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Von Müttern lernen 1/2

Viele Lebensgeschichten in der Bibel lehren uns bis heute wichtige Lektionen fürs Leben. In dieser Predigt entdeckst du fünf inspirierende Geschichten von Müttern in der Bibel. Alle fünf haben Großes geleistet und beeinflussten mit Gottes Hilfe die Menschen ihrer Zeit.

Dies ist der erste Teil der Predigt, den zweiten Teil findest du hier …

  • Willkommen zu unserer heutigen Sendung. Wenn Sie eine Bibel haben, nehmen Sie sie doch zur Hand. Ich habe heute eine sehr interessante Botschaft für Sie. Ihr Titel lautet: „Von Müttern lernen.“ Diese Botschaft ist auch für alle Männer, die uns jetzt zusehen. Sie wird Sie genauso ansprechen wie die Frauen, auch wenn ich glaube, dass die Predigt „Von Müttern lernen“ vor allem den Frauen einige wertvolle Hinweise geben kann. Lassen Sie uns zusammen Gottes Wort ansehen.

    Der Titel der heutigen Predigt lautet: Von Müttern lernen. Wir werden uns einige Frauen aus der Bibel ansehen, von denen wir etwas lernen können. Interessanterweise war die erste der Frauen, mit denen wir uns beschäftigen werden, keine biologische Mutter. Zumindest lesen wir in der Bibel nichts darüber. Wir wissen nicht, ob sie Kinder hatte, aber dennoch spricht die Bibel von ihr als einer Mutter. Sie war eine geistliche Mutter; eine Mutter für ein Volk. Ihr Name war Debora. Richter 4, ab Vers 1:

    Richter 4:1-5
    „Nachdem Ehud tot war, taten die Israeliten wieder Böses in den Augen des Herrn. Deshalb lieferte der Herr sie an Jabin aus, einen kanaanitischen König, der in Hazor herrschte. Sein Heerführer war Sisera. Er lebte in Haroschet-Haggojim. Nachdem Sisera, der 900 eiserne Streitwagen befehligte, die Israeliten 20 Jahre lang grausam unterdrückt hatte, schrieen die Israeliten zum Herrn um Hilfe. Debora, eine Prophetin, die mit Lappidot verheiratet war, war zu dieser Zeit Richterin in Israel. Sie wohnte unter Deboras Palme zwischen Rama und Bethel im Bergland von Ephraim, und die Israeliten gingen mit ihren Rechtsstreitigkeiten zu ihr.“

