Wie deine Gebete Türen öffnen
Fehlt dir manchmal das Licht am Ende des Tunnels? Bayless Conley zeigt, wie du in solchen Momenten beten kannst. Anhand der Geschichte von Hanna im biblischen Buch 1. Samuel erfährst du, wie Leidenschaft, Ausdauer und Lobpreis deine Gebete verändern und echte Begegnung mit Gott ermöglichen. Entdecke, wie kraftvolles Beten Türen öffnet in deinem Leben.
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Hallo und herzlich willkommen! Wenn du eine Bibel hast, nimm sie am besten zur Hand. Heute wollen wir uns eine der spannendsten biblischen Personen ansehen. Sie heißt Hanna. Interessanterweise betete Hanna aus ihrem Herzen zu Gott. Ihre Lippen bewegten sich, aber ihre Stimme war nicht zu hören. Doch ihr Gebet veränderte etwas! Manches aus ihrer Geschichte kann unser Gebetsleben grundlegend verändern, wenn wir es umsetzen. Also, mach dich bereit!
Heute sehen wir uns Hannas Gebet genauer an. Durch ihr Gebet wurde sie von Unfruchtbarkeit geheilt. Sie wurde die Mutter von einer der wichtigsten Persönlichkeiten in der gesamten Geschichte Israels: nämlich vom Richter und Propheten Samuel. Fünf Punkte sehen wir uns in Hannas Geschichte an: die Ausgangslage, ihr Anliegen, ihren inneren Antrieb, ihre Ausdauer und ihre Anbetung. Starten wir bei der Ausgangslage. Ich lese aus 1. Samuel 1,1-8:
„Es war ein Mann namens Elkana, der lebte in Rama, ein Zufit vom Gebirge Ephraim. Er war der Sohn von Jeroham, der Enkel von Elihu und der Urenkel von Tohu, der ein Sohn des Ephraimiters Zuf war. Er hatte zwei Frauen …“
„… Hanna und Peninna. Peninna hatte Kinder, aber Hanna war kinderlos geblieben. Jedes Jahr zog Elkana nach Silo, um den Herrn, den Allmächtigen, anzubeten und ihm Opfer zu bringen. Die Priester des Herrn waren dort die beiden Söhne von Eli – Hofni und Pinhas. An dem Tag, an dem Elkana sein Opfer darbrachte, gab er Peninna und jedem ihrer Söhne und Töchter ihren Anteil am Opferfleisch. Hanna jedoch gab er ein besonderes Stück, weil er sie liebte und der Herr ihr keine Kinder geschenkt hatte. Doch ihre Nebenbuhlerin Peninna machte sich über sie lustig, weil der Herr sie kinderlos gelassen hatte. Jahr um Jahr war es dasselbe – Peninna verhöhnte Hanna, wenn sie zum Heiligtum des Herrn gingen, sodass Hanna weinte und nichts mehr essen wollte. ‚Warum weinst du, Hanna?‘, fragte ihr Mann Elkana. ‚Warum isst du denn nichts? Warum bist du so traurig? Du hast doch mich – ist das nicht besser als zehn Söhne?‘“
Hanna hatte eine schwierige Ausgangslage – so wie viele von uns hier und viele Zuschauer. Schwierigkeiten treffen uns in jeder erdenklichen Form. Manche haben wir uns selbst zuzuschreiben, weil sie eine Folge unserer Entscheidungen sind. Manche sind die Folge von Angriffen unseres Feindes, des Teufels. Manche sind Folgen von Entscheidungen, die andere getroffen haben. Schwierigkeiten kommen völlig ungebeten daher und haben Ursachen, die sich unserer Kontrolle entziehen. Hannas Hauptproblem war ihre Unfruchtbarkeit. In der Gesellschaft, in der sie lebte, war es für eine Frau eine Schande, unfruchtbar zu sein: eine Schande für sie, für ihren Ehemann und für ihr Volk. Das war so gravierend, dass wir in 1. Mose 30 lesen, wie Rahel Jakob anflehte: „Sorge dafür, dass ich schwanger werde, sonst sterbe ich!“ Eine heftige Sache. In manchen Regionen und Kulturen des Ostens ist das immer noch ein Scheidungsgrund. Hannas Hauptproblem war ihre Unfruchtbarkeit, aber verschlimmert wurde das durch ihre Rivalin, die andere Ehefrau, die sie ständig schikanierte. Ihr Ehemann war zwar gottesfürchtig und liebte sie, aber er kapierte es einfach nicht. In der Geschichte wird Hanna zuerst erwähnt, wahrscheinlich war sie also Elkanas erste Frau. Wahrscheinlich heiratete er seine zweite Frau Peninna, weil Hanna nicht schwanger wurde.
