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Diese Eigenschaften segnet Gott

Bayless Conley beschäftigt sich in dieser Predigt mit der Geschichte von Ruth und entdeckt fünf Eigenschaften, die auch heute noch den Segen Gottes auf sich ziehen. Diese Eigenschaften setzen geistliche Gesetze in Gang und lassen die Kraft, die Gnade und den Segen Gottes in unserem Leben aktiv werden.

  • Heute wollen wir uns eine Person aus der Bibel ansehen, die überall auf Schwierigkeiten stieß. Ich meine, ihre Umstände waren schwierig. Die Kultur, in der sie aufwuchs, war schwierig. Es schien, als hätte sich alles gegen sie verschworen. Aber dennoch wurde sie unglaublich gesegnet. Und sie besaß verschiedene Charaktereigenschaften, die den Segen Gottes auf sich zogen. Diese werden wir uns heute ansehen.

    Gut, das Buch Rut. Lasst uns das aufschlagen. Das ist eine höchst erstaunliche Geschichte in der Bibel. Da war ein Israelit namens Elimelech, der in Betlehem, was „Haus des Brotes“ bedeutet, lebte. Aber zu dieser Zeit herrschte eine Hungersnot im Land und Elimelech traf eine sehr unkluge Entscheidung: Er zog mit seiner Frau und seinen Söhnen in das Land Moab. Einige Details in der Geschichte legen die Vermutung nahe, dass er das Land, das er von seinen Vorfahren geerbt hatte, verpfändete. Er hätte auch an einen anderen Ort in Israel gehen können, wie zum Beispiel auf die andere Seite des Jordan, wo einer der Stämme an der Grenze zu Moab lebte, aber das tat er nicht. Er ging in das Land Moab zu den Erbfeinden Israels und das nicht als Missionar. Er nahm seine Familie mit und sie ließen sich dort nieder. Aber schon kurz nachdem sie dort eingetroffen waren, starb Elimelech. Seine beiden Söhne Machlon und Kiljon heirateten heidnische Frauen und als sie zehn Jahre dort gewohnt hatten, starben Machlon und Kiljon. Zurück blieben Noomi, Elimelechs Frau, sowie Rut und Orpa, ihre Schwiegertöchter, die nun alle Witwen waren. Sie waren völlig mittellos. Sie hatten keine Zukunft. Da hörten sie, dass Gott Seinem Volk in Israel gnädig gewesen war. Er hatte ihnen Brot gegeben, es hatte geregnet und sie hatten eine ertragreiche Ernte gehabt. Da sagte Noomi: „Ich gehe zurück nach Betlehem in meine Heimatstadt.“ Die jungen Frauen wollten mit ihr gehen, aber auf dem Weg hielt Noomi sie an und sagte: „Kommt nicht mit mir. Geht zurück zu euren Familien und euren Göttern. Dort gibt es keine Zukunft für euch. Sucht euch Ehemänner. Ihr wart freundlich zu mir und zu den Toten, aber jetzt geht bitte zurück.“ Beide Frauen weinten. Orpa küsste ihre Schwiegermutter und kehrte zu ihrem Volk und ihren Göttern zurück, aber Rut hängte sich an sie und sagte: „Wohin du gehst, dahin will auch ich gehen. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.“ Als Noomi sah, dass sie Rut nicht umstimmen konnte, gingen sie zu zweit weiter. Sie kamen nach Betlehem und, wie gesagt, sie waren völlig mittellos und hatten nichts zu essen. Rut sagte: „Ich werde auf das Feld gehen und aufsammeln, was die Schnitter liegen gelassen haben“, was ihr nach dem jüdischen Gesetz erlaubt war. Also machte sie sich auf. Da waren tausend und abertausend Hektar von kultiviertem Land, Feld um Feld um Feld. Und in der Bibel heißt es, Rut landete zufällig auf dem Feld von Boas, der ein Verwandter Elimelechs war. Die beiden verliebten sich ineinander und heirateten. Rut hätte niemals damit gerechnet, dass das Feld, auf dem sie Ähren sammelte, um etwas zu essen zu haben, nur kurze Zeit später ihr gehören würde, und dass sie eine Frau mit großem Einfluss in Israel sein würde, die jeder kannte. Aber so geschah es.  Manche Menschen sagen zu Ruts Geschichte: „O, die glückliche Rut! Gott hat sie gesegnet. Sie hat Gottes Segen empfangen.“ Und ich würde dem nicht widersprechen. Die Herrschaft Gottes hatte sicher etwas damit zu tun, aber ich glaube, hier spielt noch mehr eine Rolle. Ob bewusst oder unbewusst setzte Rut durch ihre Herzenshaltung bestimmte geistliche Gesetze in Bewegung.

