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Gott rechnet mit dir

Wozu sind wir hier? Warum wurden wir erschaffen? Um Gott nahe zu sein, so Bayless Conley. Er erklärt in dieser Predigt, dass Gott unsere Gebete, unsere Gaben und unsere Freundlichkeit gebrauchen möchte, damit Menschen in unserem Umfeld ihn kennenlernen können. Anhand des Gleichnisses vom unfruchtbaren Feigenbaum fordert er uns auf, die Zeit zu erkennen, in der wir leben – eine Zeit, in der Gottes Geduld weiter andauert, damit verlorene Menschen immer noch zu ihm finden können.

  • Hallo, ich bin Bayless Conley. Schön, dass Sie dabei sind. Wir werden heute nach Antworten in der Bibel suchen, die uns dabei helfen, eine engere Beziehung zu Gott zu bekommen. Haben Sie gewusst, dass Gott Sie gebrauchen will? Jeden Tag gibt es Menschen in unserem Umfeld, die ein neues geistliches Leben brauchen. Und wir sind Gottes Werkzeuge. Darüber wollen wir heute sprechen. Sie werden staunen, was wir alles entdecken werden!

    Wenn Sie eine Bibel haben, schlagen Sie bitte Lukas 12 auf. Wir lesen ab Vers 54. Jesus hat hier mit seinen Jüngern geredet. Aber offensichtlich gab es um sie herum eine größere Menschenmenge. Und diesen Menschen wandte er sich nun zu.

    „Er sprach aber auch zu den Volksmengen: Wenn ihr eine Wolke von Westen aufsteigen seht, so sagt ihr sogleich: Ein Regenguss kommt. Und es geschieht so. Und wenn ihr den Südwind wehen seht, so sagt ihr: Es wird Hitze geben. Und es geschieht. Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels wisst ihr zu beurteilen. Wie aber kommt es, dass ihr diese Zeit nicht zu beurteilen wisst?“

    Die Menschen waren gut darin, Äußerliches mit ihren körperlichen Augen und Sinnen zu beurteilen. Aber sie waren zu abgestumpft, um Inneres mit ihren geistlichen Augen zu erkennen.

    Sie wussten über das Wetter Bescheid. Sie kannten die Zeichen des Wetters am Himmel und auf der Erde. Aber sie wussten weder über das Reich Gottes Bescheid noch über die Zeit, in der sie lebten.

    Sie erkannten nicht den Wind des Heiligen Geistes, der über ihrem Leben wehte. Sie erkannten nicht, dass mit Jesu Kommen eine Wolke des Segens aufgestiegen war, die Regen der Barmherzigkeit über die Menschen bringen würde.

    Ab Vers 57 redet Jesus weiter. Und was er sagt, steht in direkter Beziehung zu seinen vorherigen Sätzen.

    „Warum richtet ihr aber auch von euch selbst aus nicht, was Recht ist? Denn wenn du mit deinem Gegner vor die Obrigkeit gehst, so gib dir auf dem Weg Mühe, von ihm loszukommen, damit er dich nicht etwa zu dem Richter hinschleppe; und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener überliefern und der Gerichtsdiener dich ins Gefängnis werfen. Ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch die letzte Münze bezahlt hast.“

    Wieder gebraucht Jesus ein Bild, das sie verstehen können. Er sagt: „Wenn ihr jemandem Unrecht getan habt, dann erkennt ihr die Zeit und die Gelegenheit. Ihr tut alles, was ihr könnt, um die Sache mit der Person wieder in Ordnung zu bringen und Frieden zu schließen, solange ihr die Gelegenheit dazu habt, damit ihr nicht vor dem Richter endet.“

    Er sagt: „In solchen weltlichen Dingen erkennt ihr den richtigen Zeitpunkt. Während ihr auf den Richter zusteuert, habt ihr die Chance, die Sache mit der Person zu bereinigen, der ihr Unrecht getan habt.“ Jesus will damit sagen, dass es an der Zeit ist, die Dinge mit Gott in Ordnung zu bringen. Denn wir sind alle vor ihm schuldig geworden. „Erkennt ihr nicht den Zeitpunkt dafür? Jetzt habt ihr die Gelegenheit zur Gnade. Der Retter ist hier. Kehrt um und kommt zu ihm, bevor das Gericht kommt.“

    Dann kommen wir zu Kapitel 13 ab Vers 1. Dort steht:

    „Zu dieser Zeit waren aber einige zugegen …“ Wörtlich bedeutet das, dass Jesus in diesem Moment von einigen Leuten aus der Menge, zu der er sprach, mit einer Neuigkeit unterbrochen wurde.

