Beurteile Menschen nicht nach ihrem Aussehen
Gott nimmt dich an, wie du bist: Ganz gleich, wie du aussiehst oder wie viel du besitzt. Doch wie beurteilst du andere Menschen? Bayless Conley möchte dich ermutigen: Befreie dich von Vorurteilen und gehe unvoreingenommen auf andere zu. Lerne, sie mit Gottes Augen zu sehen, weil du weißt: Am Fuß des Kreuzes sind wir alle gleich!
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Wenn wir Menschen ungleich behandeln, statt Gottes Perspektive zu haben, werden wir, wie Jakobus 2,4 es sagt, Richter mit bösen Gedanken. Wir beginnen, andere als Ware zu behandeln statt als Menschen, die Gott nach seinem Bild erschaffen hat, die unsere Zeit, unseren Einsatz und unsere Liebe wert sind.
Wir starten heute in Jakobus 2,1 bis 4. Dort heißt es:
„Liebe Brüder, wie könnt ihr behaupten, an Jesus Christus, den Herrn der Herrlichkeit, zu glauben, wenn ihr bestimmte Menschen bevorzugt? Nehmen wir zum Beispiel an, in eure Gemeinde kommen ein teuer gekleideter Mann mit kostbarem Schmuck und ein armer Mann in schäbiger Kleidung. Und ihr würdet dem Reichen besondere Aufmerksamkeit schenken und ihm einen guten Platz anbieten, zu dem Armen aber sagen: „Du kannst stehen bleiben oder dich da drüben auf den Boden setzen.“ Zeigt diese unterschiedliche Behandlung nicht, dass ihr euch von falschen Motiven leiten lasst?“
Jakobus sagt, wir sollen den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus nicht mit Parteilichkeit, Bevorzugung oder Ansehen der Person praktizieren. Es ist interessant, weil er nicht nur das sagt, sondern noch etwas anderes: Er bezeichnet Jesus, unseren Herrn, als „Herrn der Herrlichkeit“. Warum schiebt er diesen Titel „Herr der Herrlichkeit“ in einen solchen Satz ein? Ich glaube, es ist eine Erinnerung daran, dass unser Herr alles erschaffen hat. Ihm gehört alles. Er steht über allem. Und doch hat er Sie und mich angeschaut, aufgerichtet und gesegnet.
Er hat uns nicht übersehen. Er hat uns nicht verachtet. Er hat uns Aufmerksamkeit geschenkt. Also sollten wir, statt voreingenommen zu sein, mit anderen so umgehen, wie dieser herrliche Herr mit uns umgeht. Und Jakobus liefert uns ein Beispiel anhand der wirtschaftlichen Situation eines Menschen, die an seiner Kleidung zu erkennen ist. Es soll ja Leute geben, die sich im Gottesdienst vor allem die Kleidung der anderen anschauen …
Jakobus stellt uns hier als Beispiel einerseits jemanden vor Augen, der an jedem Finger einen Goldring trägt. Alles an ihm zeigt, dass er wohlhabend ist. Jemand anderes kommt herein, und alles an ihm zeigt, dass er materiell weniger gut gestellt ist. Jakobus sagt, wir sollen die Person, die wir als reich wahrnehmen, nicht bevorzugen. Doch man könnte das auf alle anderen Äußerlichkeiten anwenden: ob es ein Mann oder eine Frau ist, oder ob uns jemand abgedreht vorkommt, oder welche Frisur jemand hat.
Statt reich und arm hätte Jakobus als Beispiel auch die ethnische Zugehörigkeit, das Alter oder das Aussehen nehmen können, ob wir jemanden, der attraktiv ist, anders behandeln als jemanden, der nicht so attraktiv ist. Es könnten körperliche Fähigkeiten sein, ob jemand ein guter Sportler ist oder gut singt oder beliebt oder bekannt ist, sodass wir solche Personen mit mehr Würde behandeln als jemanden, der unbekannt ist. Es könnten kulturelle Unterschiede sein und so weiter. Warum ist das so falsch? Warum ist Voreingenommenheit so schädlich?
