6 starke Zusagen des guten Hirten für dich
Der gute Hirte ist mehr als nur ein schönes Bild aus Psalm 23. Jesus möchte dich versorgen, führen und schützen. In dieser Predigt zeigt dir Bayless Conley, wie Jesus dich als dein persönlicher Hirte begleitet – und wie sein Frieden dein Leben verändern kann.
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Psalm 23. Viele Menschen kennen ihn, ob gläubig oder nicht. Manche haben ihn in schöner Schrift an der Wand hängen. Aber er ist nicht nur ein schönes Gedicht in bildhafter Sprache. Dieser Psalm steckt voller Zusagen von Gott, die wir Christen begreifen müssen. Deshalb werden wir heute über Jesus als unseren Hirten reden und was das für uns bedeutet. Du wirst Psalm 23 mit ganz neuen Augen sehen.
Jesus sagt in Johannes 10, Vers 11:
„Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte opfert sein Leben für die Schafe.“
Und wir kennen Psalm 23, Vers 1:
„Der Herr ist mein Hirte, ich habe alles, was ich brauche.“
Ich habe viel dazu zu sagen, aber nur wenig Zeit. Deshalb bleibe ich heute bei Psalm 23. – Ich möchte deine Aufmerksamkeit darauf lenken, dass es hier nicht heißt „Der Herr ist der Hirte der ganzen Welt und führt Scharen von Menschen.“ Nein: „Der Herr ist mein Hirte.“ Bevor er zu meinem Hirten wird, bin ich ein verirrtes Schaf. In Jesaja 53,6 heißt es:
„Wir alle gingen in die Irre wie Schafe. Jeder ging seinen eigenen Weg.“
Es geht um die ganze Menschheit: „Wir alle gingen in die Irre wie Schafe.“ Gott hat dieses Bild nicht zufällig gebraucht. Schafe können sich selbst in ihrer gewohnten Umgebung hoffnungslos verirren. Die Menschheit ist bei all ihren technischen und wissenschaftlichen Fortschritten geistlich immer noch hoffnungslos verirrt. Wir waren auf dem Mond. Wir haben alle möglichen modernen Errungenschaften. Aber was bleibt, ist eine innere Einsamkeit – eine Leere, die wir durch Technologie und Wissenschaft nicht füllen können. Auch nicht durch Philosophie, Kunst, Literatur oder menschliche Beziehungen. Mit anderen Schafen zusammen zu sein – und seien sie noch so cool oder schlau –, füllt diese Leere nicht aus. Wir brauchen einen Hirten, und wir müssen gefunden werden.
Was tut Gott, wenn er mein Hirte wird? Sechs Punkte möchte ich aufzählen. Erstens, er stillt meine Bedürfnisse. „Der Herr ist mein Hirte, ich habe alles, was ich brauche.“ Zweitens, er versorgt mich. Drittens, er führt mich. Viertens, er beschützt mich. Fünftens, er reinigt und erfrischt mich. Sechstens, er bringt mich dazu, meine Wolle zu geben. Schafe wurden zum Geben erschaffen. Dieser Vorgang wiederholt sich ihr Leben lang. Ein Schaf, das nicht gibt, ist ein sehr unglückliches Schaf. Zufriedenheit und Freude sind Nebeneffekte, wenn ein Schaf seine Wolle gibt, denn dafür ist es da. Wir sind Söhne und Töchter des großzügigsten Wesens im Universum. Darum liegt es in unserer Natur, großzügig zu sein.