Das war damals zulässig, führte aber fast immer zu großen Schwierigkeiten. Es widerspricht Gottes ursprünglichem Prinzip. Wo es in den biblischen Berichten erwähnt wird, führt es fast immer zu enormen Problemen und nie zu etwas Gutem. Hanna lag allein im Bett und musste damit klarkommen, dass ihr Mann in den Armen einer anderen Frau schlief. Eine Frau, die Hanna verabscheute, missachtete und dauernd schikanierte – obwohl Elkana doch eigentlich hätte bei ihr allein sein sollen. Beim Opferfest prahlte Peninna vor Hanna garantiert mit all ihren Kindern, mit ihren Söhnen und Töchtern. Elkana gab Hanna vor den Augen aller eine doppelte Portion. Aber das zog nur die Aufmerksamkeit auf ihr Problem und unterstrich, dass etwas nicht in Ordnung war. Dann bombardierte er sie auch noch mit Fragen: „Warum weinst du? Warum isst du nichts? Warum bist du so traurig? Warum? Warum? Warum?“ Er war einfach planlos. – Vielleicht kennen Sie den Witz vom Ehepaar in der Eheberatung. Die Frau erzählt dem Therapeuten völlig verzweifelt: „Mein Mann versteht mich einfach nicht!“ Darauf der Mann: „Ich weiß nicht, was du noch von mir willst – ich habe mir doch schon Hörgeräte machen lassen!“
Liebe Frauen, manche von uns kapieren manches einfach nicht. Deshalb, im Namen von Elkana und anderen Männern, denen das Offensichtliche entgeht: Es tut uns leid. Wir stehen auf dem Schlauch und es tut uns leid. Wir sehen und kapieren es wirklich nicht. Aber zurück zu Hanna. Ihre Situation wurde dadurch noch schlimmer, aber ihr Hauptproblem war die Kinderlosigkeit. Vielleicht gibt es in irgendeinem Bereich deines Lebens ebenfalls eine Leere. Vielleicht fehlt es dir an Gesundheit oder an Kraft oder an Frieden in deinem Leben. Vielleicht hast du nicht genug Finanzen oder gesunde Familienbeziehungen. Das ist deine Ausgangslage, deine Unfruchtbarkeit. Sehen wir uns den zweiten Punkt an: Hannas Anliegen, ihr Gebet. Ich lese weiter aus 1. Samuel 1, die Verse 9-17:„Eines Tages, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatten, ging Hanna zum Heiligtum des Herrn. Dort saß der Priester Eli am Platz neben dem Eingang. Hanna war ganz in ihren Kummer versunken und weinte bitterlich, während sie zum Herrn flehte. Sie legte ein Gelübde ab: ‚Allmächtiger Herr, wenn du mein Leid siehst und an mich denkst und mich nicht vergisst und mir einen Sohn schenkst, dann will ich ihn dir, Herr, geben. Sein ganzes Leben lang soll sein Haar niemals geschnitten werden.‘“
(Mit anderen Worten: Er wird ein Nasiräergelübde ablegen, genau wie Simson, der sich Gott geweiht hatte.)
„Eli beobachtete sie, während sie lange Zeit zum Herrn betete. Er sah, dass ihre Lippen sich bewegten, aber er hörte nichts, weil Hanna nur im Stillen für sich betete. Er dachte deshalb, sie habe getrunken. ‚Musstest du betrunken hierher kommen?‘, wollte er wissen. ‚Werde erst einmal wieder nüchtern!‘ ‚Nein, Herr!‘, antwortete sie. ‚Ich bin nicht betrunken! Aber ich bin sehr traurig und habe dem Herrn mein Herz ausgeschüttet.‘“
(Es ist kein Wein geflossen, kein Alkohol geflossen, sondern ich habe mein Herz im Gebet ausgeschüttet. – Weiter im nächsten Vers.)
