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Wie man die Bibel studiert – Harrison Conley

Die Bibel ist Gottes Fahrplan für dein Leben. Wie du sie ganz praktisch in deinem Alltag anwenden kannst, zeigt dir Harrison Conley in dieser Predigt. Entdecke, was alles in Gottes Wort für dich steckt!

  • Hallo, Freunde! Willkommen zur heutigen Sendung. Heute habe ich etwas ganz Besonderes für Sie. Es ist eine Predigt, die unser Sohn Harrison gehalten hat. Sie war so gut und lebensverändernd, dass wir sie Ihnen gern zeigen möchten. Hier ist Harrison Conley mit der heutigen Predigt.
    Wenn Sie eine Bibel haben, nehmen Sie sie zur Hand. Wir werden sie heute brauchen. Schlagen Sie mit mir in Ihrer Bibel den 2. Timotheusbrief, Kapitel 3 auf. Wir beschäftigen uns seit einem Monat mit einer großartigen Predigtserie. Dabei schauen wir uns die Grundlagen unseres Glaubens an – was wir glauben und warum wir das glauben. Und es war wirklich toll, denn wir haben es auch mit dem Thema am Mittwochabend abgestimmt. Dort haben wir Psalm 119 durchgearbeitet. Dort geht es vor allem darum, dem Kind Gottes das Wort Gottes zu lehren. Und an den Wochenenden geht es um die Grundlagen unseres Glaubens: „Zurück zu den Grundlagen“. Wir werden also heute viel über das Wort Gottes reden. Und ich freue mich, dass ich das heute Morgen mit Ihnen tun darf. Wir fangen mit 2. Timotheus 3 an und lesen ab Vers 16. Wenn Sie es gefunden haben, rufen Sie: „Ich hab’s!“ Wenn nicht, macht das auch nichts. Sie können den Text auch hier vorn mitlesen. Es schauen auch viele Leute aus der ganzen Welt per Live stream zu. Danke, dass Sie eingeschaltet haben. Ich hoffe, dass Sie etwas aus der heutigen Predigt mitnehmen.
    2. Timotheus 3. Wir lesen ab Vers 16. Da steht:2. Timotheus 3,16-17
„Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich…“ – Sagen Sie alle „Nützlich.“ – „… zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes richtig sei, für jedes gute Werk ausgerüstet.“Ich liebe diese Stelle, denn sie sagt uns erstens, dass die Bibel von Gott eingegeben ist. Gott ist ihr Autor. Wörtlich müsste es heißen: „Sie ist von Gott eingehaucht.“ Ich liebe diese Formulierung. Sie bedeutet, dass das Wort Gottes lebendig ist. Und das Wort Gottes ist nützlich. In der NLB steht zum Beispiel: „Sie kann uns lehren, was wahr ist.“ Aber in der Übersetzung, die wir gerade gelesen haben, heißt es: „Sie ist nützlich.“ In der Originalsprache bedeutet dieser Ausdruck wörtlich „einen Vorteil verschaffen“. Dahinter steckt der Gedanke, dass es uns einen Vorteil verschafft, wenn wir das Wort Gottes lesen und in unserem Leben anwenden. Und dieser Vorteil ist – Vers 17 -, dass wir „richtig und für jedes gute Werk ausgerüstet sind“. Sehen Sie – die Bibel ist nicht dazu da, nur zu bestimmten ausgewählten Anlässen gelesen zu werden oder damit wir jeden Sonntag ein Häkchen in unser Religions-Kästchen setzen können. Nein, wir sollen sie praktisch umsetzen und zur Unterweisung für unser Leben nutzen.Ich glaube, ich darf davon ausgehen, dass die meisten von uns hier – vielleicht sogar alle – richtig und für alles im Leben gut ausgerüstet sein wollen. Wir wollen etwas erreichen. Wir wollen Erfolg haben. Wir wollen ein Leben führen, das auch in der Ewigkeit Bestand hat. Wir wollen in der kurzen Zeit, die wir hier auf der Erde haben, ein Leben führen, das etwas zählt. Wir wollen nicht das Gefühl haben, ziellos umherzuirren und zu versuchen, das Ganze irgendwie hinzukriegen. Wir wollen das Gefühl haben, in eine bestimmte Richtung zu gehen. Wir wollen sicher sein, dass unser Lebenskompass wirklich auf Norden ausgerichtet ist. Danach sehnen wir uns. Aber noch mehr als wir selbst sehnt sich Gott danach. Deswegen hat Er uns Sein Wort geschenkt. Das ist unser Vorteil. Auf diesen Seiten steht genau das, was uns für das Leben ausrüstet. Aber damit wir für jedes gute Werk ausgerüstet sind, müssen wir wissen, wie wir diese Worte richtig studieren und aufnehmen können. Wir müssen wissen, wie wir diese Worte richtig auslegen, nutzen und auf uns wirken lassen.Letzte Woche hatte ich eine Sitzung für Ostern, um zu sehen, wo wir stehen und wie es aussieht. Dieses Team arbeitet wirklich schwer. Wir Leiter saßen also alle um einen Tisch, und einer von ihnen heißt Cody.
