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Den Leib Christi richtig beurteilen

Christi Leib wurde gebrochen, um Heilung zu bringen. Bayless Conley zeigt in dieser Predigt, wie du Gottes Heilung für dich in Anspruch nehmen kannst.

Auch die Kirche wird als Leib Christi bezeichnet. Gott will nicht, dass seine Anhänger sich auseinanderdividieren. Du erfährst etwas über den Geist der Einheit, der grundlegend ist, wenn wir Menschen mit der Liebe Gottes und seiner Wahrheit erreichen möchten.

  • Im Korintherbrief beschreibt der Apostel Paulus einen alarmierenden Zustand. Er schreibt: „Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind entschlafen.“

    Viele waren gestorben und etliche Gemeindemitglieder waren aus einem bestimmten Grund krank. Und genau den Grund wollen wir uns heute ansehen.

    Wenn Sie eine Bibel haben, schlagen Sie mit mir den 1.Korintherbrief im 11. Kapitel auf. Wir werden heute am Ende des Gottesdienstes das Abendmahl feiern. Aber vorher möchte ich noch über das Abendmahl sprechen.

    Der Titel meiner Predigt ist: „Den Leib Christi richtig beurteilen“. Im Korintherbrief schreibt der Apostel Paulus über das Abendmahl – manche nennen es auch das Herrenmahl. Ab Vers 23 schreibt er:

    „Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, dass der Herr Jesus in der Nacht, in der er überliefert wurde, Brot nahm
    und, als er gedankt hatte, es brach und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch ist; dies tut zu meinem Gedächtnis! Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, dies tut, sooft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis!
    Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.“

    Oder auch: Wir verkündigen, was der Herr durch seinen Tod erreicht hat. Und das tun wir, bis er wiederkommt. Das Abendmahl ist also ein äußerer, symbolischer Ausdruck dafür, was wir glauben und wofür wir dankbar sind.

    Paulus spricht hier von zwei Dingen: dem Brot, das den zerschlagenen Leib von Jesus symbolisiert, und dem Kelch mit dem Wein, der für das vergossene Blut steht. Zuerst möchte ich über den Kelch sprechen. Er steht für das kostbare Blut von Jesus, das fließen musste, um den Preis für unsere Schuld zu bezahlen.

    Ich habe vor Kurzem eine Geschichte über ein kleines Mädchen namens Liza gelesen, das wegen einer seltenen Blutkrankheit im Krankenhaus lag. Ich glaube, es ging um irgendeinen Virus.

    Ihr fünfjähriger Bruder hatte die gleiche Krankheit kurz zuvor durch ein Wunder überlebt und dadurch hatte er in seinem Blut Antikörper, die die Krankheit bekämpfen konnten. Der Doktor sagte den Eltern, dass es lebensgefährlich sei.

    Die größte Chance bestand darin, Liza eine Bluttransfusion von ihrem fünfjährigen Bruder zu geben, weil der die notwendigen Antikörper hatte.

    Also gingen der Arzt und die Eltern zu dem fünfjährigen Bruder und versuchten ihm die Situation so gut wie möglich zu erklären. Sie sagten: „Wenn du dein Blut spendest, kann sie gerettet werden.“ Er zögerte ein bisschen, aber dann sagte er: „Wenn Liza dadurch gerettet wird, dann mach ich es.“

    Also bereiteten sie alles für die Transfusion vor. Dann war es so weit. Er lag auf dem Tisch und sie zapften ihm sein Blut ab, damit seine Schwester die Transfusion bekommen konnte. Und nach ein paar Minuten fragte er: „Herr Doktor, werde ich gleich sterben?“

    Der Junge hatte es ganz falsch verstanden! Er dachte, sie würden sein ganzes Blut brauchen! Aber wissen Sie, einer hat tatsächlich sein ganzes Blut gegeben. Das war auf Golgatha und durch sein Blut bekommt die ganze Welt eine lebensrettende Transfusion. Nicht durch Vergängliches sind wir gerettet worden, sondern durch Unvergängliches – durch das kostbare Blut von Jesus Christus.

    Das Blut seines eigenen Sohnes war das Wertvollste, das Gott geben konnte, um unsere Rettung zu erkaufen. Wie groß muss diese Liebe sein, wenn Jesus am Kreuz starb und sein Blut vergoss, damit wir zu Gott kommen können!