„‚Denk nicht, dass ich eine schlechte Frau bin! Ich habe aus großem Kummer und Leid gebetet.‘ ‚Dann geh in Frieden‘, sagte Eli, ‚der Gott Israels wird dir deine Bitte, die du hast, erfüllen.‘“Aus den bisherigen Versen wissen wir, dass Hanna sehr verhöhnt wurde. Sie war todunglücklich und tief verletzt. Sie sagte über sich: „Ich erlebe Bitterkeit in meiner Seele.“ Sie litt. Es heißt, dass sie niedergeschlagen war. Sie hatte großen Kummer. Sie war missverstanden worden – nicht nur von ihrem Mann, sondern auch vom Priester Eli. Manche Menschen schlagen verbal um sich, wenn sie leiden und verspottet werden. Aber Hanna betete. Selbst als Elis kritischer Tadel nur noch mehr Salz in ihre Wunden streute, schlug sie nicht zurück. In den nächsten Kapiteln von 1. Samuel lesen wir, dass Elis Beziehung zu Gott nicht in Ordnung war. Gott nahm ihm alles, was er hatte.
Eli pfiff seine eigenen Söhnen nicht zurück. In aller Öffentlichkeit stahlen sie die Opfergaben und schliefen mit Frauen, die im Tempel halfen. Alle, auch Hanna, wussten davon. Wie erbärmlich, dass ausgerechnet er eine arme Frau verurteilte und beschimpfte, die nur Gott suchte. Aber sie ertrug die Beleidigung bewundernswert und schlug nie zurück. Es ist auffallend, dass Menschen, die verbal um sich schlagen, ihre eigenen Gebete blockieren. Aber Hanna wurde nicht ungehalten. Sie gab ihre Lasten im Gebet an Gott ab. Wer das nicht lernt, sucht sich am Ende irgendwo anders Erleichterung: in den Armen eines Fremden oder im endlosen Medienkonsum, nur um sich vor den Problemen zu verstecken. Oder man sucht Trost im Kühlschrank oder in einer Flasche Wodka oder in Tabletten. Irgendwo bricht es auf. Deshalb sagt die Bibel in Philipper 4,6a:„Sorgt euch um nichts, sondern betet um alles.“
Wenn dich etwas quält, dann bete. Wenn du unglücklich bist: bete. Wenn dich jemand ärgert: bete. Wenn du Kummer hast: bete. Wenn du traurig bist: bete. Wenn du unter Druck stehst: bete. Hanna betete. Sie gab im Gebet ihre Anliegen an Gott ab. Das führt uns zum dritten Punk: ihr Antrieb, ihre Leidenschaft. Worum Hanna betete, war ihr leidenschaftlich wichtig. Halbherziges Träumen wird nicht erhört. Sehnst du dich leidenschaftlich nach dem, worum du bittest? Manche haben gar kein echtes Verlangen nach dem, wofür sie beten, sondern es ist eher eine vorübergehende Laune. In Jakobus 5,16b heißt es:
„Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.“
„Ernstlich“ weist auf einen starken, leidenschaftlichen Wunsch hin. Man könnte auch übersetzen: „Enorme Kraft wird freigesetzt durch das leidenschaftliche, von Herzen kommende Gebet eines gottesfürchtigen Gläubigen.“
Schon seit meiner Kindheit habe ich ein Faible für Messer. Ich habe schon viele Messer besessen. Allerdings wächst meine Sammlung nie, weil ich viele Messer verschenke. Messer, die mir gefallen, gebe ich im Allgemeinen weiter.
