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Erlebe den Segen eines großzügigen Lebens (1)

Nicht jedem von uns fällt es leicht, großzügig zu sein und anderen zu helfen. Aber Großzügigkeit bringt Segen – nicht nur für den Empfänger, auch für den Geber! Bayless Conley berichtet aus seinem Leben und von Menschen aus der Bibel, die diesen Segen erlebt haben. Weil sie anderen geholfen haben. Oder weil jemand ihnen geholfen hat. Es hat sie nachhaltig verändert. Möchtest du das auch erleben?

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  • Hallo und schön, dass Sie da sind! Ich möchte heute über etwas sprechen, das zentral für den christlichen Glauben ist. Es gehört zu jenen Dingen, die das Reich Gottes voranbringen und gleichzeitig uns persönlich und uns als Kirche Segen bringen. Also wenn Sie eine Bibel haben, schlagen Sie sie auf. Beschäftigen wir uns gemeinsam mit Gottes Wort! Es wird Ihnen auf Ihrem weiteren Weg mit dem Herrn Jesus helfen.

    Sind Sie bereit für Gottes Wort? Okay! – Es war vor 45 oder 46 Jahren, als ich eines Abends vom Pacific Coast Highway kommend den MacArthur-Boulevard entlangfuhr. Dort gibt es heute nur noch superteure Wohngebiete auf beiden Seiten der Straße. Eine sehr vornehme, sehr begehrte Gegend. Aber vor 45, 46 Jahren gab es dort noch nichts. Es war eine zweispurige Straße ohne Straßenbeleuchtung. Die Straße zog sich einfach im Dunkeln durch die Berge. Weiter war dort sonst nichts.
    Es war ungefähr 23 Uhr, als plötzlich die Kühlwasserpumpe meines Auto den Geist aufgab. Ich fuhr rechts ran und dachte: „Das darf doch wohl nicht wahr sein!“ Da saß ich also in der Dunkelheit. Ich war noch nicht lange Christ, und ich weiß noch, wie ich betete: „Herr, ich kann nicht glauben, dass du mich hier stranden lässt!“ Dann sagte ich zu ihm – ich erinnere mich noch genau an das Gespräch: „Herr, wenn du jetzt an meiner Stelle wärst, würde ich dir helfen!“
    Kaum hatte ich das gesagt, da tauchte hinter mir Scheinwerferlicht auf. Ein Auto hielt an; ein Mann stieg aus. Ich kurbelte mein Fenster herunter. Er kam heran und fragte: „Sind Sie Christ?“ Ich bejahte, und er sagte: „Gott hat mich geschickt um Ihnen zu helfen.“
    Ich erklärte: „Ich glaube, die Kühlwasserpumpe ist hinüber.“ Er sagte: „Um diese Nachtzeit werden Sie nicht mehr viel Hilfe bekommen. Aber ich sag Ihnen was. Wenn Sie wollen, können Sie mitkommen, bei mir auf dem Sofa schlafen und Ihr Auto morgen in Ordnung bringen lassen.“ Ich willigte ein, und wir fuhren zu seiner Wohnung. Ich glaube, wir aßen kalte Pizza, und dann setzten wir uns hin und redeten bis 3 Uhr morgens über Jesus. Und ich weiß noch, dass er mir das neuste Album von Phil Keaggy vorspielte, „What A Day“. Wenn Sie wissen wollen, wann das war, schauen Sie einfach nach, wann das Album herauskam.
    Die Großzügigkeit dieses Glaubensbruders und die überfließende Gnade und Freude, die er ausstrahlte, hinterließen bei dieser Begegnung einen tiefen Eindruck bei mir. So sehr, dass ich heute, fast 50 Jahre später, immer noch darüber spreche.
    Der Apostel Paulus war ähnlich tief beeindruckt von der überfließenden, reichlichen Großzügigkeit und Gnade, die ihm von einer bestimmten Gruppe Christen zuflossen.
    Es waren Christen aus der Stadt Philippi. Paulus hatte dort evangelisiert, hatte Menschen für Christus gewonnen und eine Gemeinde gegründet. Das war aus vielen Gründen bedeutsam. Philippi war nach Philipp von Makedonien benannt, dem Vater von Alexander dem Großen. Diese Stadt war damals eine römische Kolonie, aber sie lag an der Straße zwischen Asien und Europa. Und die Menschen, die Paulus hier für Jesus gewann, waren die allerersten europäischen Christen.