Vor einigen Jahren war ich Referent bei einer Konferenz in Übersee. An einem Abend waren etliche Redner da. Viele waren mit ihrer Frau gekommen, manche mit Assistenten. Und alle waren in das kleine Haus eines älteren Ehepaares aus der Gemeinde eingeladen. Dieses italienische Ehepaar war wunderbar. Bis heute habe ich nie wieder so gute Oliven gegessen. Sie hatten einen eigenen Olivenbaum und verarbeiteten sie selbst. Herrlich! Es gab jede Menge hervorragendes Essen, das sie selbst eingekauft und gekocht hatten und nun servierten. Das Haus war voll. Ich unterhielt mich mit dem Pastor, der uns eingeladen hatte, und fragte: „Wer sind unsere Gastgeber?“ Er sagte: „Bayless, die beiden machen das immer, wenn wir als Gemeinde Redner oder Pastoren zu Besuch haben. Sie leben von einer kleinen Rente, aber sie bestehen darauf, alles selbst zu bezahlen und zu kochen. Sie sagen, Geben macht ihnen die größte Freude. Das ist ihre Art, der Gemeinde etwas zu geben und zu dienen.“ Sie haben keine Kosten und Mühen gescheut. Und diese Gemeinde hatte viele Konferenzen und Gäste! Aber dieses Ehepaar verpflegte diese Gäste immer höchstpersönlich.
Das ist das Wesen eines echten Christen. Wie gesagt, ein Schaf, das nicht gibt, ist nicht glücklich. Wenn ein Schaf wegläuft und sich verirrt, überlebt es meist nicht lange, weil es Raubtieren zum Opfer fällt. Wenn es aber doch überlebt und seine Wolle nicht loswird, kann das lebensgefährlich für das Schaf werden. 2004 fand man in Neuseeland ein Schaf, das sechs Jahre lang nicht geschoren worden war. Es hatte sich verlaufen und lebte in einer Höhle, als man es fand. Es bekam den Namen Shrek. Schau dir im Internet mal ein Bild von diesem Schaf an. Als es schließlich geschoren wurde, kamen 30 Kilo Wolle zusammen. Genug für sechs Herrenanzüge. Ein anderes Schaf hat das kurz danach sogar noch übertroffen. Es lebte in Australien und wurde Chris, das Einsiedlerschaf, genannt. Es schleppte 45 Kilo Wolle mit sich herum und konnte nicht einmal sehen, wohin es trat. Das war lebensgefährlich. Wäre es umgefallen, hätte es nicht aufstehen können. Wäre es im Wasser gestolpert, wäre es gestorben. Schafe sind froh, geschoren zu werden. Sie sind zum Geben gemacht. Wenn sie nicht geben, drohen Krankheiten, Tod und Parasiten. Christen, die nicht großzügig sind, die nicht geben, werden anfällig für „Parasiten“. Ihre Seele kann Schaden nehmen. Der Herr ist unser Hirte und erwartet Großzügigkeit. Er bringt uns dazu, großzügig zu sein. Es ist sein Wesen, und es ist auch unser Wesen. Lesen wir weiter in Psalm 23:
„Der Herr ist mein Hirte, ich habe alles, was ich brauche. Er lässt mich in grünen Tälern ausruhen, er führt mich zum frischen Wasser. Er gibt mir Kraft. Er zeigt mir den richtigen Weg um seines Namens willen.“
Das Zweite, was der Hirte für uns tut: Er ernährt uns. „Er lässt mich in grünen Tälern ausruhen.“ Dort weiden die Schafe. Es heißt hier nicht, ich renne durch die Weiden und schnappe mir einen Bissen, wo ich kann. Er lässt mich ausruhen. Das geschieht nur, wenn Schafe sich satt gefressen haben.
