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Lektionen aus der Wüste 1/2

Wurden deine Hoffnungen enttäuscht? Fühlst du dich entmutigt? Hast du das Gefühl, Gott ist zu weit weg, um sich um uns zu kümmern? Finde Gottes erhaltende Kraft und deine Berufung – gerade auch auf solchen Durststrecken. Bayless Conley erklärt in dieser Predigt, wie Gott uns auch auf Durststrecken in der Wüste führt, bewahrt und versorgt. Er führt dabei durch die wichtigsten Lektionen, wie wir im Glauben weiter wachsen und unsere Berufung finden können.

Dies ist der zweite Teil der Predigt, den ersten Teil findest du hier …

  • Willkommen zu unserer Sendung. Wir werden uns heute ansehen, wie die Kinder Israel Mose in seiner Eigenschaft als ihr Führer ein ums andere Mal vor große Herausforderungen stellten. Und nicht nur ihn, sondern auch Gott. Vierzig lange Jahre duldete Er ihr Verhalten. Das war sogar für Ihn eine lange Zeit, auch wenn Er in der Ewigkeit lebt und tausend Jahre nur ein Augenblick für Ihn sind. Wir werden uns also ansehen, was wir von den Kindern Israel lernen können und was wir in unserem Leben lieber nicht tun sollten. Bleiben Sie dran.

    Ich möchte heute darüber sprechen, was die Wüste uns lehren kann. Die Wüste kann für mehrere Dinge stehen. Als Erstes ist sie die Zeit zwischen der Verheißung und ihrer Erfüllung. Bis Gott Seine Verheißungen erfüllt, befinden wir uns in einer Art Wüste. Sie kann auch für einen Ort stehen, an dem Sie nur begrenzten Komfort und Gemeinschaft haben; wo Sie einige der gewohnten Annehmlichkeiten entbehren. Sie kann Härten und heftige Versuchung bedeuten. Doch unsere Versorgung in der Wüste ist immer gesichert und es besteht immer die Möglichkeit für einen fruchtbaren Dienst. Darüber hinaus ist die Wüste ein Ort, an dem wir wichtige Prüfungen bestehen und einige wesentliche Lektionen lernen müssen. Wir werden uns heute zwei verschiedene Szenarien ansehen. Zunächst einmal wenden wir uns Johannes dem Täufer und seinem Leben in der Wüste zu und dann werden wir uns damit beschäftigen, welche Erfahrungen die Kinder Israel in der Wüste machten. Wir beginnen in Matthäus, Kapitel 3, Vers 1:

    Matthäus 3:1-6
    „In jenen Tagen aber kommt Johannes der Täufer und predigt in der Wüste von Judäa…“ – Sagen Sie alle: „In der Wüste.“ – „… und spricht: Tut Buße! Denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen. Denn dieser ist der, von dem durch den Propheten Jesaja geredet ist, der spricht: Stimme eines Rufenden in der Wüste:        Bereitet den Weg des Herrn, macht gerade seine Pfade! Er aber, Johannes, hatte seine Kleidung von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber waren Heuschrecken und wilder Honig. Da ging zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und die ganze Umgegend des Jordan; und sie wurden von ihm im Jordanfluss getauft, indem sie ihre Sünden bekannten.“

    Die Geschichte beginnt mit den Worten: „In jenen Tagen“, was eine Verbindung zu den Geschehnissen schafft, die vorher passiert sind. Bis hierher wird nur über Jesus gesprochen. Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von Prophetien, die von Jesus erfüllt wurden und als Jesus noch ein Baby und später ein kleiner Junge war, erfüllte sich Gottes Wort durch das Handeln von Maria und Josef. Jesus wurde an den richtigen Ort gebracht und darauf vorbereitet, der Menschheit als Heiler und Retter sowie als Lehrer und Prophet offenbart zu werden. Und in jenen Tagen, während Gott diese wunderbare Kulisse bereitete, indem Er im Leben Jesu wirkte und für alles sorgte, was für die Rettung der Menschheit nötig war, lebte Johannes in der Wüste. Die Wüste ist ein Ort, der nicht von Menschen besiedelt ist. Wenn wir unseren Blick nur darauf richten, was Johannes dort tat, mag uns das unbedeutend erscheinen. Doch mit etwas Abstand betrachtet erkennen wir, dass es hier um etwas weit Bedeutenderes geht, das Teil eines viel größeren Bildes ist. Gott hat immer mehr im Sinn als wir sehen können.

