fb-pixel

Dein Warenkorb (0)

Bete diese 3 Gebete der Vergebung

Wie reagierst du, wenn andere dir böse mitspielen? In dieser Predigt beschreibt Bayless Conley drei kraftvolle Gebete der Vergebung aus der Bibel – von Paulus, Stephanus und Jesus selbst. Diese Predigt berührt, aber sie zeigt auch einen Weg zu innerer Heilung und echter Freiheit.
Entdecke:
– Warum Bitterkeit unser Herz gefangen hält
– Was die Worte von Jesus am Kreuz für uns heute bedeuten
– Welche geistliche Kraft in echter Vergebung steckt
Manchmal beginnt Heilung mit einem einfachen Gebet!

Bestellen als CD
Als PDF herunterladen
  • Herzlich willkommen, schön, dass du heute dabei bist. Heute wollen wir uns drei der kraftvollsten Gebete aus der ganzen Bibel anschauen. Sie sind sich sehr ähnlich. Ich kann dazu nur eins sagen: Diese Predigt wird dich herausfordern! Das verspreche ich dir. Außerdem wirst du viel lernen und du wirst getröstet und ermutigt werden. Besonders diejenigen, die schon einmal hintergangen oder verletzt oder denen Unrecht getan wurde. Also wir alle. Auf geht’s – beschäftigen wir uns gemeinsam mit Gottes Wort.

    Das erste Gebet, das wir uns anschauen wollen, ist ein Gebet von Paulus. In 2. Timotheus 4,14-16 schreibt er:

    „Alexander, der Schmied, hat mir viel Böses angetan, doch der Herr wird es ihm nach seinen Taten vergelten. Nimm dich vor ihm in Acht, denn er hat sich gegen alles gestellt, was wir gesagt haben. Als ich das erste Mal dem Richter vorgeführt wurde, war niemand bei mir. Alle haben mich im Stich gelassen. Ich hoffe, es wird ihnen nicht angerechnet werden.“

    Warum betete er nicht, dass er Alexander seine Sünden nicht anrechnen sollte? Es ist so: Der Schmied Alexander hatte Paulus und das Evangelium nicht aus Unwissenheit oder Angst angegriffen. Sondern er hatte es bewusst und böswillig geplant. Er hatte das Evangelium verstanden und abgelehnt. Und nicht nur das: Er ließ sich auch vom Teufel dafür gebrauchen, das Evangelium zu bekämpfen. Paulus schreibt: „Möge der Herr es ihm vergelten.“ Im Griechischen wird damit kein Wunsch ausgedrückt, sondern einfach eine Tatsache in der Zukunft beschrieben. So wird’s geschehen. Und das ist interessant. Denn Paulus hatte früher als Saulus aus Tarsus genau dasselbe getan wie Alexander jetzt. Vielleicht sogar Schlimmeres. In Apostelgeschichte 26,9-11 erzählt er aus seinem Leben, bevor ihm Jesus begegnet war:

    „Früher glaubte ich, alles, was in meinen Kräften steht, tun zu müssen, um den Anhängern des Jesus von Nazareth Einhalt zu gebieten. Von den Anführern des jüdischen Volkes dazu bevollmächtigt, ließ ich viele Gläubige in Jerusalem verhaften. Wenn sie zum Tode verurteilt wurden, stimmte ich ebenso gegen sie. Oft ließ ich sie in den Synagogen auspeitschen, weil ich sie dazu bringen wollte, Christus zu verfluchen. Ich bekämpfte sie mit solcher Erbitterung, dass ich sie sogar bis in weit entfernte Städte im Ausland verfolgte.“

    Was ist der Unterschied zwischen ihm und Alexander? Paulus schreibt in 1. Timotheus 1,13 über sich selbst:

    „… obwohl ich ihn früher verachtet habe! Ich habe die Gläubigen verfolgt und ihnen geschadet, wo ich nur konnte. Doch Gott hatte Erbarmen mit mir, weil ich unwissend und im Unglauben handelte.“

