So betest du wirkungsvoll für andere
Warum betete Abraham für die sündhafte Stadt Sodom? Weil er große Erwartungen hatte! Mit Mut und Demut zugleich bat er Gott, die Stadt zu retten. Entdecke in diesem Video, wie du wirkungsvoll für andere beten kannst. Gott liebt Menschen, die fern von ihm sind. Bayless Conley ermutigt dich, für sie einzustehen und dabei nicht nur zu reden, sondern auch auf Gott zu hören.
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Liebe Freunde, herzlich willkommen zu unserer heutigen Sendung! Und was für ein Thema wir heute haben! Es geht um Fürbitte für eine gottlose Stadt, eine sehr berühmte gottlose Stadt. Manche Elemente in dieser Geschichte sprengen deine Vorstellungskraft. Also schnall dich an, setz den Helm auf, und mach dich bereit, gemeinsam in Gottes Wort einzusteigen.
Lasst uns beten.
Vater, wir bitten dich, dass du uns ins Herz sprichst. Wir entscheiden uns, dir und deinem Wort jetzt die höchste Priorität in unserem Leben zu geben. Wir wollen dir unsere ungeteilte Aufmerksamkeit schenken. Alles, was unsere Gedanken beschlagnahmt und uns davon ablenkt, jetzt auf dich zu hören, legen wir beiseite. Herr, führe uns an den stillen, verborgenen Ort mit dir. Hilf uns, uns in unserem eigenen Herzen zurückzuziehen, um Gemeinschaft mit dir zu haben, zu deinen Füßen zu sitzen, Jesus, und von deinem ewigen Wort zu lernen. Ich danke dir, dass du heute Menschen berührst. Vor allem aber beten wir, Jesus, dass dein Name hoch erhoben wird. Amen.
Ich möchte einen Vers vorlesen, den du vielleicht schon einmal gehört hast, Epheser 6,18:
„Betet immer und in jeder Situation mit der Kraft des Heiligen Geistes. Bleibt wachsam und betet auch beständig für alle, die zu Christus gehören.“
Der erste Teil hier lautet: „Betet immer und in jeder Situation.“ In der neuen evangelistischen Übersetzung heißt dieser Satz: betet „mit jeder Art von Gebeten und Bitten“. In der Bibel finden wir viele verschiedene Arten von Gebet. Die Prinzipien einer Gebetsform treffen nicht unbedingt auf eine andere Form zu. Mancher sagt vielleicht: „Gebet ist Gebet.“ Im allgemeinen Sinn mag das stimmen, aber nicht, wenn es konkret wird. Das ist so, als würde man sagen: „Sport ist Sport.“ Allgemein gesehen schon. Aber unterschiedliche Sportarten haben unterschiedliche Regeln. Als unsere Kinder noch klein waren und schon Baseball spielten, fing in einem Spiel mal einer der kleinen Spieler den geschlagenen Ball im Feld. Statt ihn einem Mitspieler zuzuwerfen, warf er ihn auf den Läufer. Er traf ihn am Rücken und rief: „Du bist raus! Getroffen! Du bist raus!“ Tja, diese Regel gilt vielleicht beim Völkerball, aber nicht beim Baseball. Man kann Baseball nicht mit Völkerball-Regeln spielen. Man kann Fußball nicht mit Basketball-Regeln spielen. Für unterschiedliche Sportarten gelten eben unterschiedliche Regeln oder Prinzipien. Und so ist das auch beim Gebet.
Im Neuen Testament finden wir zum Beispiel das Gebet der Hingabe und Heiligung. Jakobus schreibt darüber, dass Jesus unser Vorbild dafür ist. Im Jakobusbrief erfahren wir auch ganz konkret etwas über das Gebet des Glaubens. Jakobus erklärt es am Beispiel von Elias Gebet. Jesus selbst spricht in Matthäus 18 über das einmütige Gebet. Außerdem gibt es das Gebet zur persönlichen Erbauung, über das Paulus an die Gemeinde in Korinth schreibt. Es gibt das Flehen, die Fürbitte und noch viele andere Gebetsarten. In 1. Timotheus 2,1 werden allein in diesem einen Vers vier verschiedene Arten von Gebet erwähnt:
„So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen.“
Vier verschiedene Arten von Gebet. Über eine davon werden wir heute reden, nämlich über die Fürbitte. Das Wort, das wir mit „Fürbitte“ übersetzen, ist im Griechischen eigentlich ein Fachbegriff und bedeutet „für jemanden an den König herantreten“. In einem allgemeinen Sinn bedeutet Fürbitte, Gott im Namen anderer aufzusuchen. Konkreter verstanden bedeutet es, für und im Namen von jemandem, der keinen Stand bei Gott hat, zu Gott zu kommen.