    „Zu dieser Zeit“ – oder in diesem Moment – „waren aber einige zugegen, die ihm von den Galiläern berichteten, deren Blut Pilatus mit ihren Schlachtopfern vermischt hatte.“

    Sie sagten quasi zu Jesus: „Schau, Jesus, wir sind nicht so unaufmerksam, wie du uns hinstellst. Wir wissen, dass der Richter in deiner Geschichte ein Bild ist, das sich auf Gott und sein Gericht bezieht und dass du uns sagen willst, dass wir etwas tun sollen. Aber wir erkennen durchaus etwas. Wir wissen einiges über das Gericht Gottes. Wir haben erlebt, wie Gott Gericht hält.“ Und dann erzählten sie von den Galiläern, die Pilatus beim Darbringen ihrer Opfer ermordet hatte und wie sich ihr Blut mit dem der Schlachtopfer vermischt hatte. Sie dachten, das sei ein Gericht Gottes für diese Galiläer gewesen und er habe Pilatus als Werkzeug gebraucht, um sie zu richten.

    Ich bin sicher, dass es Judäer waren, die Jesus mit dieser Nachricht unterbrachen und dachten, sie würden den Charakter und das Handeln Gottes wirklich kennen. Die Judäer schauten auf die Galiläer herab. Sie verachteten sie. Sie hatten keinerlei Mitgefühl mit ihnen. Und deswegen sagten sie – vermutlich mit einem selbstgefälligen Gesichtsausdruck – „Wir kennen Gott. Du sprichst von Gericht? Gott hat die Galiläer gerichtet, indem er Pilatus geschickt hat, um sie umzubringen.“

    Was antwortete Jesus? Lesen wir ab Vers 2:

    „Und er antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer vor allen Galiläern Sünder waren, weil sie dies erlitten haben? Nein …“

    Sagen wir alle „Nein“.

    „Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.“

    Jesus sagt: „Nein, so funktioniert Gott nicht.“ Vers vier:

    „Oder jene achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel und sie tötete; meint ihr, dass sie vor allen Menschen, die in Jerusalem wohnen, Schuldner waren? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.“

    Jesus sagt zu ihnen: „Das mit den Galiläern war nicht Gottes Gericht.“ Und dann zeigt er ihnen ein Beispiel aus ihren eigenen Reihen: „Denkt ihr, dass die Judäer, die gestorben sind, als der Turm einstürzte und auf sie fiel, von Gott gerichtet worden sind, weil sie schlimmere Sünder waren als alle anderen in Jerusalem?“ Er sagt: „Nein. So ist es nicht.“ Das Leben ist zerbrechlich. Wir leben in einer gefallenen Welt. Wir müssen die Dinge mit Gott klären, solange wir die Gelegenheit dazu haben und vor dem Gericht stehen. Sie sollten lieber nicht ins Gericht gehen, ohne Frieden mit Gott gemacht zu haben.