    Ich glaube, diese Eigenschaften zogen die Gunst und den Segen Gottes buchstäblich auf sie. Gott sucht in den Menschen nach bestimmten Dingen, die Seinen Segen und Seine Gunst anziehen. Ich möchte jetzt über einige der herausragenden Charaktereigenschaften von Rut sprechen, von denen ich glaube, dass sie Gottes Gunst und Segen in ihr Leben brachten.

    Die erste ist: Sie war fest entschlossen, Gott zu dienen. Sie war fest entschlossen, Gott zu dienen.

    Wir gehen in der Geschichte nochmals zurück. Wir sind auf der Straße nach Betlehem. Noomi sagt: „Mädchen, geht zurück.“ Und ab Vers 14 von Kapitel 1:

    Rut 1:14-18
    „Da erhoben sie ihre Stimme und weinten noch mehr. Und Orpa küsste ihre Schwiegermutter, Rut aber hängte sich an sie. Da sagte sie: Siehe, deine Schwägerin ist zu ihrem Volk und zu ihrem Gott zurückgekehrt. Kehre auch du um, deiner Schwägerin nach! Aber Rut sagte: Dringe nicht in mich, dich zu verlassen, von dir weg umzukehren! Denn wohin du gehst, dahin will auch ich gehen, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da will auch ich sterben, und dort will ich begraben werden. So soll mir der Herr tun und so hinzufügen – nur der Tod soll mich und dich scheiden. Als sie nun sah, dass Rut fest darauf bestand, mit ihr zu gehen, da ließ sie ab, ihr zuzureden.“

    Sagen Sie: „Sie war fest entschlossen.“ Rut bestand darauf, Noomis Volk zu ihrem Volk und Noomis Gott zu ihrem Gott zu machen, ganz anders als Orpa. Beide weinten, beide waren emotional. Und Emotionen sind etwas Gutes. Gott hat uns unsere Emotionen gegeben. Und ich habe schon viele Menschen gesehen, denen die Tränen übers Gesicht gelaufen sind, als sie Jesus als ihren Retter angenommen und sich dafür entschieden haben, Ihm nachzufolgen. Aber wissen Sie was? Ich habe schon viel erlebt. Viele Menschen weinen und sind emotional tief berührt, aber wenn man sie sechs Monate später sucht, findet man sie nicht mehr. Auch ein Jahr später findet man sie nicht mehr. Emotionen allein reichen nicht aus. Das muss tiefer gehen. Ihr müsst in Eurem Herzen fest entschlossen sein, Christus nachzufolgen. Rut war entschlossen, Noomi zu folgen. Lasst uns Kapitel 2 ansehen. Hier spricht Boas mit Rut. In Vers 11 und 12 heißt es:

    Rut 2:11-12
    „Da antwortete Boas und sagte zu ihr: Es ist mir alles genau berichtet worden, was du an deiner Schwiegermutter getan hast nach dem Tod deines Mannes, dass du deinen Vater und deine Mutter und das Land deiner Verwandtschaft verlassen hast und zu einem Volk gegangen bist, das du früher nicht kanntest. Der Herr vergelte dir dein Tun, und dein Lohn möge ein voller sein von dem Herrn, dem Gott Israels, zu dem du gekommen bist, um unter seinen Flügeln Zuflucht zu suchen!“

