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Bist du ein lauwarmer Christ? (1)

Kommt dir das bekannt vor? Du bist mit Feuereifer für das Evangelium in dein geistliches Leben gestartet – aber jetzt ist davon nichts mehr zu spüren. Bayless Conley zeigt dir, was in deinem Herzen vorgeht und welche Schritte du gehen musst, wenn dir die Leidenschaft fehlt. Befreie dich noch heute von lauwarmer Spiritualität und lass dein Herz wieder für Jesus brennen!

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  • Hallo! Hier ist Bayless Conley. Wir wollen uns heute mit einer der Gemeinden in der Offenbarung beschäftigen – der Gemeinde von Laodizea. Den Christen, die lauwarm waren. Wir werden uns ein paar sehr wichtige Punkte anschauen. Als ich mich damit beschäftigt habe, habe ich Dinge entdeckt, die ich vorher gar nicht gewusst habe. Das hat mir sehr geholfen. Meiner Gemeinde habe ich erzählt, was Gott mir gezeigt hat. Ich hoffe, es hilft auch Ihnen.

    Wenn Sie eine Bibel dabeihaben, schlagen Sie bitte Offenbarung 1 auf.

    Herr, wir bitten dich um Erkenntnis. Lass unsere Herzen dein Wort verstehen. Gib uns Ohren, um zu hören und Augen, um zu sehen. Jesus, du sollst geehrt werden. Amen.

    Wir befinden uns in einer Predigtserie über die sieben Gemeinden in der Offenbarung. Sieben Gemeinden in Kleinasien, der heutigen Türkei. Heute geht es um die Gemeinde in Laodizea. Aber zuerst gehen wir zurück ins erste Kapitel. Ich lese ab Vers 10. Johannes war auf die Insel Patmos verbannt worden. Dort bekam er eine Offenbarung von Jesus, die er aufschrieb und die wir heute das Buch der Offenbarung nennen. Wir lesen Offenbarung 1, ab Vers 10:

    „Es war der Tag des Herrn, und ich betete im Geist. Plötzlich hörte ich hinter mir eine laute Stimme wie von einer Posaune. Sie sprach: ‚Schreibe, was du siehst, in ein Buch und schicke es an die sieben Gemeinden: Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodizea!‘ Als ich mich umdrehte, um zu sehen, wer zu mir sprach, sah ich sieben goldene Leuchter. Und mitten unter den Leuchtern stand der Menschensohn. Er trug ein langes Gewand mit einem goldenen Gürtel über der Brust. Sein Kopf und sein Haar waren weiß wie Wolle, so weiß wie Schnee. Und seine Augen leuchteten wie Feuerflammen. Seine Füße glänzten wie im Feuer gereinigtes Erz, und seine Stimme war wie das Tosen mächtiger Meereswellen. Er hielt sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Mund kam ein scharfes zweischneidiges Schwert. Und sein Gesicht strahlte wie die Sonne in ihrer ganzen Pracht. Als ich ihn sah, fiel ich wie tot vor seine Füße. Aber er legte seine rechte Hand auf mich und sagte: ‚Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot und bin lebendig für immer und ewig! Ich habe die Schlüssel des Todes und des Totenreichs. Schreibe auf, was du gesehen hast – das, was jetzt geschieht, und das, was später geschehen wird. Das ist die Bedeutung der sieben Sterne, die du in meiner rechten Hand gesehen hast, und der sieben goldenen Leuchter: Die sieben Sterne sind die Engel …“

    Manche sagen, das griechische Wort für „Bote“ seien die Pastoren.