    Er leitet die ganzen technischen Produktionen hier bei uns. Das ist eine echt große Aufgabe und er macht es super. Aber daneben hat er auch noch vor ein paar Monaten einen kleinen Eingriff machen lassen. Er hat sich sein iPad an der Hüfte befestigen lassen. Und er ist unglaublich gut mit diesem iPad. Bei unserer Sitzung hat er es an einen der Fernsehbildschirme angeschlossen, damit wir sehen konnten, was er darauf machte. Er hat alle möglichen Programme darauf. Während der Sitzung liefen verschiedene Apps gleichzeitig; er hatte ein Programm, das den Bildschirm teilt und machte Sachen, von denen ich noch nie gehört hatte. Auf der einen Seite des Bildschirms konnte er ein Video abspielen und auf der anderen Seite gleichzeitig einen Text bearbeiten. Ich staunte darüber, wie er diese Technik nutzte. Ich habe auch ein
    iPad. Ich habe sogar ein paar von den Programmen, die Cody hat. Aber als ich ihn damit arbeiten sah, wurde mir klar, dass ich nur ungefähr 1 Prozent davon nutze, was mein iPad eigentlich könnte. Mir wurde klar, dass ich eigentlich noch viel mehr damit machen könnte. Aber wenn ich ehrlich bin, verstehe ich nicht so viel von Technik. Selbst wenn ich besser werden wollte, wüsste ich nicht einmal, wo ich anfangen muss. Geht das noch anderen hier so, wenn es um Technik geht? Bei mir ist es definitiv so.
    Ich frage mich, wie vielen von uns es mit der Bibel so geht, wenn es darum geht, sie zu studieren und zu nutzen und das Wort Gottes ganz praktisch in unserem Leben umzusetzen. Vielleicht fühlen sich einige von uns ein wenig überfordert davon, das Wort Gottes zum Mittelpunkt unseres Lebens zu machen. Wir haben das Gefühl, nicht gerade ein Bibelexperte zu sein. Wir wissen nicht einmal, wo wir anfangen sollen. Aber wir wissen, dass da vor uns zwischen diesen beiden Buchdeckeln sehr viel steckt. Es wartet nur darauf, dass wir uns hineinstürzen, aber wir wissen nicht so ganz, wie.