    Ich will Ihnen dazu noch ein paar Hintergrundinformationen geben: Zu dieser Zeit in der Geschichte Israels gab es Richter, die dem Volk vorstanden. Das war noch bevor Saul zu ihrem ersten König wurde. Und wir finden hier ein interessantes Muster, das sich das ganze Buch Richter hindurch viele, viele Male wiederholt. Die Menschen vergaßen Gott und sündigten und so konnte der Feind sie besiegen und über sie herrschen. Dann wandten sie sich von der Sünde ab, schrieen zu Gott um Gnade und Gott schickte ihnen einen Befreier oder einen Richter, der ihnen zum Sieg verhalf und dann zu ihrem Anführer und oft auch zum geistlichen Leiter des Volks wurde. Dann folgte eine Zeit der Ruhe, doch schon bald begann der Kreislauf von vorn. Sie vergaßen Gott. Sie sündigten. Der Feind schlich sich ein und knechtete sie; sie schrieen wieder zu Gott und Gott schickte ihnen erneut einen Richter, der für Ordnung sorgte und ihre militärischen und zivilrechtlichen Angelegenheiten regelte und so weiter. Die einzige Frau, die jemals in diese Position kam, war Debora. Sie war die einzige Richterin, die Israel je hatte. Sie wurde von Gott in diese Position gebracht und fand Zustimmung beim Volk. Vom historischen Standpunkt aus betrachtet, könnte man sie mit Jeanne d’Arc vergleichen, die 27 Jahrhunderte später die Franzosen zum Sieg führte. Debora bedeutet Honigbiene. Das ist sehr passend, denn sie war emsig damit beschäftigt, Honig für ihre Freunde zu sammeln und ihren tödlichen Stachel gegen ihre Feinde zu richten, wie die Kanaaniter bald feststellen sollten. Sie war mit einem Mann namens Lappidot verheiratet. Die jüdische Geschichte verrät uns, dass er Kerzen für den Tempel herstellte. Das ist sicher wahr, weil sein Name im Hebräischen Fackel bedeutet. Stellen Sie sich das einmal vor. Diese Frau ist berühmt. Sie steht an der Führungsspitze des Landes. Daran muss sich Lappidot erst gewöhnen. Er ist mit einer sehr prominenten Frau verheiratet, während er selbst nicht annähernd so prominent ist. Tatsächlich wissen wir nur sehr wenig über ihn. Und seine Frau bekleidet ein hohes Amt und steht einem ganzen Volk vor. Es hat ihn als Mann mit Sicherheit einiges gekostet, sie in ihrer Rolle zu unterstützen. Ich glaube nicht, dass ich je einen Mann getroffen habe, der nicht gehörig mit seinem Ego zu kämpfen hätte, wenn seine Frau so prominent würde und eine so hohe Führungsposition innehätte. Es gibt jedoch keinen Hinweis darauf, dass Lappidot nicht das Oberhaupt seiner Familie war. Es war also nicht so, dass Debora die Hosen anhatte und ihn herumkommandierte. Er musste sich nur daran gewöhnen, dass Gott seiner Frau diese Berufung zudachte. Und anscheinend funktionierte das gut, denn Deboras Dienst war sehr, sehr fruchtbar und das ist ziemlich schwierig, wenn man eine unglückliche Ehe führt. Es heißt also, sie war Richterin in Israel. Sie saß unter dieser Palme und die Menschen kamen zu ihr. Das deutet demnach darauf hin, dass das Volk Respekt vor ihr hatte. Und das Wort Gericht bedeutet wörtlich ein Urteil, ein Urteilsspruch, ein formaler Erlass. Deboras Wort war Gesetz. Sie war nach Gott die höchste Autorität im ganzen Land. Debora war eine Prophetin. Gott gewährte ihr Einblick in Seine Absichten und Pläne und sie gab sie an das Volk weiter. Und natürlich wirkte sie in den Gaben des Geistes – in der Gabe der Weissagung ebenso wie im Wort der Weisheit und im Wort der Erkenntnis. Wenn wir weiterlesen, sehen wir, dass diese prophetische Gabe und das Amt der Prophetin in den Vordergrund traten, als sie mit Barak, dem militärischen Leiter von Israel, sprach.

    Richter 4:67
    „Eines Tages ließ sie Barak, den Sohn von Abinoam, der in Kedesch im Land von Naftali lebte, zu sich rufen. Sie sagte zu ihm: Der Herr, der Gott Israels, befiehlt dir: Sammle 10.000 Krieger aus den Stämmen Naftali und Sebulon und zieh mit ihnen auf den Berg Tabor. Ich will Sisera, Jabins Heerführer, mit seinen Streitwagen und Kriegern zum Fluss Kischon locken. Dort werde ich dir den Sieg über ihn schenken.“

    Sie teilte Barak, dem General des israelischen Heers, Gottes Plan mit. Sie offenbarte ihm sogar, wo und wie Sisera, der feindliche General, ihm begegnen würde. Baraks Antwort darauf war nicht die beste, aber wenigstens war sie ehrlich.