Vor vielen Jahren war ich einmal als Referent in der großen, schönen Stadt Onitsha in Nigeria. Der Prinz von Onitsha besuchte den Gottesdienst, in dem ich predigte. Nach dem Gottesdienst fragte er: „Würden Sie gern in den Königspalast kommen und meinen Vater, den König, kennenlernen?“ Wir sagten: „Na klar!“ und stiegen in eine Wagenkolonne aus herrlichen Autos mit kleinen Flaggen. Alle anderen mussten die Straße räumen, als wir mit der Kolonne zum Palast fuhren. Dort angekommen, gingen wir in eine Art Thronsaal, wo der König auf dem Thron saß.
Ich bin nicht zu ihm hingegangen und habe gesagt: „Hi, wie geht’s, Majestät?“ Nein, ich durfte gar nicht zu ihm. Wir mussten am Rand stehen, neben uns ein Kerl mit Maschinengewehr.
Der König hat nicht einmal in unsere Richtung gesehen. Dann ging jemand für uns zu ihm, kniete neben ihm nieder und flüsterte ihm ins Ohr, wer wir waren und warum wir da waren. Der König nickte und dann verlief alles nach Protokoll. Jeder von uns bekam eine Kola-Nuss zu kauen, bevor wir vor den König treten durften. Dann wurde uns die Audienz gewährt. Er erzählte uns einiges und fragte: „Kann ich etwas für Sie tun, solange Sie in meiner Stadt sind?“ Die Person, die für uns zu ihm gegangen war und die Audienz für uns erwirkt hatte, war unser Fürsprecher, er hatte Fürbitte für uns getan. Fürbitte brauchen diejenigen, die keine Position haben: Menschen, die vom Glauben abgekommen sind, ganz junge Christen, aber hauptsächlich Menschen, die nicht zu Gott gehören.In der Bibel finden wir dafür ein drastisches Beispiel, nämlich Abraham, der bei Gott Fürbitte für Sodom und Gomorrha tat. Wir lesen davon in 1. Mose 18,17 und 18. Dort heißt es, dass Gott überlegte:
„Soll ich wirklich Abraham verheimlichen, was ich vorhabe? Von ihm wird ein großes und mächtiges Volk abstammen und alle Völker der Erde werden durch ihn gesegnet werden.‘“
Und weiter in Vers 20:
„Und so sprach der Herr zu Abraham: ‚Zahlreiche Klagen über die Einwohner von Sodom und Gomorra sind mir zu Ohren gekommen. Die Anschuldigungen gegen sie sind in der Tat sehr schwer. Ich will nun hingehen und mich davon überzeugen, ob das wahr ist oder nicht.‘“
Eine Übersetzung schreibt:
„Die Schreie der Opfer in Sodom und Gomorrha sind ohrenbetäubend; die Sünde dieser Städte ist immens.“
Als Kain seinen Bruder Abel tötete, lesen wir dazu in der Bibel, dass Abels Blut vom Boden zu Gott schrie. Die Verzweiflung der Opfer in Sodom und Gomorra und die Tiefe der Schuld erschütterten sogar den Himmel selbst. Die Schreie waren ohrenbetäubend. Sodom und Gomorrha werden an vielen verschiedenen Stellen in der Bibel erwähnt – so wie hier in 1. Mose, dann in Jesaja, Jeremia, 2. Petrus und Judas. Dort lesen wir, um welche Sünde es ging und was los war. Sie waren hochmütig und arrogant. Sie schwelgten ungehemmt in ihrer Sünde, sichtbar für alle. Sie genossen und feierten sie. Einen kleinen Einblick, wie schlimm es war, bekommen wir in 1. Mose 19. Zwei Engel kamen in menschlicher Gestalt zu Lots Haus, um Lot und seine Familie aus der Stadt zu bringen. Lot hielt sie einfach für zwei Männer und lud sie zu sich nach Hause ein. Die Bibel sagt, dass daraufhin aus der ganzen Stadt junge und alte Männer kamen und Lots Haus umstellten. Sie verlangten, dass die jungen Männer herauskamen, um sie sexuell missbrauchen zu können. Völlig ohne Scham, ohne Reue, völlig ungehemmt. Die Engel ließen Hunderte Männer erblinden. Sie wurden plötzlich auf übernatürliche Art und Weise blind. Aber weißt du, wie sie reagieren? Sie versuchten weiter, ins Haus zu kommen. Selbst nachdem sie das Augenlicht verloren hatten, sagt die Bibel, suchten sie weiter die Tür, bis sie irgendwann aufgaben.