    Wie Abraham ließ auch Rut alles hinter sich – ihre Eltern, das Land, in dem sie geboren wurde und ihren Besitz -, um Gott nachzufolgen. Sie entschied sich nicht dafür, den Gott Israels zu ihrem Gott zu machen, weil sie sich einen materiellen Vorteil davon versprach. Tatsächlich hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt genau das Gegenteil erfahren. Sie hatte ihren Schwiegervater, ihren Ehemann und ihren Schwager verloren. Ihr war alles genommen worden. Sie und Noomi waren mittellos und hatten keine Zukunft. Aber sie sah in dieser Familie etwas von der Realität Gottes und  sagte: „Ich gehe mit dir und nur der Tod wird uns scheiden.“ Diese Entschlossenheit braucht es, um Jesus nachzufolgen.

    Da war eine Gruppe von Menschen, die Jesus nachfolgte. Er hatte das Brot vermehrt. Und Jesus wandte sich ihnen zu und sagte: „Der einzige Grund, warum ihr mir nachfolgt, ist, dass euer Magen gefüllt wird“ und tadelte sie. Hört: Wenn Ihr Jesus nur nachfolgt, weil Ihr Euch einen materiellen Nutzen davon versprecht, tut Ihr es aus dem falschen Grund. Ja, Er ist unser Versorger und stillt alle unsere Nöte, und, ja, wir liegen Ihm sehr am Herzen und können Ihm vertrauen. Aber wir folgen Ihm nicht nach, weil Er unsere materiellen Bedürfnisse stillt. Jesus lehrte einmal: „Mein Fleisch ist wahre Speise, mein Blut ist wahrer Trank. Wenn ihr nicht mein Fleisch esst und mein Blut trinkt, habt ihr keinen Anteil an mir.“ Das war ziemlich schwer zu verstehen. Und in der Bibel heißt es – Ihr könnt das in Johannes, Kapitel 6 nachlesen: „Viele seiner Jünger gingen zurück und folgten ihm nicht mehr.“ Da wandte Jesus sich an die zwölf und fragte: „Wollt ihr auch gehen?“ Und mir gefällt, was Petrus antwortete: „Wo sollten wir hingehen? Du allein hast die Worte des ewigen Lebens. Du bist der Sohn Gottes!“ So sehe ich das auch. Wo sollte ich hingehen? Ich habe keinen Plan B. Kein anderer kann diesen Hunger in meiner Seele stillen und mich in den Himmel bringen, wenn ich sterbe, nur Christus allein!

    Gut, zweitens, Rut war hoffnungsvoll und froh statt düster und verbittert. Lasst uns in Kapitel 2, Vers 2 lesen:

    Rut 2:2
    „Und Rut, die Moabiterin, sagte zu Noomi: Ich möchte gern aufs Feld gehen und etwas von den Ähren mit auflesen hinter dem her, in dessen Augen ich Gunst finden werde. Sie sagte zu ihr: Geh hin, meine Tochter!“

    Da waren also diese zwei Witwen. Sie besaßen absolut nichts. Sie sagte: „Ich gehe hinaus und sammle die Ähren hinter den Schnittern und werde bei jemandem Gunst finden.“ Wörtlich sagte sie: „Ich werde jemanden finden, der mich freundlich behandelt.“ Sie erwartete, dass etwas Gutes passierte, dass sich eine Tür der Gunst öffnete, was angesichts der Umstände und der Gegend, in der sie sich befand, sehr ungewöhnlich und höchst erstaunlich war. Noomi hingegen… Kapitel 1, Vers 19:

    Rut 1:19-20
    „So gingen die beiden, bis sie nach Betlehem kamen. Und es geschah, als sie in Betlehem ankamen, da geriet die ganze Stadt ihretwegen in Bewegung, und die Frauen sagten: Ist das Noomi?“ – Noomi bedeutet angenehm. „Sie aber sagte zu ihnen: Nennt mich nicht Noomi, nennt mich Mara! Denn der Allmächtige hat mir sehr bitteres Leid zugefügt.“