    „Weil ich unwissend handelte.“ Alexander hingegen war nicht unwissend. Für manche ist es unbegreiflich, aber es gibt Menschen auf dieser Welt, die böse sind. Sie haben die Wahrheit verstanden, aber lehnen sie ab und bekämpfen sie aktiv. Sie wollen das Evangelium mundtot machen. Sie wollen Gesetze, die das Böse fördern, und wollen bestrafen, was gut und richtig ist. Sie lieben die Finsternis mehr als das Licht. Dafür werden sie zweifellos gerichtet und ihre Taten werden ihnen angerechnet werden. Jesus hat ausdrücklich von Menschen gesprochen, die die Finsternis mehr lieben als das Licht.

    Kommen wir zu dem Gebet, das Paulus für diejenigen betet, die ihn in der Not im Stich gelassen haben. Er sagt: „Als ich das erste Mal dem Richter vorgeführt wurde, war niemand bei mir. Ich hoffe, es wird ihnen nicht angerechnet werden.“ Hier spricht er über andere Christen. Es fing damit an, dass er in Jerusalem verhaftet wurde. Man brachte ihn in die 80 Kilometer entfernte Hafenstadt Caesarea und hielt ihn dort gefangen. Ich lese Apostelgeschichte 24,24-27. Da spricht er mit dem Statthalter Felix.

    „Ein paar Tage später kam Felix mit seiner Frau Drusilla, die Jüdin war. Sie ließen Paulus holen und hörten zu, während er ihnen vom Glauben an Christus Jesus erzählte. Doch als er mit ihnen über Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit und das kommende Gericht sprach, bekam Felix es mit der Angst zu tun. Für den Augenblick kannst du gehen, entgegnete er. Zu einem passenderen Zeitpunkt werde ich dich dann wieder holen lassen. Außerdem hoffte er, dass Paulus ihm ein Bestechungsgeld anbieten würde; deshalb ließ er ihn öfter holen und unterhielt sich mit ihm. Auf diese Weise vergingen zwei Jahre; dann wurde Porzius Festus Nachfolger von Felix. Und weil Felix sich bei den Juden beliebt machen wollte, ließ er Paulus nicht frei, sondern hielt ihn weiter im Gefängnis in Haft.“

    Wer eine Bestechung haben will, um das Richtige zu tun, wird für eine Bestechung auch das Falsche tun. Das nur nebenbei. Ein anderer Gedanke: Paulus war zwei Jahre lang in Haft. Gegen eine gewisse Summe wäre er freigelassen worden. Die Gemeinde von Jerusalem war eine Zwei-Tages-Reise entfernt. Alle wussten, wo er war und warum. Er war verhaftet worden, weil Jakobus, der Leiter der Jerusalemer Gemeinde ihn um etwas gebeten hatte. Paulus hatte eingewilligt, es getan und war verhaftet worden. Sie hätten zwei Jahre lang Geld zusammenlegen und ihn freibekommen können. Paulus muss geschmerzt haben, dass sie es nicht getan hatten. Am Ende berief er sich auf Caesar und wurde nach Rom geschickt. Die Gemeinde dort kannte ihn schon von seinem Brief, den sie bekommen hatte und den wir als Römerbrief kennen. Sie kannten ihn und seine Arbeit.