Ich glaube, wenn ich plötzlich auf übernatürliche Weise blind werden würde und alle anderen Täter auch, würde ich mein Handeln vermutlich überdenken … Aber diese Männer nicht. Sie waren so im Rausch, so eins mit ihrer Sünde, so schamlos, so ungehemmt und völlig von ihr eingenommen. Trotz Blindheit versuchen sie bis zur Erschöpfung ins Haus zu kommen, um diese Männer zu missbrauchen. So übel war die Lage in Sodom und Gomorrha. Gott hatte ihnen aus Gnade und Fürsorge Lot geschickt. Der Bibel zufolge war Lot ein rechtschaffener Mann. Sein Lebensstil war eine Predigt für sie; jeder wusste, wer er war. Doch sie klagten ihn an und sagten: „Ständig willst du uns vorschreiben, wie wir leben sollen. Du bist hier nur zugezogen! Und du verurteilst uns?“ So ist das mit den Menschen. Wenn sie tief in Sünde verstrickt sind und man etwas dagegen sagt, heißt es: „Du hast kein Recht, über mich zu urteilen. Willst du mir sagen, wie ich leben soll?“ So redeten sie. Aus Gnade und Fürsorge hatte Gott ihnen Lot geschickt, um sie zur Umkehr zu bewegen, bevor das Gericht kam. So wie bei Noah, dem Gott befahl, die Arche zu bauen. Die Bibel nennt ihn einen „Prediger der Gerechtigkeit“. 100 Jahre lang predigte Noah beim Schiffsbau und niemand hörte auf ihn. Das ist mal Ausdauer. Bevor Gott richtet, schickt er immer jemanden, der die Wahrheit verkündet. Immer. Vor dem Gericht schickt er immer eine Warnung. Und so erklärte er auch Abraham, was auf Sodom und Gomorrha zukam. Wir lesen weiter in 1. Mose 18,22-33:
„Die beiden anderen Männer setzten ihren Weg nach Sodom fort, der Herr aber blieb bei Abraham zurück. Abraham kam näher heran und fragte: ‚Willst du etwa die Gerechten zusammen mit den Schuldigen töten? Angenommen, es befinden sich 50 Gerechte in der Stadt: Willst du sie dann wirklich töten? Wirst du den Ort dann nicht wegen der 50 Gerechten verschonen? Ganz sicher würdest du die Gerechten nicht zusammen mit den Schuldigen töten und die einen genauso behandeln wie die anderen! Sollte nicht der Richter der ganzen Welt gerecht handeln?‘ Und der Herr antwortete ihm: ‚Wenn ich in Sodom 50 Gerechte finde, werde ich um ihretwillen die ganze Stadt verschonen.‘ Da begann Abraham noch einmal: ‚Ich habe es gewagt, mit dem Herrn zu sprechen, obwohl ich nur ein sterblicher Mensch bin. Vielleicht fehlen ja noch fünf zu den 50 Gerechten. Wirst du wegen dieser fünf die Stadt zerstören?‘ Und er sagte: ‚Wenn ich 45 finde, werde ich sie nicht zerstören.‘ Abraham beharrte: ‚Angenommen, es lassen sich nur 40 finden?‘ Und er antwortete: ‚Dann werde ich sie wegen der 40 verschonen.‘ ‚Ärgere dich nicht, Herr, wenn ich noch einmal rede‘, bat Abraham. ‚Angenommen, es sind nur 30?‘ Und er sprach: ‚Ich werde es nicht tun, wenn ich 30 finde.‘ Da sagte Abraham: ‚Ich habe es gewagt, mit dem Herrn zu sprechen. Angenommen, es gibt nur 20?‘ Und er antwortete: ‚Dann will ich sie wegen der 20 nicht zerstören.‘ Schließlich sagte Abraham: ‚Herr, bitte werde nicht zornig. Ich will nur noch ein letztes Mal reden! Angenommen, es finden sich dort nur zehn?‘ Und er sprach: ‚Dann will ich sie wegen der zehn nicht zerstören.‘ Nach diesem Gespräch mit Abraham ging der Herr fort und Abraham kehrte nach Hause zurück.“
Wie reagierte Abraham auf diese Enthüllung, dass Sodom Gericht und Zerstörung drohten? Er betete. Gott zeigt uns nicht etwas, damit wir es überall herumerzählen. Wenn Gott dir etwas zeigt, dann damit du beten kannst. In aller Regel beten wir nicht für diejenigen, über die wir tratschen, und wir tratschen nicht über diejenigen, für die wir beten.