Jakobus sagt zunächst: „Haltet den Glauben an Jesus Christus, unsern Herrn der Herrlichkeit, frei von allem Ansehen der Person.“ Man kann nicht beides gleichzeitig haben. Sie können nicht gleichzeitig Ihr Baby und eine Klapperschlange auf dem Arm haben. Warum? Das eine ist rein, das andere giftig. Mit unserem Glauben an Jesus Christus und der Parteilichkeit ist es ähnlich. Es ist schädlich. Also, erstens ist es falsch, weil es direkter Ungehorsam gegen Gottes Gebote ist. Jakobus sagt: Tut das nicht. Jakobus 2,9:„Wenn ihr aber einen Menschen bevorzugt, werdet ihr schuldig, denn ihr missachtet dieses Gesetz.“
Es ist Sünde, eine Missachtung von Gottes Gesetz. Und wir wissen, dass Sünde unsere eigene Seele vergiftet. Aber die Bibel sagt, dass Sünde wie Sauerteig ist. Sie wirkt sich auch auf andere Menschen in der Gemeinde aus, und sie ist auf jeden Fall eine offene Tür für den Teufel. In 1. Timotheus 5 ist die Rede von verschiedenen Gruppen von Menschen: Männer, Frauen, Junge, Alte, Menschen in unterschiedlichen Positionen, und wie wir mit jeder dieser Gruppen umgehen sollen. Und dann heißt es in 1. Timotheus 5,21:
„Ich ermahne dich inständig vor Gott und Christus Jesus und den auserwählten Engeln, dass du dich daran hältst ohne Vorurteil und niemanden begünstigst.“
In 3. Mose 19,15 sagt Gott:
„Wenn ihr eine Gerichtsverhandlung führt, sollt ihr kein Unrecht tun. Ihr sollt eure Mitmenschen stets gerecht richten und weder die Armen begünstigen noch die Reichen bevorzugen.“
Manche Menschen würden vielleicht nicht die Reichen begünstigen, wohl aber die Armen, und das ist genauso falsch. Es gibt Verantwortungsträger in unserer Gesellschaft, besonders in unserem Land, die der Meinung sind, manche Gesetze sollten für Arme nicht gelten. Sie können stehlen oder ein Gewaltverbrechen begehen, und dann heißt es: „Auf diese Menschen sollten wir das Gesetz nicht anwenden, denn sie sind arm.“ Nein, die Bibel sagt, dass das Gesetz auf alle gleich anzuwenden ist. Das gefällt manchen nicht, aber Gott zufolge ist es gerecht.
Die Sünde des „Ansehens der Person“ schadet nicht nur denen, gegen die sie begangen wird, sondern auch demjenigen, der sie begeht. Der erste Grund ist natürlich, dass Sünde uns von Gott trennt. Doch diese spezielle Sünde ist von ihrem Wesen her fortschreitend. Sie greift um sich wie ein Krebsgeschwür, das das Gewissen eines Menschen zerstört, bis kaum noch etwas oder gar nichts mehr davon übrig ist. Sprüche 28,21:
„Die Person ansehen ist nicht gut; aber mancher vergeht sich schon um ein Stück Brot.“
Was heißt das? Es heißt, dass anfangs vielleicht eine große Bestechung oder ein großes Geschenk oder das Versprechen eines zukünftigen Vorteils nötig gewesen wäre, um eine Person parteiisch zu machen. Doch bald wird schon ein Stück Brot dazu ausreichen. Das Gewissen dieser Person ist in diesem Bereich nun so verkümmert, dass es kaum etwas kostet, sie parteiisch zu machen – vorher wäre eine große Bestechung notwendig gewesen. Und die Abwärtsspirale dreht sich sehr schnell, sobald eine Person sich auf diese Sünde einlässt.
Zweitens: Wenn die Sünde der Parteilichkeit unter Christen stattfindet, vermittelt sie der Welt ein verzerrtes Bild von Gott.