    Und dann erzählt Jesus ein Gleichnis, dass sehr viel mit diesem Gespräch zu tun hat. Wir lesen ab Vers sechs:

    „Er sagte aber dieses Gleichnis: Es hatte jemand einen Feigenbaum, der in seinem Weinberg gepflanzt war; und er kam und suchte Frucht an ihm und fand keine. Er sprach aber zu dem Weingärtner: Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine. Hau ihn ab! Wozu macht er auch das Land unbrauchbar? Er aber antwortet und sagt zu ihm: Herr, lass ihn noch dieses Jahr, bis ich um ihn graben und Dünger legen werde! Und wenn er künftig Frucht bringen wird, gut, wenn aber nicht, so magst du ihn abhauen.“

    Wie der Feigenbaum leben auch wir in einer Zeit, in der uns Gnade gewährt worden ist. Es ist eine Zeit der Barmherzigkeit und der Gelegenheiten. Ich bin sicher, dass die Juden, denen Jesus dieses Gleichnis erzählte, an den Propheten Amos aus dem Alten Testament dachten. Amos war unter anderen ein Feigenzüchter. Gott gebrauchte ihn. Er stellte sich als Fürsprecher für Israel in den Riss und bat Gott: „Gott, gib ihnen mehr Zeit.“ Und Gott lenkte ein und gab ihnen mehr Zeit, um umzukehren. Interessant ist, dass Israel zur Zeit von Amos auf seinem wirtschaftlichen Höhepunkt war. Sie feuerten aus allen Rohren. Sie nahmen mehr Land ein. Sie gewannen mehr Einfluss. Es ging ihnen immer besser. Aber unter der Oberfläche war alles verdorben. Sie hatten sich von Gott abgewandt. Doch dann kam Amos, der Feigenzüchter, und flehte Gott an: „Gott, lass ab. Gib ihnen noch eine Chance. Hab Erbarmen.“ Und Gott sagte: „Okay. Ich gebe ihnen mehr Zeit um umzukehren und alles in Ordnung zu bringen.“ Wie wir an der Geschichte sehen, kommt irgendwann das Gericht, wenn wir nicht bereuen, zu Gott zurückkehren und Früchte der Errettung zu sehen sind. Aber Gott möchte nicht, dass jemand verloren geht. In 2. Petrus 3,9 steht: Der Herr will nicht, „dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen.“ Und wir alle kennen Johannes 3,16: „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ Der Feigenbaum im Gleichnis steht für Menschen. Er steht für Sie und mich. Der Baum steuerte auf seine Vernichtung zu, aber dann wurden ihm Gnade und Barmherzigkeit erwiesen.

    Als ich dieses Gleichnis im Zusammenhang mit der ganzen Geschichte las, sind mir mehrere wichtige Punkte ganz besonders aufgefallen. Erstens: Gott ist geduldig. In diesem Gleichnis ist Gott der Besitzer des Weinbergs. Er ist der Besitzer des Feigenbaums. Und er ist unglaublich geduldig. Der Besitzer im Gleichnis wartet jahrelang, dass der Feigenbaum Früchte bringt. Und dann gibt er ihm sogar noch mehr Zeit und wartet noch länger.

    Bei manchen Menschen versucht Gott viele Jahre lang, sie zu erreichen. Er ruft sie, damit sie umkehren, sich von ihren Sünden abwenden und sich nicht mehr auf ihre guten Taten und ihre eigene Gerechtigkeit verlassen, um sich den Himmel zu verdienen, sondern stattdessen allein auf Christus vertrauen. Gott ist unendlich geduldig.

    Aber Jesus sagt hier, dass Menschen auf dieser Welt manchmal dem bösen Handeln anderer Menschen wie Pilatus oder Katastrophen wie dem Einsturz des Turms von Siloah zum Opfer fallen. Und obwohl Gott sehr geduldig ist, haben sie nicht so viel Zeit, wie sie vielleicht dachten. Denn wir leben in einer gefallenen Welt. Es funktioniert nicht alles so, wie Gott es ursprünglich geschaffen hat. Und es gibt Böses auf der Welt.

    Im Moment leben wir in einer Zeit der Gnade und haben die Gelegenheit umzukehren und Frieden mit Gott zu machen. So steht in Römer 2,4:

    „Gott war so freundlich zu dir. Er war geduldig und hat darauf gewartet, dass du dich änderst. Aber dir ist seine Freundlichkeit gleichgültig. Verstehst du nicht, dass Gott dich mit seiner Freundlichkeit zur Umkehr bewegen will?“

    Der erste Gedanke ist also, dass Gott geduldig ist. Der zweite ist, dass jemand bereit sein muss, sich einzusetzen. In diesem Gleichnis ist es der Weingärtner, der sich für den Baum einsetzt. Sein Einsatz besteht aus drei Teilen. Der erste ist seine eigene Verantwortung. Wir müssen uns unserer Verantwortung bewusst werden.