    Vielleicht sitzen hier ein paar, die sich in dieser Beschreibung wiederentdecken. Wenn das so ist, dann möchte ich Ihnen heute ein sehr praktisches und einfaches System zeigen, das Ihnen hilft, einen Anfang zu finden, damit Sie den Vorteil von Gottes Wort in Ihrem Leben nutzen können. Haben Sie schon einmal von dem alten Sprichwort gehört: „Wenn du einem Mann einen Fisch gibst, wird er wieder hungern; aber wenn du ihm beibringst zu fischen, wird er nie mehr hungern“? Die Predigt von heute ist mein bescheidener Versuch, einigen von Ihnen beizubringen, wie man fischt. Ich möchte Ihnen fünf Schritte zeigen, wie wir Gottes Wort besser nutzen und auf uns wirken lassen können, damit wir richtig und zu jedem guten Werk ausgerüstet sind. Eines möchte ich aber ganz zu Anfang klären. Das ist meine kleine Vorrede. Das System, das ich Ihnen zeigen werde, ist nicht perfekt, aber bei mir funktioniert es. Fühlen Sie sich frei, es so zu übernehmen, wie es ist, und in Ihrem Leben anzuwenden oder übernehmen Sie einfach Teile davon und optimieren sie und bauen Sie sie in das ein, was Sie schon tun. Letztendlich beten ich und die Leiter dieser Kirche einfach dafür, dass sich jeder von uns Zeit nimmt, um in die Bibel einzutauchen und sie in seinem Leben anwendet.
    Ich möchte also heute eine sehr praktische Predigt halten und Ihnen dieses System zeigen. Ich nenne es ganz einfach: „Wie man die Bibel studiert“. Wenn Sie sich gern Notizen machen, dann ist heute ein sehr guter Tag dafür. Denn wie ich sagte: Es wird sehr praktisch. Also: „Wie man die Bibel studiert“. Ich möchte Ihnen fünf Schritte dazu vorstellen, und jeder Schritt baut auf dem vorhergehenden auf. Mit anderen Worten: Ich nenne die Schritte in der Reihenfolge, in der man sie tun sollte. Sind Sie bereit? Also, los geht’s. Im ersten Schritt geht es um den Heiligen Geist. Wenn wir das Wort Gottes studieren und in unserem Leben umsetzen wollen, kann man die Rolle des Heiligen Geistes gar nicht genug betonen. Er ist sehr wichtig und äußerst wertvoll für unser Leben. Er ist in diesem ganzen Prozess übrigens so wertvoll, dass er in jedem unserer fünf Punkte vorkommt. Aber das ist unser erster Punkt.
    Der Heilige Geist schenkt uns Offenbarungen zu dem, was wir lesen. Mit anderen Worten: Wenn wir beim Lesen auf seine Stimme hören, wird er uns Verstehen schenken. Das ist seine Aufgabe. So sagt es Jesus in Johannes 16 zu seinen Jüngern. Er sagte: „Leute, ich gehe zu eurem Vorteil weg.“ Und sie schieben Panik und sagen: „Nein, wir wollen nicht, das du gehst.“ Er sagt: „Ich muss in den Himmel auffahren. Ich muss auf der rechten Seite des Vaters sitzen. Aber das ist zu eurem Vorteil, denn wenn ich weggehe, schicke ich euch den Helfer.“ Damit meint er den Heiligen Geist. „Er wird immer bei euch sein. Er wird euch helfen und führen und in alle Wahrheit leiten.“ Dieses Versprechen galt nicht nur vor 2000 Jahren für diese Jünger. Es gilt auch für uns, seine heutigen Jünger. Wir wissen das, weil in der Bibel – zum Beispiel in Römer 5 – steht, dass Gott uns mit dem Heiligen Geist erfüllen wird, wenn wir auf Jesus vertrauen. Dann wird sein Heiliger Geist immer bei uns sein. Er wirkt in uns und verändert uns von innen heraus. Aber er hilft und berät uns auch, führt uns und leitet uns in alle Wahrheit. Und er lässt uns auch Jesus erkennen. Das ist die wichtigste Aufgabe des Heiligen Geistes: Jesus zu offenbaren und zu verherrlichen. Was bedeutet das alles nun in Bezug auf das Studieren der Bibel? Es bedeutet, dass Sie und ich