Die Bibel sagt in 2. Korinther 3, dass wir lebendige Briefe sind, die von allen Menschen gelesen und erkannt werden. Sie sind die einzige Bibel, die manche Menschen je lesen werden. Wünschen Sie sich für Ihre Familienmitglieder, dass sie Jesus kennenlernen? Die lesen die ganze Zeit die Bibel, nämlich Sie! Haben Sie Kollegen, für die Sie sich wünschen, dass Sie zu Jesus kommen, dass sie etwas von ihm mitbekommen? Auch Ihre Kollegen lesen die Bibel, nämlich Sie! Wir sind lebendige Briefe für alle Menschen. Wir sind Gottes Kinder, Gottes Botschafter. Die Bibel sagt in Epheser 5, dass wir Gott als geliebte Kinder nachahmen sollen. Und was sagt die Bibel über unseren himmlischen Vater? Hiob 34,19:„Er ergreift nicht Partei für den Vornehmen, er bevorzugt den Reichen nicht gegenüber dem Armen. Sie alle sind durch ihn geschaffen“
Und Apostelgeschichte 10,34:
„Da erwiderte Petrus: ‚Jetzt weiß ich, dass es wahr ist: Gott macht keine Unterschiede zwischen den Menschen. In jedem Volk nimmt er jene an, die ihn achten und tun, was gerecht ist.‘“
Der große indische Nationalheld Mahatma Gandhi war sehr fasziniert vom Christentum und von dem, was Jesus sagte und lehrte. Gandhi war auf der Suche nach Gott, er hatte geistlichen Hunger. Also beschäftigte er sich mit dem Christentum und der Errettung. Er ging in eine Kirche, wurde aber an der Tür von einem Ordner aufgehalten mit den Worten: „Sie können hinten in der Kirche stehen, aber Sie können sich nicht setzen. Die Sitzplätze sind nur für die Europäer.“ Gandhi erwiderte: „Das ist nichts anderes als im indischen Kastensystem“, und das war ihm verhasst. Er ging und kam nicht mehr zurück. Natürlich wurde er zu einem der größten Moralphilosophen der Welt. Bis heute verehren ihn mehr als eine Milliarde Menschen auf der Welt. Er verbrachte den größten Teil seines Lebens damit, den Hinduismus in Indien zu verbreiten.
Wie anders hätte die Geschichte wohl verlaufen können, wenn Gandhi, als er unter Christen kam, ein freundliches Willkommen gefunden hätte statt dieser üblen Voreingenommenheit? Und Gandhis Beispiel bringt uns zum nächsten Punkt: Voreingenommenheit und Parteilichkeit kann Männer und Frauen davon abhalten, zu Jesus zu kommen. Wenn wir in der Gemeinde darauf schauen, welche Kleidung jemand trägt und welches Auto er oder sie fährt, dann denken wir dabei nicht an ihre Seelen und dass alle, alt und jung, reich und arm, Rettung nötig haben.Es wird viele aufrichtige Gemeindemitglieder geben, die mit fliegenden Fahnen in der Hölle landen. Sie haben ihr Geld gegeben, aber sie haben ihr Herz nicht Christus gegeben. Sie haben wegen ihrer großen Spenden vielleicht einen Platz im Gemeindevorstand oder einem Kirchenkomitee, aber sie werden keinen Platz an der Festtafel beim Hochzeitsmahl des Lammes haben, weil sie nicht wiedergeboren waren. Gott sei den Pastoren gnädig, die sich um die Brieftaschen dieser Menschen bemühen, aber nicht um ihre Seelen.