    Wir finden den Bericht, wie Paulus nach Philippi kam, in Apostelgeschichte 16. Ich werde einige Verse aus dem Kapitel lesen. Darin finden wir Einzelheiten über die Ereignisse. Wenn wir dann den Philipperbrief lesen – den Brief an die Menschen, über die wir reden werden –, sehen wir, dass er eine Verbindung zu Apostelgeschichte 16 hat. Außerdem schreibt Paulus an die Gemeinde in Korinth. Er versucht, sie mit dem Vorbild der Philipper aufzurütteln, herauszufordern und zu ermutigen. In 2. Korinther 8 und 9 spricht er von Gottes Gnade, die auf ihnen lag, und von der Großzügigkeit, die von den Christen in Philippi ausging.
    Zunächst möchte ich ein Stück aus Apostelgeschichte 16 lesen. Dann werde ich ein wenig hin und her springen zwischen dem Philipperbrief und den Ereignissen, von denen Paulus in 2. Korinther 8 und 9 spricht. Einverstanden? Auch wenn Sie nicht einverstanden sind, werde ich es so machen … also seien Sie doch einfach so nett und nicken Sie. Okay. Apostelgeschichte 16 ab Vers 6:
    „Danach reisten Paulus und Silas durch das Gebiet von Phrygien und Galatien, weil der Heilige Geist ihnen untersagt hatte, in die Provinz Asien zu gehen. Als sie dann ins Grenzgebiet von Mysien gelangten, wollten sie weiter in die Provinz Bithynien, doch auch das ließ der Heilige Geist nicht zu. Also zogen sie durch Mysien in die Stadt Troas. In der folgenden Nacht hatte Paulus eine Vision. Er sah einen Mann aus Mazedonien im Norden Griechenlands, der ihn bat: ‚Komm herüber und hilf uns.‘ Da beschlossen wir, sofort nach Mazedonien abzureisen. Wir waren sicher, dass Gott uns rief, auch dort seine Botschaft zu verkünden.“

    Ein paar Beobachtungen. Erstens, sie saßen nicht untätig herum und sagten: „Gott, führe mich.“ Sie waren aktiv. Aktivität und Bewegung sind anziehend für Gott. Sie versuchen, an einen bestimmten Ort zu reisen. Der Heilige Geist sagt Nein. Sie wollen gehen, und sie beten aktiv darum, dass Gott ihnen seinen Plan und sein Ziel zeigt. Dann schickt Gott ihnen eine Marschanweisung.
    Vielleicht sitzen Sie heute hier und wissen nicht mehr weiter. Aber bewegen Sie sich überhaupt? Bemühen Sie sich, Gottes Willen zu finden? Suchen Sie Gott? Beten Sie: „Gott, was ist mit dieser Richtung? Oder mit dieser?“ Gott wird Sie führen, aber Sie müssen etwas tun.
    Paulus’ erster Halt in Mazedonien führte ihn eine große Stadt, nämlich nach Philippi. Und am Ende halfen die Menschen dort einer Gruppe von Menschen aus völlig anderen Hintergründen und Umständen.
    Wir können Menschen keine größere Hilfe geben als das Evangelium. Gestern war ich Lebensmittel einkaufen, und als ich vom Parkplatz fuhr, saß ein Mann auf der Straße an der Ecke des Ladens. Vor ihm stand ein Schild, darauf stand nur „Hungrig“. Ich hielt am Straßenrand und nahm einige von den Lebensmitteln, die ich gekauft hatte. Dann ging ich hin und gab sie dem Mann, aber ich erzählte ihm auch von Jesus. Die Lebensmittel waren gut, doch die größte Hilfe, die ich ihm brachte, war, ihm etwas von Jesus zu sagen.