    Wenn auch Sie gerade in der Wüste sind, denken Sie vielleicht: „Mann, das bisschen, was ich gebe und was in meinem Leben passiert, kann unmöglich von Bedeutung sein.“ Aber wenn Sie ein wenig Abstand nehmen und alles aus einer anderen Perspektive betrachten könnten, würden Sie erkennen, dass Gott einen erstaunlichen Teppich webt, in dem Ihr Leben eine bedeutende Rolle spielt. Und zweitens bedenken Sie bitte: Es war keine Überraschung für Gott, dass Johannes in der Wüste lebte. Siebenhundert Jahre zuvor hatte Jesaja in einer Prophezeiung von der Stimme eines Rufenden in der Wüste gesprochen. Und ich will Ihnen sagen: Der Himmel ist nicht überrascht, dass Sie gerade in der Wüste sind. Gott sieht Sie. Gott weiß, wo Sie sind. Er weiß, wo Sie hinwollen und Er hat Pläne für Sie. Es ist sehr wichtig, dass Sie sich an die Zeit und den Ort, an dem Sie sind, anpassen. Ein alter Spruch lautet: „Blühe, wo du gepflanzt wirst.“ Johannes war also in der Wüste oder – wie man auch sagen könnte – in der Wildnis. Diese Gegend war nicht von Menschen besiedelt, aber es gab wilde Tiere. Wo er lebte, gab es wilde Kamele, wilde Bienen und wilde Heuschrecken. Und was tat Johannes? Er kleidete sich in Kamelhaar. Sie verwoben die Kamelhaare miteinander und machten Gewänder daraus. Er aß wilden Honig und Grashüpfer. Er aß wilde Heuschrecken. Er passte sich an seine Umgebung an. Sicher hatte er dort nicht den Komfort, den er gewohnt war. Ich meine, er war der Sohn eines Priesters. Ein Priester musste sich um nichts sorgen. Er war in einem Zuhause aufgewachsen, wo er alles hatte, was er brauchte. Aber die Bibel sagt, es kam eine Zeit, in der Gott ihn in die Wüste schickte. Dort sollte er bleiben, bis Er dem Volk Israel offenbart würde. Johannes war also schon einige Zeit dort und hatte sich an die Gegebenheiten angepasst. Das war vielleicht nicht das, was er gewohnt war, aber Gott sorgte für ihn.

    Vielleicht genießen auch Sie gerade nicht all den Komfort und die Annehmlichkeiten, die Sie gewohnt sind, aber ich sage Ihnen: Gott wird in der Wüste für Sie sorgen. Vielleicht denken Sie jetzt: „Aber ich mag keine Heuschrecken!“ Nun, Gott hat etwas, das Sie dort am Leben erhalten wird. Machen Sie einfach die Augen auf und sehen Sie sich um. Gott sorgt für Sie. Und darüber hinaus kann Er Sie in Ihrer Wüste auf einen fruchtbaren Dienst vorbereiten. Als Johannes in der Wüste war, zog Gott die Fäden. Und nach einiger Zeit sagte Gott: „Predige.“ Ich meine, da draußen war nichts außer Felsen und Kamelen. Und mir gefällt, was die Bibel sagt: „Die Stimme eines Rufenden in der Wüste.“ Wahrscheinlich fing er einfach damit an, auch wenn niemand da war. Man würde denken: „Er hat eine Botschaft, die die Menschen hören müssen. Lass uns ihn doch in die Stadt bringen, Gott, wo die Menschen sind. Hier muss er predigen, nicht in der Wüste, die noch nicht einmal besiedelt ist.“ Aber stattdessen brachte Gott große Menschenmengen von Jerusalem, Judäa und aus der ganzen Region des Jordan zu ihm hinaus in die Wüste. Die Menschen kamen zu ihm und er tat einen fruchtbaren Dienst, mitten in der Wildnis.

