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Ein Mann von Eisen

Die Umsetzung von Gottes Plan für unser Leben ist eng damit verknüpft, welchen Charakter wir entwickeln. In dieser Predigt erläutert Bayless Conley, wie Gott uns helfen möchte, zu einem mitfühlenden, treuen, großzügigen Menschen zu werden, der einen kühnen Glauben hat und entschlossen vorangeht.

Gott belohnt Demut. Ihm geht es vor allem anderen darum, dass wir die richtige Herzenshaltung zu haben. Darüber hinaus geht Bayless darauf ein, welches Vermächtnis wir den nachfolgenden Generationen hinterlassen werden und wie wir sie segnen können.

  • Willkommen zu unserer heutigen Sendung. Wenn Sie eine Bibel haben, nehmen Sie sie doch zur Hand. Wenn Sie gerade essen wollten, lassen Sie es doch kalt werden. Was Sie in den nächsten 30 Minuten hören werden, ist wichtiger, als Ihren Magen zu füllen. Setzen Sie sich hin und nähren Sie Ihren Geist. Sie werden etwas hören, das Ihnen helfen wird. Hiob sagte: „Gott, dein Wort ist mir wichtiger als das tägliche Brot.“ Wenn Sie Gottes Wort seinen rechtmäßigen Platz in Ihrem Leben einräumen, wird etwas passieren. Lassen Sie uns zusammen das Wort Gottes ansehen.

     

    Kurz zur Vorgeschichte: David hatte Kinder von verschiedenen Frauen, was zu einigen Problemen führte. Einer seiner Söhne, Amnon, der Anwärter auf den Thron, verliebte sich in seine Halbschwester Tamar. Er vergewaltigte sie. Ihr Vollbruder Absalom, einer von Davids anderen Söhnen, war darüber so wütend, dass er Amnon tötete. Aber damit wartete er sehr lange. Als Shakespeare den Satz „Rache serviert man am besten kalt“ prägte, muss er an Absalom gedacht haben, denn dieser war berechnend und geduldig. Er wartete, bis Gras über die Sache gewachsen war und niemand mehr einen Verdacht hegte. Dann schmiedete er einen ausgefeilten Plan und ließ seinen Bruder töten. Das tat er, weil sein Vater David wegen der Vergewaltigung einfach gar nichts unternahm. Absalom musste fliehen. Schließlich kam er nach Jerusalem zurück, aber David weigerte sich zwei Jahre lang, auch nur mit ihm zu reden. Das war wirklich eine zerrüttete Familie! Viel schlimmer kann es nicht mehr werden. Und während David morgens früh aufstand um zu beten, stand Absalom früh auf, um ein Komplott zu schmieden. Er plante eine Rebellion. Er wollte seinen eigenen Vater töten, um die Herrschaft über das Reich zu übernehmen. Absalom war ein ganz besonderes Exemplar von Mann. Die Bibel sagt, er war sehr schön. Er war auf der Titelseite jedes bekannten Klatschmagazins. Jeder war bestens über ihn informiert. Die Bibel sagt sogar, dass er sein Haar wog, wenn es geschnitten wurde. Niemand wusste, wie viel Wolle seine Schafe produzierten, aber jeder im Reich wusste: „Hey, Absalom hat sich die Haare schneiden lassen. Es waren drei Pfund!