    In Apostelgeschichte 28 lesen wir, dass eine Delegation aus der Gemeinde zu Paulus kam und ihn ermutigte, als er immer noch in Haft und nicht weit von Rom entfernt war. In der Bibel steht, dass Paulus davon sehr ermutigt war und Gott dankte. Es ist ihnen hoch anzurechnen, dass sie das taten. Kurz darauf ließ der römische Kaiser Nero die Christen stärker verfolgen. Er ließ sie gefangen nehmen, mit Pech übergießen, an Pfähle binden und anzünden. Er ließ die Straßen Roms mit lebenden Fackeln aus Christen beleuchten. So sah die Verfolgung unter Nero aus. Jetzt war es nicht mehr nur peinlich, mit Paulus in Verbindung gebracht zu werden; es war höchstgefährlich. Bei seiner ersten Gerichtsverhandlung fand sich niemand, der an seiner Seite blieb. Die ganze Gemeinde von Rom ließ ihn allein. Niemand stand ihm bei und legte ein gutes Wort für ihn ein. Alle ließen ihn im Stich. Nicht aus Bosheit, sondern aus Angst, aber es war trotzdem eine Sünde. Und Paulus betete darum, dass ihnen diese Sünde nicht angerechnet wurde.

    Wurdest du schon mal von Leuten in deiner Gemeinde enttäuscht? Hast du zugelassen, dass aus dieser Enttäuschung Bitterkeit wurde? Hegst du einen Groll gegen andere Christen, weil sie dich im Stich gelassen haben? Ich habe mal mit einer Frau gesprochen, die mit ihrem Mann nicht mehr zur Gemeinde ging, weil sie wütend war. Eine große, gute, bibeltreue Gemeinde. Ich fragte die Frau: „Warum gehen Sie nicht mehr dorthin?“ Sie sagte: „Mein Mann und ich sind verärgert.“ Ich fragte: „Warum?“ Sie sagte: „Als mein Mann krank wurde, hat uns niemand angerufen oder besucht.“ Ich fragte: „Hatten Sie denn eine Kleingruppe und waren in der Gemeinde eingebunden?“ Sie sagte: „Nein.“ Ich fragte: „Haben Sie oder Ihr Mann irgendwo mitgearbeitet?“ – „Nein.“ – Ich fragte: „Waren Sie in irgendeinem kleineren Kreis?“ Sie sagte: „Nein.“ Daraufhin sagte ich zu ihr: „Wenn man in einer großen Gemeinde jede Woche auf einem anderen Platz sitzt, dann weiß niemand, ob man da ist oder nicht. Man geht schnell unter, wenn man keinen Kontakt zu einer kleineren Gruppe der Gemeinde hat.“ Aber das wollte sie nicht hören. Sie und ihr Mann glaubten, sie hätten ein Recht darauf, verbittert und über die Gemeinde verärgert zu sein und deswegen nicht mehr hinzugehen. Hören wir auf die folgenden Verse – 2. Korinther 2,10-11:

    „Wenn ihr diesem Mann vergebt, vergebe ich ihm auch. Denn wenn ich etwas vergeben habe – was immer es auch war –, tat ich es in der Vollmacht von Christus zu eurem Besten, damit der Satan uns nicht überlistet. Schließlich kennen wir seine Fallen und Tricks nur zu gut.“

    Wenn wir nicht vergeben, geben wir dem Teufel ein Anrecht. Dann kann er in unserem Leben Fuß fassen. Das ist einer seiner Tricks. Er will uns in Unversöhnlichkeit gefangen halten, sodass wir uns im Recht fühlen, einen Groll zu hegen. Ich lese Epheser 4,26 aus der Neues-Leben-Übersetzung:

    „Sündigt nicht, wenn ihr zornig seid, und lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen. Gebt dem Teufel keine Möglichkeit, durch den Zorn Macht über euch zu gewinnen!“