    Ich war einmal in einer Gemeinde, wo ein Mann über die Evangelisation lehrte. Er fasste sich recht kurz und sagte dann: „Wer jetzt gleich in die Praxis einsteigen will, kann mitkommen.“ Ich und zwei andere gingen mit. An einer Straßenecke predigte er fünf Minuten. Dann sagte er: „Okay, Bayless, jetzt bist du dran.“ Okay! Ich fing also an zu predigen und wedelte dabei mit den Armen, wie er es getan hatte, während Autos an uns vorbeifuhren. Gelegentlich ließ jemand das Fenster herunter, schüttelte den Kopf, ließ das Fenster wieder hoch und fuhr davon. Am Ende meiner Predigt lud ich die Leute ein, ihr Leben Jesus anzuvertrauen. Aber da war niemand. Ich predigte in die Luft. Doch plötzlich tauchten wie aus dem Nichts sechs Leute auf. Sie hatten für mich unsichtbar hinter einem Zaun gestanden und zugehört und jetzt knieten sie auf dem Gehsteig nieder und vertrauten Jesus ihr Leben an.

    Wo immer Sie jetzt sind, können Sie einen erfolgreichen Dienst tun. Es spielt keine Rolle, was Sie gerade durchmachen.

    Vor einigen Jahren hatten Janet und ich mit Umständen zu kämpfen, über die wir keine Kontrolle hatten. An unserem Horizont hing eine dunkle Wolke. Es war sozusagen ein längerer Aufenthalt in der Wüste. Aber wenn ich heute zurückblicke, sehe ich, dass unser Dienst während dieser schweren Zeit einige der größten Früchte trug. Obwohl wir in der Wüste waren, konnten wir das Leben anderer nachhaltig beeinflussen. Und das kann auch bei Ihnen der Fall sein.

    Als Johannes in der Wüste war, kamen drei Gruppen von Menschen zu ihm: die Hungrigen, die Heuchler und die Heiligen.

    Für jene, die hungrig nach Gott waren, hatte er eine Botschaft: Lasst euch taufen und bekennt eure Sünden. Das war eine Botschaft der Hoffnung.

    Auch für die Heuchler hatte er eine Botschaft – er wies sie scharf zurecht und mäßigte seine Worte nicht.

    Und die Heiligen? Nun, als Jesus zu ihm in die Wüste kam, begegnete Johannes Ihm mit Ehrfurcht und ordnete sich Ihm unter.

    Und ich will Ihnen sagen: Jesus kam zu Johannes in die Wüste und Er kommt auch zu Ihnen in die Wüste. Er ist bei Ihnen. Sie sind nicht allein. Jesus ist mit Ihnen in der Wüste.

    Gut, so viel zu Johannes. Wenden wir uns jetzt den Israeliten zu. Wir wollen uns ansehen, wie sie durch die Wüste zogen und ein paar Lektionen von ihnen lernen. Bitte schlagen Sie 2. Mose, Kapitel 15 auf. 2. Mose, das fünfzehnte Kapitel. Als das Volk Israel noch in Ägypten war, wiederholte Gott die Verheißung, die Er Abraham gegeben hatte. Er sagte ihnen, dass sie die Generation waren, die das Erbe antreten würde. Er würde sie in das Land bringen, in dem Milch und Honig flossen, das reich war an Weinbergen, Granatäpfeln und fertigen Brunnen. Sie würden nicht mehr so hart arbeiten müssen wie in Ägypten. Das Land sollte ein großer Segen für sie sein. Aber zwischen Gottes Verheißung und ihrer Erfüllung lag eine Wüste. Diese Wüste zwischen der Verheißung und ihrer Erfüllung mussten sie erst durchqueren. Und wie wir aus der Bibel wissen, stellten sie sich dabei nicht allzu geschickt an. Auch im Neuen Testament wird viel darüber gesprochen, wie Israel die Wüste durchquerte, vor allem in Hebräer, Kapitel 3 und 4 und in 1.Korinther, Kapitel 10, wo wir wiederholt ermahnt werden, uns ihre Einstellung, ihre Äußerungen und ihr Handeln keinesfalls zum Vorbild zu nehmen. Und wovon in der Bibel am häufigsten berichtet wird, ist die Tatsache, dass sie sich des Öfteren bitter über Gott und Gottes Leiter beklagten. Sehen wir uns kurz einige Beispiele dazu an. Wir beginnen in 2.Mose 15, Vers 21:

    2. Mose 15:21
    „Und Mirjam sang ihnen zu: Singt dem Herrn, denn hoch erhaben ist er; Pferd und Wagen warf er ins Meer!“

    Wenn es hier heißt, „sie sang ihnen zu“, sind damit die anderen Frauen gemeint. Sie hatten gerade trockenen Fußes das Rote Meer durchquert und als das Heer des Pharao versuchte, es ihnen gleichzutun, schlug das Wasser über ihnen zusammen und sie ertranken. Nun stand das Volk Israel auf der anderen Seite des Roten Meers, die Frauen nahmen ihr Tamburin und Miriam sang mit ihnen im Wechsel davon, wie Gott sie gerettet hatte, während die Pferde und Reiter des Pharao von den Wogen begraben wurden. Das ist wahrhaft ein Grund zum Feiern. Sie hatten gesehen, wie der Herr mächtig für sie wirkte. Die Macht ihres Unterdrückers war ein für alle Mal gebrochen und sie freuten sich. Lesen wir weiter ab Vers 22:

    2. Mose 15:22-27
    „Und Mose ließ Israel vom Schilfmeer aufbrechen, und sie zogen hinaus in die Wüste Schur und wanderten drei Tage in der Wüste und fanden kein Wasser. Da kamen sie nach Mara, aber sie konnten das Wasser von Mara nicht trinken, denn es war bitter. Darum gab man dem Ort den Namen Mara. Und das Volk murrte…“ – Sagen Sie alle: „Das Volk murrte.“ – „Und das Volk murrte gegen Mose: Was sollen wir trinken? Da schrie er zum Herrn, und der Herr zeigte ihm ein Stück Holz; das warf er ins Wasser, und das Wasser wurde süß. Dort legte er Ordnung und Recht für es fest, und dort prüfte er es, und er sprach: Wenn du willig auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst und tust, was in seinen Augen recht ist, seinen Geboten gehorchst und all seine Ordnungen hältst, dann werde ich dir keine der Krankheiten auferlegen, die ich den Ägyptern auferlegt habe; denn ich bin der Herr, der dich heilt. Dann kamen sie nach Elim, und dort waren zwölf Wasserquellen und siebzig Palmbäume; und sie lagerten sich dort am Wasser.“