Wenn ein Schaf gefressen und getrunken hat, legt es sich hin und käut wieder. Nahrung, die es bereits verschluckt hat, holt es also wieder hervor und beginnt erneut zu kauen. Das ist das perfekte Bild für biblische Meditation. Wenn ich über Gottes Wort nachsinne, meditiere, dann halte ich inne, denke darüber nach, gehe es immer wieder durch. Das hebräische Wort für „meditieren“ bedeutet wörtlich „murmeln“ oder „immer wieder laut vor sich hinsagen“. Wenn du auf den Hirten hörst, ist das grüne Tal nicht nur eine Option. Es gehört zum Tagesprogramm. In unserer von Technologie getriebenen Zeit, in unserer hektischen Gesellschaft kann uns der Geist der Welt mitreißen, sodass wir uns nie die Zeit nehmen, auszuruhen, still zu werden, über Gottes Wort nachzusinnen und uns davon stärken zu lassen – und zwar im Gebet und ohne Eile. Genau das gehört zum Programm des Hirten. Gönn dir Ruhe und grase. In Psalm 1 heißt es:
„Glücklich ist der Mensch, der nicht auf den Rat der Gottlosen hört, der sich am Leben der Sünder kein Beispiel nimmt und sich nicht mit Spöttern abgibt. Voller Freude tut er den Willen des Herrn und denkt über sein Gesetz Tag und Nacht nach.“
Was passiert, wenn wir Tag und Nacht über Gottes Wort nachdenken? Vers 3:
„Er ist wie ein Baum, der am Flussufer wurzelt und Jahr für Jahr reiche Frucht trägt. Seine Blätter welken nicht, und alles, was er tut, gelingt ihm.“
Wenn wir innehalten und über Gottes Wort nachdenken, werden wir stark, lebendig, können gedeihen und viel bewirken. Allerdings müssen wir uns bewusst Zeit dafür nehmen – sonst geht es unter. Das kennen wir alle. Jemand ruft an: „Hey, was machst du heute?“ – „Nichts.“ –„Super, lass uns was unternehmen!“ – „Nein, ich mache heute nichts. Heute ist mein Ruhetag. Ich denke nach, ich kaue auf ein paar Bibelversen herum.“ Und übrigens: Je mehr Zeit für Meditation, desto weniger Medikation. Der Prediger D. L. Moody sagte einmal: „Es ist besser, einen Monat lang immer wieder dasselbe Kapitel zu lesen als einen Monat lang immer zufällig ausgewählte Texte.“ Dieser Meinung bin ich auch.
Das Dritte, was der Hirte tut: Er erfrischt meine Seele. Schafe können sich nicht selbst reinigen. Katzen lecken sich das Fell, andere Tiere reinigen sich auf andere Weise selbst. Schafe nicht. Alles bleibt in der Wolle kleben, besonders am Hinterteil. Kot, Schmutz, Fett und Pflanzenteile verfangen sich in der Wolle und Parasiten nisten sich ein. Wenn man Schafe sich selbst überlässt, können sich schnell Infektionen und Hautkrankheiten entwickeln. Schafe können sich nicht reinigen. Das muss der Hirte für sie tun. In Ländern mit viel Schafzucht gibt es sogar Gesetze, dass Schafe ein- oder zweimal pro Jahr ein Desinfektionsbad gegen Parasiten und Pilzbefall bekommen müssen.
Der Punkt ist: Wenn deine Seele allen möglichen Mist erlebt hat oder du Dreck am Stecken deiner Seele hast, kann allein der Gute Hirte dich reinigen und erfrischen. Sonst niemand. Manche haben dringend Erfrischung nötig, weil sie müde, geplagt und voller Angst sind. Euch möchte ich sagen: Schaltet einen Gang zurück. Vor der Reinigung und Erfrischung kommt das Grasen auf der grünen Weide und am frischen Wasser. Die grüne Weide ist ein Bild für Gottes Wort, das frische Wasser für den Heiligen Geist. Lass dir durch Gottes Wort und Gebet von Gott Gutes tun und deine müde Seele beleben und erfrischen. Wenn du etwas Unreines mit dir herumschleppst, dann danke Gott für 1. Johannes 1, Vers 9:„Doch wenn wir ihm unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns vergibt und uns von allem Bösen reinigt.“
Das ist nicht zweimal dieselbe Aussage. Wenn ich meine Sünden bekenne, ist Gott treu und gerecht und vergibt mir und reinigt mich. Das sind zwei verschiedene Dinge. Vergebung hat damit zu tun, dass die Strafe für die Sünde beseitigt wird. Reinigung hat damit zu tun, dass der Schmutz der Sünde beseitigt wird. Es geht um Heiligkeit und Heiligung in mir. Das kann auch mal länger dauern. Ich glaube, wir haben es manchmal einfach zu eilig. Nehmen wir an, ich hätte ein Geschwür am Arm. Also gehe ich zum Arzt. Der Arzt behandelt meinen Arm, aber anschließend streife ich meinen dreckigen Ärmel darüber, den ich schon die ganze Zeit getragen habe. Mit ziemlicher Sicherheit wird das Geschwür wieder ausbrechen – und ich werde wieder zum Arzt gehen müssen. Besser ist, mich behandeln zu lassen und mir dann auch Zeit zu nehmen, die Kleidung zu wechseln. Bekenne deine Sünde und nimm dir auch Zeit, dein Denken zu ändern. Andernfalls wirst du dieselbe Sünde immer wieder bekennen müssen. Manchmal haben wir es eilig, aber Gott will tiefer und gründlicher in uns wirken.