    Aber es ist von zwei Dingen die Rede. Jesus nahm den Kelch und sagte: „Das ist mein Blut, das vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Und er nahm das Brot und sagte: „Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird.“ Lesen wir miteinander ab Vers 27 weiter:

    „Wer also unwürdig das Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt, wird des Leibes und Blutes des Herrn schuldig sein. Der Mensch aber prüfe sich selbst, und so esse er von dem Brot und trinke von dem Kelch. Denn wer isst und trinkt, isst und trinkt sich selbst Gericht, wenn er den Leib des Herrn nicht richtig beurteilt. Deshalb sind viele unter euch schwach und krank und ein gut Teil sind entschlafen.“

    Das ist eine erschreckende Beschreibung. Paulus schreibt der Gemeinde, die er gegründet hat: „Das ist ein Grund“ – er sagt nicht „der einzige“, aber „ein Grund“ – „das ist ein Grund dafür, warum viele“ – „viele“, nicht „ein paar“ – schwach und krank sind. Und ein gut Teil sind entschlafen“ – also viele sind gestorben. Viele sind früh gestorben, weil sie den Leib des Herrn nicht richtig beurteilt haben.

    Und interessanterweise schreibt er nicht: „Ihr habt das Blut des Herrn falsch beurteilt.“ Und auch nicht: „Ihr habt den Kelch falsch beurteilt.“ Sie hatten den Leib falsch beurteilt. Er betont ausdrücklich den Leib.

    Er schreibt: „Viele sind schwach und krank und viele sind früh gestorben, weil sie den Leib des Herrn nicht richtig beurteilt haben.“ Die meisten Christen haben den Kelch richtig beurteilt, aber nur wenige den Leib.

    „Beurteilen“ bedeutet „wertschätzen, schätzen, den Wert erkennen“. Da muss ich an den zerschlagenen Leib von Jesus am Kreuz denken. Mehr als 700 Jahre vorher hatte Jesaja in die Zukunft geschaut und über den leidenden Retter gesprochen.

    Er sagt am Ende von Jesaja 52: „Er war so entstellt, dass er kaum noch aussah wie ein Mensch.“ Jesus wurde mehrmals ausgepeitscht. Und von den Römern ausgepeitscht zu werden, überlebten nur wenige. Wer Jesus als Mensch gekannt hatte und ihn dann am Kreuz sah, hätte ihn nicht wiedererkannt.

    Aber durch den Heiligen Geist erklärt Jesaja auch den Grund für dieses Leiden. In Jesaja 53,5 steht: „Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.“ Jesaja sagt, dass sein Körper zerschlagen wurde, um uns Heilung zu bringen.

     

    Lesen wir 1.Petrus 2,24 im Neuen Testament. Die meisten von Ihnen werden es kennen. Es geht darum, dass Jesus mit seinem Körper unsere Schuld ans Kreuz getragen hat, damit wir für die Gerechtigkeit leben und durch seine Striemen geheilt werden können. Kein Christ würde bestreiten, dass der erste Teil stimmt: Dass Jesus mit seinem Körper unsere Schuld ans Kreuz getragen hat, damit wir für die Gerechtigkeit leben können.

    Wir haben die Möglichkeit, ein heiliges Leben zu leben, weil Jesus Christus sich geopfert und sein Blut vergossen hat. Stimmen Sie mir zu? Sein Opfer reicht aus. Und keiner würde sagen: „Tja, Jesus, weißt du, ich bin in dieser Sünde gefangen, weil dein Opfer nicht ausreicht. Dein Blut ist nicht stark genug.“

    Nein. Sein Blut ist stark genug. Und wir wachsen in der Gnade, in der Heiligung und in unserer Beziehung zu Gott. Wir haben immer das Potenzial, der Versuchung zu widerstehen. Vielleicht gehen wir nicht immer als glorreiche Sieger aus dem Kampf hervor, aber Gott sei Dank können wir widerstehen. Sein Opfer reicht aus. Das Potenzial ist da.

    Aber wenn der erste Teil des Satzes richtig ist, muss der zweite Teil doch auch stimmen. Da steht: „… durch dessen Striemen ihr geheilt worden seid.“ Durch die Striemen auf dem Körper Jesu können wir geheilt werden.