    Stellen Sie sich das vor. Sie hatten in Ägypten Wunder erlebt. Das Heer des Pharao war im Roten Meer umgekommen. Sie freuten sich. Sie müssen gedacht haben: „Gott kann alles tun!“ Aber schon kurz darauf fingen sie an zu murren. Als ob Gott nicht auch mit Wasser ein Wunder tun könnte. Sie hatten gerade erst gesehen, wie sich das Rote Meer teilte und dann kamen sie an einen See, der verunreinigt war und fingen an zu murren. Und Gott sah in Seiner Güte über ihre Klagen hinweg und zeigte Mose ein Stück Holz. Er warf es ins Wasser und es geschah ein weiteres Wunder: Das Wasser wurde süß und sie konnten ihren Durst stillen. Und dann tat Gott etwas noch viel Erstaunlicheres: Er offenbarte sich ihnen als Jahwe Rapha: „Ich bin der Herr, der dich heilt, ich bin der Herr, dein Arzt.“ Noch bevor Er ihnen die Zehn Gebote gab, offenbarte Er sich ihnen als Heiler, wie eine Mutter, die sich zuerst um das körperliche Wohlbefinden ihres Babys kümmert, bevor sie mit seiner Erziehung beginnt. Noch bevor Er ihnen ein Statut, ein Gesetz, ein Gebot gab, sagte Gott: „Ich bin euer Heiler. Ihr braucht euch keine Sorgen um Krankheiten zu machen. Ich bin euer Arzt.“ Das war ein Grund zur Freude! Und dann führte Gott sie nach Elim mit seinen zwölf Wasserquellen. Wasser im Überfluss, Palmen… das war wie im Paradies! Ich meine, sie erlebten ein Wunder nach dem anderen. Gott offenbarte sich ihnen. Nun waren sie an einem Ort, wo Ruhe und Fülle, sogar Überfluss herrschten. Sie hatten Wasser so viel sie wollten. Und sie dachten: „Wie wunderbar. Wir werden uns nie wieder beklagen.“ Aber sehen Sie, was dann passierte. Kapitel 16, Vers 1:

    2. Mose 16:1-3
    „Und sie brachen von Elim auf, und die ganze Gemeinde der Söhne Israel kam in die Wüste Sin, die zwischen Elim und Sinai liegt, am fünfzehnten Tag des zweiten Monats nach ihrem Auszug aus dem Land Ägypten. Da murrte die ganze Gemeinde der Söhne Israel gegen Mose und Aaron in der Wüste. Und die Söhne Israel sagten zu ihnen: Wären wir doch durch die Hand des Herrn im Land Ägypten gestorben, als wir bei den Fleischtöpfen saßen, als wir Brot aßen bis zur Sättigung! Denn ihr habt uns in diese Wüste herausgeführt, um diese ganze Versammlung an Hunger sterben zu lassen.“

    Gott war wiederum gnädig und schickte ihnen Manna, das die Bibel Engelsnahrung nennt. Diese erstaunliche, wohlschmeckende Nahrung brauchten sie jeden Tag nur vom Boden aufzusammeln, ohne dafür arbeiten zu müssen. Darüber hinaus schickte Gott ihnen so viele Wachteln, dass sie hindurchwaten mussten. Sie hatten also so viel zu essen, wie sie nur wollten. Gott hatte Wunder gewirkt, um sie zu versorgen und über ihr Gemurre hinweggesehen. Man sollte annehmen, dass sie jetzt dachten: „Mann, ich werde mich nie wieder beklagen. Gott kann uns Wasser und Nahrung beschaffen, er kann unsere Feinde zerstören, er kann unseren Körper heilen, er kann einfach alles tun! Das ist so wunderbar!“ Nachdem sie eine Zeit lang an diesem Ort geblieben waren, lösten sie ihr Lager auf und zogen weiter. Sehen wir uns an, was dann passierte. Kapitel 17, Vers 2 und 3:

    2. Mose 17:2-3
    „Da geriet das Volk mit Mose in Streit, und sie sagten: Gib uns Wasser, damit wir zu trinken haben! Mose aber erwiderte ihnen: Was streitet ihr mit mir? Was prüft ihr den Herrn? Als nun das Volk dort nach Wasser dürstete, murrte das Volk gegen Mose und sagte: Wozu hast du uns überhaupt aus Ägypten heraufgeführt? Um mich und meine Kinder und mein Vieh vor Durst sterben zu lassen?“