“ Mit seinem einnehmenden Wesen und seinem schönen Lächeln konnte er andere leicht beeinflussen. Jeder mochte ihn. Und er benutzte seine von Gott gegebene Anziehungskraft, um die Leute für sich einzunehmen und gegen seinen Vater aufzuwiegeln. Wenn jemand zum Hof kam, fing er ihn ab. Und wenn er sich vor ihm niederbeugen wollte, weil er ihn als ein Mitglied der königlichen Familie erkannte, ließ er ihn wieder aufstehen, schenkte ihm sein schönes Lächeln und sagte: „Das musst du nicht tun. Ich bin ein Mensch wie du. Was ist dein Anliegen?“ Und wenn sie es ihm sagten, antwortete er: „Du hast absolut recht. Aber hier wirst du keine Gerechtigkeit finden. Wenn ich Richter in diesem Land wäre, würde ich Leuten wie dir helfen.“ Und die Bibel sagt, damit gewann er die Herzen der Männer von Israel. Eines Morgens trafen David und Absalom zusammen und Absalom fragte: „Vater, macht es dir etwas aus, wenn ich gehe? Ich muss in die Stadt Soundso und ein Gelübde erfüllen, das ich vor Gott abgelegt habe.“ David liebte Gelübde. Er dachte: „Mann, mein Sohn ist wirklich auf der Suche nach Gott. Das ist gut! Er geht in die richtige Richtung.“ Er sagte: „Mein Sohn, geh und sei gesegnet.“ Aber Absalom hatte nicht vor, ein Gelübde zu erfüllen. Tatsächlich wollte er die letzten Vorkehrungen für seine geplante Rebellion treffen und diese dann losbrechen lassen. Als David von der Rebellion erfuhr und erkannte, was hier wirklich vor sich ging, war er am Boden zerstört. Er rief seine Familie zusammen und sagte: „Wir müssen fliehen, sonst wird mein Sohn Absalom ganz Jerusalem mit dem Schwert töten. Er wird ein Blutbad anrichten. Wir müssen hier weg.“ Und so verließ David barfuß und weinend mit einem kleinen Soldatentrupp und seiner Familie seinen Palast in Jerusalem. Aber es kam noch schlimmer. Auf dem Weg trafen sie auf einen Mann aus Sauls Sippe, der David mit Steinen bewarf und ihn verfluchte. Einer seiner Soldaten sagte: „Lass mich ihm den Kopf abschlagen.“ Aber David ließ es nicht zu. Stellen Sie sich das vor. David hatte alles verloren und war von seinem eigenen Fleisch und Blut betrogen worden. Schon bald – vielleicht schon innerhalb weniger Stunden – hätten er und alle, die er liebte, tot sein können. Er weinte. Er floh aus der Stadt. Als sie wiederum einige Zeit gegangen waren, passierte etwas Interessantes. Hier fangen wir an, die Geschichte zu lesen.