    „Die sieben Sterne sind die Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind die sieben Gemeinden selbst.“

    Wer spricht hier zu den Gemeinden? Ich sage Ihnen, wer es nicht ist. Es ist nicht der Jesus, der auf Bildern als abgezehrter Hirte mit einem dümmlichen Grinsen im Gesicht und einem Lamm auf dem Arm dargestellt wird. Es ist der auferstandene Sohn Gottes, der die Schlüssel der Hölle und des Todes hat. Er trägt einen goldenen Gürtel über der Brust. Sein Haar schimmert wie Schnee. Seine Augen sind wie Feuerflammen. Wenn er geht, sprühen Funken. Wenn er spricht, klingt es, als würden tausend Niagarafälle zusammen tosen und sich alle Wellen der Welt gemeinsam brechen. Er trägt Sterne in der Hand. Ein scharfes Schwert kommt aus seinem Mund und sein Gesicht strahlt wie die Mittagssonne.

    Die Majestät seiner Person und die Autorität seiner Worte dulden keinen Widerspruch. Das ist derjenige, der damals zu den Gemeinden sprach und das ist derjenige, der auch heute zu den Gemeinden spricht. Vergessen wir das nicht.

    Das ist derjenige, der zwischen den Leuchtern steht, welche die Gemeinden symbolisieren. Er ist heute in unserer Mitte. Er sieht alles. Er versteht alles. Seine Waagschalen sind gerecht. Sein Urteil ist gerecht. Seinen Geboten und Ermahnungen muss man gehorchen. Mir gefällt, dass die Gemeinde hier als Leuchter dargestellt wird. Sie wird in eine Gruppe von Menschen hineingestellt, um ihnen das Licht des Evangeliums und den Einfluss des Königs zu bringen. Aber wenn dieses Licht verdeckt wird und nicht leuchtet, dann unternimmt Jesus etwas. Er tut alles, was er kann, um die Gemeinde wieder zu dem zu machen, wie sie sein sollte. Das ist der Zweck dieser Briefe, die an die sieben Gemeinden geschrieben wurden. Wir lesen ab Offenbarung 3,14.

    Da steht:

    „Schreibe diesen Brief dem Engel“ – oder dem Boten – „der Gemeinde in Laodizea. Das ist die Botschaft dessen, der das Amen ist – der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes.“

    Das ist mir aufgefallen. Zuallererst sagt er: „Schreib diese Dinge auf.“

    In Offenbarung 1 sagt er: „Schreib auf, was du hier über das siehst, das ist und was ich darüber sagen werde, was kommt, und sende es an die Gemeinden. Du sollst es ihnen nicht nur sagen, sondern aufschreiben. Denn dann wird die Botschaft jedes Mal gleich gepredigt. Dann wird die Botschaft jedes Mal treu verkündet. Sie wird nicht verändert. Sie wird nicht verwässert. Ich möchte, dass meine Gemeinden in jeder Generation genau das lesen können, was ich gesagt habe.“

    Als unsere Gemeinde noch sehr jung war, gab es hier einen Mann. Das ist jetzt wohl 37 Jahre her. Er war 69 und hatte gerade geheiratet. Seine Frau war 80. Eines Tages kam er nach dem Sonntagsgottesdienst zu mir und sagte: „Pastor, ich muss mit Ihnen sprechen. Meine Frau ist sehr verärgert.“ Ich fragte: „Warum? Was ist los?“ Er sagte: „Sie ist überzeugt, dass Sie in der Predigt nur mit ihr gesprochen haben. Sie haben sie direkt angeschaut und alle wussten, dass sie gemeint war. Sie haben Sie absichtlich vor der ganzen Gemeinde beschämt.“

    Ich sagte: „Bitte versichern Sie ihr, dass ich nicht direkt zu ihr gesprochen habe. Ehrlich gesagt erinnere ich mich gar nicht daran, Sie beide überhaupt gesehen zu haben.“ Ich sagte: „Wahrscheinlich denken viele, dass ich genau sie anschaue. Aber das habe ich nicht. Ich würde sie nie beschämen. Und ich habe nicht direkt mit ihr gesprochen. Bitte beruhigen Sie sie.“ Er sagte: „Okay, gut zu wissen. Ich sage es ihr.“