    Und dasselbe geschah wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder. Ganz gleich, was Gott für sie tat, ganz gleich was Er ihnen gab, und ganz gleich wie gnädig und umsichtig Er sie führte – es gab immer etwas, über das sie sich beklagten. Das zeigt uns, dass sich eine der wichtigsten Prüfungen, die wir in unserer Wüste bestehen müssen, darum dreht, was wir sagen. Wenn Sie in harten Zeiten vor der Versuchung stehen, sich über Ihre Leiter und über Gott zu beklagen, geben Sie ihr nicht nach. Füllen Sie Ihren Mund auf dem Weg durch Ihre Wüste mit Lobpreis und Verheißungen, nicht mit Klagen. Das Gejammer der Israeliten in der Wüste hatte drei Ursachen: Begierde, Unglaube und Ungeduld. Sehen wir uns diese drei Ursachen ein wenig genauer an. Zunächst einmal die Begierde. Bitte schlagen Sie 4. Mose auf. Hier finden wir einen sehr detaillierten und anschaulichen Bericht ihrer Reise durch die Wüste. 4.Mose, Kapitel 11. Wir wollen uns das ab Vers 4 ansehen. 4.Mose, Kapitel 11, ab Vers 4. Da heißt es:

    4. Mose 11:4-6
    „Und das hergelaufene Volk, das in ihrer Mitte war, gierte voller Begierde, und auch die Söhne Israel weinten wieder und sagten: Wer wird uns Fleisch zu essen geben? Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, an die Gurken und an die Melonen und an den Lauch und an die Zwiebeln und an den Knoblauch; und nun ist unsere Kehle vertrocknet; gar nichts ist da, nur auf das Manna sehen unsere Augen.“

    „Alles, was wir zu essen haben, ist Engelsnahrung!“ In Psalm 106:14 heißt es dazu: „Sie gierten voller Begierde in der Wüste.“ Sie gierten voller Begierde. In 1. Korinther 10:6 werden wir davor gewarnt, ihrem Beispiel zu folgen und nach bösen Dingen zu gieren. Aber Moment mal! Sie gierten nach Zwiebeln und Lauch und Fisch und Knoblauch und Melonen. Das ist doch nichts Schlechtes. Ich meine, was soll an Melonen und Lauch und Gurken böse sein? O, das ist eine böse Gurke! Was hat das zu bedeuten? Warum werden wir im Neuen Testament davor gewarnt, es ihnen gleichzutun und gierig nach bösen Dingen zu sein? Nun, der Punkt ist, dass sogar gute Dinge böse und schädlich für uns werden können, wenn wir so begierig nach ihnen sind, dass wir nicht mehr schätzen, was Gott uns gegeben hat. So war es bei den Israeliten mit dem Manna. „Alles, was wir haben, ist dieses dumme Manna!“

    Bei uns geht es vielleicht um unsere Wohnung, unseren Job, unser Auto oder unsere Freunde. Wenn wir anfangen zu klagen, schätzen wir nicht mehr, was Gott uns gegeben hat. Aber das bedeutet nicht, dass wir nicht daran glauben und darauf hinarbeiten dürfen, in unserem Leben weiterzukommen. Das können und sollten wir tun. Wenn wir jedoch unzufrieden werden und anfangen, daran herumzumeckern, was Gott uns geschenkt hat, begeben wir uns auf gefährliches Terrain.