    Ich für meinen Teil will Gott nicht auf meine Erfahrungen reduzieren. Ich will im Glauben wachsen und die Glaubenserfahrungen machen, die Gott uns verspricht. Wir leben von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, von Glauben zum Glauben.

    Und genauso sicher, wie ich die Fähigkeit habe, ein Leben in Gerechtigkeit zu führen und über die Sünde zu siegen, so sicher habe ich auch die Fähigkeit, durch seinen zerschlagenen Leib geheilt zu werden.

    In der Bibel steht, der Lohn für die Sünde ist der Tod. Richtig? Und Schuld kann nur vergeben werden, wenn Blut vergossen wird. Jesus hätte also einen relativ schnellen und schmerzlosen Tod sterben können, um für unsere Schuld zu bezahlen.

    Aber dann stellt sich die Frage: Warum hat der Vater zugelassen, dass er so sehr leiden musste? Warum die Schläge? Warum die Dornenkrone? Warum wurde er blutig gepeitscht? In der Bibel steht, dass sein Körper zerschlagen wurde, um uns Heilung zu bringen.

    Mit seinem Tod und seinem vergossenen Blut hat er für unsere Schuld bezahlt; mit seinem Leib hat er unsere Heilung erkauft. Er trug Dornen auf dem Kopf, damit ich Frieden finde. Die Strafe, die ich hätte erleiden müssen, um Frieden zu finden, nahm er auf sich. Durch sein Leiden bin ich geheilt.

    Natürlich ist das nicht die Hauptsache. Die Hauptsache ist Gott sei Dank die Vergebung der Sünden und dafür werde ich ewig dankbar sein. Und das allein ist schon genug.

    Einmal war ich in einer Stadt, um zu predigen. Man hatte mich in einem viel schickeren Hotel untergebracht, als ich eigentlich gewohnt war. Das Hotel hatte ein sehr gutes Restaurant und der Pastor und seine Frau luden mich dort zum Abendessen ein. Das Essen war wunderbar und ich wusste, dass es teuer war. Als ich fertig war, fragte mich der Pastor: „Möchten Sie Nachtisch?“

    Ich dachte: „Wahrscheinlich ist das extrem teuer und sie haben schon so viel ausgegeben“ und lehnte deswegen ab. Aber der Pastor sagte: „Es ist inbegriffen.“ Und ich sagte: „Was?!“
    „Der Nachtisch ist im Preis inbegriffen.“
    Darauf ich: „Na, dann möchte ich Nachtisch!“

     

    Was ich damit sagen will: Natürlich geht es um die Vergebung; um das vergossene Blut, durch das wir erlöst werden. Aber wenn es zum Nachtisch noch Heilung gibt, nehme ich das doch mit, wenn es sowieso inbegriffen ist. Vielleicht ist innerer Frieden so etwas wie der Salat. Er ist nicht die Hauptsache. Ich komme auch ohne inneren Frieden in den Himmel. Aber warum soll ich ihn nicht annehmen, wenn ich ihn haben kann?

    Deswegen denke ich, dass viele Christen den Kelch richtig beurteilen. Sie haben gehört, welche Bedeutung das Blut hat. Aber sie haben noch nie gehört, welche Bedeutung der zerschlagene Leib hat. Und Glaube kommt durch Hören und Hören durch das Wort Gottes.

    Und ich denke, dass es heute Menschen in der Kirche gibt, die genau wie damals in der Kirche von Korinth etwas nicht in Anspruch nehmen, weil sie noch nie davon gehört haben. Sie haben es noch nie richtig wahrgenommen und wertgeschätzt, weil es ihnen noch nie jemand gesagt hat.

    Daran denke ich vor allem, wenn Paulus schreibt, dass manche den zerschlagenen Leib von Jesus nicht richtig beurteilt, erkannt oder wertgeschätzt haben, und dass deswegen viele schwach und krank oder früh gestorben sind.