Und aus der Sicht von Menschen, die Hunger nach Gott haben, die ihn suchen und in die Gemeinde kommen – ich vermute, dass heute einige solcher Menschen unter uns sind. Es ist kein Zufall, dass Sie hier sind. Sie wären nicht hier, wenn Sie im Herzen keinen Hunger nach Gott hätten. Doch manchmal ist es schwer, über einige der Christen hinwegzusehen, die Sie kennen, und sich wirklich mit dem christlichen Glauben zu befassen. Wenn jemand in die Gemeinde kommt und sieht, dass dort auch nur Postengerangel, Bevorzugung und Parteilichkeit herrschen, ist das enorm abstoßend. Das bringt uns zum vierten Punkt: Die Sünde der Parteilichkeit kann in Gottes Familie Neid und Zwietracht die Tür öffnen. Springen wir im Text etwas nach vorn, zu Jakobus 3,16:
„Denn wo Eifersucht und selbstsüchtiger Ehrgeiz herrschen, führt das in die Zerstörung und bewirkt alle möglichen schlechten Taten.“
Und Vers 17, ein großer Kontrast:
„Aber die Weisheit, die von Gott kommt, ist vor allem rein. Sie sucht den Frieden, ist freundlich und bereit, nachzugeben. Sie zeichnet sich durch Barmherzigkeit und gute Taten aus. Sie ist unparteiisch und immer aufrichtig.“
Ohne Parteilichkeit gibt es Raum für Sanftmut, Frieden, Barmherzigkeit, gute Frucht. Aber, liebe Freunde, Parteilichkeit hat immer noch andere Dinge im Schlepptau. Wo Parteilichkeit herrscht, gibt es auch böse Taten, Verwirrung, Selbstsucht und Neid. Alle diese Dinge bringt Parteilichkeit mit sich. – Sicher kennen Sie die Geschichte von Josef aus 1. Mose 37. Ich lese Vers 3-4:
„Jakob liebte Josef mehr als seine anderen Söhne, weil er ihm erst im Alter geboren worden war. Deshalb ließ er Josef eines Tages ein prächtiges Gewand machen. Seine Brüder hassten Josef, weil sie merkten, dass ihr Vater ihn lieber hatte als sie, und redeten kein freundliches Wort mehr mit ihm.“
Das zerriss die Familie. Weil der Vater Josef bevorzugte, geschahen Dinge, die niemals hätten geschehen sollen. Ich bewege mich sowohl in den USA als auch international viel in Gemeindekreisen, und ich habe das schon sehr oft beobachtet. Da ist eine wunderbare Gemeinde, der Pastor tut viel und es wächst vieles – und dann setzt der Pastor seinen Sohn als Gemeindeleiter ein. Das ist an sich nichts Schlechtes, denn Gott gebraucht Familien. Dieses Prinzip sieht man in der ganzen Bibel. Aber es ist das eine, wenn der Sohn die nötigen Fähigkeiten für den Dienst mitbringt – und es ist etwas ganz anderes, wenn er sie eben nicht mitbringt, und alle wissen es. Parteilichkeit kann in der Gemeinde die Tür für Neid und Zwietracht öffnen.
Fünftens: Parteilichkeit verhindert, dass wir Gottes Perspektive gewinnen. Die Bibel sagt: „Der Mensch urteilt nach dem, was er sieht, doch der Herr sieht ins Herz.“ Ich glaube, wenn wir beten, kann Gott uns Dinge zeigen, die man mit dem ersten Eindruck nicht gleich sieht, oder Dinge, bei denen wir tendenziell voreingenommen sind. 1. Korinther 1,26 bis 29:
„Erinnert euch, liebe Brüder, dass nur wenige von euch in den Augen der Welt weise oder mächtig oder angesehen waren, als Gott euch berief. Gott hat das auserwählt, was in den Augen der Welt gering ist, um so diejenigen zu beschämen, die sich selbst für weise halten. Er hat das Schwache erwählt, um das Starke zu erniedrigen. Er hat das erwählt, was von der Welt verachtet und gering geschätzt wird, und es eingesetzt, um das zunichtezumachen, was in der Welt wichtig ist, damit kein Mensch sich je vor Gott rühmen kann.“
Man weiß nicht immer, womit man es zu tun bekommt, wenn man alle Einschätzungen auf der Grundlage von Vorurteilen und Parteilichkeit trifft. Die folgende Geschichte habe ich sicher schon öfter erzählt. Ich kam in einer kleinen Straßenkirche zum Glauben. Damals war ich ein ziemlich kaputter Typ, und Jesus hat mich gepackt und verändert. Dann fing ich an, eine kleine Pfingstgemeinde zu besuchen, und die meisten dort mieden mich. Ich verstand sogar damals schon, warum. Sie hatten Angst vor mir. Ich sah anders aus als sie. Ich kam offensichtlich aus einer ganz anderen Welt. Die meisten waren älter als ich und hatten Angst vor mir. Das verstand ich. Doch einige wenige waren tatsächlich freundlich zu mir.