    Richter 4:8-9
    „Barak antwortete ihr: Wenn du mitkommst, gehe ich, aber wenn nicht, gehe ich auch nicht! Gut, entgegnete sie, ich komme mit dir. Doch dieser Feldzug wird dir keinen Ruhm einbringen, denn der Herr wird einer Frau den Sieg über Sisera schenken. Und Debora machte sich auf und zog mit Barak nach Kedesch.“

    Nach einer langen Zeit der Sklaverei und der Unterwerfung durch den Feind war Barak voller Unsicherheit und Zweifel. Er zögerte. Debora ermutigte ihn und erklärte sich bereit, ihn zu begleiten, doch sie prophezeite ihm: „Gut, aber so wirst du keinen Ruhm ernten. Der Herr wird einer Frau den Sieg über Sisera schenken.“ Und so geschah es. Sie lieferten sich eine erbitterte Schlacht, in der das Heer der Kanaaniter geschlagen wurde und Sisera floh zu Fuß. Er kam in das Lager von Verbündeten der Kanaaniter und bat eine Frau, ihn zu verstecken. Sie willigte ein. Aber als er erschöpft eingeschlafen war, rammte sie ihm einen Zeltpflock durch den Kopf, der seinen Kopf praktisch am Boden festnagelte. So bekam eine Frau den Ruhm für den Sieg über diesen feindlichen General. Und in Richter 4, ab Vers 13 heißt es: Sisera…

    Richter 4:13-15
    „… rief … alle 900 eisernen Streitwagen und alle seine Krieger zusammen, und sie zogen von Haroschet-Haggojim zum Fluss Kischon. Da sagte Debora zu Barak: Auf! Heute ist der Tag, an dem der Herr Sisera in deine Gewalt geben wird. Ist der Herr nicht schon vor dir unterwegs? Da führte Barak seine 10.000 Krieger den Berg Tabor hinunter in die Schlacht. Als Barak mit scharfem Schwert angriff, rief der Herr eine große Verwirrung unter Sisera, seinen Wagen und seiner ganzen Streitmacht hervor. Sisera sprang von seinem Wagen herunter und entkam zu Fuß.“

    Wir haben bereits erwähnt, welches Ende er fand. Und wie wir sehen, war es eine Frau, die hier die Verantwortung trug und einen zögerlichen Leiter und ein Volk, das 20 Jahre lang nichts anderes kannte als Unterdrückung und Knechtschaft, inspirierte und motivierte. Sie handelte nicht eigenmächtig, sondern in einer von Gott gegebenen Autorität, die von Gottes Volk anerkannt wurde. Sie war nicht herrschsüchtig oder aggressiv. Sie füllte lediglich die Rolle aus, die Gott ihr zugeteilt hatte. Solche Frauen versuchen nicht, Männer zu sein; sie sind nicht darauf aus zu beweisen, dass sie den Männern ebenbürtig oder gar überlegen sind. Sie sind in jeder Hinsicht feminin und wirken gemäß ihrem sensiblen Naturell in der Berufung Gottes für ihr Leben. Und, meine Damen, ich möchte Ihnen sagen, dass wir an Sie glauben. Wir glauben, dass Gott Ihnen Gaben geschenkt hat und dass Er eine Berufung für Sie hat und wir möchten sehen, dass Sie in diesen Gaben und dieser Berufung wirken. Sie haben der Gemeinde Christi viel zu geben. Debora besaß nicht nur die Gaben der Prophetie, der Inspiration und der Herrschaft – sie konnte auch schreiben, denn das schöne, anschauliche Lied, das wir im fünften Kapitel finden, wird das Lied der Debora genannt und man sagt, sie habe es geschrieben. Wir wollen es uns jetzt zumindest teilweise ansehen. Kapitel 5, ab Vers 6 sagt:

    Richter 5:6-7
    „In den Tagen von Schamgar, Anats Sohn, und in den Tagen von Jaël mieden die Menschen die Hauptstraßen, die Reisenden hielten sich an die schmalen Seitenwege. Nur noch wenige Menschen lebten in den Dörfern von Israel – bis Debora aufstand, eine Mutter Israels.“

    Die Menschen versteckten sich voller Furcht hinter verschlossenen Türen und Stadtmauern, bis diese Frau als eine Mutter Israels aufstand. Soweit wir wissen, hatte sie keine Kinder, aber sie war eine geistliche Mutter. Mütter lehren, inspirieren und ermutigen ihre Kinder. Sie weisen ihnen die Richtung und das tat Debora für ein ganzes Volk. Und auch wir brauchen heute Mütter Israels in der Gemeinde. Paulus sagte: „Ihr mögt zehntausend Erzieher in Christus haben, aber ihr habt nicht viele Väter.“ Und ich denke, dasselbe gilt für geistliche Mütter.