    Aber es geht auch um eine noch größere Wahrheit, über die Paulus immer wieder im Korintherbrief spricht und die die Korinther verstehen sollen. Schlagen Sie mit mir das zehnte Kapitel auf. Damit wollen wir uns heute beschäftigen. 1.Korinther 10, Vers 16. Da schreibt er:

    „Der Kelch des Segens, den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes des Christus? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus? Denn ein Brot, ein Leib sind wir, die vielen, denn wir alle nehmen teil an dem einen Brot.“

    Paulus macht deutlich, dass das Brot beim Abendmahl nicht nur den physischen Leib von Jesus symbolisiert, sondern auch den geistlichen Leib, die Kirche. Dieses Brot sind wir.

    Vom Anfang bis zum Ende des 1.Korintherbriefes redet Paulus immer wieder über die Einstellung und das Verhalten der Korinther dem Leib Christi gegenüber. Ich glaube, ihr Verhalten war eine offene Tür für die Schwachheit und einige Krankheiten, mit denen sie zu kämpfen hatten. Darauf kommt Paulus immer wieder zu sprechen.

    Die Korinther hatten den Leib Christi, das Brot, das wir sind, nicht so beurteilt und wertgeschätzt, wie es sein sollte. Ich will Ihnen ein paar der Dinge nennen, die er ansprach.

    Zum einen ging es um den Leib Christi insgesamt. In Vers 17 schreibt Paulus: „Denn ein Brot, ein Leib sind wir, die vielen.“ Manche denken, der Leib Christi sei nur ihre eigene Kirche, ihre Gemeinde oder ihre Konfession. Und wer da nicht dazugehört, gehört nicht wirklich zu Gottes Königreich.

    Dieser eigenbrötlerische, sektiererische Geist ist ein übler Geruch in Gottes Augen. Vor einer Weile habe ich einen Mann im Fernsehen gesehen, der behauptete, wenn man ein wahrer Christ sei, würde man zu seiner Konfession gehören. Und wenn man zu einer anderen Konfession gehöre, sei man nicht wirklich gerettet.

    Lieben Sie Ihre Kirche, liebe Freunde, aber bewahren Sie sich eine offene Haltung gegenüber allen, die an Jesus Christus glauben. Vielleicht sind andere nicht so tiefgründig, wie Sie es gern hätten, aber der Leib Christi ist viel größer, als manche meinen.

    Zweitens hatten manche der Korinther Schwierigkeiten damit, den Leib richtig wertzuschätzen. In der Kirche von Korinth hatten sich wegen bestimmten Personen und Lieblingspredigern mehrere Gruppen gebildet. Schlagen Sie mit mir das erste Kapitel auf. 1.Korinther 1,11. Da steht:

    „Denn es ist mir durch die Hausgenossen der Chloë über euch bekannt geworden, meine Brüder, dass Streitigkeiten unter euch sind. Ich meine aber dies, dass jeder von euch sagt: Ich bin des Paulus, ich aber des Apollos, ich aber des Petrus, ich aber Christi. Ist der Christus zerteilt? Ist etwa Paulus für euch gekreuzigt, oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden?“

    Und in Kapitel 3, Vers 3 steht – schlagen Sie das doch mit mir auf – 1.Korinther 3,3:

    „Denn ihr seid noch fleischlich. Denn wo Eifersucht und Streit unter euch ist, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise?
    Denn wenn einer sagt: Ich bin des Paulus, der andere aber: Ich des Apollos – seid ihr nicht menschlich?
    Was ist denn Apollos? Und was ist Paulus? Diener, durch die ihr gläubig geworden seid, und zwar wie der Herr einem jeden gegeben hat. Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum gegeben.“

    In der Bibel liest man, dass Apollos sehr redegewandt war. Es steht, er war „mächtig in den Schriften“. Er war also sehr überzeugend. Deswegen hielten viele zu Apollos. Paulus dagegen war ein Wegbereiter.

    Er konnte Wunder tun. Er war einer der größten Denker, die je gelebt haben und ein wunderbarer Lehrer. Petrus wiederum war einer der zwölf Jünger. Er hatte Jesus von Angesicht zu Angesicht gekannt, mit ihm geredet und gelebt.