jedes Mal, wenn wir uns hinsetzen, um in der Bibel zu lesen, den Autor neben uns sitzen haben. Ist das nicht unglaublich? Der Heilige Geist ist genauso sehr Gott wie der Vater und der Sohn. Er ist nicht das fünfte Rad am Wagen der Dreieinigkeit. Er ist nicht der kleine Stiefsohn. Er ist genauso sehr Gott, und er ist dabei, wenn wir in der Bibel lesen. Vergessen wir nicht, dass es um die Bibel geht und um kein normales Buch. Es ist nicht nur Tinte auf irgendwelchem Papier. Dieses Buch ist übernatürlich. Es ist von Gott eingehaucht. Das bedeutet, dass es lebendig und aktiv ist. Jemand sagte einmal: Die Bibel ist das einzige Buch, das sich revanchiert, wenn wir es lesen, und uns liest. Die Bibel spricht mit vollkommener Klarheit in jede Situation und Phase unseres Lebens hinein. Sie spricht bis ins tiefste Innere unseres Wesens hinein. Wenn wir sie anwenden, wird sie den Lauf unseres Lebens verändern und beeinflussen, denn in diesem Buch stecken die unendliche Weisheit und Macht Gottes. Wenn wir das verstanden haben, dann sollten wir uns angewöhnen, jedes Mal, wenn wir die Bibel studieren, zuerst einmal ein paar Minuten im Gebet zu verbringen. Erkennen wir die Gegenwart des Heiligen Geistes an. Danken wir ihm für seine Liebe und für sein Wort. Und bitten wir ihn, zu uns zu reden und uns die Weisheit und Macht Gottes zu zeigen und diese Weisheit und Macht in unserem Leben sichtbar zu machen. Das muss kein langes, ausführliches, perfekt ausformuliertes frommes Gebet sein. Nur ein kurzes Bekennen und Bitten. Mein Gebet klingt oft so: „Heiliger Geist, danke für deine Gegenwart. Öffne meine Augen und Ohren, dass ich dein Wort für mich sehe und höre.“ So einfach kann das sein. Und dann setze ich mich hin und fange an zu lesen. Der Grund, warum wir um seine Hilfe bitten, ist, dass wir ohne ihn niemals ganz sehen und erfahren würden, was Gott uns durch sein Wort mitteilen will.
    Haben Sie schon einmal einen Film oder eine DVD geschaut, bei der Sie eine der Szenen nicht wirklich verstanden haben? Sie haben sich vielleicht gefragt: „Ich wüsste zu gern, was das bedeuten sollte.“ Und dann gehen Sie zu den Extras und schauen sich den Director’s Cut an. Der Film fängt also noch einmal an. Die ersten Szenen kommen. Aber über den Stimmen der Schauspieler wird der Kommentar des Regisseurs eingeblendet, und er erklärt die Szene, die Sie nicht verstanden haben. Und auf einmal sehen Sie die verschiedenen Ebenen. Sie verstehen, warum genau diese Aufnahme gemacht wurde. Sie verstehen, warum es so im Drehbuch stand. Auf einmal werden Ihre Augen geöffnet und Sie sehen ein wenig hinter das, was im Drehbuch gestanden hat. Vielleicht gibt es sogar Szenen, von denen Sie dachten, Sie hätten sie verstanden, aber wenn der Kommentator anfängt zu sprechen, denken Sie auf einmal: „Wow! Da steckt ja noch viel mehr dahinter! Das war mir gar nicht klar.“ Ich denke, dass uns dieses Beispiel sehr gut zeigt, was passiert, wenn wir den Heiligen Geist beim Studieren der Bibel einbeziehen. Es ist so, als würden wir den Director’s Cut schauen: Wir bekommen viel mehr Klarheit und Erkenntnisse über den Text, weil der Autor neben uns sitzt und ihn für unser Herz kommentiert. Der Heilige Geist redet zu unserem Geist und offenbart die Weisheit und Macht Gottes in unserem Leben. Verstehen Sie das? Wenn wir für jedes gute Werk richtig ausgerüstet sein und erleben wollen, dass das Wort Gottes in uns lebendig und aktiv wird, dann müssen wir den Heiligen Geist einbeziehen, wenn wir die Bibel studieren.