Im Übrigen war Abrahams Gebet kein Monolog, sondern ein Dialog. Er fragte etwas, und dann hörte er hin. Er redete, und dann hörte er zu.
Viele Menschen reden und reden und reden, wenn sie beten – und dann stehen sie auf und gehen zum Kühlschrank. Aber Gebet ist keine Einbahnstraße. Was Gott zu sagen hat, ist wichtiger als das, was wir zu sagen haben. Der wichtigste Teil des Gebetes sind die 15 Minuten nach dem Amen – wenn du still wirst und auf Gottes Stimme und auf Eindrücke vom Heiligen Geist hörst. Beeindruckend ist hier Abrahams Mut. Er sagte: „Ganz sicher würdest du die Gerechten nicht zusammen mit den Schuldigen töten und die einen genauso behandeln wie die anderen! Sollte nicht der Richter der ganzen Welt gerecht handeln?“ Wie mutig! Wir lesen in 1. Mose 15 und 17, dass Abraham eine besondere Beziehung und einen besonderen Zugang zu Gott hatte, der durch das Blut eines Tieropfers besiegelt worden war. In Hebräer 4,16 erfahren wir:„Darum lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit.“
Das gilt nicht nur, wenn wir etwas brauchen, sondern auch, wenn andere etwas brauchen. Wenn Abraham so mutig und direkt zu Gott kommen konnte, weil das Blut eines Tieres geopfert worden war, wie viel zuversichtlicher sollten wir zu Gott kommen – immerhin hat Jesus sein Blut für uns vergossen! In Hebräer 10,19 lesen wir:
„Deshalb, liebe Freunde, können wir nun durch das Blut Jesu zuversichtlich das Allerheiligste betreten …“
Und weiter in Vers 22:
„Darum wollen wir vor Gott hintreten mit offenem Herzen und in festem Glauben.“
Außerdem war es für Abrahams Gebet hilfreich, dass er Gottes Charakter kannte. Er sagte: „Ganz sicher würdest du die Gerechten nicht zusammen mit den Schuldigen töten … Sollte nicht der Richter der ganzen Welt gerecht handeln?“ Ich glaube, das ist eine Lektion, die manche Christen lernen müssen. Sie sind sich nicht sicher, ob der Richter der Welt wirklich gerecht handelt. Man gibt Gott die Schuld für alles Mögliche, das er nicht getan hat. Manchmal haben unsere eigenen sündhaften Entscheidungen Konsequenzen für unser Leben, aber manche fragen dann: „Gott, warum hast du dieses Übel zugelassen?“ Alles, was in der Welt schiefläuft, ist direkt oder indirekt eine Folge der Sünde. Wir haben einen Feind, den Teufel, der wie ein brüllender Löwe umherstreift und sucht, wen er verschlingen kann. Wir leben in einer gefallenen Welt. Männer und Frauen sündigen nach wie vor und das bleibt nie ohne Folgen. Laut Bibel bringt die Sünde den Tod in allen Varianten. Und obwohl Abraham so mutig war, bewahrt er sich auch eine wunderbare Mischung aus Mut und Demut. 1. Mose 18,27b:
„Ich habe mich nun einmal vorgewagt, zu meinem Herrn zu reden, obwohl ich nur Staub und Asche bin.“
Der Mann, den andere „Freund Gottes“ und „Vater des Glaubens“ nannten, bezeichnete sich selbst als „Staub und Asche“.