Ich finde es wichtig, Dinge zu verschenken, die man mag. Das erinnert uns daran, dass wir nichts mitnehmen können. Wir können ein Segen für andere sein. Ich halte das für eine gute Gewohnheit. Wenn ich daher ein neues Messer bekomme, versuche ich immer, es nicht allzu sehr zu mögen, denn sonst weiß ich schon, dass Gott mich antippen und sagen wird: „Verschenke es weiter.“
Seit meiner Kindheit habe ich immer ein Taschenmesser dabei. Als ich 10 war, ging ich einmal mit meiner Mutter in die Sportabteilung in einem großen Kaufhaus. In einer Glasvitrine lag ein tolles Messer. Es war eine Woche vor meinem Geburtstag. Ich sagte: „Mama, dieses Messer möchte ich zum Geburtstag haben!“ Aber sie schüttelte den Kopf: „Das kaufe ich nicht, das ist viel zu groß.“ Ich bettelte: „Mama, bitte, ich wünsche mir dieses Messer zum Geburtstag – bitte!“ Sie sagte: „Nein, dieses große Messer kaufe ich dir nicht, du bist erst 10 Jahre alt! Nein.“ Tagelang bettelte ich immer weiter: „Mama, bitte. Bitte!“ Am Ende sagte ich sogar: „Mama, ich verspreche dir, dass ich mir mein Leben lang nie wieder etwas wünsche. Bitte schenk mir nur dieses Messer.“ Aber sie blieb dabei und sagte schließlich: „Jetzt reicht‘s. Ich möchte nie wieder davon hören. Die Antwort ist Nein.“ Ich lief in mein Zimmer, nahm mir ein Blatt Papier und schrieb ihr eine Nachricht. Ich platzierte sie gut sichtbar in der Küche an den Herd. Ich erinnere mich bis heute, was ich geschrieben habe: „Dieses eine Messer ist mein ganzes Leben.“ Ein paar Tage später öffnete ich mein einziges Geburtstagsgeschenk – und ich hatte das Messer!Okay, offenbar versuchte ich damals, den Widerstand meiner Mutter zu überwinden. Aber wenn wir Gott im Gebet um etwas bitten, geht es nie – hörst du, niemals! – darum, Gottes Widerstand zu überwinden. Sondern es geht darum, Gott bei seiner großen Bereitwilligkeit zu packen. Das erfordert Leidenschaft. Ohne die geht es nicht. Nur das, was in unserem Herzen brennt, berührt Gottes Herz. Denk mal darüber nach.
Als unser Sohn Harrison 4 Jahre alt war, lief im Fernsehen die kanadische christliche Kindersendung „Circle Square“. Als Harrison einmal eine Folge sah, kam am Ende Werbung für eine Videokassette von „Circle Square“. Manche von euch wissen gar nicht mehr, was das ist. Jedenfalls kostete sie 15 Dollar, und ich glaube, es waren einige Sketche aus der Sendung darauf. Harrison sagte: „Papa, ich möchte dieses Video von ‚Circle Square‘ haben.“ Ich sagte: „Harrison, 15 Dollar sind viel Geld. Nein.“ Aber er bettelte immer weiter: „Bitte bestell mir die Videokassette!“ Ich sagte: „Nein, das mache ich nicht.“ Also ging er zu seiner Mutter, und sie sagte auch Nein. Dann schlug ich ihm vor: „Warum kaufst du sie dir nicht selbst?“ Er rannte zu seinem Sparschwein, wir machten es auf, und er hatte 5 Dollar. Ich sagte: „Das reicht nicht, du brauchst noch 10 Dollar.“ Er fragte: „Wo soll ich denn 10 Dollar herbekommen, Papa?“ Ich sagte: „Komm, ich zeige es dir.“ Wir setzten uns hin, und ich schlug in der Bibel Markus 11,24b auf. Da sagt Jesus:„Alles, was ihr im Gebet erbittet – glaubt, dass ihr es bekommen habt, und ihr werdet es erhalten.“
Ich sagte: „Das mit dem Bitten hast du schon gut drauf. Du liegst Mama und mir ganz schön in den Ohren. Wir wissen, dass du dir das wirklich wünschst. Der Wunsch brennt in dir. Aber Jesus hat gesagt: ‚Alles, was ihr im Gebet erbittet – glaubt, dass ihr es bekommen habt, und ihr werdet es erhalten.‘ Wir sollen nicht erst glauben, wenn die Bitte sich erfüllt, sondern schon dann, wir darum bitten. Das heißt, schon wenn du darum bittest, glaubst du, dass Gott dich gehört und die Antwort geschickt hat. Darum sagt man ‚Amen‘. Denn es ist schon erledigt. Kannst du das?“ Harrison sagte: „Ja“ und betete. Der kleine 4-jährige Kerl glaubte und dankte Gott dafür, dass er von ihm 10 Dollar für sein Circle-Square-Video bekommen hatte. Ein paar Tage später kam in der Gemeinde jemand auf ihn zu und gab ihm einen 10-Dollar-Schein. Vor 36 Jahren war das ungefähr so, wie wenn man heute einem 4-Jährigen 50 Dollar in die Hand drückt. Das macht man nicht. Ich habe noch nie einem 4-Jährigen 10 Dollar geschenkt. Harrison sagte zu mir: „Papa, ich habe meine 10 Dollar. Bestellst du mir das Video?“ Wir bestellten das Video, und Harrison bezahlte es mit Geld, für das er Gott vertraut hatte.“ – Zurück zu 1. Samuel 1,13a:
