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Die Anatomie Gottes 1/2

Je länger man mit Gott unterwegs ist, desto mehr erfährt man über seine Eigenschaften und sein Wesen. In seiner Predigt Die Anatomie Gottes zeigt uns Bayless Conley, was wir über Gott lernen können, indem wir seine Augen, sein Herz, seine Hände und sein Gesicht betrachten.
Entdecke einen Gott, der deine Kämpfe sieht und in dein Herz blickt; der sich nach dir sehnt und dir Barmherzigkeit, Rettung und Trost bringen will; der deine Welt in seinen fähigen Händen hält und dessen Gesicht Wohlwollen und Freundschaft für dir ausstrahlt.

Dies ist der erste Teil einer Predigt, den zweiten Teil findest du hier …

  • Wussten Sie, dass die Bibel über Gottes „Anatomie“ spricht? Er hat Hände. Er hat Augen und kann sehen. Er hat ein Herz und kann fühlen, er hat Mitgefühl. Die verschiedenen Beschreibungen Gottes faszinieren mich: dass seine Augen sehen und seine Ohren hören können und sein Herz gebrochen werden kann. Als ich mich mit den entsprechenden Bibelstellen beschäftigte, hatte ich das Gefühl, dass der Heilige Geist mich dadurch anspricht. Also hielt ich in unserer Gemeinde eine Predigt mit dem Thema „Die Anatomie Gottes“. Ich hoffe, dass Gott auch Sie dadurch ansprechen wird. Bitte nehmen Sie sich etwas Zeit, sich zusammen mit mir mit Gottes Wort zu beschäftigen. Ein großes Problem in der Kirche heutzutage ist unverdaute Theologie. Wir haben es immer so eilig, hier und dort zu sein und dies und jenes zu tun. Aber bitte investieren Sie etwas in Ihr geistliches Leben. Nehmen Sie sich Zeit; holen Sie Ihre Bibel, wenn Sie eine haben, und lassen Sie uns gemeinsam Gottes Anatomie studieren. Bestimmt wird dies hilfreich für Sie sein.

    Je länger man mit Gott lebt, desto mehr entdeckt man. Das Erstaunliche ist, dass dieser Entdeckungsprozess nie zu Ende geht; es ist eine unendliche Reise. Wissen Sie, in dem ersten Jahr, nachdem ich Christ wurde, hatte ich in vielerlei Hinsicht das Gefühl, alles zu wissen. Aber je länger ich mit Jesus lebe, umso mehr zeigt sich, wie wenig ich weiß. Jemand verglich diesen Prozess einmal mit einem dunklen Zimmer, in dem man in einer Ecke steht und nichts sehen, aber die Wände spüren kann. Doch wenn man in die Mitte des Zimmers geht, kann man die Wände nicht mehr spüren. Ich glaube, je länger wir mit Gott leben, umso mehr erkennen wir, wie groß er ist, wie viele Facetten er hat und wie unendlich erstaunlich er ist. Es wird einfach immer besser!

    Heute soll es also um die „Anatomie Gottes“ gehen. Ich möchte etwas zu seinen Augen sagen, zu seinem Herz, zu seinen Armen und Händen und zu seinem Gesicht. „Die Anatomie Gottes“.

     

    Als Erstes möchte ich über Gottes Augen sprechen und Ihnen einige Bibelverse dazu nennen. In Sprüche 15,3 heißt es: „Die Augen des Herrn sind an jedem Ort und schauen aus auf Böse und auf Gute.“

     

    Das war eine Lektion, die Janet und ich unseren Kindern schon von klein auf beigebracht haben. Es geht nicht nur darum, gehorsam zu sein, wenn Mama und Papa es sehen können und das Richtige zu tun, wenn alle zuschauen – denn Gott schaut immer zu. Man kann nicht irgendwo an einen geheimen Ort gehen und etwas tun, über das Gott nicht Bescheid weiß. Also sagten wir unseren Kindern immer: „Selbst wenn Mama und Papa nicht da sind und euch nicht sehen können, müsst ihr wissen, dass Gott immer bei euch ist und euch sieht.“

    In Jeremia 23,24 sagt Gott: „Kann sich jemand in Schlupfwinkeln verbergen, und ich, ich sähe ihn nicht?, spricht der Herr. Bin ich es nicht, der den Himmel und die Erde erfüllt?“