    Ein paar Tage später rief sie mich an. Sie wollte mit mir sprechen. Sie kamen beide. Und so saßen die 80-jährige Frau und der 69-jährige Mann vor meinem Schreibtisch. Sie sagte: „Mein Mann hat mir berichtet, was Sie gesagt haben.“ Ich sagte: „Gut.“ Sie sagte: „Wie konnten Sie nur?“ Ich fragte: „Was meinen Sie damit?“ Sie erwiderte: „Er hat gesagt, dass Sie zugegeben haben, es absichtlich gemacht zu haben. Dass Sie direkt zu mir gepredigt und mich absichtlich beschämt haben, und dass es jeder wusste. Warum haben Sie das getan?“ Ich sagte: „Das habe ich gar nicht gesagt.“ Und ich sagte zu ihm: „Sagen Sie es ihr.“

    Aber er verschränkte nur die Arme und grinste mich an. Sie war am Boden zerstört. Ich konnte es nicht fassen. Hätte ich es aufgeschrieben und ihr geschickt, hätte er meine Botschaft nicht verändern können. Ein paar Wochen später bekam ich übrigens einen Anruf von ihren Geschwistern. Sie waren auch schon in fortgeschrittenem Alter. Und sie sagten: „Er hat sie von uns allen isoliert und gegen uns aufgehetzt. Wir glauben, dass er nur hinter ihrem Geld her ist.“ Vielleicht war das der Grund.

    Jesus sagt hier: „Schreib es auf.“ In Habakuk 2,2 steht: „Schreibe die Vision deutlich auf, damit, wer es liest, keine Zeit verliert.“ Wenn Menschen etwas lesen und verstehen, verlieren sie keine Zeit. Entweder setzen sie es um oder sie laufen davor weg.

    Genauso ist es mit den Worten, die Jesus zu der Gemeinde von Laodizea und uns heute sagt. Er sagt: „Diese Dinge sagt der Amen.“ Mit anderen Worten: Das letzte Wort. Jesus ist das Amen. Danach kommt nichts mehr. Sein Urteil hat Bestand. Seine Entscheidungen sind nicht verhandelbar. Seine Weisheit ist absolut. Er ist der treue und wahrhaftige Zeuge. Er ist das letzte Wort.

    Als die Baubehörde der Stadt uns unser Grundstück wegnehmen wollte, uns den Zugang verwehrte und uns enteignen wollte, war das der Auftakt zu einem Rechtsstreit, der mehrere Jahre dauerte. Wir suchten uns einen wirklich guten Anwalt, und er sagte: „Bayless, ich werde Sie vertreten, aber Sie müssen etwas wissen. In der Geschichte unseres Landes hat noch nie jemand in Ihrer Situation, in der Situation Ihrer Gemeinde, einen solchen Fall gewonnen. Statistisch gesehen liegen Ihre Chancen bei Null.“ Aber wissen Sie was? Ich bin froh, dass das nicht das letzte Wort war. Jesus hatte das letzte Wort. Und hier sind wir nun.

    Er hat das letzte Wort über Ihre Gesundheit. Er hat das letzte Wort über Ihre Familie. Er hat das letzte Wort in über Ihre Finanzen. Und er hat das letzte Wort über Ihre Zukunft. Er ist der Amen. Er hat das letzte Wort über das, was Richtig und was Falsch und was Gut und was Böse ist. Was er der Gemeinde von Laodizea hier sagt, ist wahr. Man kann sich darauf verlassen. Falls jemand mit ihm darüber diskutieren will, fügt er hinzu: „Ich bin der Ursprung und der Anfang der Schöpfung. Also glaubt bitte nicht, ihr wüsstet es besser als ich. Ich habe alles geschaffen. Auch euch.“ Wir lesen in Offenbarung 3,15-16:

    „Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach, dass du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde!“

    Sehen Sie, dass diese Leute Werke vollbrachten? Hier steht das gleiche Wort, das im Titusbrief für „gute Werke“ gebraucht wird. Die Gemeinde tat viele gute Dinge. „Ich kenne deine Werke.“ Sie waren sehr aktiv. Aber sie waren bei alldem lauwarm. Wo er sagt: „Ich kenne“, heißt es wörtlich, dass er hinter die Fassade blickt.