    Mara ist das hebräische Wort für Bitterkeit. Sie sagte: „Ich will nicht mehr Noomi genannt werden. Mein Name ist nicht mehr angenehm, sondern Bitterkeit. Nennt mich ab jetzt Bitterkeit, denn der Allmächtige hat mir bitteres Leid zugefügt.“ Vers 21:

    Rut 1:21
    „Voll bin ich gegangen, und leer hat mich der Herr zurückkehren lassen. Warum nennt ihr mich Noomi, da der Herr gegen mich ausgesagt und der Allmächtige mir Böses getan hat?“

    Das waren Noomis Worte, aber es war nicht die Wahrheit. Sie gab für alles Gott die Schuld. „Wir sind voll gegangen“, bedeutet, dass sie das Land ihrer Vorfahren in der Zeit der Hungersnot verpfändeten. Sie gingen voll und sie kam mit absolut nichts zurück. Sie sagte, Gott habe das getan: „Gott hat mir alles genommen, was ich hatte. Er hat mir bitteres Leid zugefügt.“ Wir sollten nicht Gott die Schuld geben, aber die Menschen tun das oft.

    Etwas läuft schief, sie treffen falsche Entscheidungen und dann ist alles Gottes Schuld. Denkt an Elimelech. Er hätte im Land von Gottes Volk bleiben sollen, aber er verließ es. Alle anderen Israeliten blieben in Betlehem. Sie vertrauten Gott während dieser harten Zeit und anscheinend überstanden sie sie. Aber Elimelech sagte: „Nein, ich verlasse das Anbetungshaus und die Menschen, die Gott anbeten. Ich bringe meine Familie nach Moab“, zu den Feinden Israels. Sie kämpften ständig gegen Israel. Als das Volk Israel aus Ägypten in das Verheißene Land kam, war es der König von Moab, der Bileam, den Propheten, anheuerte, um Israel zu verfluchen. Und als das nicht funktionierte, schickte er alle seine Frauen in das Lager der Israeliten, damit sie Sex mit ihnen hatten und sie zum Götzendienst verführten. Davon ist sogar im Buch der Offenbarung die Rede. Gott nannte die Moabiter das Volk des Kemosch. Kemosch war ein Gott, der menschliche Opfer forderte. Diesen Gott beteten sie an. Gott nannte ihn auch das Scheusal Moabs. Und dorthin brachte Elimelech seine Familie. Er ging nicht als Missionar nach Moab. Er verließ den Ort der Anbetung, das Volk Gottes, und zog mit seiner Familie mitten in dieses heidnische Land und ließ sich dort nieder. Und wisst Ihr, was die Namen seiner Kinder Machlon und Kiljon bedeuten? Krankheit und Schwindsucht. Sie waren wohl ziemlich kränklich. Ich weiß nicht, wer seine Kinder so nennen würde, aber sie taten es. Und Noomi schob die Schuld auf Gott, nicht auf die Entscheidungen ihres Mannes oder auf die Tatsache, dass sie den Ort verließen, an dem Gott ihnen geboten hatte, zu bleiben. Und sie sagte: „Der Allmächtige.“ Das ist der Name Gottes, El Schaddai, der Gott, der mehr als genug ist, der Gott der überreichen Versorgung, der allgenügsame Gott. Mit anderen Worten: „Er hat alles, aber mir gibt er nichts. Er hat mir alles genommen und mir bitteres Leid zugefügt. Ich bin eine verbitterte Frau.“ Und mit dieser Frau lebte Rut zusammen. Aber Rut nahm diese Bitterkeit nie an, nicht einmal ansatzweise. Sie zeigte sich in nichts, was sie sagte oder tat. Rut erwartete immer noch, dass ihr Gutes widerfahren würde und nahm den bitteren Geist Noomis nie an. Ich meine, Rut hätte sagen können: „Was für ein Gott ist das? Du sagst, du warst an einem Ort namens Betlehem, dem Haus des Brotes, und hast ihn verlassen, weil es dort kein Brot gab? Kann dein Gott dich nicht besser versorgen? Und deshalb bist du nach Moab gekommen? Kemosch scheint mir ein besserer Gott zu sein als dein Gott. Wir haben Brot hier in Moab. Was für ein Gott ist das? Dein Mann starb, mein Mann starb, mein Schwager starb. Wer will einem solchen Gott dienen? Das ist verrückt!“ Aber sie sagte nie etwas dergleichen. Sie war hoffnungsvoll und froh. Sie erwartete, auf Freundlichkeit zu treffen.