    1. Samuel 17, Vers 27:

     

    1. Samuel 17:27-29

    „Als David in Mahanajim ankam, wurde er von Schobi, dem Sohn Nahaschs, aus der ammonitischen Stadt Rabba, von Machir, dem Sohn Ammiëls, aus Lo-Dabar, und von dem Gileaditer Barsillai aus Roglim empfangen. Schlafmatten, Töpfe, Schalen, Weizen, Gerste, Mehl, geröstetes Korn, Bohnen, Linsen sowie Honig, Butter, Schafe und Käse brachten sie David und seinen Männern. Denn sie sagten sich: Sie müssen nach ihrem langen Marsch durch die Wüste sehr müde sein und großen Hunger und Durst haben.“

     

    Der Ort, wo David auf diese drei Männer traf, die ihm und seinen Leuten halfen, hieß Mahanajim. Dieser Name bedeutet wörtlich Armeelager oder Lager der Engel. Und sie waren tatsächlich wie Engel Gottes, die kamen und David in seiner Not halfen. David steckte im kritischsten Moment seines Lebens. Er hatte alles verloren, es sah aus, als würde seine ganze Familie getötet werden und Gott sandte drei Engel. Das waren sehr interessante Männer. Der erste hatte den Namen Schobi. Er war der jüngste Bruder der königlichen Familie der Ammoniter aus der Stadt Rabba, den David zum Herrscher über die Stadt und über die Ammoniter ernannt hatte. Sie waren zu dieser Zeit ein unterjochtes Volk, weil sie gerade erst einen Krieg mit Israel geführt hatten, den Schobis älterer Bruder angezettelt hatte. David hatte den Vater von Schobi und seinem Bruder geliebt. Er war ein netter Mann. Sie waren Freunde gewesen. Und als der Vater starb, schickte David Boten zu seinen Söhnen und trug ihnen auf, ihnen sein Beileid zu bekunden. „Sagt ihnen, wie leid es mir tut. Ihr Vater war mir ein großartiger Freund. Es tut mir leid, dass er verstorben ist.“ Doch als die Boten Davids dort ankamen, sagte Schobis älterer Bruder: „Das sind Spione.“ Er ließ sie gefangen nehmen und ihnen die Hälfte ihrer Bärte abrasieren. Sie schnitten ihre Kleider ab, sodass ihr Gesäß zu sehen war und jagten sie dann in Schande fort. Dadurch entflammte ein Krieg, in dessen Verlauf Israel die Stadt Rabba einnahm. Das Volk wurde unterjocht, und David ernannte Schobi zum neuen Herrscher. Die Ammoniter und die Israeliten waren Feinde. Schobis Bruder war vom Thron gestürzt worden und man würde denken, dass Schobi sich jetzt sagte: „Geschieht David recht. Die Israeliten sind unsere Feinde. Sieh nur, was sie mit unserer Stadt gemacht haben. Jetzt bekommt er, was er verdient.“ Aber anscheinend hatte Schobi im Gegensatz zu seinem älteren Bruder erkannt, dass David keine bösen Absichten hegte, dass er ein guter Mann, ein Mann Gottes war. Und so wurde er in dieser Zeit der Not ganz unerwartet zu seinem Verbündeten.

     

    Seien Sie in Zeiten der Not nicht überrascht darüber, wen Gott gebraucht, um Ihnen zu helfen. Manchmal gebraucht Er Gefäße, mit denen wir nie gerechnet hätten.

     

    In den 30 Jahren hier in Cottonwood haben wir hin und wieder stürmische Zeiten erlebt und waren des Öfteren überrascht, wen Gott uns als Verbündete geschickt hat. Manche von ihnen waren gerettet, manche nicht. Manche der Männer bekannten sich weder zu Gott noch zum Christentum, aber sie kamen uns zu Hilfe, sie öffneten uns Türen und taten Dinge für uns, die kein anderer hätte tun können. Und dafür kann ich mir keinen anderen Grund vorstellen, als dass es einen Gott im Himmel gibt, der immer noch auf der Erde herrschen kann. Seien Sie nicht überrascht über die Engel, die Gott Ihnen über den Weg schickt.

     