    In der Kirche von Korinth hatten sich nun einzelne Gruppen gebildet. Die einen identifizierten sich mit Apollos, die anderen mit Paulus und wieder andere mit Petrus. Und jede dieser Gruppen dachte, sie wäre besser als die andere. So im Stil von: „Keiner predigt so gut wie Apollos, deswegen sind wir die Besten hier.“

    Im nächsten Kapitel putzt Paulus sie deswegen ziemlich herunter und macht sich lustig über sie. Er schreibt: „Ihr habt also diesen oder jenen besonderen Lehrer. Verehrt Menschen nicht mehr, als sie es verdient haben.“

    Er schreibt: „Ihr führt euch auf, als würdet ihr wie kleine Könige auf euren Thronen sitzen.“ Und genau das Gleiche gibt es auch heute noch in der Kirche. Und damit sage ich nicht, dass es falsch wäre, einen Lieblingsprediger zu haben.

    Es kann durchaus vorkommen, dass ein Prediger Sie mehr anspricht als ein anderer, besonders in bestimmten Phasen des Wachstums in Ihrem Leben. Aber Gott gibt jedem Menschen seine Aufgabe. Jede Aufgabe ist wichtig und jede ist gut.

    Beim dritten Punkt redet Paulus sehr streng mit den Korinthern. Es geht darum, den Leib Christi zu erkennen, wertzuschätzen und richtig zu beurteilen. Genau wie heute gab es auch in der Kirche von Korinth Menschen, denen ihre eigene Freiheit wichtiger war als das Wohlergehen anderer Christen.

    Sie wollten ihre Freiheit ausleben, egal zu welchem Preis. Schlagen Sie mit mir Kapitel 8 auf. 1.Korinther 8, ab Vers 8. Da steht:

    „Seht aber zu, dass nicht etwa diese eure Freiheit den Schwachen zum Anstoß werde! Denn wenn jemand dich, der du Erkenntnis hast, im Götzentempel zu Tisch liegen sieht, wird nicht sein Gewissen, da er schwach ist, bestärkt werden, die Götzenopfer zu essen? Und durch deine Erkenntnis kommt der Schwache um, der Bruder, um dessentwillen Christus gestorben ist. Wenn ihr aber so gegen die Brüder sündigt und ihr schwaches Gewissen verletzt, so sündigt ihr gegen Christus. Darum, wenn eine Speise meinem Bruder Ärgernis gibt, so will ich nie und nimmermehr Fleisch essen, damit ich meinem Bruder kein Ärgernis gebe.“

    Paulus meint damit nicht, dass wir Vegetarier werden müssen, weil jemand anderes kein Fleisch essen will. Aber die blühende Metropole Korinth war eine heidnische Stadt. Die Menschen dort beteten Götzen an. Und in den verschiedenen Schreinen und Tempeln um die Stadt herum wurden den Göttern Tiere geopfert.

    Sie opferten zum Beispiel der Göttin Aphrodite ein Tier. Oder sie schlachteten ein Tier für Zeus oder Apollo oder irgendeinen anderen ihrer Götter. Auf der Straße vor dem Tempel standen Händler, die das Fleisch von den Opfertieren günstig kauften und es anschließend kochten. Und wer wollte, konnte dann dort an den Straßenständen oder Wagen Essen kaufen.

    Paulus schreibt hier an Christen, die im Glauben schon etwas weiter waren. Diese Christen hatten verstanden, dass es nur einen Gott gibt und dass alle anderen Götter nur falsche Götzen waren. Deswegen machte es ihnen nichts aus, ob in ihrem Döner Fleisch aus Aphrodites Tempel drin war oder nicht.

    Sie wussten, dass das Tier Aphrodite geopfert worden war. Aber es war ihnen klar, dass es Aphrodite eigentlich gar nicht gibt. Deswegen machte es ihnen nicht aus. Diesen Leuten schreibt Paulus: „Schön, dass ihr diese Freiheit habt. Aber ihr müsst euch bewusst sein, dass es in eurer Kirche auch ganz junge Christen gibt, die früher Aphrodite angebetet haben.