Dann war da der römische Hauptmann, dem Jesus großen Glauben bescheinigte. Kennt ihr die Geschichte? Die Ältesten der Juden sagten über ihn: „Er ist ein guter Mann. Er hat uns eine Synagoge gebaut. Er ist würdig.“ Aber als er Jesus begegnete, sagte er: „Ich hielt mich nicht für würdig genug, dass du unter mein Dach kommst oder dass ich persönlich zu dir komme.“ Die anderen hielten ihn für würdig, aber er selbst nicht. Je näher wir Gott kommen, desto mehr werden wir uns seiner Heiligkeit bewusst. Vollkommene Liebe vertreibt die Furcht, aber sie vertieft die Ehrfurcht. Je enger unsere Beziehung zu Gott, desto mehr erkennen wir, wie heilig und groß er ist und wie gnädig er uns begegnet. Wir können Gott nicht herumkommandieren. Wenn wir seine Größe und Allmacht mit unserer Schwachheit vergleichen, erleben wir respektvolle Ehrfurcht. Wenn wir überheblich oder arrogant zu Gott kommen, hebelt diese falsche Einstellung unsere Gebete aus – egal, ob wir um etwas beten, das Gottes Wille für uns ist.Als unsere Kinder noch klein waren, hatten sie nie Skrupel, mich, ihren Vater, um etwas zu bitten. Alle drei haben immer mutig gefragt, am mutigsten unsere Tochter. Bis heute. Aber sie waren immer respektvoll, weil ich der Boss war. Ich war ihr Vater, der ihnen ein Dach über dem Kopf gab und für sie sorgte. Wären sie je überheblich gewesen oder hätten ihre Mutter oder mich nicht respektiert – und dann um etwas gebeten, wären wir ihrer Bitte nicht nachgekommen – selbst wenn wir es bereits geplant hatten. Erst hätten sie ihre Einstellung ändern müssen. Hätte ich ihre Bitte erfüllt, obwohl sie aufsässig oder respektlos waren oder eine falsche Einstellung hatten, dann hätte ich diese falsche Einstellung damit nur verstärkt. Später im Leben hätte ihnen das nur Probleme bereitet. Dafür liebe ich sie zu sehr.
Manche Eltern machen das ja. Ihre Kinder kommandieren sie herum, reden mit ihnen, als wären sie ebenbürtig oder sogar überlegen oder sind respektlos – und die Eltern geben ihnen trotzdem, was sie wollen. Das endet nur in einer Katastrophe. Was machen solche Kinder später im Beruf, wenn ihr Chef ihnen etwas Unbequemes sagt? Mama, rettest du sie dann? Nein, sie verlieren ihren Job.Okay, zurück zum Thema. Unser himmlischer Vater ist ein weiser Vater, und Abraham war mutig, aber zugleich auch demütig. Er wusste, wie klein er vor Gottes Größe war. Ich glaube, es ist auch sehr wichtig zu begreifen, dass Abraham alles ausschöpfen wollte, was er konnte. Er bat um immer noch mehr.
Ich glaube, viele Christen geben sich mit weitaus weniger zufrieden, als Gott sich für sie wünscht. Neulich habe ich ein echt lustiges Video gesehen! Da war eine Frau mit einer Tüte Erdnüsse, und sie kniete sich hin, um einem Eichhörnchen eine Nuss zu geben. Erst war das Eichhörnchen etwas zögerlich, und sie musste es locken. Das Eichhörnchen schaute … und flitzte plötzlich um sie herum, schnappte sich die ganze Tüte Erdnüsse und sprang davon, bevor die Frau wusste, wie ihr geschah. Es war unglaublich lustig! Das Eichhörnchen wusste, dass noch mehr zu holen war. Ich glaube, oft bitten wir nur um einen Bruchteil dessen, was unser Vater im Himmel uns geben will. Wir könnten mehr von seiner Gegenwart erleben, mehr von seiner Versorgung, seinem Schutz, seiner Kraft, mehr, mehr, mehr.
Warum hörte Abraham bei 10 auf? Hast du dich das schon einmal gefragt? Die Bibel nennt Lot einen gerechten Mann. Wenn wir in 1. Mose 19 weiterlesen, erfahren wir von Lot und seiner Familie plus zwei Schwiegersöhnen, Plural. Das heißt, er hat zwei verheiratete Töchter und zwei Schwiegersöhne plus Söhne. Als Lot Sodom verließ, gingen seine beiden unverheirateten Töchter mit ihm, und natürlich Lot und seine Frau. Wie viele sind das? Zehn.