    Und der zweite Mann, der David half, war Machir, der Sohn Ammiels aus Lo-Dabar. Er war derjenige, der sich in Lo-Dabar um Mefi-Boschet, den Sohn Jonatans, gekümmert hatte. Als David schließlich den Thron bestieg, flohen alle, die aus Sauls Sippe noch in der Gegend waren, aus Jerusalem, einschließlich Mefi-Boschet. Sie glaubten, David würde sie töten lassen, weil Saul ihnen jahrelang Lügen über David erzählt hatte. Saul wurde von einem bösen Geist gequält. David hatte zahlreiche Gelegenheiten, Saul zu töten, aber er sagte: „Ich tue das nicht. Er ist ein Gesalbter Gottes. Wenn Gott mich zum König machen will, soll er es tun. Ich werde an niemanden Hand anlegen, den Gott gebraucht hat.“ Schließlich brachte Gott David auf den Thron, aber Saul hatte ihn in seiner Sippe in Verruf gebracht. Sie glaubten, David wolle sie töten und so flohen sie von Jerusalem in die Wüstengegend von Lo-Dabar. Doch auf der Flucht stürzte die Amme, die den kleinen Mefi-Boschet in den Armen hielt, und ließ ihn fallen. Dabei brach er sich die Beine. Da sich niemand richtig um die Brüche kümmerte, blieb er für den Rest seines Lebens ein Krüppel. Nach diesem Unfall konnte er nie wieder richtig laufen. Sie gingen zum Haus von Machir, der sie bereits von Weitem kommen sah. Er nahm sie in sein Haus auf und hörte all die Lügen: „Wir sind hier, weil David uns jagt. Wenn er herausfindet, dass wir hier sind, sind wir tot! Wegen David sind meine Beine gelähmt! Er hat meinen Großvater umgebracht und ist für den Tod meines Vaters verantwortlich.“ Aber nichts von alledem war wahr. Viele Jahre später fand David heraus, dass sein Freund Jonatan einen Sohn namens Mefi-Boschet hatte – Sauls Enkel – und dass dieser in der Wüste von Lo-Dabar im Haus von Machir lebte. Da schickte David einen Wagen, um ihn zu holen. Mefi-Boschet dachte, jetzt sei alles aus, aber stattdessen brachten sie ihn in den Palast. Und David sagte: „Du bist jetzt mein Sohn. Du wirst an meinem Tisch essen. Ich mache dich zum Teil der königlichen Familie und ich werde dir die Ländereien deines Vaters zurückgeben. Dein Vater und ich hatten einen Bund, und ich werde ihn erfüllen.“ Mefi-Boschet war höchst überrascht, warf sich vor ihm nieder und sagte: „Ich verdiene das nicht, David. Warum willst du das für mich tun?“ Er dachte: „Du weißt nicht, was ich über dich gesagt habe. Du weißt nicht, was ich über dich gedacht habe. Warum solltest du so freundlich zu mir sein?“ David sagte: „Setz dich, mein Sohn. Willkommen zu Hause.“ Und die ganze Zeit über hatte Machir in Lo-Dabar geglaubt, David sei ein böser König und ein schlechter Mensch. Aber jetzt erkannte er, dass alles, was er über ihn gedacht und gehört hatte, nicht der Wahrheit entsprach. So verwandelten sich sein Ärger und sein Misstrauen gegenüber David in Bewunderung und Respekt. Und er wurde der zweite Engel, ein Verbündeter Davids in seiner Not. Wer hätte das gedacht!

     

    Und der dritte Mann war Barsillai, was wörtlich Mann von Eisen bedeutet. Er war 80 Jahre alt. Ich meine, welche Chance hatte er gegen Absalom? Dieser schien bereits auf dem Vormarsch zu sein. Warum sollte Barsillai in seinem Alter ein solches Risiko eingehen? Warum sollte er nicht lieber seinen Lebensabend genießen? Riskiere das Erbe deiner Kinder nicht, Barsillai. Aber, nein, dieser alte Mann war ein Mann von Eisen, der in Davids Not zum dritten überraschenden Engel wurde. Lassen Sie uns kurz über diesen Mann sprechen. Die Geschichte geht weiter. Absalom wurde besiegt und getötet. David kehrte nach Jerusalem zurück und was glauben Sie, wen er auf dem Weg traf? Barsillai. Wir lesen weiter in Kapitel 19. Bitte schlagen Sie Kapitel 19, Vers 32 mit mir auf.

     

    1. Samuel 19:32-34

    „Der Gileaditer Barsillai war aus Roglim gekommen, um den König über den Jordan zu geleiten und ihn dort zu verabschieden. Er war schon ein alter Mann von 80 Jahren. Er hatte den König während seines Aufenthalts in Mahanajim mit Nahrung versorgt, denn er war sehr reich. Komm mit mir und wohne bei mir in Jerusalem, sagte der König zu Barsillai. Dort werde ich für dich sorgen.“

     

    Er bot ihm an, sich für den Rest seines Lebens um ihn zu kümmern und seinen Palast, seinen Reichtum und alles, was er und sein Haus zu bieten hatten, mit ihm zu teilen. Lesen wir weiter,

    Vers 35:

     