    Kommen wir zum zweiten Punkt. Darin geht es darum, wie wir an den Bibeltext herangehen. Es geht darum, wie wir an die Zeit, in der wir in der Bibel lesen, und an den Text herangehen. Mir ist klar, dass wir alle verschiedene Menschentypen sind und in unserem Glaubensleben an unterschiedlichen Stellen stehen. Manche sind geistlich reife Christen, die Jesus schon lange kennen und eine tiefe Beziehung zu ihm haben. Andere sind erst vor Kurzem zum Glauben gekommen. Sie fangen gerade erst an, mit diesem Glauben zu leben. Sie lernen und wachsen. Andere wiederum stehen irgendwo dazwischen. Damit wir das große Ganze verstehen, müssen wir wissen, dass die Bücher der Bibel nicht in chronologischer Reihenfolge stehen. Nur als Überblick: Sie kommen nicht historisch eins nach dem anderen, sondern sind nach Art und Thema in Gruppen zusammengefasst. Es würde Stunden dauern, wenn wir es im Detail ansehen würden. Aber ich denke, es ist wichtig, dass man wenigstens einen allgemeinen Überblick darüber hat, damit wir beim Lesen eine Ahnung haben, was im Text passiert. Und mein zweiter Gedanke dazu ist: Lesen Sie immer wieder einmal eine andere Übersetzung. Es gibt so viele verschiedene Bibelübersetzungen. Manche sind einfacher zu lesen, andere sind näher an der Originalsprache. Ich nenne Ihnen ein paar Beispiele, damit es verständlicher wird. Hier in unserer Kirche lesen wir oft aus der New King James oder aus der English Standard Version. Diese Übersetzungen werden als interlinear bezeichnet. Sie orientieren sich sehr stark am Originaltext. Das sind wortgetreue Übersetzungen, die für Veranstaltungen oder zum öffentlichen Vorlesen gut geeignet sind. Aber für den privaten Gebrauch sind sie etwas schwieriger zu verstehen. Auf der anderen Seite des Spektrums gibt es Varianten wie die New Living Translation oder The Message. Diese Kategorie bezeichnet man als paraphrasierende Übersetzung. Dort hat man nicht wortgetreu übersetzt, sondern den Gedanken wiedergegeben. Damit wird der ursprüngliche Sinn in heutiger Sprache und auf moderne Art ausgedrückt, sodass es einfacher zu verstehen ist. Irgendwo zwischen der interlinearen und der paraphrasierenden Übersetzung steht die New International Version, die beliebteste englische Bibelübersetzung. Sie ist sehr gut für das persönliche Bibelstudium geeignet und hat eine gute Balance zwischen Genauigkeit und Lesbarkeit. Aber auch die anderen Übersetzungen, die ich genannt habe, sind alle sehr gut. Es gibt noch viele mehr, die ich aus Zeitgründen nicht erwähnen kann. Für das Handy kann ich Ihnen die App YouVersion empfehlen. Dort finden Sie alle diese Übersetzungen. Sie können sie googeln. Oder gehen Sie auf Bibelserver.de; das ist auch eine tolle Webseite. Aber Sie sollten auch eine richtige Bibel haben. Ich finde das sehr, sehr wichtig – eine echte, in Leder gebundene Bibel, die Sie in der Hand halten und bei der Sie die Seiten umknicken und in die Sie reinschreiben können. Sie können die verschiedenen Übersetzungen im Buchladen oder bei Amazon kaufen. Auf jeden Fall: Jeder Christ braucht eine Bibel. Und welche Übersetzung Ihnen auch am besten gefällt – wechseln Sie sie immer mal wieder. Dann werden Sie viel mehr aus Ihrem Bibelstudium herausholen. Alle einverstanden?
    Gut, gehen wir weiter zum dritten Punkt. Den habe ich „Auspacken“ genannt. Es geht darum, dass wir verstehen, was wir lesen. Ich möchte Ihnen ein paar praktische Tipps geben, mit deren Hilfe Sie hoffentlich mehr verstehen. Erstens: Machen Sie sich beim Lesen Notizen. Ich nehme gern meinen Lieblingsstift und notiere mir alles, von dem ich glaube, dass es mir der Heilige Geist über diesen Abschnitt sagen will. Ich habe festgestellt, dass mir das hilft, die Informationen beim Lesen festzuhalten. Und ich mache gern auf verschiedene Arten Notizen. Aber das ist bei jedem Menschen wieder anders – je nachdem, wie Gott Sie geschaffen hat.