    Ich habe die folgende Geschichte schon oft erzählt, weil ich sie so eindrücklich finde. An einem Sonntagabend predigte ich über die Macht der Vergebung. Entweder am Mittwoch oder am Sonntag danach kam eine Frau zu mir und sagte: „Pastor, die Predigt letzten Sonntag hat mich getroffen. Ich wusste, ich muss meinem Vater vergeben. Zu Hause habe ich ihn sofort angerufen. Ich war verbittert und hatte seit Jahren nicht mehr mit ihm gesprochen. Am Telefon sagte ich ihm, dass ich ihm vergebe – und so war es auch. Dazu muss man wissen, dass ich 15 Jahre lang Migräne hätte. Es gab keine Minute ohne Schmerzen. Keine Minute“, sagte sie. „Am Sonntagabend habe ich meinem Vater vergeben – und am Montagmorgen bin ich aufgewacht und hatte keine Schmerzen mehr.“ Bei diesen Worten fing sie an zu weinen. Ich werde es nie vergessen. Sie sagte: „Niemand ahnt, wie es ist, wenn man 15 Jahre lang Schmerzen hat – und auf einmal sind sie verschwunden. Seit Montagfrüh hatte ich keine Kopfschmerzen mehr.“ Der Teufel hatte in ihrem Leben Fuß gefasst. Aber als sie ihrem Vater vergab, verlor er diese Macht. Was auch immer dein Thema ist – gib dem Teufel keinen Millimeter Raum. Reicht man ihm den kleinen Finger, greift er nach dem ganzen Arm.

    Kommen wir zum zweiten Gebet. Stephanus hat es gebetet. Der Hintergrund ist der: In der noch jungen Gemeinde gab es Streit. Es ging darum, dass die einen Essen bekamen und andere übersehen wurden, als es verteilt wurde. Deshalb bestimmte man sieben Männer, die vom Heiligen Geist erfüllt und voller Weisheit waren. Sie sollten sich darum kümmern. Stephanus gehörte dazu. Aber es stellte sich heraus, dass er auch noch andere Begabungen hatte. Gott gebrauchte ihn, um Zeichen und Wunder zu tun. Er hatte auch die Gabe zu predigen und einige Juden fingen an, mit ihm zu diskutieren. In Apostelgeschichte 6,10 lesen wir:

    „Aber keiner von ihnen hatte der Weisheit und dem Geist des Stephanus etwas entgegenzusetzen.“

    Also hetzten sie die Leute gegen ihn auf, ließen falsche Zeugen auftreten und Lügen über ihn verbreiten und er wurde vor den Hohen Rat geschleppt. Dann lesen wir in Apostelgeschichte 6,15:

    „Und alle im Hohen Rat Versammelten richteten die Augen auf Stephanus, weil sein Gesicht plötzlich so strahlend wurde wie das eines Engels.“

    Stephanus fing an zu predigen, erzählte die Geschichte von Gottes Volk und schloss damit, dass Jesus ihr Messias sei und sie ihn umgebracht hätten. Hören wir, was dann geschah. Apostelgeschichte 7,54–56:

    „Die Anschuldigungen, die Stephanus gegen sie erhob, versetzten die führenden Männer des jüdischen Volkes in maßlose Wut. Doch Stephanus, vom Heiligen Geist erfüllt, blickte unverwandt zum Himmel hinauf, wo er die Herrlichkeit Gottes sah, und er sah Jesus auf dem Ehrenplatz zur Rechten Gottes stehen. Er sagte zu ihnen: Schaut doch, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn auf dem Ehrenplatz zur Rechten Gottes stehen!“

    Wenn wir sonst von Jesus im Himmel lesen, dann heißt es immer, dass er zur Rechten Gottes saß. Aber hier stand er. Das ist fast zu heilig, um darüber zu reden. Aber ich glaube, Jesus ist aufgestanden, um Stephanus Beifall zu zollen – Standing Ovations! Dieser Christ würde der erste Märtyrer der Kirche sein. Er war bereit, nach Hause in die Herrlichkeit zu gehen. Und sein Mut, seine Tapferkeit und seine Treue brachten Jesus Christus, unseren Herrn, dazu, für ihn aufzustehen. Das wirklich zu begreifen, ist nicht leicht. Wir lesen weiter – Verse 57–60:

    „Da hielten sie sich die Ohren zu, schrien mit lauter Stimme und stürzten sich auf ihn. Sie schleppten ihn hinaus vor die Stadt und steinigten ihn. Die amtlichen Zeugen der Hinrichtung zogen ihre Mäntel aus und legten sie zu Füßen eines jungen Mannes mit Namen Saulus nieder.“ (Der später als der Apostel Paulus bekannt wurde.) „Während sie ihn steinigten, betete Stephanus: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf. Und kniend rief er: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Mit diesen Worten starb er.“

    Was für ein Gebet! „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ Der Mann, dessen Gesicht leuchtete wie das eines Engels, sprach auch wie ein Engel. Aber sie weigerten sich zuzuhören. Hier steht: „Sie schrien mit lauter Stimme und hielten sich die Ohren zu.“ Sie schrien laut, um die Vernunft zu übertönen. Auch wir leben in einer Generation, die mit lauter Stimme schreit und sich die Ohren zuhält. Leute versuchen, die Vernunft, die Wahrheit und sogar die Stimme des Gewissens zu übertönen. Sie interessieren sich weder für Fakten noch für die Wahrheit und vielleicht nicht einmal für eine andere Meinung als die, an die sie sich klammern. Als Stephanus zum Dienst berufen wurde, heißt es in der Bibel: „Er war erfüllt mit dem Heiligen Geist.“ Und auch, als er zum Märtyrertod berufen wurde, war er erfüllt mit dem Heiligen Geist. Der Heilige Geist wird dir helfen, richtig zu leben und auf die richtige Weise zu sterben.

    Ein Gedanke dazu: Stephanus hatte seinen Dienst gerade erst begonnen. Wunder waren geschehen. Er hatte eine große Begabung zu kommunizieren. Die Gemeinde liebte ihn. Seine Gaben waren gerade erst entdeckt worden. Und dann raubten ihn diese Mörder der Gemeinde. Überlegen wir, wie es auch hätte ablaufen können. Er war vom Heiligen Geist erfüllt, sie hingegen vom Teufel. Manche hätten in dieser Situation sicher gebetet: „Herr, vergiss nie, was sie mir angetan haben und wirf sie in die Hölle.“ Aber Stephanus betete um Vergebung. Ein eindrückliches Gebet, das für sich schon eine Predigt war.

    Wir lesen, dass die, die ihn steinigten, ihre Obergewänder auszogen und zu Saulus‘ Füßen ablegten – entweder um beim Mord an Stephanus die Steine besser werfen zu können oder damit kein Blut auf ihre Kleider spritzte. So endet Apostelgeschichte 7. Und in Apostelgeschichte 8 steht im ersten Vers:

    „Saulus aber hatte Gefallen an seinem Tod.“

    Er stimmte ihm buchstäblich voller Freude zu. Aber als Saulus von Tarsus später auf der Straße nach Damaskus Jesus begegnete, sagte Jesus: „Saul, Saul, es ist hart für dich, gegen den Stachel auszuschlagen!“ Mit anderen Worten: Er hatte den Stachel gespürt. Etwas hatte seinem Gewissen einen Stich versetzt, aber er versuchte, sich dagegen zu wehren. Und was hatte seinem Gewissen einen Stich versetzt und ihn die ganze Zeit über umgetrieben, obwohl er versucht hatte, es wegzuschieben? Ich glaube, dass es die Worte waren, die Stephanus bei seinem Tod gebetet hatte: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an.“ Saulus von Tarsus musste gedacht haben: „Wer sagt denn so was? Woher hatte ein Mensch eine solche Gesinnung, dass er seinen Mördern vergeben konnte, während sie ihn zu Unrecht töteten?“ Als Paulus auf der Straße nach Damaskus Gottes Herrlichkeit sah, beschrieb er sie wie ein Licht, heler als die Sonne. Ich glaube, das war derselbe Glanz, der auf Stephanus’ Gesicht lag, als er vor dem Hohen Rat stand. Ja, dieses Gebet um Vergebung wurde zu einer kraftvollen Predigt, die zumindest teilweise zur Bekehrung von Saulus führte. Ich möchte euch zeigen, aus welcher Quelle eine solche Gesinnung kommt. Wir kommen zu unserem dritten Gebet – ein Gebet von Jesus. Jesus war verraten, gefangengenommen und vor ein Scheingericht gestellt worden. Er war geschlagen, verspottet, ausgepeitscht und gekreuzigt worden. Lukas 23,33-34:

    „Schließlich kamen sie an einen Ort, der Schädelstätte heißt. Dort wurden alle drei gekreuzigt – Jesus in der Mitte und die zwei Verbrecher rechts und links von ihm. Jesus sagte: Vater, vergib diesen Menschen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“

    Daher hatten Paulus und Stephanus und mein Freund ihre Gesinnung und ihre Fähigkeit. Der Geist von Christus wohnte in ihnen. Jesus sagte: „Vater, vergib ihnen. Sie wissen nicht, was sie tun.“ Und wie haben die Leute auf das Gebet am Kreuz reagiert? Vers 35:

    „Das Volk schaute zu, während die führenden Männer lachten und spotteten. Er hat andere gerettet, sagten sie. Soll er sich jetzt doch selbst retten, wenn er wirklich Gottes Auserwählter, der Christus, ist.“

    Hier steht: „Sie schauten zu.“ Wörtlich heißt es, dass sie selenruhig und entspannt zusahen. Es störte sie nicht, was mit ihm geschah. Die Anführer spotteten und höhnten und im nächsten Vers steht, dass sich auch die Soldaten lustig machten. Doch Jesus betete: „Vater, vergib ihnen. Sie wissen nicht, was sie tun.“ Glaubst du, dass manche von denen, die dir Unrecht getan haben, vielleicht nicht wussten, was sie taten? Dass ihnen nicht bewusst war, welche Auswirkungen ihr Handeln auf dich oder andere haben würde? Vielleicht kam es ihnen sogar richtig vor.

    Als unsere Gemeinde noch sehr jung war, gab ich einem Mann eine leitende Position und hatte danach seinetwegen jede Menge Ärger. Ich betete und Gott zeigte mir den Mann aus himmlischer Perspektive. Ich war sprachlos. Er ahnte größtenteils gar nicht, wie viele Probleme er verursachte. Das hätte ich nie gedacht! Ich dachte, der Mann wäre mit dem Teufel im Bunde und würde aus purer Bosheit handeln. Aber weit gefehlt. Dieses Erlebnis veränderte alles für mich.

    Das Volk schaute also zu. Der Himmel verfinsterte sich. Es gab ein Erdbeben. Jesus rief: „Es ist vollbracht!“ Ein griechisches Wort, das bedeutet, dass eine Schuld bezahlt ist. Und dann lesen wir in den Versen 47–48:

    „Der Hauptmann der römischen Soldaten, der die Hinrichtung überwachte, sah, was geschehen war, lobte Gott und sagte: Dieser Mann war wirklich unschuldig. Und die vielen Zuschauer, die zur Kreuzigung gekommen waren und alles Geschehene miterlebt hatten gingen voll Reue wieder nach Hause.“

    Ihr Gewissen regte sich. Sie erkannten ihre Schuld und waren voll Reue. Das erinnert an die Geschichte über den Zolleinnehmer, die Jesus in Lukas 18 erzählt. Er blieb hinten in der Synagoge stehen und wagte nicht einmal, seine Augen zu Gott zu erheben, sondern schlug sich nur an die Brust und sagte: „Gott, sei mir Sünder gnädig.“ Das Gewissen der Leute regte sich. Sie wurden sich ihrer Schuld bewusst. Aber sie sagten nicht: „Sei mir Sünder gnädig.“ Hier steht: „Sie gingen voll Reue nach Hause.“ Sie kehrten in ihr Leben zurück. Sie ließen sich von der Wahrheit nicht verändern.