    1. Samuel 19:35-40

    „Nein, antwortete dieser, ich bin viel zu alt, um mit dem König nach Jerusalem zu gehen. Ich bin jetzt 80 Jahre alt und kann nicht mehr unterscheiden, was gut ist und was nicht. Was ich esse und trinke, kann ich nicht mehr schmecken, und ich kann die Stimmen der Sänger und Sängerinnen nicht mehr hören. Ich wäre nur eine Last für meinen Herrn, den König. Ich möchte nur noch mit dem König zusammen über den Jordan setzen. Warum willst du, mein König, mich so reich belohnen? Lass mich in meine Heimatstadt zurückkehren, um dort zu sterben, wo mein Vater und meine Mutter begraben sind. Doch hier ist dein Diener Kimham. Lass ihn mit dir, mein Herr und König, ziehen und gib ihm, was immer du ihm Gutes geben willst! Der König stimmte zu: Kimham soll mit mir gehen und ich will ihm Gutes tun. Was immer du möchtest, werde ich für dich tun! Danach überquerte das ganze Volk gemeinsam mit dem König den Jordan. Barsillai kehrte, nachdem David ihn gesegnet und geküsst hatte, in seine Heimatstadt zurück.“

     

    In Vers 33 heißt es, Barsillai war sehr reich. Das hebräische Wort bedeutet tatsächlich großartig. Das deutet auf Reichtum hin, aber auf noch viel mehr. Barsillai besaß große Einsicht, große Weisheit und großen Glauben. Er war sehr großzügig, sehr demütig, sehr treu und, ja, er war in der Tat sehr wohlhabend.

     

    Ich möchte über ein paar Dinge sprechen, die diesen besonderen Mann auszeichnen. Erstens, er besaß große Ländereien, aber er hatte auch ein großes Herz. Reichtum ohne die richtige Herzenshaltung ist kein Segen, Freunde. Es ist ein Fluch. Barsillai wusste, dass Gott ihn gesegnet hatte, um ihn seinerseits zum Segen zu machen. Zweitens, er hatte einen kühnen Glauben. Er war bereit, ein Risiko einzugehen, wenn es sich lohnte. Wenn Absalom nun an der Macht blieb – und es sah ganz danach aus – wäre das für Barsillai und seine Familie nicht gut. Und fände er erst heraus, dass er David in seinen Schwierigkeiten geholfen hatte, könnte das üble Folgen für ihn haben. Barsillai war also entweder ein Dummkopf oder ein Mann großen Glaubens wie Mose, der Ägypten verließ und den Zorn des Königs nicht fürchtete, weil sein Blick auf einen ewigen Lohn gerichtet war. Aber Barsillai wusste, dass es einen Gott im Himmel gab, der die Menschen hier auf der Erde und in ihrem zukünftigen Leben belohnt. Deshalb ging er diese Risiken ein. Drittens fällt mir auf, dass er mitfühlend war, nicht nur verständnisvoll. David und seine Männer waren müde, sie waren hungrig, sie waren durstig. Und sie waren entmutigt. Das Verständnis sagt: „Mann, das kann ich nachvollziehen. Das ist wirklich hart. Ich hoffe, ihr habt noch eine gute Reise. Gott segne dich, Bruder.“

     

    Es ist gut, wenn wir Verständnis für andere haben, aber wenn sich Verständnis noch vertieft, wird es zu Mitgefühl. Und Mitgefühl drückt sich immer durch Taten aus. Von Jesus lesen wir, dass Er Mitleid verspürte. Er verspürte Mitleid, weil Er die Menschen als Schafe ohne Hirten ansah und so lehrte Er sie. Er verspürte Mitleid mit den Menschen, die schon tagelang darauf gewartet hatten, Ihn sprechen zu hören und nichts zu essen hatten. Da vermehrte Er Brot und Fische. Er hatte Mitleid mit ihnen und heilte ihre Kranken.

     

    Mitgefühl drückt sich immer in Taten aus. Viele Menschen sind verständnisvoll. Aber dieses Verständnis wird nie zu Mitgefühl. Es hilft uns lediglich, dass wir uns ein bisschen besser fühlen.