    Das ist wie bei dem Mann, der zu einem Spiel der Little League kam und eines der Kinder auf der Bank sitzen sah. Er sagte: „Sohn, wie ist der Spielstand?“ Der Junge sagte: „Wir verlieren 18 zu null.“  Da sagte der Mann: „Du musst entmutigt sein!“ Der Junge sagte: „Warum sollte ich? Wir spielen ja noch.“ – Das ist die richtige Geisteshaltung.

    Ein großer Teil Kaliforniens ist Wüstenland. Und über unsere Wüste fliegen zwei Arten von Vögeln. Die einen sind Geier. Sie suchen nach Aas, nach toten Tieren. Sie ernähren sich von dem, was tot und vergangen, was zerfallen und verdorben ist. Aber der andere Vogel, der durch die Wüste fliegt, ist der kleine Kolibri. Er sucht die schönen, bunten Wüstenblumen. Kolibris ernähren sich von diesen Blumen. Sie ernähren sich von Leben und Liebreiz. Sie sehen die Gerippe, sie sehen, was tot und vergangen ist und fliegen darüber hinweg und finden, was lebt. Die eine Vogelart ernährt sich von dem, was tot und vergangen ist, und die andere vom Leben. Beide finden genau das, was sie suchen, und so ist das auch bei uns.

    Rut war froh; sie war hoffnungsvoll; sie war erwartungsvoll. Und die dritte Eigenschaft Ruts ist: Sie besaß Tatkraft. Sie unternahm etwas. Sie gab Gott etwas, mit dem Er arbeiten konnte. In Kapitel 2, Vers 2 sagt sie: „Ich gehe aufs Feld und lese hinter den Schnittern her die Ähren auf.“ Sehen wir uns jetzt Vers 7 von Kapitel 2 an. Boas’ Knecht berichtet ihm:

    Rut 2:7
    „Sie hat gesagt: Ich möchte gern mit auflesen und hinter den Schnittern her etwas von den Ähren aufsammeln. So ist sie gekommen und dageblieben. Vom Morgen an bis jetzt hat sie sich im Haus nur wenig ausgeruht.“

    Sie hatte den ganzen Tag gearbeitet und sie hatte hart gearbeitet. Sie wusste nicht, dass Boas dem Schnitter sagte: „Siehst du das Mädchen dort? Lass absichtlich einige Ähren zu Boden fallen, lass sie sie aufsammeln und tadle sie nicht dafür.“ Und zu Rut sagte er: „Bleib auf meinem Feld und folge meinen Schnittern.“ Und wie wir in der Geschichte erfahren, tat sie das bis zum Ende der Erntezeit. Monatelang ging sie auf das Feld hinaus und arbeitete jeden Tag sehr hart. Rut hätte auch einfach bei Noomi bleiben können. Sie hätte sich hinsetzen und sagen können: „Gott, du siehst uns. Wir sind Witwen. Wir haben unsere Ehemänner verloren. Wir haben nichts. O Gott, stille unsere Not! O Gott, öffne eine Tür für uns! O Gott!“ Vielleicht wären sie dann beide verhungert. Aber stattdessen stand Rut auf und tat etwas. Es ist gut zu beten, aber dann müssen wir handeln. Im Jakobusbrief heißt es: „Glaube ohne Werke ist tot. Er hat kein Leben in sich.“ Hören Sie nicht auf zu beten, aber tun Sie etwas. Geben Sie Gott Ihre Arbeit, damit Er dadurch wirken kann. Bringen Sie Ihm Ihre Brote und Fische und füllen Sie Ihre Töpfe mit Wasser. Tun Sie etwas!

