Geschichte ihrer Stadt und wie Schlaf und Unachtsamkeit unweigerlich zu ihrer Zerstörung geführt hatten.

    Als Pastoren und Leiter und auch einfach als Christen sollten wir der Anweisung von Jesus zum Aufwachen Aufmerksamkeit schenken. Wir sollten uns bemühen, das zu stärken, was noch übrig ist. Das ist nämlich die zweite Anweisung, die Jesus uns hier gibt.

    Ich will die letzten vier Punkte nur kurz behandeln. Aber ich finde es so schön, dass das, was Jesus sagt, aufeinander aufbaut. Er sagt etwas, und als nächstes gibt er eine Antwort auf das, was er zuvor gesagt hat. Dies ist also die zweite Anweisung. Er sagt: „Stärkt, was noch übrig ist.“ Vers 2. „Wach auf! Stärke das wenige, das noch übrig ist und kurz davor steht zu sterben.“ Stärke, was noch übrig ist. Er fordert uns auf, ernsthaft und ehrlich eine Bestandsaufnahme unseres Lebens zu machen.

    Vor ein paar Wochen war ich mit meiner Familie auf einem Campingausflug. Wir waren in den Bergen zelten. Jede Nacht saßen wir am Feuer. Ich liebe die Momente, in denen ich mit Freunden und Familie am Feuer sitze. Wir erzählen uns Geschichten und Witze und es wird viel gelacht. Ich habe drei Söhne; 14, 12 und 7 Jahre alt. Ihre einzige Aufgabe war es, jeden Abend auf das Feuer zu achten und es nicht ausgehen zu lassen. Sie haben es gut gemacht. Man hätte unser Feuer wahrscheinlich vom Weltall aus sehen können. Sie haben sich große Mühe gegeben, damit es nicht ausgeht.

    Das ist ein Bild dafür, was es heißt, zu stärken, was noch übrig ist. Stellen Sie sich ein ausgehendes Feuer vor, das bis auf die Kohlen abgebrannt ist. Nur noch wenig Glut ist übrig. Und nun sagt Jesus: „Steh auf. Leg neues Holz aufs Feuer. Fache die Flammen wieder an. Fache die Wahrheiten wieder an, auf denen diese Gemeinde erbaut ist. Fache das Evangelium wieder an, so dass es sich in der ganzen Gemeinde ausbreitet.“ Diese Anweisung ist mehrschichtig und bezieht sich auf verschiedene Ebenen.

    Erstens: Sie bezieht sich auf die christliche Kirche insgesamt, aber auch auf die einzelnen Gemeinden. Vergessen Sie nicht, dass wir der Tempel des Heiligen Geistes sind. Was bedeutet es auf persönlicher, individueller Ebene, das zu stärken, was noch übrig ist? Es bedeutet, dass wir uns fragen sollen: „Gibt es Bereiche in meinem Leben, in denen ich geistlich selbstgefällig geworden bin? Gibt es Bereiche, denen ich nicht genug Aufmerksamkeit schenke?“ Vielleicht ist es das Gebet. Vielleicht ist es das Bibellesen. Bei manchen von uns liegt eine so dicke Staubschicht auf der Bibel, dass man das Wort „Hölle“ draufschreiben könnte.

    Wir sind in Bezug auf die Bibel selbstgefällig geworden. Manche von uns sind in unserem Singen und unserem Lobpreis für Gott selbstgefällig geworden. Manche von uns sind im Einsetzen unserer Zeit, unserer Schätze oder unserer Talente selbstgefällig geworden. Welche Bereiche es auch sein mögen – wir sollen sie stärken und wieder neu entfachen. Lassen wir das Feuer nicht ausgehen.

    Doch wie gesagt: Dieses Gebot von Jesus gilt nicht nur für einzelne Personen. Es gilt auch für uns als Gemeinde, ob das jetzt Cottonwood ist oder die Gemeinschaft aller Christen insgesamt. Wir sollen in den Spiegel schauen und sagen: „Gibt es Bereiche, denen wir mehr Aufmerksamkeit schenken müssen? Gibt es Dinge, die wir nur noch aus Routine machen? Betrachten wir Lobpreis als etwas, das man erledigen muss oder wollen wir wirklich Jesus anbeten? Blicken wir auf Jesus oder suchen wir ein emotionales Erlebnis?“

    Wird in den Predigten, die wir halten, die Wahrheit in Liebe ausgesprochen? Ist Jesus der Mittelpunkt unserer Predigten oder sind es nur drei Tipps, wie man im Leben glücklich wird? Lehren wir noch das Kreuz? Lehren wir die Auferstehung? Lehren wir Gottes ganzen Ratschluss? Bereiten wir die Heiligen auf die Arbeit in Gottes Reich vor? Werden Menschen gerettet? Werden Menschen getauft? Werden Menschen zu Jüngern und sind sie erfüllt mit dem Heiligen Geist?