    Tippen Sie jemanden auf die Schulter und sagen Sie: „Ich glaube, er meint dich.“ Ja, genau. Ich denke, er meint Sie.

    Wir alle, die gläubig sind, sind im Grunde wie dieser Weingärtner.

    Hören Sie zu. Ich lese 2. Korinther 5, die Verse 18 bis 20:

    „Das alles ist Gottes Werk. Er hat uns durch Christus mit sich selbst versöhnt und hat uns den Dienst der Versöhnung übertragen. Ja, in der Person von Christus hat Gott die Welt mit sich versöhnt, sodass er den Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnet; und uns hat er die Aufgabe anvertraut, diese Versöhnungsbotschaft zu verkünden. Deshalb treten wir im Auftrag von Christus als seine Gesandten auf; Gott selbst ist es, der die Menschen durch uns zur Umkehr ruft. Wir bitten im Namen von Christus: Nehmt die Versöhnung an, die Gott euch anbietet!“

    Wenn ich sehen würde, wie jemand ertrinkt, würde ich nicht sagen: „Ist nicht meine Sache.“

    Jeder von uns ist von der Strafe für seine Schuld gerettet worden. Damit sind wir automatisch Teil von Gottes Plan zur Rettung von anderen. Und das ist keine schwere Last, die wir tragen müssten. Es ist keine Schuld, die wir ableisten müssten. Mit Gott zusammenzuarbeiten ist eine spannende Sache! Wir alle, die wir Jesus nachfolgen, müssen uns also zuerst einmal unserer Verantwortung bewusst werden.

    Der zweite Punkt ist das Gebet. Der Weingärtner hat mit dem Besitzer über den unfruchtbaren Baum gesprochen. Mit dem Besitzer zu reden heißt beten. Er hat mit ihm geredet. Wenn wir beten, geschehen übernatürliche Dinge.

    Kürzlich haben wir Philipper 1,19 gelesen. Da schreibt Paulus: „Durch euer Gebet schenkt Gott durch den Heiligen Geist …“ Wenn Menschen beten, passiert etwas.

    An dem Tag, bevor ich in der Straßenmission landete, lag ich abends auf der Motorhaube meines Pickups und schrie Gott meine Fragen
    entgegen. Ich sagte ihm alles, was mich am Glauben hinderte. In dem Stil: „Was ist hiermit? Was ist damit?“ Am nächsten Abend landete ich in der Straßenmission. Es gab eine Zeit für Zeugnisse. Und alle, die aufstanden, stellten genau die Fragen, die ich Gott entgegengeschrien hatte und gaben dann darauf Antworten aus der Bibel.

    Ich weiß, warum das passiert ist: weil Menschen für mich gebetet haben. Sie hatten mit dem Besitzer über den unfruchtbaren Feigenbaum geredet. Ich weiß, dass sogar Menschen für mich gebetet haben, die ich kurz zuvor brüskiert hatte.

    Ja, wir sollen unsere Verantwortung erkennen und annehmen. Aber wir müssen auch mit Gott über Menschen reden.

    Der dritte Punkt ist unser Einsatz. Der Weingärtner sagt: „Ich werde die Erde um den Baum herum umgraben. Ich werde ihn düngen. Ich werde mich persönlich für ihn einsetzen.“ Ja, er hat mit dem Besitzer gesprochen, aber anschließend hat er sich ganz praktisch für den Baum eingesetzt.