„Er sah, dass ihre Lippen sich bewegten, aber er hörte nichts, weil Hanna nur im Stillen für sich betete.“
Beim Beten ist es besser, ein Herz ohne Worte zu haben als Worte ohne Herz. Ich weiß nicht, ob es euch aufgefallen ist, aber wir lesen in diesen Versen dreimal, dass Hanna weinte. In Vers 7 und in Vers 8 steht, dass sie weinte, und in Vers 10 steht, sie „weinte bitterlich, während sie zum Herrn flehte“. Ihre Gebete vermischten sich mit ihren Tränen. – König Hiskia war todkrank und betete. Daraufhin schickte Gott den Propheten Jesaja zu Hiskia und ließ ihm sagen: „Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen.“ Und in Psalm 126,5-6 heißt es:
„Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Weinend gehen sie hinaus und streuen ihre Samen, jubelnd kehren sie zurück, wenn sie die Ernte einholen.“
Ich weiß noch, wie wir grünes Licht für unsere Ausstrahlung auf dem Sender „NBC Super Channel“ bekamen. Alle wollten dort senden. Nur zwei christliche Sendungen liefen dort: „Hour of Power“ von Dr. Robert Schuller und unsere. Den NBC Super Channel konnte man in jedem Haus und jedem Hotel in ganz Europa, im Nahen Osten und darüber hinaus empfangen. Eine riesige Reichweite. Wir hatten gerade unseren Sendeplatz bekommen und wollten loslegen. Nach unserer Team-Andacht mittwochmorgens begann ich für diese Fernsehsendung zu beten, die wir in unserer damals kleinen Gemeinde produzierten. Plötzlich empfand ich eine tiefe Last dafür, für alle Muslime zu beten, besonders im Nahen Osten und in Europa, die noch nicht die Gute Nachricht von Jesus gehört hatten. Ich begann, unkontrolliert zu weinen. Ich betete und weinte und betete und weinte und betete und weinte. Es war die Art und Weise, wie wir schon immer beten wollten, es aber noch nie erlebt hatten.
Ein paar Tage später bekamen wir unsere allererste Reaktion über den NBC Super Channel. Sie war von einem Muslim, der in Israel lebte. Er hatte unsere Sendung gesehen und sein Leben Jesus anvertraut. Dann kam eine richtige Flut an Nachrichten von Muslimen im Nahen Osten und in Europa, die unsere Sendung gesehen hatten und berührt und verändert worden waren. All diese offenen Türen und die Menschen, die in der islamischen Welt erreicht wurden, führe ich zum Teil auf jenes Gebet zurück. In der Bibel lesen wir, was Hanna von sich selbst sagte: „Ich habe dem Herrn mein Herz ausgeschüttet.“ Das ist eine Gebetstiefe, die nicht viele Menschen jemals erreichen. Sie schüttete ihr Herz aus. Leidenschaft war ihr Antrieb. – Unser vierter Punkt ist die Ausdauer. Wir lesen in 1. Samuel 1,18, wie es nach Hannas Gebet weiterging.„‚Lass mich Gunst in deinen Augen finden!‘, rief sie. Dann ging sie zurück und fing wieder an zu essen und sie war nicht mehr traurig.“
Warum war sie nicht mehr traurig? Weil sie glaubte, ihre Antwort zu haben. Es gibt einen Punkt beim Beten, an dem man im tiefsten Inneren weiß, dass das Gebet erhört ist. 1. Johannes 5,15:
„Und wenn wir wissen, dass er unsere Bitten hört, dann können wir auch sicher sein, dass er uns gibt, worum wir ihn bitten.“
Früher sprach man vom „Gebetskampf“. Nur wenige Christen können das wirklich nachfühlen. In Vers 10 heißt es, dass Hanna betete. In Vers 12 heißt es, dass „sie lange Zeit zum Herrn betete“. Sie betete, sie blieb dran, sie machte immer weiter. Wir müssen dranbleiben, bis wir vom Heiligen Geist die innere Zusicherung bekommen, dass gewissermaßen „der Vorgang abgeschlossen“ ist.