    Der Herr sieht nicht, was der Mensch sieht. „Der Mensch sieht das Äußere, aber der Herr blickt das Herz an.“ Wir sehen vielleicht jemanden, der eine gute Show abzieht und denken: „Wow, was für ein geistlicher Riese.“ Aber Gott sieht das Herz dahinter. Die Pharisäer sprachen lange Gebete. Sie schienen sich eifrig um Gottes Gesetz zu bemühen. Sie gaben sogar den Zehnten ihrer Gewürze. Für Menschen sah es aus, als seien sie sehr fromm und Gott ganz nah. Aber Jesus sagte, sie seien wie weißgetünchte Gräber. Äußerlich wirkten sie für Menschen makellos, aber innerlich waren sie voller Skelette von Toten und voller Unrat.

    Vor ein paar Jahren ist mein Vater gestorben. Er war einer von denen, die die Weltwirtschaftskrise erlebt haben. Und das hat etwas mit seiner Psyche gemacht. Es fiel ihm sehr schwer, etwas wegzuwerfen. Einen leeren Farbeimer durfte man nicht wegwerfen. Man konnte ihn vielleicht noch gebrauchen. Selbst einen alten Gummiring wollte er nicht wegwerfen. Er lagerte einfach alles in seiner Garage.

    Als er starb, mussten meine Schwester und ich die Garage ausräumen. Es dauerte Wochen. Als ich in eine alte Schublade blickte, fand ich eine von seinen Mundharmonikas. Ich spiele ein bisschen Mundharmonika, also dachte ich: „Toll!“ Sie sah gut aus. Zu meiner Schwester sagte ich: „Schau mal, was ich gefunden habe.“ Aber als ich einmal kräftig an der Harmonika zog, bekam ich den Mund voller Staub und mir geriet eine tote Motte in den Hals. Meine Schwester fand es lustig, aber ich fand es nicht so lustig. Ich hustete 20 Minuten lang und versuchte, die tote Motte loszuwerden. Äußerlich hatte die Harmonika gut ausgesehen, aber innen war sie voller toter Dinge.

    Jesus sagt zu der Gemeinde von Laodizea: „Ihr seid lauwarm. Ich kenne eure Werke, aber ihr seid nicht kalt und ihr seid nicht heiß. Ihr seid lauwarm.“ Wir würden heute sagen: Gleichgültig. Abgestumpft. Nicht wirklich dabei. Halbherzig. Jemand, der alles nur mechanisch macht. Laodizea war eine Stadt im Lykostal in Kleinasien, der heutigen Türkei. Es gab dort mehrere reiche Städte. Eine Stadt, die etwa 11 km entfernt lag, hieß Hierapolis. Sie war sehr reich. Eine andere Stadt, etwa 17 km entfernt, hieß Kolossä. Auch sie war sehr reich. Dazwischen lag Laodizea.

    Sie waren alle reich, aber Laodizea war die reichste von allen. Die Stadt war ein Zentrum für Finanzen und Textilherstellung. Es gab Theater, ein Stadion und eine Sportstätte. Es gab in dieser Stadt über 4.000 Läden. Es war ein Ort, in dem gekauft und verkauft und Handel getrieben wurde. Aber in Hierapolis und Kolossä gab es etwas, das man in Laodizea nicht hatte.

    Kolossä war ein Urlaubsort. Es lag am Fuß der Berge, und während der heißen Sommermonate kamen die Menschen wegen des kühlen, erfrischenden Wassers in Scharen dorthin. Wenn der Schnee in den Bergen schmolz, füllte er die Bäche und Flüsse und die Menschen ließen sich in den heißen Sommermonaten davon erfrischen.