Besonders eine Person dort schenkte mir Bücher und half, einige meiner Fragen zu beantworten. Sie scheute wirklich keine Mühe, um mir zu helfen. In dieser Gemeinde war auch der Direktor der christlichen Schule am Ort. Das war die einzige christliche Schule, nicht nur in der Stadt, sondern in einer ziemlich großen Gegend. Dieser Direktor war ein bekannter Christ und sehr angesehen. Er nahm die Person, die mir half, beiseite und sagte: „Darf ich dir etwas raten? Dieser Bayless – verschwende deine Zeit nicht mit ihm. Er ist ein hoffnungsloser Fall; aus dem wird nie etwas. Ich sage dir, der wird es nicht schaffen. Das ist vergebliche Liebesmühe. Wenn du jemandem helfen willst, such dir jemand anderen. Mit diesem Bayless ist das totale Zeitverschwendung. Vergiss es.“ Ich bin froh, dass Gott etwas anderes in meinem Herzen gesehen hat als dieser Mann.Wenn wir Menschen ungleich behandeln, statt Gottes Perspektive zu haben, werden wir, wie Jakobus 2,4 es sagt, Richter mit bösen Gedanken. Wir beginnen, andere als Ware zu behandeln statt als Menschen, die Gott nach seinem Bild erschaffen hat, die unsere Zeit, unseren Einsatz und unsere Liebe wert sind.
Einmal waren Janet und ich in einem Einkaufszentrum. Wir hatten Termine in einem anderen Bundesstaat und ich brauchte einen Anzug. An dem Tag hatte ich, glaube ich, Shorts, Flip-Flops und ein T-Shirt an. Ich ging zu einem Herrenausstatter, und keiner der Angestellten beachtete mich. Ich fand einen schönen Anzug, den ich kaufen wollte. Die drei oder vier Verkäufer dort sahen mich und schauten weg. Sie taten gar nichts, sie beachteten mich nicht. Ich wusste, dass sie auf Provisionsbasis arbeiteten, aber keiner wollte auch nur mit mir reden.
Schließlich gingen wir wieder, weil wir zu unserem Termin mussten. Wir fuhren ins Hotel und ich zog den Anzug an, den ich dabei hatte. Am nächsten Tag, nach unserem nächsten Termin, sagte ich zu Janet: „Komm, gehen wir noch mal in das Geschäft. Ich will mir den Anzug kaufen.“ Sie sagte: „Okay.“ Dieses Mal betrat ich den Herrenausstatter im Anzug. Noch bevor ich richtig zur Tür herein war, rangelten drei Verkäufer darum, wer mich bedienen wollte. Das waren die gleichen Männer, die mich am Tag zuvor nicht einmal angeschaut hatten – aber jetzt sahen sie Dollarzeichen. Sie sahen nur meinen Anzug. Gott sei uns gnädig, wenn wir anfangen, Menschen als unsere nächsten Kunden zu betrachten. Wir sind geistlich in einem schlechten Zustand, wenn wir anfangen, Menschen so zu betrachten. Kommen wir zu Jakobus 2,5:„Hört mir zu, meine lieben Brüder! Hat Gott nicht besonders die Armen in dieser Welt dazu erwählt, im Glauben reich zu sein? Sie werden das Reich Gottes erben, das er denen versprochen hat, die ihn lieben.“
Ich weiß nicht, ob es in Ihrer Bibelausgabe auch so ist, aber in meiner sind die Worte „zu sein“ schräg gedruckt. Das bedeutet, sie wurden hervorgehoben, um eine bestimmte Bedeutung zu vermitteln. Die Übersetzer wollten markieren, dass sie diese Worte hinzugefügt haben. Sie stehen nicht in den ursprünglichen Handschriften, wurden aber hinzugefügt, um die Bedeutung deutlicher zu machen. Schauen wir uns einmal an, was dort ohne die hinzugefügten Wörter stehen würde: „Hört zu, meine lieben Brüder: Hat Gott nicht erwählt die Armen, reich im Glauben?“