    Die Bibel sagt in 5. Mose 16:15: „Gott wird dich segnen in allem Tun deiner Hände.“

    5. Mose 28:8: „Der Herr wird dir den Segen entbieten in deine Speicher und zu allem Geschäft deiner Hand.“

    Gebt Gott etwas, mit dem Er arbeiten kann.

    Meine Schwester hat einen Dienst mit dem Namen Grateful Hearts. Sie ernähren jeden Monat Tausende von Menschen. Ich will euch erzählen, wie das begann. Es brach ihr das Herz, wenn sie Familien oder alleinerziehende Mütter sah, die sehr zu kämpfen hatten und nicht genug Geld besaßen, um ihre Kinder vernünftig zu ernähren und angemessen für sie zu sorgen. So fing sie an, wenn es ihr möglich war, ein paar zusätzliche Konservendosen mit grünen Bohnen oder was auch immer zu kaufen und sie in ihrer Speisekammer aufzubewahren. Wenn sie dann von einer Familie hörte, die gerade eine schwere Zeit durchmachte, brachte sie ihnen die Konserven und füllte ihre Speisekammer wieder auf. Und wisst ihr was? Gott hat das gesegnet. Heute hat Grateful Hearts auf der anderen Straßenseite ein großes Gebäude. Sie haben viele Angestellte, sie betreiben einen Secondhandladen und ernähren jedes Jahr Tausende von Menschen. Sie haben schon unzähligen alleinerziehenden Müttern durch eine schwierige Zeit hindurch geholfen. Das ist ganz wunderbar. Aber es begann mit Konservendosen in der Speisekammer. Geben Sie Gott etwas, womit Er arbeiten kann. Ja, beten Sie weiter, aber handeln Sie auch. Glaube ohne Werke ist tot, genauso wie der Körper ohne den Geist tot ist.

    Die vierte Eigenschaft, die wir bei Rut sehen, ist Dankbarkeit. Sie war auch für kleine Segnungen dankbar. Lasst uns Vers 10 in Kapitel 2 lesen. Hier spricht Rut mit Boas:

    Rut 2:10
    „Da fiel sie auf ihr Angesicht und warf sich zur Erde nieder und sagte zu ihm: Warum habe ich Gunst gefunden in deinen Augen, dass du mich beachtest, wo ich doch eine Fremde bin?“

    Und Vers 13 aus der Message Bible:

    Rut 2:13
    „Sie sagte: O Herr, solche Gnade, solche Freundlichkeit. Das habe ich nicht verdient. Du hast mein Herz berührt, mich wie eine der Deinen behandelt. Und ich bin nicht einmal von hier!“

    Sie war dankbar, dass Boas Notiz von ihr nahm, für seine freundlichen Worte, für seine Großzügigkeit und seinen Schutz. Sie sah nichts von alledem als selbstverständlich an und sie verhielt sich nie, als wäre er ihr das alles schuldig. Ich glaube, ihre Einstellung zog Gottes Segen auf ihr Leben. In Epheser 5:20 heißt es: „Sagt allezeit für alles Dank!“

    Meine Familie und ich haben es uns zu Weihnachten einmal zur Aufgabe gemacht, eine andere Familie, von der wir wussten, dass sie es gerade sehr schwer hatten, zu segnen. Unsere Kinder waren damals noch klein. Wir kauften alles ein, was wir für ein fantastisches Weihnachtsessen brauchten und ließen unsere Kinder Spielsachen aussuchen, die wir dann für ihre Kinder kauften. Dann packten wir alles zusammen und fuhren zu ihrer winzigen Wohnung. Wir klopften an die Tür und sagten: „Hi. Wir bringen euch ein paar Sachen zu Weihnachten.“ Sie waren ein bisschen überrascht, aber sie baten uns herein und wir luden die ganzen Tüten mit Lebensmitteln und Spielsachen ab. Ich werde das nie vergessen. Da waren der Mann, seine Frau und ihr kleiner Sohn. Ich glaube, ihre Tochter war im Nebenzimmer. Und plötzlich sah der Mann auf seine Füße und begann zu weinen. Was dann geschah, hatte ich nicht erwartet. Immer noch weinend erhob er eine Hand zu Gott, betete Ihn an und dankte Ihm. Plötzlich war der Raum so stark von Gottes Gegenwart erfüllt, dass ich das Gefühl hatte, auf heiligem Boden zu stehen! Es war fast schon ein bisschen furchterregend. Es schien, als wäre der Geist Gottes in den Raum geeilt, wo das Herz eines Mannes mit Dankbarkeit erfüllt war.