    Ich frage mich, wie viele erleben, dass sich ihr Gewissen regt, aber die dann einfach zurückgehen. Zurück in ihre Sünden. Zurück in ihr Leben ohne Gott. Als Paulus in Caesarea in Haft war, erklärte er Felix das Evangelium. Er sprach über Selbstbeherrschung, das kommende Gericht und den Glauben an Jesus. In der Bibel steht: „Felix bekam es mit der Angst zu tun.“ Aber das war auch alles. Er bekam Angst. Sein Gewissen regte sich. Er war alarmiert. Aber er sagte: „Reden wir später weiter drüber.“

    Wenn es um deine Seele geht, sind Verzögerungen gefährlich. „Ja, wenn ich alt bin …“ – „Wenn ich meine beruflichen Ziele erreicht habe …“ – „Wenn es besser passt …“ Ich sage dir, was passiert: Die innere Regung wird immer leiser, und du bleibst auf deinem alten Kurs. Es könnte sein, dass Felix seit 2000 Jahren durch die Qualen der Hölle geht und wer weiß, ob er sich nicht wünscht, er hätte auf Gott gehört, als er sein Herz berührte. Früher hat man gesagt: „Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist.“ Heutzutage verstehen das viele gar nicht mehr. Es ist so: Wenn ein Schmied etwas schmieden will, nimmt er ein Stück Metall und hält es ins Feuer. Ist das Metall heiß genug, zieht er es heraus. Solange es glühend heiß ist, ist es weich und formbar. Dann schlägt der Schmied mit dem Hammer darauf und formt es zu dem, was er daraus machen will. Kühlt das Metall ab, wird es hart und kann nicht mehr geformt werden. Lass dein Herz nicht abkühlen. „Wenn du heute seine Stimme hörst, verhärte dein Herz nicht“, heißt es in der Bibel. Jesus ist an deiner Stelle gestorben. Er ist am dritten Tag von den Toten auferstanden. Deine Schuld ist bezahlt. Wie gehst du für dich damit um?

    Es ist kein Zufall, dass du mir gerade zuhörst oder zuschaust. Komm, lass uns zusammen beten. Was machst du mit dem Kreuz? Was machst du mit Gottes Geschenk der Errettung? Es gibt keinen besseren Moment als jetzt. Du kannst einfach beten: „Lieber Jesus …“ Sprich es laut aus, egal, wo du gerade bist. Sag:

    „Lieber Jesus, komm in mein Leben. Ich wende mich von meiner Sünde ab und komme zu dir. Mach mich rein. Ich glaube, dass du am Kreuz gestorben bist und meine Schuld bezahlt hast. Ich glaube, dass du von den Toten auferstanden bist.“ Sag ihm das. „Jesus, ich glaube, dass du auferstanden bist. Ich setze jetzt mein Vertrauen auf dich. Jesus, du bist mein Herr und Retter.“

    Wenn du das gebetet hast und auch so meintest, hat Gott dich gehört. Wir würden uns freuen, von dir zu hören. Bis bald! Gott segne dich.

  • Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hat dir die Sendung gefallen?

Dann leite sie gerne weiter oder teile sie in den sozialen Medien, damit auch andere ermutigt werden!

Das könnte dich auch interessieren
Artikel

Weißt du, was Gott sich für dein Leben wünscht?

TV-Sendung

Trotz aller Umstände glauben – wie geht das?

Produkt

Beten, aber wie?

Kurzvideo

Hektik, Stress. Finde deinen Ausweg!

Unterstütze unsere Arbeit

Bring mit uns Hoffnung in die Wohnzimmer der Menschen!

Gerade in unsicheren Zeiten empfinden wir es als große Chance, Menschen durch Gottes Wort neue Zuversicht zu geben.