    Paulus und Silas kamen also nach Mazedonien, und in Philippi, der ersten Stadt, predigten sie das Evangelium am nahegelegenen Fluss. Die erste, die dort zum Glauben kam, war eine reiche Frau namens Lydia. Sie war Purpurhändlerin, ein äußerst lukratives Geschäft. Purpur war eine Farbe, die von Adligen getragen wurde. Lydia stammte aus Thyatira. Sie war weit herumgekommen. Sie war reich. Sie hatte ein großes Haus, Angestellte und Diener, aber innerlich war sie leer.
    Es gab etwas, das all das Geld, die Reisen und neuen Orte und ihre Verbindungen ihr nie gaben. Paulus predigte ihr das Evangelium. Sie glaubte, wurde getauft und hatte das fehlende Puzzleteil ihres Lebens gefunden: Jesus. Dann kamen auch ihre ganze Familie, ihr Team, ihre Angestellten zum Glauben. Sie wurden gerettet und ließen sich taufen.
    Das waren ganz normale Menschen. Nicht super reich, nicht super arm. Für ihre Bedürfnisse war angemessen gesorgt. Sie waren keine Schurken. Sie waren ganz normale Menschen, wie die meisten Menschen in der Welt. Menschen, die Gott liebt und für die Jesus gestorben ist. Menschen, die für den Himmel wertvoll sind, die der Himmel will. Und sie alle kamen ins Reich Gottes.
    Und dann war da noch ein Sklavenmädchen. Die Bibel sagt, sie war von einem bösen Geist besessen. Sie konnte die Zukunft voraussagen. Sie war eine Wahrsagerin, aber für ihre Eigentümer war sie nichts weiter als eine Ware. Eine Sache, die man restlos ausnutzte. Eine Geldeinnahmequelle. Der Apostel Paulus trieb den bösen Geist aus dieser jungen Sklavin aus. Sie wusste, wie es war, im Griff von finsteren, dämonischen Mächten zu sein. Sie wusste, wie es war, von einem bösen Geist kontrolliert zu werden. Und sie wurde befreit! Sicher schloss sie sich der Gemeinschaft der Christen an.
    Ihre Herren, ihre Eigentümer, waren aufgebracht, weil nun ihre Gewinnquelle versiegt war. Sie zerrten Paulus und Silas auf den Marktplatz, brachten alle möglichen Anklagen gegen die beiden vor und schlugen sie heftig. Dann brachten die Stadtältesten sie zum Gefängnisaufseher und sagten: „Steck sie ins tiefste Gefängnis und verwahre sie gut.“ Und nun betrat die nächste Figur die Szene: der Kerkermeister von Philippi. Vermutlich ein im Dienst ergrauter ehemaliger römischer Soldat. Gleichgültig. Ungerührt von menschlichem Leid. Das Einzige, was ihn aufweckte, war ein Erdbeben.
    Er dachte, alle Häftlinge wären geflohen. Er wollte sich umbringen, weil er die Verantwortung trug. Aber Paulus sagte: „Tu dir nichts an. Wir sind hier.“ Der Kerkermeister kam zu Paulus, fiel zu Boden und fragte: „Was muss ich tun, um gerettet zu werden?“ Paulus sagte. „Glaube an den Herrn Jesus Christus, und du und deine Hausgemeinschaft werden gerettet werden.“ Nun holte dieser abgebrühte, gefühllose alte römische Soldat Paulus und Silas in sein Haus zu einer Mahlzeit mit seiner Familie. Er versorgte liebevoll ihre Wunden. Seine Familie musste eine radikale Veränderung an ihm bemerkt haben.
    Das geschieht so oft: Ein Familienmitglied kommt zum Glauben, und die anderen Dominosteine beginnen zu fallen. Der Rest der Familie kam mit ihm ins Reich Gottes. Sie alle glaubten an Jesus und ließen sich taufen. Und diese Menschen – Lydia und ihre Hausgemeinschaft, das dämonisierte Sklavenmädchen, der Kerkermeister –, sie alle waren vermutlich die ersten Mitglieder der Gemeinde von Philippi. Wenn man den Philipperbrief liest, waren sie die Adressaten.
    Gewiss wuchs die Gemeinde, denn im Philipperbrief werden die Ältesten und Diakone erwähnt. Mehrere Gemeindeleiter sind namentlich erwähnt. Doch die Menschen, von denen ich gerade erzählt habe, sind die Samenkörner, aus denen alles andere heranwuchs. Sie waren der Ausgangspunkt. Sie waren diejenigen, die in Paulus’ Vision von dem mazedonischen Mann repräsentiert wurden, der bat: „Komm nach Mazedonien und hilf uns.“ Er sagte stellvertretend für sie: „Komm und hilf uns.“
    Paulus gründete dort eine Gemeinde; dann zog er weiter nach Thessalonich. Danach ging er nach Beröa und in andere Städte Mazedoniens. Schließlich reiste er nach Athen und Korinth. Und an all jenen Orten predigte er das Evangelium. Woher hatte er die Ressourcen, in all diese Städte zu gehen und zu predigen? Von dieser jungen Gemeinde in Philippi, von dem Gefängnisaufseher und seiner Familie, von Lydia, ihrer Familie und ihren Angestellten, von dem Sklavenmädchen, das von dämonischen Mächten befreit worden war. Hören Sie, was Paulus in Philipper 4,15 schreibt:

    „Wie ihr wisst, wart ihr Philipper die Einzigen, die mich finanziell unterstützten, als ich euch die Botschaft brachte und dann von Mazedonien aus weiterreiste. Keine andere Gemeinde hat das getan. Selbst als ich in Thessalonich war, habt ihr mir mehrmals Hilfe zukommen lassen.“

    Und an die Korinther schreibt Paulus darüber, 2. Korinther 11,9a:

    „Und als ich bei euch war und nicht genug hatte, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, bat ich nicht euch um Hilfe. Denn die Brüder, die aus Mazedonien kamen, brachten mir eine weitere Zuwendung.“

    Und hören Sie einmal, was Philipper 1,5 zu sagen hat. Es ist sehr schön. Paulus schreibt über die Gemeinden, die wir eben erwähnt haben, nach Philippi:

    „Denn ihr habt euch vom ersten Tag an bis heute gemeinsam mit mir für die gute Botschaft eingesetzt.“
    Von dem Tag am Flussufer an, als Gott Lydias Herz öffnete und sie zum Glauben kam. Von dem Tag an, als ihre Familie gerettet und getauft wurde. Von dem Moment an, als der Kerkermeister und seine Familie zu Jesus fanden. Paulus schreibt: „Von dem Tag an habt ihr euch zusammen mit mir für das Evangelium eingesetzt und mich unterstützt.“ Als Paulus ihnen das schrieb, waren 10 Jahre vergangen. 10 Jahre, in denen sie das Evangelium beständig und großzügig unterstützt hatten. Paulus wollte die Korinther inspirieren und berichtete ihnen von dieser inneren Haltung der Mazedonier. Es ist fantastisch; 2. Korinther 8,4:

    „Immer wieder baten sie inständig um das große Vorrecht, sich an der Sammlung für die Gemeinde in Jerusalem beteiligen zu dürfen.“