    Wenn sie sehen, dass ihr Fleisch von Tieren esst, die Aphrodite geopfert worden sind, verführt ihr sie zur Sünde. Denn für sie existiert das alles noch und sie werden verwirrt. Vielleicht denken sie dann: Wir dienen jetzt Jesus, aber er ist nur einer von den vielen Göttern im Pantheon.“ Und deswegen schreibt Paulus: „Eure Freiheit ist nicht das Wichtigste. Verletzt nicht das Gewissen eures schwächeren Bruders.“

    Paulus schreibt das auch an die Römer. Ich lese es Ihnen vor. Römer 14,21: „Es ist gut, kein Fleisch zu essen noch Wein zu trinken noch etwas zu tun, woran dein Bruder sich stößt.“

    Wenn Sie die Freiheit haben, bestimmte Dinge zu tun, ohne dass das Ihr Gewissen belastet, dann ist das schön. Wunderbar. Aber in manchen Situationen oder in einem bestimmten Umfeld sollten Sie trotzdem darauf verzichten, denn bei manchen Menschen reagiert das Gewissen anders.

    Im Neuen Bund gibt es nur ein Gesetz. Nur eines. Und das ist das Gesetz der Liebe. Nur das eine. Wenn Sie sich daran halten, werden Sie auch alle anderen Gebote halten.

    Denn wenn ich Sie liebe, dann werde ich auch Ihnen zuliebe auf meine Freiheit verzichten. Wenn ich weiß, dass Sie durch etwas ins Stolpern geraten, dann verzichte ich darauf, auch wenn ich es vor meinem eigenen Gewissen verantworten könnte.

    Aber die Korinther handelten nicht so. Sie dachten einfach, sie hätten die Freiheit, dies oder das zu tun. Deswegen musste Paulus ihnen das schreiben.

    Und es gibt noch einen Punkt. In der Kirche von Korinth gab es Differenzen zwischen reicheren und ärmeren Christen. Und auch das sehe ich als Grund dafür, dass Paulus so deutlich schreibt, die Korinther würden den Leib Christi nicht wertschätzen: „Deswegen sind viele schwach und krank und ein gut Teil sind entschlafen.“

    Auch hier geht es darum, wie die Korinther mit dem Leib Christi umgehen. Schlagen Sie mit mir Kapitel 11, Vers 20 auf. Da schreibt Paulus:

    „Wenn ihr nun zusammenkommt, so ist es nicht möglich, das Herrenmahl zu essen. Denn jeder nimmt beim Essen sein eigenes Mahl vorweg und der eine ist hungrig, der andere ist betrunken. Habt ihr denn nicht Häuser, um zu essen und zu trinken? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämt die, welche nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch loben? Hierin lobe ich nicht.“

    Sie hatten den Wert der ärmeren Gemeindemitglieder unterschätzt und damit einige Geschwister beschämt.

    Vor vielen Jahren habe ich einmal einen Artikel über Gandhi gelesen. Gandhi suchte nach der Wahrheit und ging auf der Suche nach Gott in eine christliche Kirche. Aber dort sah er, dass Reiche und Arme voneinander getrennt waren.

    Die Armen mussten hinten sitzen und den Reichen wurden die besonders guten Plätze angeboten. Gandhi saß hinten bei den Armen. Und ich weiß immer noch, was Gandhi dem Artikel zufolge gesagt haben soll. Er sagte: „Das ist auch nicht besser als das indische Kastensystem“ und verließ die Kirche.

    Was, wenn er in eine Kirche gegangen wäre, in der die Armen genauso herzlich wie die Reichen empfangen und wertgeschätzt würden? Wäre er vielleicht Christ geworden? Wäre die Geschichte Indiens vielleicht ganz anders verlaufen?

    Ich mag Indien übrigens. Wir haben auch Zuschauer aus Indien und ich mag Ihr Land wirklich gern.

    Wissen Sie, wir müssen jeden in unserer Kirche wertschätzen, auch die, die im Moment nicht in der Lage sind, materiell etwas beizusteuern.

    Auch denen sollten alle Türen offenstehen. Sie sollten genauso herzlich und liebevoll behandelt werden wie diejenigen, die viel geben können. Es sollte einfach keinen Unterschied geben.

    Irgendwann werden diese Geschwister durch Gottes Gnade hoffentlich einmal so viel haben, dass sie wieder etwas beisteuern können. Aber bis dahin sollten wir einfach keinen Unterschied machen.

    Kein Mensch sollte in unseren Augen mehr wert sein als ein anderer. Aber genau das war bei den Korinthern geschehen. Und an diese Feststellung fügt Paulus direkt an: „Ihr habt den Leib Christi nicht richtig beurteilt oder wertgeschätzt.“

    Und dann gab es noch ein Problem. Das ist der letzte Punkt. Manche waren neidisch auf die Gaben und Berufungen, die Gott anderen Gemeindemitgliedern gegeben hatte. Sie fanden das nicht allzu gut. Schlagen Sie mit mir Kapitel 12 auf. Kapitel 12, ab Vers 14.