    Apropos Heiliger Geist: Spüren wir seine Gegenwart in unserer Mitte oder haben wir ihn aus unserem Gottesdienst hinausgeplant? Und bewirken wir mit unseren Missionseinsätzen tatsächlich etwas? Oder machen wir sie nur, weil wir sie schon immer gemacht haben?

    Hören Sie: Diese Dinge sind wichtig. Sie sind gut. Sie sind notwendig. Aber wenn wir stärken wollen, was übrig ist, heißt das, dass wir regelmäßig in den Spiegel schauen und eine Bestandsaufnahme machen müssen. Wir müssen auf die Knie gehen und sagen: „Herr Jesus, bitte zeig uns, wo wir vom Weg abgekommen sind, wo wir Fehler machen, wo wir selbstgefällig geworden sind. Bitte hilf uns in deiner Barmherzigkeit, diese Dinge zu stärken.“

    Die schlimmste Form der Täuschung ist die Selbsttäuschung. Wenn man sich einredet, es sei nicht so schlimm, obwohl man es eigentlich besser weiß. Ich bete, dass der Heilige Geist uns als Gemeinde hilft, jeden Einzelnen und uns gemeinsam, das zu stärken, was noch übrig ist.

    Ich muss gleich aufhören. Nächste Anweisung. Jesus sagt in Vers 3: „Denke daran zurück, wie du die Botschaft empfangen und gehört hast.“ Mir gefällt diese Anweisung, denn sie zeigt uns, wie man stärkt, was übrig ist. Das war die Anweisung davor. Wenn Sie stärken wollen, was übrig ist, müssen Sie Ihr ursprüngliches Fundament wiederfinden. Sie müssen sich daran erinnern, was Sie empfangen und gehört haben.

    Darf ich Ihnen sagen, was die Christen in Amerika gerade brauchen? Sie müssen sich daran erinnern, was sie empfangen und gehört haben. Wir müssen zum Evangelium zurückkehren. Wir müssen uns daran erinnern, wo alles angefangen hat. Wir müssen zur Lehre vom Kreuz und der Auferstehung zurückkehren. Wir müssen zur Lehre von Sünde, Tod, Hölle, Buße, Gerechtigkeit und ewigem Leben zurückkehren. Ich sage das, weil wir im Zeitalter des Ohrenkitzelns leben. In 2. Timotheus 4,3-4 spricht der Apostel Paulus prophetisch über unsere Zeit. Und er sagt zu Timotheus über die Gemeinden und Menschen:

    „Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre unerträglich finden und sich Lehrer nach ihrem Geschmack aussuchen, die sagen, was ihnen in den Ohren kitzelt. Sie werden nicht mehr auf die Wahrheit hören, sondern sich fruchtlosen Spekulationen zuwenden.“

    Täuschen wir uns nicht. Wir leben in diesen Zeiten. Was ist das Mittel gegen das Kitzeln in den Ohren? Was ist das Mittel für die Zeit, in der wir leben? Paulus liefert die Antwort im gleichen Kapitel. Und tatsächlich ist seine Antwort die gleiche, die auch Jesus in Offenbarung 3 gibt. Paulus sagt zu Timotheus: „Du willst das Problem mit dem Ohrenkitzeln lösen? Dann predige das Wort.“ Jesus formuliert es in Offenbarung 3 so: „Denkt daran, was ihr empfangen und gehört habt.“

    Darf ich etwas sagen, das einige von uns vielleicht etwas unbequem finden werden? Hören Sie: Wenn das Wort Gottes in Wahrheit gepredigt wird, dann soll es unbequem sein. Es soll uns aus unserem Schlaf wachrütteln. Es soll uns herausfordern. Es soll unsere Weltanschauung in Frage stellen. Das Wort Gottes ist dazu da, uns zu überzeugen, zurechtzuweisen, herauszufordern, zu lehren und zu ermahnen.