    Manchmal mache ich Notizen auf dem Handy, manchmal schreibe ich auch in kleine Notizbücher. Aber am liebsten schreibe ich direkt in meine Bibel. Denn sobald etwas aufgeschrieben ist, ist es da, und ich kann den Abschnitt ein Jahr später wieder aufschlagen und nachsehen, was ich dort geschrieben habe und welchen Gedanken mir der Heilige Geist geschenkt hat, und mich daran erinnern, was Gott mir an diesem Punkt meines Lebens gesagt hat. Damit Sie sich das besser vorstellen können, zeige ich Ihnen gleich ein Bild aus meiner Bibel. Aber ich möchte Sie vorwarnen, falls Sie ein sehr ordentlicher Mensch sind – was Sie gleich sehen werden, wird für Sie wahrscheinlich aussehen wie das totale Chaos. Also, blendet mal das Bild ein. Bei uns gibt es ja gerade eine Predigtserie über Psalm 119. Ich habe ihn vorher etwa zwei Wochen lang gelesen. Ich wollte ihn durcharbeiten, weil ich wusste, dass an den Mittwochabenden darüber gepredigt wird. Also habe ich mich hingesetzt und aufgeschrieben, was mir der Heilige Geist gezeigt hat. Und jetzt kann ich es mit dem vergleichen, was am Mittwochabend gepredigt wird. Das war für mich echt gut. Aber denken Sie jetzt nicht, dass ich das alles an einem Tag gemacht habe, okay? Das war die Arbeit von zwei bis drei Wochen, in denen ich mich hingesetzt und nachgedacht und aufgeschrieben habe, was Gott mir gezeigt
    hat. Mir ist bewusst, dass es für die von Ihnen, die sehr ordentlich sind, wie der Inbegriff von Chaos und Unordnung aussehen muss. Vielleicht sind Sie eher wie mein Freund Robert Favela, der von Beruf Ingenieur ist, und haben es lieber ordentlich. Dafür ist das Handy sehr gut geeignet. Aber ich schreibe gern in meine Bibel. Und ich hoffe, dass irgendwann die meisten Seiten in meiner Bibel so aussehen werden und ich dann, wenn ich alt bin, meine Bibel an meine Kinder weitergeben kann, damit sie darin lesen und an die Wahrheit in Gottes Wort erinnert werden. Also: Wenn Sie die Bibel besser verstehen wollen, dann hilft es, wenn Sie sich Notizen machen. Mein zweiter Tipp soll Ihnen helfen, besser zu verstehen, was Sie lesen: Stellen Sie Fragen zum Text. Stellen Sie Fragen. Wissen Sie noch, wie das bei Ihren Kindern war? Vorhin haben Sie mein jüngstes Kind gesehen. Aber ich habe auch noch einen Sechsjährigen und einen Achtjährigen. Kinder stellen die ganze Zeit Fragen. Heute Morgen wollte mein Sechsjähriger zum ersten Gottesdienst mitkommen. Wir gingen also um acht aus dem Haus und fuhren hierher, und ich versuchte zu beten und mich auf die Predigt einzustellen. Aber er saß auf der Rückbank und stellte Fragen über YouTube und wie groß Texas ist und wie lange es dauert, nach Sowieso zu fliegen … bis ich irgendwann sagte: „Stopp!“Und das hört nie auf. Bei uns zu Hause gibt es keinen ruhigen Moment. Aber das ist okay, denn ich weiß, dass sie so groß werden. So lernen sie. So bringt man ihnen Wahrheiten bei. So werden sie erwachsen. Und ich bin überzeugt, dass auch wir als Kinder Gottes vor allem lernen, indem wir Fragen stellen. Ich finde es sehr hilfreich, jede Frage aufzuschreiben, die beim Lesen bei mir auftaucht. Ich schreibe sie auf und lese dann weiter. Und wenn ich mit dem Abschnitt fertig bin, gehe ich zurück und versuche die Fragen eine nach der anderen zu klären und zu beantworten.