    Dass ich gerettet wurde, verdanke ich einem kleinen Jungen, der mir in einem Park von Jesus erzählte. Ich hatte noch nie vorher vom Evangelium gehört. Er erschütterte meine Welt, genauso wie seine Mutter. Sie betete für mich. Sie schenkte mir meine erste Bibel. Ich hatte noch nie vorher in der Bibel gelesen. In der Gemeinde, in die ich dann ging, war eine weißhaarige alte Frau, die bereits als kleines Mädchen gerettet wurde und nun schon 65 Jahre lang mit Jesus lebte. Sie nahm mich unter ihre Fittiche. Ich ging oft zu dem Wohnwagen, in dem sie und ihr Mann lebten und sie legten mir die Hände auf, beteten für mich und lehrten mich, so gut sie es konnten, über den Heiligen Geist und Seine Gaben. Auch sie war eine Mutter Israels, die mein Leben veränderte. Wir brauchen Männer und Frauen, die junge Christen unter ihre Fittiche nehmen, sie lehren und ihnen helfen, ihr Leben auf Jesus aufzubauen, jedoch ohne dass sie dabei von ihnen abhängig werden, denn das ist ein falscher Geist. Sie sollen von Jesus abhängig werden und auf Ihn sehen. Aber Tatsache ist: Wir brauchen Mütter in Israel. Wie endete die Geschichte nun? Sehen wir uns den letzten Vers an.

    Richter 5:31
    „Herr, all deine Feinde sollen umkommen wie Sisera! Aber die dich lieben, sollen in ihrer Kraft wachsen wie die aufgehende Sonne! Danach hatte das Land 40 Jahre lang Ruhe.“

    Möge Ihr Dienst den Müden und den Unterdrückten Ruhe schenken.

    Sehen wir uns nun einige schnelle Lektionen an, die wir von Debora, dieser Mutter Israels, lernen können. Nummer eins: Ihre Geschichte bestätigt uns klar und deutlich, dass Frauen im Volk Gottes überaus bedeutende leitende Positionen einnehmen können. Zweitens, wenn ein Mensch die Gabe der Leiterschaft besitzt, erkennt man das. Im Buch der Sprüche heißt es, ein Geschenk kann Türen öffnen. Das gilt auch für Mütter oder Frauen. Das Geschenk einer Frau öffnet ihr Türen. In Deboras Geschichte finden wir nirgends einen Hinweis darauf, dass sie sich Anerkennung verschaffen oder sie gar erzwingen musste. Ihr Geschenk öffnete ihr die Türen. Vielleicht sagen Sie: „Aber die heutige Welt ist eine Männerwelt.“ Aber nicht so sehr wie damals! Debora hatte es viel schwerer als Sie. Sie reden von einer von Männern dominierten Gesellschaft, aber sie lebte in einer Gesellschaft, die noch um ein Vielfaches mehr von Männern dominiert wurde als unsere heutige. Aber dennoch stellte Gott sie an die Front und sorgte dafür, dass sie in ihrer Gabe wirken konnte, damit Er verherrlicht und Sein Volk gesegnet würde. Die dritte Lektion lautet: Ihr Glaube an Gott kann andere dazu anregen, Ihm zu vertrauen. Deboras Glaube an Gott regte Barak, den General des israelischen Heers, dazu an, Gott trotz seiner Zweifel und seiner Furcht zu vertrauen. Die vierte Lektion: Gott weist Ihnen den Weg. Ganz gleich mit wem oder was Sie zu kämpfen haben – wenn Sie Seinem Wort gehorchen, können Sie den Sieg davontragen. Wie wir gelesen haben, standen sie einem Feind gegenüber, der 900 eiserne Streitwagen hatte, während sie keinen einzigen besaßen. Das machte ihre Lage ziemlich aussichtslos. Aber dann passierte etwas sehr Interessantes. Wir haben nicht die Zeit, das zu lesen, aber in Kapitel 5 von Deboras Lied heißt es, dass die Natur gegen Sisera und sein Heer kämpfte. Es kam eine Flut und Gott selbst griff auf übernatürliche Weise in die Geschehnisse ein. Wenn wir Gott gehorchen, der Führung des Heiligen Geistes folgen und auf Sein Wort vertrauen, wird Gott Himmel und Erde in Bewegung setzen, um Sein Wort zu verwirklichen. Und das tut Er auch für Sie. Und schließlich die fünfte Lektion: So lange, bis einige Frauen als Mütter Israels, als Mütter der Gemeinde aufstehen, wird es immer Menschen geben, die sich fürchten und sich hinter Mauern verstecken. Mama, sie brauchen Ihren Glauben, Ihre Ermutigung und Ihre Führung. Sie brauchen Sie in der Rolle, zu der Gott Sie berufen hat.