Gott hat sie nicht erwählt, weil sie arm sind. Wir haben bereits gelesen, dass Gott weder Arme noch Reiche bevorzugt. Er hat sie erwählt, weil sie reich im Glauben waren, weil sie zum Gehorsam bereit waren. Jesus sagt: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.“ Gott gibt sein Reich denen, die ihn lieben. Er hat die Armen erwählt, weil sie reich im Glauben sind. Und das Evangelium hat den Armen viel zu bieten! Es verleiht denen Wert, die von der Welt als wertlos betrachtet werden. Es heißt diejenigen willkommen, die von der Welt abgelehnt werden.Gleichzeitig verlangt das Evangelium allen, die glauben, viel ab. Es kann sein, dass sich Reiche dadurch mehr gefordert fühlen als Arme. Denn wenn Jesus Herr unseres Lebens wird, wird er auch Herr unseres Geldes. Wie sieht Ihre Haltung aus? Sagen Sie: „Okay, Herr. Du hast mir alles geschenkt. Ich bin nur der Verwalter. Es sind deine Mittel, und du kannst jederzeit über sie verfügen.“ Reichen Menschen mag das mehr erscheinen als armen. Wenn Sie anderer Meinung sind, lesen Sie einmal die Geschichte von dem reichen jungen Mann. Er wollte, dass Jesus Herr seines Lebens ist, aber nicht Herr seines Geldes. Er ging traurig fort, weil er viel Reichtum hatte. Oder eher umgekehrt: der viele Reichtum hatte ihn.
Gott bevorzugte die Armen nicht, sondern er erwählte sie, weil sie reich im Glauben waren. Sie antworteten mit Glauben auf die Gute Nachricht, während andere sie ablehnten. Doch Jakobus verdeutlicht hier, dass aus der Sicht des Himmels die Dinge, die hier auf der Erde schwer wiegen, nicht so wichtig sind. Und was die Welt am meisten wertschätzt, ist nach den Maßstäben des Himmels wertlos. Wir lesen weiter in Jakobus 2,6:
„Und doch beleidigt ihr den Armen. Dabei sind es die Reichen, die euch unterdrücken und in Rechtsstreitigkeiten verwickeln. Sind sie es nicht, die Jesus Christus verspotten, dessen ehrenvollen Namen ihr tragt?“
Das ist eine allgemeine Beobachtung, die Jakobus hier trifft. Diese Gemeinden hatten offenbar diejenigen hofiert und bevorzugt, die ihnen insgesamt die meisten Probleme gemacht hatten. Es ist wie bei dem Pastor, der 90 Prozent seiner Zeit damit verbringt, chronisch unzufriedene Gemeindemitglieder zu beschwichtigen, und dabei die treuen Söhne und Töchter, mit denen Gott sein Haus aufbaut, fast ignoriert. Das ist kein weiser Einsatz der Zeit eines Hirten. Was ist nun die Antwort auf all das? Vers 8:
„Wirklich gut handelt ihr, wenn ihr dem königlichen Gebot unseres Herrn gehorcht, wie es in der Schrift steht: ‚Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.‘“
Wir wollen nicht nach unserem Äußeren beurteilt werden, sondern nach unserem Charakter, nach unserer Arbeitsmoral, nach den Absichten unseres Herzens. Wenn Sie andere Menschen so behandeln, tun Sie etwas Gutes, und es wird sich gut für Sie auswirken, sagt Jakobus hier. Hören Sie: In Gottes Reich kommen alle auf demselben Weg. Reiche und Arme, Gelehrte und Einfältige, Erben und Prostituierte, Moralische und Unmoralische, Philosophen und Bauern – alle kommen durch dieselbe Tür, nämlich durch den Glauben an Jesus Christus.