     

    Eine weitere herausragende Eigenschaft dieses Mannes von Eisen ist, dass er sich seiner Sterblichkeit sehr bewusst war. Er sprach sehr offen darüber. Und an dem, was er sagt, ist nichts Morbides. Ich mag diesen Mann! Er sagt: „David, wie lange werde ich leben?“ Und dann sprach er darüber, wie sehr sich seine Lebensqualität verschlechtert hatte. Er sagte: „Ich kann das Essen nicht mehr schmecken wie früher und ich höre nicht mehr so gut. Es ist alles nicht mehr so, wie es einmal war, David.“ Ich glaube, die Tatsache, dass er wusste, dass er nicht mehr lange auf diesem Planeten sein würde, verstärkte seine Großzügigkeit noch enorm.

     

    Ich denke so ziemlich jeden Tag über meine Sterblichkeit nach. Das mag Ihnen seltsam erscheinen, aber es ist wahr. An den meisten Tagen nehme ich mir ein bisschen Zeit und denke über meine Sterblichkeit nach und über die Zeit, die mir hier auf diesem Planeten noch bleibt. Wenn das Leben ein Golfspiel wäre… sind heute Golfspieler hier? Okay. Ich bin schon eine Weile auf Spielbahn neun. Würde man mein Leben messen wie ein Golfspiel, würde ich vermutlich die 13. Spielbahn erreichen. Das sagt aus, wie viel ich noch spielen muss. Und das bedeutet, dass ich ein hohes Alter erreichen muss, worauf ich hoffe. Tatsächlich bin ich da sehr zuversichtlich. Manche von Ihnen freuen sich darüber, andere vielleicht nicht. Wie traurig! Aber mir ist klar, dass ich annähernd zwei Drittel meines Lebens schon gelebt habe. Was soll ich mit dem Rest anfangen? Werde ich hören: „Gut gemacht, mein guter und treuer Diener“? Bin ich ein guter Verwalter all dessen, was Gott mir anvertraut hat? In der Zeit, die mir noch bleibt, muss ich alles tun, um Sein Reich voranzubringen, denn es wird die Nacht kommen, in der niemand mehr etwas tun kann. Über das alles denke ich ständig nach. Verstehen Sie mich jetzt nicht falsch. Ich bin nicht morbide. Ich genieße mein Leben. Ich genieße meine Ehe, ich genieße es, Opa zu sein, ich genieße es zu predigen, ich liebe die Gemeinde, ich genieße meine Freundschaften. Ich sauge jeden Tropfen Leben auf, den ich bekommen kann. Aber ich weiß, dass ich nicht ewig hier sein werde. Und das zwingt mich unter anderem dazu, großzügig zu sein. Wenn ich etwas gegen jemanden habe, zwingt es mich, das Kriegsbeil zu begraben statt es für den Fall der Fälle in Reichweite zu halten.

     

    Ich glaube, wir müssen darüber nachdenken wie dieser Mann. Er wusste, dass er nichts mitnehmen konnte. Und das Nächste, was hervorsticht, ist seine Demut. Ist Ihnen aufgefallen, dass er sagte: „Ich möchte dem König nicht zur Last fallen“? Er hatte gerade erst David und seine Familie gerettet und jetzt sprach er von sich selbst als einer Last! Und er sagte: „Warum solltest du deinen Diener so reich belohnen?“ Er sah sich als sehr gering an, obwohl er ein Held war.

     