    Auf der anderen Seite lag Hierapolis. Es war bekannt für seine heißen Quellen. Es gab dort heiße Mineralquellen, die in der gesamten bekannten Welt berühmt waren. Selbst Antonius und Cleopatra kamen und badeten in diesen heißen Quellen. Man glaubte, die Quellen hätten heilende und stärkende Kräfte. In Hierapolis gab es eine große medizinische Gemeinschaft, die diese heißen Quellen zur Behandlung ihrer Patienten nutzte.

    Aber Laodizea wollte nicht übertrumpft werden. Und so machten sie etwas, das noch nie zuvor in der Geschichte gemacht worden war. Sie wollten fließendes warmes und kaltes Wasser haben. Und darum bauten sie mit großem finanziellem und zeitlichem Aufwand ein Aquädukt, das das eiskalte Bergwasser aus Kolossä in ihre Stadt leitete. Gleichzeitig bauten sie eine Leitung aus Tonröhren zwischen Hierapolis und ihrer Stadt für das warme Wasser aus den heißen Quellen, damit sie sowohl warmes als auch kaltes Wasser haben konnten.

    Die Leute warteten jahrelang auf die Fertigstellung des Baus und dachten: „Das wird großartig. Wir werden das eiskalte Wasser in unserer Stadt haben und auch das heiße Wasser.“ Aber als das Aquädukt fertig war und das kalte Wasser kam, war es nicht mehr kalt. Es war lauwarm. Und als das heiße Wasser aus Hierapolis kam, war es nicht mehr heiß. Es war nur noch lauwarm. Und wegen der darin enthaltenen Mineralien und der Tonröhren hatte es auch noch einen widerlichen Geschmack angenommen. Historiker sagen, dass die Leute aus Laodizea es buchstäblich ausspuckten, als sie das Wasser aus Hierapolis zum ersten Mal kosteten. Sie spuckten es aus, weil es so widerlich schmeckte.

    Freunde, darauf bezieht Jesus sich hier. Er sprach nicht über ihre Rettung, sondern über ihre abgestumpfte und gleichgültige Haltung. Das war für den Herrn widerlich und traurig. Sie taten die richtigen Werke. Aber er sagte: „Ich kenne eure Werke. Ihr macht all diese Dinge. Ihr haltet Gottesdienste ab, aber sie erfrischen niemanden. Der Heilige Geist ist es, der Zeiten der Erfrischung schenkt. Ihr lasst euch nicht vom Heiligen Geist leiten. Bei euch gibt es keine Heilung und keine Wiederherstellung. Ihr seid nur dem Namen nach meine Gemeinde. Ihr macht das alles nur mechanisch. Ihr tut die Werke, aber die Menschen kommen und werden nicht erfrischt. Die Menschen kommen und werden nicht ermutigt. Die Menschen kommen und werden nicht berührt. Sie erleben keine Wiederherstellung. Sie erleben keine Heilung. Ich werde euch ausspucken.“ Er sagt: „Ihr seid lauwarm. Äußerlich seht ihr gut aus, aber innerlich ist bei euch alles falsch.“

    Auf wie viele Gemeinden von heute trifft das auch zu? Wie viele Christen von heute beschreibt das? Unsere Worte und Taten sollen erfrischen und wiederherstellen. Aber in Laodizea war das nicht der Fall. Ich habe nichts vom Evangelium gehört, bis ich in meinen 20ern war. Viele von Ihnen kennen meine Geschichte. Ein 12-jähriger Junge kam eines Tages in einem Park zu mir und sprach mit mir über Jesus. Er war der Erste, der mir je sagte, dass Jesus lebt. Das hatte ich nicht gewusst. Er stellte meine Welt auf den Kopf. Dank diesem Kind und seiner Familie endete ich schließlich in einer Straßenkirche, wo ich Jesus mein Leben anvertraute.