Am Freitagabend half mir meine Frau online etwas zu erledigen. Sie ist in technischen Dingen bewanderter als ich. Es war ein mühsamer Prozess, wir mussten uns immer weiter und weiter klicken, aber wir blieben dran, bis ich die elektronische Bestätigung bekam, dass der Vorgang abgeschlossen war. Das beschreibt es am besten: Wir beten, bis wir im Herzen die Bestätigung bekommen, die innere Gewissheit vom Heiligen Geist. Wir beten, wir warten auf Gott, und wir bleiben im Gebet, bis wir wissen, dass wir erhört wurden.
Wir wissen, dass Gott Hanna ihre Unfruchtbarkeit nahm und sie Samuel zur Welt brachte. Sie erfüllte ihr Gelübde und gab den Jungen an Gott zurück. Später lesen wir, dass Gott Hanna noch drei weitere Söhne und zwei Töchter gab. Gott lässt sich nichts schenken. Was wir in Gottes Hände legen, gibt er uns vielfach zurück.Kommen wir zum fünften Punkt: die Anbetung. Wir lesen es nicht gemeinsam, aber lest es doch nach. Kapitel 2 beginnt mit den Worten: „Hanna betete.“ In Kapitel 2 betete sie also noch einmal, und diesmal aus Dank und Anbetung. In meinen Worten ausgedrückt, betete sie: „Du bist der Gott, der für unmögliche Situationen die Wende bringt. Du wendest das Blatt für Menschen, die beten.“ Interessanterweise besteht Hannas Lob- und Dankgebet aus weit über 200 Wörtern, während ihre Bitte nur etwa 50 Wörter umfasste. Wir sollten viel mehr Zeit damit verbringen, Gott anzubeten und für den Segen zu danken, den er uns geschenkt hat, als damit, ihn um etwas zu bitten. In Psalm 29,2a heißt es:
„Gebt dem Herrn die Ehre, die seinem Namen gebührt.“
Gebt ihm die Ehre, die fällig ist. Wir reden von Miete oder Gebühren, die überfällig sind. Ich glaube, Dank und Anbetung sind überfällig. Wir müssen Gott die Ehre geben, die seinem Namen gebührt. Bei manchen ist Anbetung überfällig. Hanna hatte Segen erfahren. Aber wenn du dir dasselbe wünschst, probiere es mal mit ihrem Gebetsleben aus Bitte und Anbetung.
Ich liebe die Geschichte von Hannas Gebet. Sie richtete ihre Bitte an Gott und die Bitte kam von Herzen. Nur was in uns brennt, berührt Gottes Herz. Ich finde es wunderbar, dass ihr Dank aus so viel mehr Wörtern bestand als ihre Bitte. Und um es noch einmal zu wiederholen: Wir sollten viel mehr Zeit darauf verwenden, Gott für seinen Segen zu danken, als ihn um etwas zu bitten. Gott tut Erstaunliches durch dankbare Herzen. Vielleicht hast du etwas, worum du Gott bitten musst. Doch bevor du das tust, nimm dir doch etwas Zeit, den Segen in deinem Leben bewusst wahrzunehmen. Danke Gott für das, was er bereits getan hat. Wenn du gesund bist, lobe Gott dafür. Wenn du genug Geld hast, lobe Gott dafür. Wenn du ein Dach über dem Kopf und Essen auf dem Tisch hast, lobe ihn dafür. Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen. „Lobe den Herrn, meine Seele!“ Tu es gleich heute!
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