    Leider gibt es in unserem Land viele Menschen, die glauben, man würde ihnen etwas schulden: „Die Regierung schuldet mir; darauf habe ich einen Anspruch; man muss sich um mich kümmern.“ Ich glaube nicht, dass diese Einstellung Gottes Segen anzieht. Ich glaube, sie stößt Ihn sogar ab. Wir müssen für die großen und die kleinen Dinge in unserem Leben dankbar sein.

    Die fünfte Eigenschaft, die Rut besaß, war, dass sie andere an die erste Stelle setzte. Ich möchte einen der Verse, in denen Boas mit ihr spricht, nochmals vorlesen. Kapitel 2, Vers 11:

    Rut 2:11
    „Da antwortete Boas und sagte zu ihr: Es ist mir alles genau berichtet worden, was du an deiner Schwiegermutter getan hast nach dem Tod deines Mannes, dass du deinen Vater und deine Mutter und das Land deiner Verwandtschaft verlassen hast und zu einem Volk gegangen bist, das du früher nicht kanntest.“

    Kapitel 3, Vers 10. Er spricht immer noch mit ihr.

    Rut 3:10
    „Da sagte er: Gesegnet seist du von dem Herrn, meine Tochter! Du hast deine letzte Treue schöner erwiesen als die erste, indem du nicht den jungen Männern nachgelaufen bist, sei es geringen oder reichen.“

    Rut hätte sagen können: „Was zum Kuckuck mache ich hier? Ich verschwende mein Leben damit, mich um diese alte Frau zu kümmern! Ich werde mir einen Mann suchen!“ Ich glaube, wir können davon ausgehen, dass sie recht attraktiv war. Boas sagte: „Hey, du hättest dir einen jungen Mann suchen können, einen armen oder einen reichen. Aber du hast dich um deine Schwiegermutter gekümmert.“ Und damit hatte Rut bewusst oder unbewusst ein Gesetz in Gang gesetzt. Sprüche 11:25 in der Message Bible lautet: „Wer andere segnet, ist reich gesegnet. Und jenen, die anderen helfen, wird geholfen.“ Jesus sagte: „Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit widerfahren.”

    Der zweifellos größte Segen in Ruts Leben war das Kind, das sie mit Boas hatte. Seht euch Kapitel 4, Vers 21 an:

    Rut 4:21-22
    „… und Salmon zeugte Boas, und Boas zeugte Obed,  und Obed zeugte Isai, und Isai zeugte David.“

    Rut wurde die Urgroßmutter von König David. Gott sah, dass das Herz dieses heidnischen moabitischen Mädchens nach der Wahrheit hungerte und so wurde sie nicht nur die Urgroßmutter von König David, sondern auch eine Schlüsselfigur in der Blutlinie von Jesus Christus, dem Retter der Welt. Was für ein Segen!

    Die Geschichte von Rut ist erstaunlich, vor allem weil sie damit endet, dass sie zu der Blutlinie des Retters der Welt gehörte. Und genau darum geht es. Deshalb hören Sie mir jetzt zu – weil Jesus Christus in diese Welt kam, um die Menschheit zu erlösen. Sie liegen Ihm sehr am Herzen. Er will Ihr Retter sein. Das sollte zu einer persönlichen Angelegenheit in Ihrem Leben werden. Rufen Sie Jesus heute an. Sie werden feststellen, dass Er real ist. Bis zum nächsten Mal.

     

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