Sicher denken jetzt mache: „Schön und gut, lieber Pastor, aber geh noch mal zurück, denn du hast da was übersprungen. In Vers 1 heißt es: ‚Der Herr ist mein Hirte, ich habe alles, was ich brauche.‘ Es gibt keinen Mangel. Aber das erlebe ich so nicht.“ Zum einen glaube ich, das hängt damit zusammen, ob ein Schaf bereit ist, seine Wolle zu geben. Ein großzügiges Herz erfährt Reichtum. Wer Gutes tut, dem wird Gutes widerfahren. Aber zum anderen müssen wir auch weiterlesen. Nach „Ich habe alles, was ich brauche“, steht in Vers 2: „Er führt mich zum frischen Wasser“ und in Vers 3: „Er zeigt mir den richtigen Weg.“ Meine Bedürfnisse werden so gestillt, wie ich seiner Führung folge. Wie führt uns der Hirte? Durch sein Wort und seinen Geist. „Er lässt mich in grünen Tälern ausruhen.“ In erster Linie führt Gott uns durch sein Wort.
In zweiter Linie führt er uns durch Gebet und seinen Geist. Wenn etwas klar in der Bibel steht, muss man nicht einmal darüber beten, sondern es einfach tun. In der Bibel erfahren wir für 90 % unserer Probleme, was wir tun sollen. Zu fast allem, was uns im Leben begegnet, hat Gott klar etwas zu sagen.Ich habe das Erlebnis schon einmal erzählt: In der Anfangszeit unserer Gemeinde kam einmal eine attraktive junge Dame zu mir und bat mich um Rat. Ich versprach: „Wenn ich kann, helfe ich gern.“ Sie sagte: „Ich habe eine Affäre mit einem verheirateten Mann. Er verspricht mir immer wieder, seine Frau und Kinder zu verlassen. Aber er tut es einfach nicht! Ich bin so frustriert und weiß nicht, was ich machen soll.“ Ich sagte: „Beenden Sie die Affäre! Eins der 10 Gebote heißt: ‚Du sollst nicht ehebrechen.‘ Sie sündigen gegen Gott, gegen seine Ehefrau und gegen seine Kinder. Beenden Sie es! Die Bibel ist da ganz klar. Darüber müssen Sie nicht beten und brauchen keine Seelsorge. Sie müssen einen Schlussstrich ziehen.“ Wenn die Bibel klar ist, dann mach’s einfach.
Noch ein Erlebnis, von dem ich auch schon mal erzählt habe. Als Janet und ich frisch verheiratet waren, wohnten wir in einer kleinen Wohnung. Ich war damals Hilfspastor und ein Mann bat, ob er einmal vorbeikommen könne. Ich hatte gerade vielleicht eine halbe Stunde in der Bibel gelesen. Ich saß auf der Couch, und bestimmte Bibelabschnitte sprangen mich regelrecht an. Als der Mann hereinkam, sagte er: „Ich bin so froh, dass du dir Zeit nimmst. Ich habe ein Problem.“ Er erzählte von Schwierigkeiten bei der Arbeit und was man ihm dort alles antat. Ich sagte: „Du wirst es nicht glauben – ich habe dazu gerade etwas in der Bibel gelesen!“ Ich gab ihm den Abschnitt zu lesen – und er sagte: „Das ist ja sensationell! Genau das habe ich gerade zu dir gesagt! Ich habe sogar dieses Wort hier benutzt!“ Ich sagte: „Lies weiter.“ Er las ein paar Verse weiter und sagte dann: „Das mache ich nicht.“ Ich sagte: „Aber hier steht es so – wenn das passiert, sollst du so reagieren.“ Er sagte: „Nein, das mache ich nicht.“ Ich erklärte ihm: „Dann weiß ich nicht, was ich dir sagen soll. Gott sagt, wenn dieses passiert, sollst du jenes tun.“ Ich werde es nie vergessen: Er schlug die Bibel zu, stand auf und rief: „Ich bin nicht hierhergekommen, um mir das anzuhören.“ Er knallte die Wohnungstür zu und ich glaube, er kam nie wieder in unsere Gemeinde.