    Wenn wir mit Gott geredet haben, sollten wir uns darauf einstellen, dass Gott uns auffordert, mehr zu tun. Wir sollten nicht beten: „Herr, hier bin ich. Schick meinen Bruder. Hier bin ich, schick die da. Herr, ich tue alles, was du willst, solange es nicht schwierig, unbequem oder peinlich ist oder solange ich meine Komfortzone nicht verlassen muss.“ Gott führt uns vielleicht weit weg von unserer Komfortzone. Er sagt vielleicht zu uns: „Hey, siehst du diese Frau da drüben?“ – „Du meinst diese Fremde?“ – „Ja. Stell dich ihr vor und erzähl ihr deine Geschichte. Erzähl dieser Frau von Jesus.“ Wir sollen bereit sein, auch solchen Eindrücken zu gehorchen. Aber ich glaube, dass die meisten Aufforderungen des Heiligen Geistes, mit anderen in Kontakt zu kommen und uns einzusetzen, im Rahmen unserer Fähigkeiten und unserer Erfahrungen liegen.

    Ich denke, dass Gott uns nur selten zu etwas auffordert, das meilenweit von unserer Komfortzone entfernt liegt. Das Umgraben oder Düngen, das den Baum anspornen soll, Frucht für Gott zu bringen, kann etwas so Einfaches wie ein Geschenk oder ein Gefallen sein. Es kann etwas so Einfaches sein wie Babysitten, damit das Paar ausgehen und einen Abend ohne Kinder verbringen kann. Oder jemandem die Einkäufe ins Haus zu tragen.

    Und noch etwas: Der Zweck des Feigenbaums im Gleichnis und im Leben ist das Tragen von Früchten. Weder der Besitzer noch der Weingärtner wollten den Baum zu etwas zwingen, wozu er nicht geschaffen war. Wir Menschen sind für eine Beziehung zu Gott geschaffen – dafür, auf Gott einzugehen, mit ihm zu leben und uns ihm unterzuordnen. Den Boden um den Baum herum umzugraben und zu düngen – also unsere Gebete, unsere Geschenke, unsere Hilfe – sind kein Zwang. Es sind Mittel, die Menschen helfen sollen, ihrem Daseinszweck zu entsprechen. Wir versuchen damit nicht, Menschen in etwas hineinzudrängen oder sie dazu zu bringen, etwas zu tun, zu dem sie nicht geschaffen sind.

    Der wichtigste Daseinsgrund eines Menschen ist, Gott zu kennen, mit Gott zu leben, Gemeinschaft mit ihm zu haben und Gott sein Herz zu schenken. Dafür sind wir geschaffen, so, wie der Feigenbaum dafür geschaffen wurde, Feigen zu tragen. Er sollte nicht zu etwas gezwungen werden, wozu er nicht geschaffen war.

    Wenn wir die Metapher hier ein wenig weiterführen, gab es für den Baum Hoffnung, solange er in der Erde war. Sobald er aus der Erde herausgerissen wurde, war jede Hoffnung verloren. Solange wir hier in unseren irdischen Körpern leben, gibt es noch Hoffnung, dass wir für Gott Frucht bringen und umkehren und dass alles in Ordnung kommt. Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem Jesus selbst, der große Fürsprecher, sagt: „Es ist vorbei. Sie ändern sich nicht. Nehmen wir ihnen jede Chance zur Umkehr weg.“ Auch der Weingärtner sagte: „Wenn er dann keine Frucht trägt, gut, dann magst du ihn abhauen.“

    Jesus steht hier in seinem Dienst an einem wichtigen Punkt. Er ist auf dem Weg nach Jerusalem, um Pontius Pilatus ausgeliefert zu werden – nicht, damit sein Blut mit dem der Schlachtopfer vermischt wird, sondern, damit sein Blut zum endgültigen Opfer für die Sünde der Menschheit wird. Der Turm fiel auf die Menschen, aber Gottes Gericht fiel auf Jesus, als er am Kreuz von Golgatha hing und zu unserem Stellvertreter und Sündopfer wurde.