    Kommen wir zu Punkt vier: „Entdecken“. Entdecken Sie das unterschwellige Thema der Bibel. Je mehr Zeit Sie damit verbringen, in der Bibel zu lesen, desto mehr werden Sie feststellen, dass ein bestimmtes Thema und eine bestimmte Sache immer wieder auftauchen. Dabei kommt es nicht einmal darauf an, was Sie lesen. Sie können dieses Thema auf jeder einzelnen Seite entdecken. Wenn Sie die Bibel lange und intensiv genug studieren, werden Sie auf jeder Seite ein Bild von Jesus finden. In der Bibel geht es eigentlich nur um ein Thema – nämlich um die Liebe und Freigiebigkeit Gottes. Das ist das Thema der Bibel. Und das zeigt sich uns durch Jesus. Der Mittelpunkt der Bibel ist Jesus. Er steckt nicht nur in den Evangelien. Es geht nicht nur in den Evangelien um ihn. Nein, Jesus ist das ganze Evangelium. Er ist die ganze gute Nachricht. Er ist die ganze Bibel. Und jedes Mal, wenn wir die Bibel aufschlagen, sollte er für uns im Mittelpunkt stehen. Wir sollten nach ihm suchen. Wissen Sie, was sogar Jesus selbst entdeckt hat, als er in seinem Leben auf der Erde in der Bibel gelesen hat? Er hat sich selbst gesehen. Er sagte zu den Pharisäern: „Ihr forscht in der Schrift, weil ihr glaubt, dass sie euch das ewige Leben geben kann. Doch die Schrift verweist auf mich!“
    In Lukas 24 gibt es eine Geschichte, in der Jesus nach seiner Kreuzigung und Auferstehung zwei von seinen Jüngern begegnet, die zu einer Stadt namens Emmaus gehen. Die Jünger wissen nicht, dass Jesus auferstanden ist, und sind sehr enttäuscht. Sie denken, dass diese ganze Sache mit Jesus dumm war und vorbei ist. Und dann stößt Jesus zu ihnen, aber er gibt sich nicht zu erkennen. Sie setzen sich hin, um zu essen. Und wir lesen, dass Jesus ihnen die Bibel erklärte. Er erteilte ihnen keine moralische Lektion. Er redete nicht über die drei Punkte, wie man glücklich wird. Nein, in der Bibel steht, dass er ihnen von Mose und den Propheten an erklärte, was in der Bibel über seine Person steht. Wenn also sogar Jesus sich selbst entdeckt, wenn er in der Bibel liest, dann werde ich beim Bibellesen wohl auch nach ihm suchen. Ohne Jesus als Mittelpunkt ist die Bibel unvollständig. Das wäre so, als würden Sie und ich nach dem Gottesdienst einen Hamburger essen gehen und dann nur einen Milchshake und Pommes bestellen, aber keinen Hamburger. So lecker der Milchshake auch ist und so gut die Pommes  schmecken – wenn wir keinen Hamburger bestellen, ist das Menü unvollständig. Es ist so, als würden Sie ein Puzzle machen. Aber wenn Sie beim letzten Teil angekommen sind, finden Sie es nirgends, weil Ihr Baby es gegessen hat. Dann bleibt das Puzzle unvollständig. So wäre auch die Bibel ohne Jesus. Jesus ist der Leim, der das Ganze zusammenhält. Jedes Mal, wenn wir in der Bibel lesen, sollten wir uns also zuerst fragen: Wo steckt Jesus in diesem Abschnitt? Als Zweites: Wie zeigt sich die Liebe und Freigiebigkeit Gottes? Und als Drittes: Was bedeutet das jetzt für mich?