    Sie wurden meine Freunde. Eines Tages war ich mit der Familie unterwegs und wir besuchten jemanden im Krankenhaus. Während wir mit dieser Person sprachen, fragte seine Mutter auf einmal: „Wo ist mein Sohn?“ Ich sagte: „Ich weiß nicht. Ich suche ihn.“ So irrte ich durch das Krankenhaus und suchte nach dem 12-jährigen Jungen. Und als ich einen Flur hinunterging, sah ich einen Mann, der auf einer Bank vor seinem Zimmer saß. Er hatte nur sein OP-Hemd an und weinte. Ich fragte: „Geht’s Ihnen gut?“ Er schluchzte: „Was ist das für ein Kind? Er ist vorhin in mein Zimmer gekommen. Ich habe noch nie jemanden wie ihn gehört. Er erzählte mir, dass Jesus mich heilen kann und dass … Was ist das für ein Kind?“ Ich hätte am liebsten gesagt: „Ich weiß, was Sie meinen. Das hat er mit mir auch gemacht.“ So sollten wir als Christen sein! Unsere Worte und unser Leben müssen etwas bewirken. Sie müssen andere stärken und ihnen die Botschaft des Evangeliums bringen.

    Im 2. Buch der Könige wird die Geschichte der sunamitischen Frau erzählt, deren Sohn gestorben war. Sie ging zum Propheten Elisa. Und Elisa sagte zu seinem Diener Gehasi: „Nimm meinen Stab. Geh vor uns her und leg den Stab auf das Gesicht des Kindes.“ Gehasi ging und tat es, aber nichts geschah. Wir lesen später, warum. Gehasi war nicht geheiligt. Gehasi war voller Gier und Lügen. Er tat das Richtige, aber es hatte keine Macht. Er tat das Richtige, aber es war nicht gesalbt. Er tat das Richtige, aber nichts geschah.

    Vor vielen Jahren ging ich in eine großartige Gemeinde. Es war eine dieser Gemeinden, in denen man den nächsten Gottesdienst kaum erwarten konnte. Man wollte keinen Sonntag verpassen, weil man wusste, dass man etwas von Gott hören würde. Man ging immer gestärkt nach Hause. Man bekam immer eine neue Erkenntnis. Man wurde immer neu herausgefordert und verändert. Es war großartig. Wenn man hineinkam, spürte man eine aufgeladene Atmosphäre. Aber dann veränderte sich etwas.

    Die Gemeinde wurde kraftlos. Sie wurde apathisch. Sie wurde verschlafen. Und ich verstand es nicht. Man kam hinein und da war einfach nichts. Man saß im Gottesdienst und ging wieder nach Hause und nichts geschah. Wenn ich etwas hörte, verstand ich nicht, was es war.

    Später fand ich heraus, dass der Pastor, der ein Bekannter von mir geworden war, über lange Zeit eine ehebrecherische Beziehung mit der Frau seines besten Freundes geführt hatte. Er stand am Sonntagmorgen auf der Kanzel und predigte, und am Sonntagabend checkte er in einem billigen Hotel ein und schlief mit der Frau seines besten Freundes. Das ging jahrelang so.

    Deswegen nahm der Heilige Geist seine segnende, wiederherstellende, verjüngende, heilende, erfrischende Hand weg. In diesem Fall war es sein anhaltendes moralisches Fehlverhalten. In Laodizea war es etwas, das vielleicht noch viel gefährlicher und schlimmer ist. Es war Stolz. Gott hasst Stolz. Stolz verwandelte den schönsten Engel des Himmels in den Teufel. Und das wird er auch mit Ihnen tun. Wir lesen in Offenbarung 3,17, dass Jesus sagt:

    „Du sagst: ‚Ich bin reich. Ich habe alles, was ich will. Ich brauche nichts!‘ Und du merkst nicht, dass du erbärmlich und bemitleidenswert und arm und blind und nackt bist.“