    Gut, schlagen Sie jetzt bitte 1. Samuel, Kapitel 1 auf. Hier finden wir eine zweite Mutter, von der wir etwas lernen können. 1. Samuel, Kapitel 1. Ihr Name ist Hanna. Sie kann uns sehr viele gute Dinge lehren. Einige davon sehen wir uns jetzt an. Die Geschichte beginnt mit ihrem Mann Elkana und wir erfahren sofort, dass Hanna nicht seine einzige Frau war. 1. Samuel 1:2: „Er hatte zwei Frauen…“ Sagen Sie alle: „O-o!“ Ja, das ist ein Problem, wie man es auch betrachtet.

    1. Samuel 1:2-7
    „Er hatte zwei Frauen, Hanna und Peninna. Peninna hatte Kinder, aber Hanna war kinderlos geblieben. Jedes Jahr zog Elkana nach Silo, um den Herrn, den Allmächtigen, anzubeten und ihm Opfer zu bringen. Die Priester des Herrn waren dort die beiden Söhne von Eli – Hofni und Pinhas. An dem Tag, an dem Elkana sein Opfer darbrachte, gab er Peninna und jedem ihrer Söhne und Töchter ihren Anteil am Opferfleisch. Hanna jedoch gab er ein besonderes Stück, weil er sie liebte und der Herr ihr keine Kinder geschenkt hatte. Doch ihre Nebenbuhlerin Peninna machte sich über sie lustig, weil der Herr sie kinderlos gelassen hatte. Jahr um Jahr war es dasselbe – Peninna verhöhnte Hanna, wenn sie zum Heiligtum des Herrn gingen, so dass Hanna weinte und nichts mehr essen wollte.“

    Hanna bedeutet Gnade oder Gunst. Aber am Anfang der Geschichte waren ihre Umstände alles andere als gnädig oder günstig. Sie war unfruchtbar, was vor allem in dieser Zeit und dieser Kultur ein großer Makel war. Und was noch schlimmer war: Die andere Frau ihres Mannes verhöhnte sie aufs Heftigste und versuchte ihr das Leben schwer zu machen. Aber von den beiden Frauen Elkanas wird Hanna als Erste erwähnt. Das deutet darauf hin, dass sie seine erste Frau war.

    Nachdem sie jedoch einige Jahre lang nicht schwanger geworden war, drängte sie ihren Mann gemäß der jüdischen Tradition dazu, sich eine andere Frau zu nehmen, damit er Kinder haben konnte. Ich bin mir sicher, dass Hanna diesen Schritt im Nachhinein ebenso sehr bedauerte wie ihre Vorfahrin Sarah, die ihrem Mann Abraham eine zweite Frau gab. Und es heißt, dass Elkana Hanna liebte und ihr ein besonderes Stück von dem Opferfleisch gab, was alles noch schlimmer machte. Als Peninna sah, dass ihr Mann Hanna vorzog, schürte das ihren Hass. Aber in ihrem Kummer und ihrem Schmerz tat Hanna genau das Richtige. Sie ging in das Haus Gottes, betete zu Ihm und legte Ihm ihre Situation hin. Lassen Sie uns Vers 10 lesen. Sie war ganz in ihren Kummer versunken und ging in das Heiligtum des Herrn.