    „Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele.
    Wenn der Fuß spräche: Weil ich nicht Hand bin, gehöre ich nicht zum Leib; gehört er deswegen nicht zum Leib? Und wenn das Ohr spräche: Weil ich nicht Auge bin, gehöre ich nicht zum Leib; gehört es deswegen nicht zum Leib? Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo wäre das Gehör? Wenn ganz Gehör, wo der Geruch? Nun aber hat Gott die Glieder bestimmt, jedes einzelne von ihnen am Leib, wie er wollte.“

    Freunde, Gott weiß, was er tut. Und wenn wir neidisch werden, weil jemand anderes geehrt wird oder eine besondere Position hat, dann kommen dadurch Dinge in unser Leben, die wir eigentlich nicht möchten.

    Lesen wir ab Vers 21. Vers 21 in Kapitel 12:

    „Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht; oder wieder das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht. Sondern gerade die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein scheinen, sind notwendig.“

    Wir können zu keinem Teil des Leibes sagen, er sei überflüssig.

    Sie sind wertvoll. Wir können zu niemandem sagen, er sei nicht wichtig. Jeder Teil des Leibes Christi ist wichtig. Vielleicht haben Sie gerade mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen und sagen sich: „Ich fühle mich wie der letzte Dreck. Immer bin ich derjenige, für den man beten muss und immer bin ich derjenige, der andere um Hilfe bittet.“

    Das ist völlig in Ordnung! Sie werden weiterwachsen. Leben Sie weiter von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, von Glauben zum Glauben. Irgendwann werden Sie derjenige sein, der für andere betet und der anderen hilft.

    Und Sie sind wertvoll, auch wenn Sie zu kämpfen haben. In Vers 25 steht, dass es kein „Schisma“ geben sollte. Das Wort „Schisma“ kommt vom gleichen Wort wie „Schere“. Es bedeutet Trennung.

    Es soll keine Trennung im Leib geben. Vielmehr sollen alle Glieder dieselbe Sorge füreinander haben. Wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit. Und wenn ein Glied verherrlicht wird, so freuen sich alle Glieder mit.

    Wenn wir das Abendmahl feiern, dann erinnern wir uns daran, was Jesus für uns getan und was er durch seinen Tod für uns erreicht hat. Er hat so viel für uns getan.

    Er hat uns von unserer Schuld befreit. Er hat mit seinem Leiden für unsere Krankheiten bezahlt. Er wurde am Kreuz geopfert und am dritten Tag auferweckt, um uns neues Leben zu bringen. Kennen Sie ihn?

    Er liebt Sie, mein Freund. Und er will in Ihrem Leben wunderbare Dinge tun. Lassen Sie ihn noch heute in Ihr Leben kommen.

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    1. JA ES ist einfach wunderbar an ihre Andacht teil zu haben
      vielen Dank Sie geben einem so viel Kraft Stärke und Mut WENN man i sich fast aufgegeben hat
      kommt durch ihre Worte und das Gefühl das Jesus bei einem ist und das zu wissen ist einfach toll
      JA HALLEJULIA JESUS LEBT ich kann nur sagen es ist klasse das es so jemand we sie gibt vielen dank
      MFG S SCHWARZ

    2. Vielen lieben Dank an alle für Ihren Dienst im letzten Jahr. Meistens sind die Predigten eine Botschaft unseres HERRn, genau in meine Situation hinein bis in mein Herz.
      Ich werde aufgebaut und durch die Schwierigkeiten getragen., bis ich begreife es sind 2 Spuren im Sand und nicht eine.Der Eine der mit mir geht und mich oft trägt.
      Danke an Bayless und seiner Familie für ihren Dienst, der nicht nachlässt auch wenngleich er wie wir Verlust und Schmerz erleiden muss.GOTT segne Euch im Überfluss seiner Gnade.
      Eine gesegnete Weihnachtszeit und einen guten Jahreswechsel, in dr Liebe und Gnade unseres HERRn.
      L.G.Andrea HaGen

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