    Das erinnert mich an einen Mann. Manche von Ihnen kennen ihn vielleicht. Wenn nicht, sollten Sie herausfinden, wer er war. Er ist jetzt im Himmel. T. L. Osborn. Es gab eine Zeit, in der T. L. Osborn mehr Menschen von Angesicht zu Angesicht für Jesus gewonnen hatte als jeder andere. Mittlerweile haben ihn einige Leute übertroffen. Aber er war einer der größten internationalen Evangelisten, den diese und jede Generation davor je gekannt haben. Er predigte das Evangelium in über hundert Ländern und sah große Erweckungen. Er hatte viel für sie getan, deshalb konnte er, wann immer er wollte, in jedes dieser Länder reisen und wurde stets im Haus des Präsidenten und von den höchsten Regierungsbeamten willkommen geheißen. Vor Jahren folgte er meiner Einladung, hier in Cottonwood zu sprechen. Und die Pastoren stritten sich darum, wer ihn vom Flughafen abholen durfte. Ich sagte: „Leute, ihr wisst, ich tue das nicht sehr oft, aber jetzt lasse ich meine Autorität spielen. Ich hole ihn selbst ab.“ Alle waren sehr enttäuscht. Ich fuhr also zum Flughafen und wartete auf ihn. Da kam er mit nur einer ganz kleinen Tasche. Er fragte: „Bayless, was tust du hier? Du bist doch viel zu wichtig, um mich abzuholen!“ Und das meinte er ernst. Ich dachte: „Ich musste mich um das Vorrecht dich abzuholen fast mit den anderen Pastoren prügeln.“ Und er sagte: „Du hast viel zu viel zu tun, um jemanden wie mich abzuholen.“ Und das meinte er wirklich todernst! Dieser große Missionar, einer der größten Helden, die ich je in meinem Leben gekannt habe, sah sich als gering an. Und das sollten auch wir tun. Wer zu Hause eine große Nummer ist, ist in der Ferne trotzdem nur eine kleine Nummer. Ihre Familie kennt die Wahrheit über Sie.

     

    Okay. Der nächste interessante Punkt für mich ist, dass Barsillai an die Generationen dachte, die nach ihm kamen. Obwohl er Davids Lohn für sich selbst demütig ablehnte, sicherte er dessen Segen für seinen Sohn Kimham. Seine Herzenshaltung und seine Großzügigkeit wurden zu einem Segen für seine Nachkommen. Das war etwas, das Barsillai nie allein hätte erreichen können. Ich glaube, dass es sein Charakter und sein Verhalten waren, die seiner Familie diesen Segen, dieses Vermächtnis, ermöglicht haben.

     

    In 1. Könige, Kapitel 2, lag David auf dem Sterbebett. Salomo war bei ihm und er gab ihm einige letzte Anweisungen. Er hatte nur noch wenige Dinge zu sagen. Und eines, was er sagte, war: „Salomo, sei freundlich zu den Söhnen von Barsillai und lade sie an deinen Tisch ein, denn sie haben mir geholfen, als ich vor Absalom fliehen musste.“ Das gehörte zu den Dingen, die ihm auf seinem Sterbebett wichtig waren. „Denke an Barsillai und seine Familie. Dieser Mann hat mir geholfen.“ Dieser Mann von Eisen bewies ein großes Herz und ich glaube, wir sollten ihm im Hinblick auf sein Mitgefühl, seine Treue, seine Kühnheit im Glauben und seine Großzügigkeit nacheifern. Wir sollten uns unserer Sterblichkeit bewusst sein und daran denken, dass wir unseren Kindern und Enkeln ein Vermächtnis hinterlassen. Was wir jetzt tun und noch tun werden, ist nicht nur für uns, sondern auch für die kommenden Generationen.

     

    Wie die meisten Menschen möchte auch ich ein Gefäß sein, das Gott gebrauchen kann und das Ihm Ehre erweist. Aber wir sind alle noch auf der Reise. So lange wir leben, wird Gott immer an uns arbeiten. Deshalb möchte ich Sie ermutigen weiterzumachen. Ich möchte Sie ermutigen, nicht aufzugeben und an Gott festzuhalten. Er wusste, was Er tat, als Er Sie erschaffen hat. Er wusste, was Er tat, als Er Seine Hand auf Sie gelegt hat. Manche von Ihnen sind vielleicht gerade in der Situation, dass sie sehnsüchtig auf etwas warten. Gott, wann werden die Träume, die Du mir ins Herz gelegt hast, wahr werden? Wann, Gott? Wann, Gott? Wann, Gott? Aber Gott kommt nie zu spät. Manchmal arbeitet Gott an uns, während wir warten und wachsen, und das ist unendlich kostbar. Es stattet uns aus und bereitet uns darauf vor, was wir für Ihn tun sollen. Ich bete, dass Sie in Jesu Namen ermutigt werden. Erzählen Sie doch heute jemandem von Ihrem Retter. Bis nächste Woche. Gott segne Sie. 

     

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