    1. Samuel 1:10-11
    „Hanna war ganz in ihren Kummer versunken und weinte bitterlich, während sie zum Herrn flehte. Sie legte ein Gelübde ab: Allmächtiger Herr, wenn du mein Leid siehst und an mich denkst und mich nicht vergisst und mir einen Sohn schenkst, dann will ich ihn dir, Herr, geben. Sein ganzes Leben lang soll sein Haar niemals geschnitten werden.“

    Das finde ich interessant: Sie nutzte ihr Gebet nicht dafür, Peninna anzuklagen: „Gott, siehst du nicht, was sie mir angetan hat? Nimm ihr die Freude! Töte ihre Kinder, Gott! Brich ihr die Beine!“ Nein, das erwähnte sie nicht einmal. Sie erzählte Gott von ihrem Kummer und bat Ihn, ihr ihren Herzenswunsch zu erfüllen: Einen Sohn. Und sie gelobte Ihm: „Gott, wenn du mir einen Sohn schenkst, werde ich ihn dir zurückgeben.“ Sie legte hier ein nazarenisches Gelübde ab, wie es in der Bibel genannt wird, das besagt, dass dieser Junge von Geburt an Gott geweiht sein wird. Aber wie so viele Menschen, die beten, wurde Hanna missverstanden. Eli, der Priester sah, wie sie die Lippen bewegte. Sie betete aus tiefstem Herzen zu Gott, aber Eli glaubte, sie sei betrunken und sagte: „Hast du getrunken? Werde erst einmal wieder nüchtern!“ Sie sagte: „Sieh doch, ich bin keine schlechte Frau. Ich habe keinen Wein getrunken. Ich habe Gott mein Herz ausgeschüttet.“

    Sehen wir uns jetzt Vers 18 an:

    1. Samuel 1:18
    „Lass mich Gunst in deinen Augen finden, rief sie. Dann ging sie zurück und fing wieder an zu essen und sie war nicht mehr traurig.“

    Sie glaubte, ihre Antwort bekommen zu haben. Sie war niedergeschlagen gekommen, sie berührte Gott und ging glücklich wieder fort, weil sie glaubte, dass sie eine Antwort bekommen hatte.

    Ich will hier ein paar Punkte hervorheben. Sie breitete ihren ganzen Kummer und ihren Schmerz vor Gott aus. Das tun viele Menschen. Sie kommen mit einer großen Last auf ihren Schultern zu Gott. Und im Gebet nehmen sie die Last ab und sagen: „Gott, dies und das und jenes geht in meinem Leben vor sich“ und klagen Gott ihr Leid, aber wenn sie dann fertig sind, packen sie ihre ganze Last wieder zusammen, laden sie sich auf und nehmen sie wieder mit. Und dann laufen sie damit herum und erzählen jedem, wie schwer sie es haben.