    Ich arbeitete einmal in einer kleinen Gemeinde in Hemet, Kalifornien, etwa vierzig Minuten von unserer Wohnung entfernt. Ich war dort für alles zuständig. Ich lehrte in der Bibelschule und verwaltete die Schlüssel für das Gebäude, das sie Nachbarschaftszentrum nannten. Ich schloss die Gemeinde auf, schaltete das Soundsystem ein, bereitete alles vor und rückte die Stühle zurecht. Wenn die Leute kamen, begrüßte ich sie, dann leitete ich den Lobpreis und sang und anschließend predigte ich. Ich betete für die Menschen und lud sie ein, Jesus ihr Leben anzuvertrauen. Dann stellte ich mich hinter den Büchertisch und verkaufte Bücher und wenn jemand eine Kassette von der Predigt haben wollte, kopierte ich sie. Dann musste ich alles wieder aufräumen, die Leute verabschieden und das Gebäude abschließen. Nach Hause kam ich normalerweise erst eine halbe Stunde bevor im Fernsehen ein Krimi lief, den ich mir immer begeistert ansah. Ich freute mich jedes Mal darauf. Aber an einem Abend war meine Predigt ein bisschen länger und die Leute hatten es nicht eilig, nach Hause zu kommen. Ich sah auf meine Uhr und dachte: „Ich will den Krimi nicht verpassen!“ Und so fertigte ich die Leute ziemlich ab und sagte: „Ja, ja, ja. Gott segne Sie.“ So schnell ich konnte, packte ich alles zusammen und warf es in den Kofferraum meines Autos. „O, ja, okay, in Jesu Namen.“ Dann raste ich nach Hause. Aber in meinem Inneren hatte ich ständig das Gefühl, dass Gott versuchte, mit mir zu reden. Das ließ mir keine Ruhe. Damals gab es dort noch keine Straßenbeleuchtung. Und ich weiß noch, wie ich am Straßenrand unter einer Weide anhielt und fragte: „Okay, Gott, was ist los?“ Und während ich dort unter dem Baum saß, spürte ich, wie der Heilige Geist zu mir sagte: „Du gierst nach dieser Fernsehsendung.“ Da machte ich es wie Pontius Pilatus, als er fragte: „Was ist die Wahrheit?“ und sagte: „Was ist Gier?“ Da hörte ich in meinem Herzen ganz deutlich die Worte: „Wenn du nach etwas gierst, beschäftigt es dich so sehr, dass du die Stimme Gottes nicht mehr hören kannst.“ Und ich sagte: „Schuldig. Schuldig im Sinne der Anklage.“ Ich fuhr ganz langsam weiter und ging erst einmal zu einem Freund. Dort blieb ich, bis ich wusste, dass die Sendung zu Ende war. Danach sah ich sie mir nie wieder an.

    Wenn Sie auf irgendetwas so begierig sind, dass Sie Gottes Stimme nicht mehr hören und nicht mehr dankbar dafür sind, was Er Ihnen gegeben hat, sondern stattdessen anfangen zu jammern und zu klagen, befinden Sie sich auf sehr gefährlichem Terrain.

    Unglaube ist nicht dasselbe wie nicht zu glauben. Unglaube bedeutet nur, das Falsche zu glauben. Wir alle glauben an etwas. Manche Menschen haben großen Glauben an das Negative. Man könnte auch sagen, sie glauben an den Teufel. Auch bei den Kindern Israel herrschte kein Unglaube, sie glaubten nur das Falsche. Als ihre Kundschafter von dem verheißenen Land zurückkehrten, sagten zehn von ihnen: „Wir können das Land nicht einnehmen. Da sind Riesen und Stadtmauern. Das Land hat alles, was Gott gesagt hat, aber das schaffen wir nicht.“ Zwei der Spione jedoch sagten: „Doch, wir schaffen das. Gott hat uns die Verheißung gegeben und es spielt keine Rolle, wie die Lage aussieht. Der Herr ist bei uns. Fürchtet sie nicht.“ Aber das Volk glaubte den zehn Spionen, obwohl ihr Bericht im Gegensatz dazu stand, was Gott gesagt hatte. Das war kein Unglaube, sondern die bewusste Entscheidung, das Falsche zu glauben. Aber ich für meinen Teil will immer darauf vertrauen, was Gott sagt, ganz gleich, wie die Umstände aussehen.

    Die Kinder Israel hatten so viele Probleme in der Wüste, weil sie Gott nicht beim Wort nahmen. Vielleicht stecken auch Sie gerade in einer schwierigen Situation und sind versucht, etwas anderes zu glauben als das, was Gott gesagt hat. Verankern Sie Ihr Vertrauen in Gott. Nehmen Sie sich ein wenig Zeit und loben Sie Ihn. Der Glaube ist eine Wirklichkeit dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht. Vertrauen Sie auf die unsichtbare Realität und auf Seine Worte. Handeln Sie danach, so gut Sie es können und Sie werden gesegnet sein.

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