    Wir Pastoren und Leiter haben den Ohren, die gekitzelt werden wollen, schon viel zu lange nachgegeben, statt sie herauszufordern. Wir wollten auf der Kanzel beliebt sein. Möge Gott uns vergeben. Möge Gott mir dafür vergeben, wo ich Anteil daran habe. Wir sehen den rasanten Verfall der Moral in der Gesellschaft um uns herum und die Wiederkunft von Jesus steht kurz bevor. Vielleicht ist es Zeit, dass wir Pastoren wieder unbeliebt werden.

    Wenn wir in unseren Gemeinden Erweckung erleben wollen, müssen wir das Wort predigen. Wenn wir in unserem eigenen Leben Erweckung erleben wollen, müssen wir daran denken, was wir gehört und empfangen haben. Wir sollen es festhalten und uns Jesus wieder zuwenden. Das sind die letzten zwei Anweisungen. Jesus sagt: „Halte daran fest und wende dich wieder zu mir.“ Vers 3:

    „Denke daran zurück, wie du die Botschaft empfangen und gehört hast; halte daran fest und wende dich wieder zu mir!“

    Das Wort „festhalten“ bedeutet wörtlich „mit seinem Leben verteidigen“. Hier spricht Jesus über die Wahrheit des Evangeliums. Er sagt: „Denkt daran, was ihr empfangen habt. Und nun verteidigt es mit eurem Leben.“ Das impliziert, dass es einen Feind gibt, der versucht, es uns wegzunehmen. Und stimmt das etwa nicht? Der Feind unserer Seelen versucht, die Wahrheit aus unseren Herzen zu rauben.

    Denken wir an das Gleichnis vom Sämann. Der Sämann geht und sät die Samen. Aber was tut der Feind? Er kommt sofort und versucht, den Samen wegzunehmen. Er versucht, ihn zu ersticken. Er versucht, ihn auszureißen. Denn der Feind weiß, dass wir uns erfolgreich gegen ihn wehren können, sobald der Same von Gottes Wort in unserem Herzen fruchtbare Erde findet und Wurzeln schlagen kann. Er weiß, dass wir dann immer mehr wie Christus werden. Und darum will er es ausreißen. Die Anweisung von Jesus ist darum: Haltet an der Wahrheit fest. Haltet am Bekenntnis eures Glaubens fest.

    Daran, dass Jesus nach der Schrift für unsere Sünden gestorben ist und begraben wurde. Dass Gott der Vater ihn am dritten Tag mit der Kraft des Heiligen Geistes wieder zum Leben erweckte. Wir müssen an dem Bekenntnis festhalten, dass es einen Gott gibt, der in Ewigkeit in drei Personen existiert: Vater, Sohn und Heiliger Geist.

    Wir müssen an der Autorität und Unfehlbarkeit der Bibel festhalten. Himmel und Erde werden vergehen, aber Gottes Wort wird nie vergehen. Wir müssen an der Lehre der Rechtfertigung durch Glauben und der Heiligung durch das Wort und den Geist festhalten. Mit einer Hand sollen wir an diesem Bekenntnis festhalten und diese Wahrheiten mit unserem Leben verteidigen. Aber die andere Hand sollen wir ausstrecken und der Welt um uns herum die frohmachende Botschaft von Jesus bringen.

    Ja, die Gemeinde ist eine Bastion der Wahrheit. Aber, mein Freund, sie ist auch ein Ort der Rettung. Ein Mann sagte einmal: „Ich würde am liebsten eine Rettungsstation direkt vor den Toren der Hölle aufbauen.“ Wir wollen nicht, dass Menschen dorthin gehen. Wir müssen der Welt von Jesus erzählen. Gott wollte nie, dass die Gemeinde einfach nur das Wort Gottes konsumiert, sich versteckt und sagt: „Jesus, komm bald. Rette uns vor dieser bösen Welt.“ Ja, wir wollen, dass Jesus bald kommt. Und ja, wir sollen Gottes Wort schätzen und in der Wahrheit verankert sein. Aber wir müssen auch eine Gemeinde sein, die die Hand ausstreckt und evangelisiert. Oswald Chambers sagte: „Eine Gemeinde, die nicht evangelisiert, wird zum Fossil.“ Vielleicht gibt es in Ihrem Leben gerade Menschen – Verwandte, Freunde, Arbeitskollegen – die Jesus nicht kennen. Erzählen Sie ihnen vom Evangelium und Sie werden sehen, was Gott tut.

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