Kürzlich las ich eine Geschichte über einen Schweizer Prediger, Cesar Milan. Er war in London zu Besuch und wurde in ein vornehmes, großes Haus zu einer großen musikalischen Vorführung eingeladen. Es gab verschiedene Darbietungen von Sängern und Musikern.
Eine Frau, die zu jener Zeit ein Star in der Londoner Musikszene war, spielte, sang und erntete ‚standing ovations‘. Das Publikum war begeistert und alle gratulierten ihr. Cesar Milan wartete, bis sich der Trubel etwas gelegt hatte, bahnte sich dann einen Weg durch die Menschenmenge und ging auf die Sängerin zu. Er sprach sie an und sagte: „Während Sie sangen, musste ich denken, dass Sie so viel für Gottes Reich tun könnten, wenn Sie sich und Ihre Talente Jesus Christus widmen würden.“ Und dann setzte er hinzu: „Doch jetzt sind Sie nichts weiter als eine schuldige Sünderin, ebenso wie der schlimmste Trunkenbold auf der Straße oder die Frauen im Rotlichtviertel, die ihre Körper verkaufen. Doch wenn Sie zu Christus kommen, so wie Sie sind, wird er Sie reinwaschen und verändern.“
Die Frau war tödlich beleidigt. Der Prediger sagte: „Es tut mir leid, ich habe es nicht böse gemeint. Aber ich bete, dass der Heilige Geist sie überführt.“ In der folgenden Nacht konnte sie nicht schlafen. Sie wälzte sich im Bett von einer Seite auf die andere. Schließlich stand die Sängerin, Charlotte Elliott, aus dem Bett auf, kniete nieder und nahm Jesus als ihren Retter an. Dann, in der gleichen Nacht im Jahr 1835, schrieb sie eines der beliebtesten christlichen Lieder:So wie ich bin, so muss es sein, nicht meine Kraft, nur Du allein! Dein Blut wäscht mich von Flecken rein. O Gottes Lamm, ich komm, ich komm!
So wie ich bin, blind, arm und irr,
such ich, was mir gebricht, bei Dir: Licht, Reichtum, Deiner Gnade Zier. O Gottes Lamm, ich komm, ich komm!
Grad wie ich bin, nimmst Du mich an. Die Sündenschuld ist abgetan, weil ich auf Dein Wort trauen kann. O Gottes Lamm, ich komm, ich komm!Liebe Freunde, wir müssen so kommen, wie wir sind. Wir können unsere guten Werke nicht vor uns hertragen und nicht einmal unsere edlen Absichten. Wir müssen so kommen, wie wir sind, in einfachem Vertrauen. Jesus hat den Preis bezahlt, der Unschuldige für die Schuldigen. Wenn Sie mir jetzt zuschauen, glaube ich nicht, dass das ein Zufall ist. Gott will Ihre Aufmerksamkeit. Er will Sie reinwaschen und Ihnen ein ganz neues Leben geben. Es geht nicht um einen Haufen Rituale, Regeln und Richtlinien. Gott will eine Beziehung zu Ihnen. Jesus hat gesagt: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Es spielt keine Rolle, was Sie getan haben und nicht hätten tun sollen – oder was Sie nicht getan haben und hätten tun sollen. Kommen Sie zu Jesus, so wie Sie sind. Wenden Sie sich an ihn. Er kann Sie retten.
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Warum du nur bei Jesus echte Zufriedenheit findest
Ob als Eltern, die unzählige Aufgaben balancieren müssen, junge Erwachsene, die nach Erfüllung und einem Sinn im Leben suchen, oder auch als jemand, der einfach die täglichen Herausforderungen des Lebens zu meistern versucht – wahre Zufriedenheit finden wir nur bei Jesus. Aber wie funktioniert das?

Bring mit uns Hoffnung in die Wohnzimmer der Menschen!
Gerade in unsicheren Zeiten empfinden wir es als große Chance, Menschen durch Gottes Wort neue Zuversicht zu geben.
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