    Nicht so Hanna. Sie ging niedergedrückt, voller Kummer und schwer beladen hinein, gab alles Gott und kam glücklich wieder heraus und aß mit ihrer Familie. Sie ließ ihre Last bei Gott. Wenn Sie Gott etwas geben, lassen Sie es auch bei Ihm. Nehmen Sie es nicht wieder mit. Und sie bat Gott um etwas und glaubte, dass Er ihre Bitte erfüllen würde. Und das tat Er auch! Er schenkte ihr einen Sohn, den sie Samuel nannte. Er wurde einer der berühmtesten Männer der Bibel. Und sie hielt das Versprechen, das sie Gott gegeben hatte. Als der Junge entwöhnt war, brachte sie ihn in das Heiligtum zu Eli, dem Priester, damit er Gott sein ganzes Leben lang diente. Und in Kapitel 2 betete Hanna ein wunderbares Lobgebet. Dieses Gebet ist dem, das Maria, die Mutter von Jesus, in Lukas, Kapitel 1 sprach, verblüffend ähnlich. Vergleichen Sie sie einmal. Es scheint, als würde Maria Hannas Geschichte genau kennen. Und in ihrem Gebet lobt sie Gott dafür, dass Er Situationen grundlegend verändern kann und Armen und Verfolgten, die Ihm vertrauen, ausgleichende Gerechtigkeit widerfahren lässt. Hannas Sohn Samuel wuchs auf und wurde zum letzten und größten Richter Israels. Das ist interessant, denn als sie ihn in das Heiligtum brachte, war er noch sehr klein und gerade erst entwöhnt. Manche Menschen glauben, er war fünf Jahre alt, andere sagen, er war noch ein wenig jünger. Sie brachte ihn in das Heiligtum und gab ihn Eli und, wie wir am Anfang der Geschichte gelesen haben, waren dort auch Elis Söhne Hofni und Pinhas. Später im Text erfahren wir, dass diese beiden Jungen böse waren. Sie wuchsen in der Gemeinde auf, aber sie stahlen die Opfergaben und in der Bibel heißt es, die Menschen wollten dem Herrn kein Opfer mehr bringen, weil die Jungen alles in ihre eigene Tasche steckten. Sie stahlen und jeder in ganz Israel wusste es. Und nicht nur das – sie schliefen auch mit den Mädchen aus der Gemeinde. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass sie im Heiligtum Sex mit ihnen hatten, auch wenn diese Hinweise nicht ganz eindeutig sind. Es war eine furchtbare Situation, in die Samuel als kleiner Junge hineingeriet. Wie kann ein kleines Kind rein bleiben und Gott dienen, wenn es von Sünde umgeben ist und von anderen unter Druck gesetzt wird, gottlos zu handeln? Es ist interessant, welche Namen Eli seinen Söhnen gab. Das war vielleicht prophetisch. Die Namen von Hofni und Pinhas bedeuten Boxer und Maul einer Schlange.

    Wir sind heute nicht ganz fertig geworden, deshalb schalten Sie auch nächste Woche wieder ein und sehen Sie den zweiten Teil der Predigt „Von Müttern lernen“. Viele Frauen aus der Bibel hatten einen erstaunlichen Glauben; sie taten große Dinge für Gott und veränderten ihre Generation und die Welt, in der sie lebten. Und ich glaube, es gibt auch unter uns heute viele solcher Frauen. Ich möchte Sie ermutigen, im Namen Jesu voranzugehen. Und ich möchte Sie um etwas bitten. Bitte schalten Sie noch nicht ab, denn was ich Ihnen jetzt sagen will, kommt direkt aus meinem Herzen. Wie Sie wissen, wird unsere Sendung nicht nur in unserem Land, sondern auf der ganzen Welt ausgestrahlt. Wir senden jetzt seit über zwanzig Jahren in allen Ländern der Welt, und unsere Gemeinde hier in Cottonwood kommt für den Löwenanteil der dadurch entstehenden Kosten auf. Wir tun das, weil wir die Welt lieben und glauben, dass alle Menschen wichtig sind. Das ist eine wunderbare Möglichkeit, den Menschen anhand der Bibel Antworten auf ihre Lebensfragen zu geben. Ich möchte mich bei all denjenigen bedanken, die uns bereits bei dieser Aufgabe unterstützen. Und wenn Sie die Sendung gesehen haben und durch sie gesegnet wurden, denken Sie doch einmal darüber nach, ob nicht auch Sie mitmachen und ganz konkret mit einer Spende helfen können. Denn auch in Zukunft möchten wir diese wichtige Arbeit tun. Dadurch können immer mehr Menschen auf der ganzen Welt das Wort Gottes hören. Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören. Gott segne Sie.

     

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