Wenn es in der Bibel steht, tu es einfach. Zu so gut wie allem hat Gott eine Menge zu sagen. Manches wird in der Bibel vielleicht nicht so klar angesprochen. Dann bete. Gott führt uns durch seinen Geist.
Demos Shakarian, der Gründer einer Organisation für christliche Geschäftsleute, war ein Bekannter von mir. Wir waren nicht direkt befreundet, aber wir hatten schon einmal zusammen gegessen und uns unterhalten. Ihm gehörte die größte private Milchviehherde der Welt – nicht nur der USA, sondern der Welt. Dann expandierte er auch in den Fleischverkauf und in eine Reihe anderer Unternehmungen. Er war der größte Arbeitgeber der Stadt. Bis heute ist der Name Shakarian in der Stadt hoch angesehen, weil die Familie viel für die Stadt getan hat. Demos war eine Legende bei der Auswahl von Zuchtbullen. Wann immer er einen Zuchtbullen kaufte, landete er einen Volltreffer. Er war legendär in dieser Branche. Einmal fragte ihn jemand: „Wie in aller Welt machst du das bloß?“ Demos antwortete: „Ich habe jemanden, der die Tiere für mich aussucht, und er liegt nie daneben. Ich stelle ihn dir gern vor!“ Der andere Mann sagte: „O ja, unbedingt!“ Ich glaube, es war sogar ein Konkurrent aus einem anderen Milchbetrieb. Sie trafen sich also zum Mittagessen und der Interessent wartete darauf, dass dieser geniale Mann endlich auftauchte. Schließlich fragte er: „Ich dachte, du würdest mir diesen Berater vorstellen!“ Demos erklärte: „Er ist schon hier. Man nennt ihn ‚Heiliger Geist‘. Weißt du, ich bete, und der Heilige Geist leitet mich.“ Daraufhin erzählte Demos von Jesus, und soweit ich weiß, zeigte er ihm, wie er den Heiligen Geist selbst erleben konnte. Jesus sagt in Johannes 16:
„Wenn der Heilige Geist kommt, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Er wird euch zukünftige Dinge zeigen. Er wird nehmen, was der Vater und der Sohn ihm gibt, und es euch offenbaren.“Und in Johannes 14, Vers 26 sagt Jesus:
„Aber der Beistand, den der Vater in meinem Namen senden wird, der Heilige Geist, wird euch alles Weitere lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Was ich euch schenke, ist mein Frieden. Ich gebe euch einen Frieden, wie die Welt ihn nicht geben kann. Lasst euch nicht in Verwirrung bringen, habt keine Angst.“
Jesus verknüpft das Kommen des Heiligen Geistes und seine Führung mit innerem Frieden. In Johannes 16 sagt Jesus: Der Heilige Geist wird kommen, er wird alles lehren und er wird euch leiten. In Kapitel 14 verspricht er: „Ich gebe euch einen Frieden, wie die Welt ihn nicht geben kann.“ Der Heilige Geist leitet uns besonders stark durch inneren Frieden. In den Sprüchen lesen wir über die Weisheit: „Die Wege, die sie führt, sind gut und begleitet von Frieden.“
Ich möchte euch etwas erzählen. Ich kann gar nicht richtig ausdrücken, wie wertvoll das für mich persönlich war. Die Bibel sagt in Kolosser 3,Vers 15:
„Und der Friede Christi … regiere in euren Herzen!“
„Der Friede Christi regiere in euren Herzen.“ Das griechische Wort für „regieren“ ist dasselbe Wort, das für den Schiedsrichter bei den Olympischen Spielen der Antike gebraucht wurde. Der Schiedsrichter musste entscheiden: „Das war aus, das gilt, das war ein Treffer. Das war daneben, das war drin.“ Das ist die Aufgabe eines Schiedsrichters. Die Amplified Bible gibt das Griechische ein wenig wieder:
„Und der Friede, der von Christus kommt – die innere Harmonie der Seele –, soll euer Herz regieren, also fortwährend wie ein Schiedsrichter wirken: Er regele endgültig alle Fragen, die eure Gedanken bewegen.“
Jesus sagt: „Der Tröster kommt. Der Helfer, der Heilige Geist kommt. Ich schenke euch meinen Frieden.“ In erster Linie leitet er uns durch Frieden. Es gab einige seltene Situationen, in denen mir der Heilige Geist Träume geschickt hat. Einige wenige Male hat er akustisch hörbare Worte zu mir gesprochen, und ich wusste, dass da Gott mit mir redet. Aber meistens hat der Heilige Geist mich durch Frieden geleitet. Angenommen, ich denke über etwas nach. Dann heißt es: „Lasst den Frieden Gottes, den Frieden von Jesus, beständig als Schiedsrichter in euren Herzen regieren und alle Fragen, die euch kommen, entscheiden und endgültig regeln.“ Alle Fragen. „Soll ich hier investieren? Soll ich mit diesem Mann Geschäfte machen? Sollte ich mich mit dieser Frau anfreunden? Wie soll ich auf meine Kinder reagieren, die nach ihrem Studium kaum wiederzuerkennen sind. Sie reden solchen Unfug, als hätte ihnen jemand eine Gehirnwäsche verpasst. Was ist bloß los?“ Welche Fragen dich auch immer beschäftigen: Lass Gottes Frieden als Schiedsrichter die endgültige Entscheidung treffen.
Angenommen, ich hätte ein Problem. Ich nehme mir Zeit. Wie gesagt, der Gute Hirte lässt mich am frischen Wasser ausruhen. Das klappt nicht, wenn ich in Eile bin, an der roten Ampel stehe und im Radio Musik läuft. Sondern ich ruhe auf der grünen Weide und bete intensiv. Und im Gebet frage ich: „Gott, was soll ich tun? Was sagst du?“ Wenn ich in diesen stillen Zeiten Frieden für eine bestimmte Richtung bekomme, weiß ich, dass der Schiedsrichter eine Entscheidung trifft.
In anderen Situationen bete ich und neige dazu, etwas zu tun, aber so sehr ich es auch will, ich bekomme keinen Frieden. Wenn ich innerlich unruhig bin, hat der Schiedsrichter eine Entscheidung getroffen. Sobald ich sie erkenne, folge ich ihr und schaue nicht zurück. Für unsere Gemeinde habe ich Entscheidungen getroffen, die aus menschlicher Sicht das ganze Werk hätten zum Scheitern bringen können – allein auf die Entscheidung des Schiedsrichters hin. Natürlich hole ich mir auch klugen Rat von anderen. Ich treffe Entscheidungen nicht in einem Vakuum. Ich spreche mit Menschen und beziehe andere Faktoren ein. Aber so leitet der Heilige Geist oft. So wird er auch mit dir und jedem Kind Gottes sprechen.Liebe Freunde, Gott will, dass auch ihr euch von seinem Geist leiten lasst – in eurer Familie, eurem Beruf, eurem Dienst. Ich bin zum Dienst für das Evangelium berufen. Ich bin Prediger. Im geistlichen Dienst zu sein und nicht zu wissen, wie man sich vom Heiligen Geist leiten lassen kann, stelle ich mir als die frustrierendste Berufung überhaupt vor. Gemeindearbeit wäre generell schwierig, wenn man nicht wüsste, wie der Heilige Geist führt. Seine Führung können alle Kinder Gottes erleben. Er will auch dich leiten. Natürlich leitet er uns zuallererst durch die Bibel. Sie ist die höchste Autorität in allen Fragen des Gewissens und des Lebens generell. Aber manche Themen kommen dort nicht direkt vor. Vielleicht gibt es ein Prinzip – aber soll ich umziehen? Soll ich die Beziehung beenden? Wie geh ich diese Sache an? Der Heilige Geist ist gekommen, um uns zu führen, und du kannst dich von ihm leiten lassen.
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