    Vielleicht fällt es Ihnen schwer, Jesus in der Bibel zu finden. Es ist wirklich manchmal nicht so einfach. Das Alte Testament wurde Hunderte von Jahren bevor Jesus auf die Erde kam, geschrieben. Aber wenn Sie nach ihm suchen, dann werden Sie ihn finden. Vergessen Sie nicht, dass der Heilige Geist bei Ihnen ist. Und seine wichtigste Aufgabe ist, Jesus zu offenbaren und zu verherrlichen. Vielleicht denken jetzt einige von Ihnen: „Schön und gut. Ich weiß jetzt, dass es immer um Jesus geht und dass er echt wichtig ist, aber warum kommt es denn darauf an, ihn zu entdecken?“ Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens: Jesus zeigt uns das Herz des Vaters. Er zeigt uns, wie Gott über uns denkt und wie Gott sich uns gegenüber verhält. Jesus sagt: „Wenn ihr mich seht, habt ihr den Vater gesehen.“ Und der zweite Grund, warum Jesus im Mittelpunkt steht, ist, dass das Ziel eines jeden Christen nicht nur sein sollte, in den Himmel zu kommen. Nein, das Ziel sollte es sein, geistlich zu reifen und immer mehr wie Jesus zu werden. Und das ist einfacher, wenn wir ihn sehen. Dann ist es einfacher, so zu werden wie er. Fangen wir also an, Jesus in jedem Text zu suchen.
    Meine Zeit ist um. Der letzte Punkt ist „Umsetzen“. Umsetzen. Am Ende des Ganzen steht wieder ein Gebet. Dafür nenne ich Ihnen drei Wörter: Bitten, hören und dann gehorchen. Bitten. Wenn Sie mit dem Lesen fertig sind, nehmen Sie sich einen Moment Zeit und sagen Sie: „Heiliger Geist, warst du es, der zu mir gesprochen hat? Wie setze ich das praktisch in meinem Leben um? Ich will dein Wort nicht nur hören, sondern auch tun.“ Und dann hören Sie hin. Dieses Gespräch ist keine Einbahnstraße. Sie sind nicht der Einzige, der redet. Werden Sie still und bleiben Sie lang genug still, um seine Stimme zu hören. Sinnen Sie über das nach, was Sie gerade gelesen haben. Ich verspreche Ihnen: Wenn Sie sich danach sehnen, das Wort Gottes in Ihrem Leben umzusetzen, dann wird der Heilige Geist Himmel und Erde in Bewegung setzen, um zu Ihnen zu sprechen. Manchmal ist es eine hörbare Stimme. Sie erkennen sie sofort. Dann ist es wieder eine ganz leise Stimme oder ein Eindruck, den Sie bekommen. Andere Male ist es ein überwältigendes Gefühl des Friedens. Ich habe übrigens festgestellt, dass der Heilige Geist vor allem durch Frieden zu mir spricht. In der Bibel steht: Alle Wege der Weisheit sind Frieden. Wenn Sie also Frieden spüren, dann gehen Sie in diese Richtung. Und dann: gehorchen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass der Heilige Geist etwas von Ihnen möchte, dann tun Sie es. Seien Sie gehorsam und setzen Sie das Wort Gottes in Ihrem Leben um. Dann wird es Sie von innen heraus verändern, und Sie werden richtig und für jedes gute Werk ausgerüstet.
    Apropos aufschreiben – ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören. Schreiben Sie uns eine E-Mail oder einen Brief und erzählen Sie uns, ob Ihnen unsere Sendungen etwas gebracht haben. Wir würden es gern unserem Team erzählen und alle ermutigen, die so intensiv an diesen Sendungen arbeiten. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und schreiben Sie uns. Gott segne Sie. Bis zum nächsten Mal.

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    1. Ich bin immer wieder ermutigt, erquickt angespornt und berührt von den Predigten.
      Was mich aber sehr stört, ist die gesprochene deutsche Übersetzung der Predigten von Harrison. Es wird so aggressiv gesprochen, so vorwurfsvoll. Nicht gewinnend. Das ist sehr schade und schreckt bestimmt Menschen ab. Auf Englisch im Original ist es nicht so.
      Vielleicht könnte man das ändern- es wäre mir ein herzensanliegen.

      1. Lieber Chris, danke für deinen Hinweis. Das Video ist mittlerweile vier Jahre alt und wir haben einen anderen Sprecher für Harrison. 🙂

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