    „Sie baten inständig um das Vorrecht, helfen zu dürfen.“ Überlegen Sie einmal. Hier ist eine Gruppe von Menschen – das ist der Anfang. „Kommt und helft uns.“ Vielleicht geht es Ihnen heute genauso. Sie brauchen Hilfe. Ihr Leben steht auf dem Kopf. Ihre Ehe ist dabei, in die Brüche zu gehen. Sie haben körperliche Probleme. Ihre Kinder sind übergeschnappt. Sie haben Geldsorgen.
    Hören Sie: Gott möchte Ihnen helfen. Er hat Hilfe für Sie. Wenn Sie bekümmert sind, hat er Frieden für Sie. Wenn Sie im Dunkeln tappen, hat er Wegweisung und Weisheit für Sie. Wenn Sie krank sind, hat er Heilung für Sie. Wenn Sie bedrückt sind, hat er Freiheit für Ihren Geist.
    Wenn Sie sich verloren fühlen, hat er Rettung für Sie. Gott hat Hilfe für Sie. Wenn das Ihre Situation ist, schämen Sie sich nicht. Vielleicht hören Sie mir gerade zu und denken: „Ja, das bin ich. Ich brauche Hilfe.“ Das ist in Ordnung. Gott wird Ihnen helfen.

    Die Philipper hatten um Hilfe gerufen. Nun sind sie weitergekommen und bitten: „Lasst uns anderen helfen. Bitte lasst uns Hilfe leisten. Wir wünschen uns das Vorrecht, jemand anderem helfen zu dürfen.“ Wie kommt man vom „Hilf mir“ zum „Bitte lass mich helfen“? Denn dorthin will Gott jeden von uns bringen. Es ist okay, in der „Hilf mir“-Phase zu sein, doch Gott will uns vom „Hilf mir“ zum „Lass mich helfen“ bringen.
    Wenn Gott Sie gerettet hat, will er Sie dazu bewegen, jemand anderem seine Botschaft zu bringen. Wenn er Sie aufgerichtet hat, sollen Sie dann jemand anderen aufrichten. Wenn Sie zerbrochen und am Boden zerstört sind, will Gott Sie dazu bewegen, im Leben eines anderen Menschen Gottes Liebe und Segen und Heilung weiterzugeben. Wir müssen vom „Hilf mir“ zum „Lass mich helfen“ gelangen.

    Noch einmal: Es ist okay, wenn Sie gerade Hilfe brauchen. Aber machen Sie sich klar, dass Gott Sie dazu führen möchte, anderen zu helfen. Er will Sie zu einem solchen Menschen machen. Wie geschah diese Veränderung bei den Mazedoniern? Wie gelangten sie vom „Bitte hilf uns“ zum „Bitte lass uns helfen“?
    Erstens ereignete sich die Veränderung, weil sie in dem Moment, als sie Jesus annahmen, ganze Sache machten. Es war nicht nur eine Sache für einen Tag der Woche. Hören Sie, Christsein funktioniert nicht, wenn man es nur sonntags praktiziert. Aber diese Christen waren hundertprozentig dabei. Paulus schreibt über sie in 2. Korinther 8,5:

    „Ja, sie übertrafen unsere Hoffnungen sogar noch, denn ihre erste Reaktion bestand darin, sich dem Herrn und uns vorbehaltlos zur Verfügung zu stellen, um Gottes Willen zu tun, ganz gleich, was von ihnen verlangt wurde.“