Sicher dachte Abraham, dass Lot zumindest seine eigene Familie erreicht hatte, aber das war nicht der Fall. Lots Schwiegersöhne lachten ihm ins Gesicht. Sie fanden lächerlich, was er sagte. Seine Söhne blieben in Sodom. Sie kamen nicht mit. Seine verheirateten Töchter blieben in Sodom. Als er die Stadt verließ, sehnte sich seine Frau nach ihrem alten Leben, drehte sich um und erstarrte zur Salzsäule. Als Lot die Stadt verlassen hatte, machten seine Töchter ihn gleich betrunken, schliefen mit ihm und wurden schwanger. Geistlich gesehen waren sie verloren. Lot hatte niemanden aus seiner eigenen Familie erreicht. Ich glaube aber, um unsere Städte für Jesus zu gewinnen, müssen wir unsere eigenen Familien erreichen, das ist ein Schlüsselfaktor.
Dein erstes Missionsfeld ist deine Familie. Mein erstes Missionsfeld und meine erste Gemeinde ist meine Familie. Wenn es zu Hause nicht funktioniert, warum sollte ich damit rausgehen wollen? Menschen zu erreichen, die uns nahestehen – unsere Familie, Kinder, Geschwister –, sollten wir nicht unterschätzen. Das wirkt sich auch auf die Städte aus, in denen wir leben. Wichtig ist auch zu verstehen, dass es für Abraham nicht angenehm war, für Sodom vor Gott einzustehen. Vermutlich entsprach es ihm gar nicht. Und er hätte ja sagen können: „Das ist nicht mein Problem.“ Immerhin kannte er Sodom und die Bewohner dort. Einmal musste er sie sogar mit dem Schwert retten. Jetzt versuchte er, sie mit seinen Gebeten zu retten. Er hätte sagen können: „Höchste Zeit, dass Gott diese Leute verurteilt, die von Grund auf verdorbenen sind. Ich weiß, was sie treiben. Das ist mir alles zu Ohren gekommen.“ Aber das war ganz und gar nicht Abrahams Haltung. Selbst sein Neffe Lot war bis dahin eher ein schwieriger Fall gewesen. Abraham hatte nichts als Ärger mit ihm gehabt.
Das kannst du in 1. Mose 13 nachlesen. Die Bibel sagt, es gab Streit zwischen den Hirten von Lots Viehherden und den Hirten von Abrahams Viehherden. Lot krümmte keinen Finger, um das Problem zu lösen. Abraham musste zu Lot kommen und sagen: „Lot, wir sind doch eine Familie. Solchen Streit sollte es bei uns nicht geben.“ Abraham gab nach und sagte: „Lass uns das Problem lösen. Du entscheidest, wo du hingehen willst. Wenn du nach rechts gehst, gehe ich nach links. Wenn du nach links gehst, gehe ich nach rechts.“ Also wählte Lot das beste Stück Land, das am besten bewässert war, und überließ Abraham den Rest. Lot zeigte weder Respekt noch Rücksicht. Abraham hätte sagen können: „Ach was, Lot hat Ärger in Sodom? War ja klar. Nicht mein Problem. Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Hätte ich ihm vorher sagen können. Zu dumm für Lot.“ Aber so war Abraham nicht. In Psalm 35 schreibt König David über Menschen, die ihm Gutes mit Bösem vergolten hatten. Er sagte: „Ich hatte ihnen Gutes getan; sie haben mich mit Bösem belohnt. Aber als sie krank waren, fastete und betete ich für sie.“Diese Geschichte hat so viele Elemente, in die man sich vertiefen und über die man ausführlich reden könnte. Natürlich sind wir heute nicht fertig geworden. Du musst einfach wieder dabei sein, wenn wir weiter über dieses Thema reden. – Außerdem möchte ich allen danken, die unsere Sendung schauen, uns schreiben und vor allem das unterstützen, was wir tun. Wir übersetzen diese Sendungen in elf verschiedene Sprachen, soweit ich weiß. Wir senden in der ganzen Welt. Alle, die uns unterstützen und für uns beten, machen das möglich. Im Johannesevangelium lesen wir, wie Jesus davon spricht, Frucht zu bringen, mehr Frucht, viel Frucht, und Frucht, die bleibt. Und wir erleben Frucht, mehr Frucht, viel Frucht, und es ist Frucht, die bleibt. Menschen kommen zu Jesus und bleiben bei ihm. Ein herzliches Dankeschön dafür, dass ihr dabei mithelft. Gottes Segen euch!
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