    Sie waren für ihre eigenen geistlichen Zustand blind. Die Gemeindemitglieder taten mechanisch ihre Werke. Aber Jesus sagt: „Ihr seid geistlich blind. Ihr seid blind für euren wahren Zustand. Ihr seid erbärmlich und bemitleidenswert. Ihr seid arm. Aber ihr gebt damit an, dass ihr reich seid.“ Im Griechischen: „Wir sind die Reichsten. Niemand ist reicher als ich. Ich habe diesen Reichtum angehäuft.“ Wörtlich: „Ich versorge mich selbst.“ Die Schlussfolgerung in der Originalsprache ist: „Wir haben alles selbst geschafft. Uns hat niemand geholfen. Wir haben das gemacht. Es war unsere Weisheit. Es war unser Wissen. Es war unsere schwere Arbeit. Wir haben das gemacht. Wir haben das angehäuft.“ Ohne irgendwelche Anerkennung für Gott.

    Es ist wie in dem Gleichnis, das Jesus im Lukasevangelium über den reichen Mann erzählt. Dort steht, dass er über seine Ernten und seine Scheunen und seinen Besitz und seine Seele spricht. Er sagt: „Ich werde zu meiner Seele sagen: Seele, du hast Waren für viele Jahre angehäuft. Iss, trink und sei guten Mutes.“ Aber Gott sagt zu ihm: „Du Narr, noch in dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast?“ In dieser kleinen Geschichte, die Jesus erzählt, sagt der Mann sechs Mal „ich“ und fünf Mal „mein“. Ich, ich, ich, ich, ich, ich, mein, mein, mein, mein, mein. Und Gott wird überhaupt nicht erwähnt.

    Doch wir müssen Gott anerkennen und ehren! Die Leute aus Laodizea sagten: „Wir sind die Reichsten. Wir haben das geschafft.“ Ja, es war eine reiche Stadt, die für ihren Überfluss bekannt war. Sie waren wahrscheinlich die reichste Gemeinde in der damals bekannten Welt. Als die Stadt von einem Erdbeben zerstört wurde, lehnten die Bürger von Laodizea die Unterstützung des Kaisers in Rom ab. Sie sagten: „Wir schaffen das mit eigenen Mitteln. Wir brauchen euch nicht.“ Es ging nicht darum, dass sie sich nicht bei der Regierung verschulden wollten. Sie waren zu stolz. „Wir brauchen euch nicht. Wir schaffen das selbst.“ Und diese Haltung, dieser Stolz, hatte sich auch in der Gemeinde und im Herzen von Gottes Kindern breitgemacht.

    Wissen Sie, manchmal glauben wir Christen, Gott würde nur die besonders Dynamischen aus unseren Reihen gebrauchen. Diejenigen, die am quirligsten sind oder die besonders redegewandt und überzeugend sein können. Wir denken: „Gott könnte mich nie gebrauchen. Im Vergleich mit denen bin ich so langweilig. Sie sind toll, aber ich habe nicht viel zu sagen.“ Nein, mein Freund. Gott wird Sie gebrauchen. Er wünscht sich nur ein aufrichtiges Herz. Er möchte, dass Sie Sie selbst sind, wenn Sie mit anderen über ihn sprechen. Denn die Kraft kommt nicht von unserem Auftreten. Die Kraft kommt vom Samen von Gottes Wort, das wir verkünden. Die Kraft steckt in den übernatürlichen Schriften und der Wahrheit von Gottes Wort. Und Gott wird Sie mit Ihren Eigenschaften gebrauchen, so, wie Sie sind. Erzählen Sie anderen Menschen einfach, was Ihnen auf dem Herzen liegt.

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    1. Großartige Predigt, danke Pastor Conleyso viele Impulse und die erneuernde Frische, die so oft fehlt in Gemeinden. Danke und Segen für Sie!

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