    Sie lieferten sich Gott komplett aus. Dann bewirkte Gott bei ihnen, dass sie Paulus und seinen Dienst unterstützten. Wenn unsere Herzen ganz Gott gehören, gehören auch unsere Zeit, Schätze und Talente automatisch ihm.
    Vor vielen Jahren predigte ich einmal in Wien in Österreich. Wir hatten ein volles Haus, und am Ende meiner Predigt sprach ich eine Einladung aus. Die Menschen, die Jesus ihr Leben anvertrauen wollten, sollten nach vorn kommen. Und es kamen viele! Unter ihnen war eine von Wiens führenden Opernsängerinnen. Die Oper ist etwas ganz Großes in Österreich. Eines der besten, berühmtesten und am meisten verehrten Opernhäuser der Welt befindet sich in Wien. Und eine der führenden Opernsängerinnen kam an jenem Abend und vertraute Jesus ihr Leben an.
    Und da war noch eine andere Frau. Sie stand mit ihren beiden Kindern zwischen all den anderen Menschen. Irgendwie fiel sie mir auf.
    Durch die Straße dieser Kirche in Wien verlief eine Straßenbahnlinie. Und kurz vor dem Gottesdienst hatte eine der Straßenbahnen direkt vor der Kirche eine Panne.
    Alle möglichen Leute stiegen aus und kamen in die Kirche, unter ihnen auch eine Prostituierte mit ihren beiden Kindern. Eines davon musste dringend zur Toilette. Die Frau sah die vielen Menschen in die Kirche gehen, und sie kam auch herein und fragte, ob ihre Kinder dort zur Toilette gehen dürften. Natürlich durften sie, und die Frau beschloss zu bleiben. Sie hörte das Evangelium, kam nach vorn und vertraute Jesus ihr Leben an.
    Fast auf den Tag genau ein Jahr später war ich wieder zu einer Veranstaltung in jener Kirche. Und raten Sie mal, wer den Lobpreis leitete? Die Opernsängern. Sie war die Lobpreisleiterin.
    Ich hatte auch einen Büchertisch mit allen möglichen Materialien. Und wer betreute den Büchertisch? Die ehemalige Prostituierte, die Jesus ihr Leben anvertraut hatte. – Diese Menschen waren zum Glauben gekommen und Gemeindemitglieder geworden, und sie gaben Jesus alles, was sie hatten. Sie investierten sich ganz und gar, und Gott wünscht sich das auch von Ihnen.

    Zweitens fand die Transformation statt – hören Sie gut zu –, weil Gott ihnen ein besonderes Maß an Gnade zukommen ließ. Gott schenkte ihnen ein besonderes Maß an Gnade. Ein besonderes Maß an Gnade. 2. Korinther 8,1-4:
    „Und nun, liebe Freunde, möchte ich euch berichten, was Gottes Gnade in den Gemeinden Mazedoniens bewirkt hat. Obwohl sie schwere Zeiten durchgemacht haben, sind sie voll Freude und haben trotz ihrer Armut viel gegeben. Denn ich kann bezeugen, dass sie nicht nur gegeben haben, was sie ohne Not entbehren konnten, sondern weit darüber hinaus, und dies aus freien Stücken. Immer wieder baten sie inständig um das große Vorrecht, sich an der Sammlung für die Gemeinde in Jerusalem beteiligen zu dürfen.“
    Paulus schrieb an die Gemeinde in Korinth: „Ihr sollt verstehen, welche Gnade Gott den Gemeinden in Mazedonien geschenkt hat.“ Das war eine Gnade, die Gott zusätzlich zu der Gnade schenkte, die wir alle erhalten, wenn wir unser Leben Jesus anvertrauen. Es war etwas, das die Gemeinde in Korinth noch nicht erlebt hatte. Unter anderem ermöglicht uns Gottes Gnade, das Unerreichbare zu erreichen. Sie ermöglicht uns zu tun, was wir aus eigener Kraft und Weisheit nicht schaffen könnten. Paulus sagt: „Ihr sollt verstehen, welche Gnade Gott dieser Gemeinde in Mazedonien geschenkt hat.“
    Vers 3: „Sie gingen an die Grenzen ihrer Fähigkeiten, ja, und darüber hinaus.“ Wie kann man das schaffen? Durch Gnade. Wir können nur bis an die Grenze unserer Fähigkeiten gehen und keinen Schritt weiter. Für mehr reicht unsere Kraft nicht aus. Mehr Leben, mehr Weisheit haben wir nicht in uns. Aber Gottes Gnade wird uns über unseren eigenen Fähigkeiten hinausführen.
    Sie gingen an die Grenzen ihrer Fähigkeiten, und die Gnade führte sie über die Grenzen ihrer Fähigkeiten hinaus. Doch das war nicht bloß etwas, das der souveräne Gott ihnen schenkte. Sie ließen sich bewusst auf dieses erstaunliche Maß an Gottes Gnade ein. Und Paulus ermutigte die Korinther, die gleiche Entscheidung zu treffen. Vers 6-7:

    „Deshalb baten wir Titus, der ja die Sammlung unter euch angeregt hatte, zu euch zurückzukehren und sie zu einem guten Abschluss zu bringen. Da ihr so reich beschenkt seid – ihr habt so viel Glauben, in eurer Gemeinde gibt es so viele hervorragende Redner, so viel Erkenntnis, so viel Begeisterung und eine so große Treue uns gegenüber –, möchte ich, dass ihr euch nun auch bei dieser Sammlung durch Großzügigkeit auszeichnet.“

    Wenn wir die Entscheidung treffen, Gott zu antworten und uns hundertprozentig zu investieren, dann passiert etwas. Wenn wir sagen: „Gott, meine Schätze, meine Zeit, mein Talent gehören dir.“ – Manche erinnern sich, wie wir damals, nach dem Hurrikan Katrina, mit einer Hilfsorganisation in St. Louis zusammenarbeiteten. Jeff und Patsy Perry sind die Pastoren der Gemeinde, zu der die Hilfsorganisation gehört. Wir arbeiteten zwei Jahre mit ihnen zusammen. Wir schickten Teams aus unserer Gemeinde dorthin, ganze 40 Teams. Über zwei Jahre gingen bestimmt Tausende Menschen aus der Cottonwood Church mit diesen Teams in das Katastrophengebiet. Und in diesen zwei Jahren bauten wir 700 Häuser und sieben Gemeinden wieder auf.
    Mich sprach eine Frau an, die sich dort enorm investiert hatte. Sie hatte beträchtliche Mittel an diese Hilfsorganisation gespendet, die den Menschen half, die ihr Zuhause verloren hatten, und Gemeinden, die zerstört worden waren. Ich glaube, diese Frau machte zwei Arbeitseinsätze mit, sie reiste dorthin und arbeitete einfach. Eines Tages – ich stand genau dort hinten – rief sie mich zu sich und sagte: „Pastor, mit mir etwas geschehen.“ Ich bat sie, mir mehr zu erzählen. Sie sagte: „Ich werde nie wieder sein wie früher. Als ich beschloss, mich ganz auf diese Sache einzulassen und mich zu beteiligen, hat mich das verändert.“ Ich werde nie vergessen, was sie dann sagte: „Es ist, als hätte ich mein Leben lang in schwarz-weiß gelebt, und plötzlich ist alles in Farbe!“
    Was war passiert? Sie war von überfließender Gnade überrascht worden, von der gleichen überfließenden Freude, die Gott jenen mazedonischen Christen schenkte.

    Ich glaube, Großzügigkeit ist für Christen ein wenig wie das Atmen für den natürlichen Körper ist. Man tut es einfach. Ich atme ein und aus. Und großzügig zu sein ist so natürlich wie unser Ein- und Ausatmen.
    Für Menschen, die an Jesus glauben, ist das das Normalste der Welt. Unser himmlischer Vater ist das großzügigste Wesen im Universum. Er hat uns so geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab. Und seine Natur wird uns als seinen Kindern übertragen. Großzügigkeit ist einfach unsere Natur, so normal wie das Atmen. Und sie sollte auch so unbewusst geschehen wie das Atmen. Wir sind einfach so, wir handeln einfach so. Es ist eine Wirkung von Gottes Gnade. Sie bringt auch anderen Gnade. Wir handeln wie unser Vater im Himmel. Und ich bete, dass Sie das, was Sie heute aus Gottes Wort gehört haben, in die Tat umsetzen. Wenn Sie das tun, werden Sie ein Segen für andere sein und selbst gesegnet werden.

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