    Manche Leute stören sich daran, dass Jesus der einzige Weg sein soll. Hören Sie: Hängen Sie sich nicht daran auf. Seien Sie dankbar, dass es überhaupt einen Weg gibt, dass Gott uns diesen Weg gezeigt hat und dass dieser Weg für uns zugänglich ist. Beurteilen wir die Zeit richtig, in der wir leben. Es ist eine Zeit der Gnade, eine Zeit der Gelegenheit, in der Gott uns zuliebe noch länger Geduld hat. Es ist eine Zeit, in der die Wolke von Gottes Gnade über uns hängt, in der Gottes Barmherzigkeit herrscht und in der der Wind des Heiligen Geistes weht. Es ist eine Zeit, in der wir alles mit Gott in Ordnung bringen können. Denn die Wahrheit ist, dass wir in einer gefallenen Welt leben, die von Bösem erfüllt ist. Eines Tages wird Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, in der alles so funktioniert, wie er es sich gedacht hat. Aber in der Zwischenzeit sollten wir nicht die bösen Dinge tun, so wie Pontius Pilatus, oder die Naturkatastrophen und Unfälle wie den Einsturz des Turms auf Gott schieben. Jesus sagt hier ganz klar und deutlich, dass das nicht Gottes Werk war. Nein, Gott handelt anders. Gott ist geduldig. Gott bringt Menschen dazu, umzugraben, zu düngen und zu bitten. Er gebraucht sie. Und er geduldet sich noch länger. Aber wir haben vielleicht nicht so viel Zeit, wie wir denken, um darauf zu reagieren. Deswegen sagt die Bibel: „Heute ist der Tag der Rettung. Wenn ihr heute seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht!“ Wir dienen einem barmherzigen und wunderbaren Gott, der uns dazu berufen hat, mit ihm Teil dieser großartigen Aufgabe zu sein. Wir sollen mithelfen, andere zu erreichen und ihnen den Weg zurück zu Gott, ihrem Schöpfer, zu zeigen.

    Senken Sie bitte für einen Moment den Kopf. Ich möchte Sie einladen, mit mir zu beten. Heute werde ich Sie einfach zum Gebet einladen. Ich bitte niemanden, die Hand zu heben oder aufzustehen. Aber ich weiß, dass der Heilige Geist wirkt. Ich glaube nicht, dass es ein Zufall ist, dass Sie heute hier sind oder dass Sie diese Predigt via Livestream oder später im Fernsehen ansehen. Der Heilige Geist ist bei Ihnen. Das ist Ihre Gelegenheit. Das ist Ihr Tag der Rettung. Ja, der Gott des Himmels kennt Ihren Namen. Er liebt Sie und möchte, dass Sie ihn kennenlernen.

    Vielleicht haben Sie gerade das Gefühl, dass Gott zu Ihnen spricht. Vielleicht hat jemand vor Kurzem etwas zu Ihnen gesagt oder etwas in der heutigen Predigt hat Sie angesprochen oder Sie spüren hier in diesem Saal einfach etwas. Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass Sie nicht hier wären oder mir zuhören würden, wo Sie auch sein mögen, wenn Gott nicht in Ihrem Leben wirken würde.

    Ich möchte Sie einladen, mir ein ganz einfaches Gebet nachzusprechen. Ich kann Ihnen nur die Worte sagen. Aber wenn Sie diese Worte von ganzem Herzen und ehrlich zu Gott sagen, wird er Sie hören und Ihnen begegnen. Wir wollen beten. Sprechen wir laut mit Gott.

    Sagen Sie: Gott, ich komme zu dir. Ich glaube von ganzem Herzen, dass Jesus Christus dein Sohn ist, dass er gestorben ist, um meine Sünden wegzunehmen und dass er von den Toten auferstanden ist. Jesus, komm in mein Leben. Sei mein Herr und Retter. Von nun an will ich dir folgen, Jesus. Amen.

    Ich hoffe, dass die heutige Sendung Ihnen geholfen hat. Ich möchte Ihnen Mut zusprechen: Halten Sie die Augen für Gelegenheiten offen, um von Jesus zu erzählen, das Evangelium praktisch werden zu lassen und Ihrem Arbeitskollegen oder Nachbarn die Liebe Jesu durch eine gute Tat zu zeigen. Wenn Sie Gott darum bitten, wird er Ihnen jemand über den Weg schicken, den Sie mit der Liebe Gottes überschütten können. Seien Sie bereit dafür.

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