     

    Oder nehmen wir Hebräer 4,13: „Kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben.“

     

    Aber Gott sieht nicht nur das Schlechte; er sieht auch das Gute. In Matthäus 6 sagt Jesus: „Wenn wir im Verborgenen geben, beten und fasten, sieht unser himmlischer Vater uns und belohnt uns öffentlich.“ Darüber hinaus sieht Gott nicht nur, was wir tun, sondern auch, warum wir es tun. Seine Augen sind nicht nur auf unser Handeln gerichtet, sondern auch auf unser Herz. In 1.Samuel 16,7 steht: „Denn der Herr sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, aber der Herr sieht auf das Herz.“ Das heißt, wenn wir Fehler machen – und wir alle machen manchmal Fehler –, aber nicht mit Absicht und trotz aller guten Vorsätze, dann beurteilt Gott uns nach unserm Herzenszustand, auch wenn sonst kein Mensch das tut. Die andere Seite dieser Medaille trifft aber auch zu. Wenn alle applaudieren und uns für großartig halten, sieht Gott ebenfalls in unser Herz. Und wenn er darin nicht die richtige Einstellung findet, beurteilt er uns entsprechend.

     

    Lesen wir weiter in Hebräer 4,12. Hier geht es um Jesus, das lebendige Wort Gottes.

    „Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens.“

     

    Er sieht, was wir tun, aber auch, warum wir es tun. Und nicht nur das. Gott sieht nicht nur immer, wo wir sind und was unsere Beweggründe sind, sondern er sieht auch unsere Not. Bitte markieren Sie sich diese Bibelstelle – wir kommen gleich darauf zurück –, und schlagen Sie mit mir 1.Mose 16 auf. Dort finden wir eine faszinierende Geschichte über Abraham und seine Frau Sara. Sie versuchten sehr lange, ein Kind zu bekommen, aber Sara wurde nicht schwanger. Schließlich schmiedete sie einen Plan und sagte: „Abraham, ich kann zwar keine Kinder bekommen, aber ich habe eine junge Dienerin namens Hagar. Sie wird unsere Leihmutter sein. Schlaf mit ihr, und dann adoptiere ich das Baby, und so werden wir durch sie ein eigenes Kind haben.“ Abraham sagte nichts, sondern gehorchte seiner Frau sofort. „Guter Plan, Sara!“

    Und Hagar wird schwanger, sie wird aber auch hochmütig. Saras Reaktion darauf ist sehr interessant. Wir können es in der Geschichte nachlesen. Sie sagte: „Abraham, das ist alles deine Schuld!“ Und Sara begann Hagar sehr schlecht zu behandeln. Dieses junge Dienstmädchen wird in eine Situation gebracht, die sie nicht kontrollieren kann. Sie hatte sich das alles nicht ausgesucht. Sie wird schlecht behandelt und wenn sie an die Zukunft denkt, sieht sie nur Schwierigkeiten. Die Zukunft sieht für sie sehr düster und trostlos aus. Sie ist durcheinander, innerlich zerrissen und aufgewühlt und so läuft sie weg, in die Wüste. Gott schickt ihr einen Engel, der sie tröstet und ihr in ihrer Not und ihrem Zwiespalt zeigt, was sie tun soll. Ihre Antwort darauf lesen wir in 1.Mose 16,13:

     

    „Da nannte sie den Namen des Herrn, der zu ihr geredet hatte: Du bist ein Gott, der mich sieht! Denn sie sagte: Habe ich nicht auch hier hinter dem hergesehen, der mich angesehen hat? Darum nennt man den Brunnen: Beer-Lachai-Roi; siehe, er ist zwischen Kadesch und Bered.“

     

    Von diesem Tag an wurde diese Quelle „Beer-Lachai-Roi“ genannt; das bedeutet wörtlich „Brunnen des Lebendigen, der mich sieht“. Mehr als alles andere war Hagar überwältigt von dem Gedanken, dass Gottes Augen auf ihr ruhen. Andere sahen sie als etwas, das man benutzen und dann wegwerfen kann, als Mittel zum Zweck. Sie war zerrissen, aufgewühlt und wusste, dass sie keine gute Zukunft vor sich hatte. Aber plötzlich offenbarte sich Gott ihr, tröstete sie, zeigte ihr einen Weg in die Zukunft und sie konnte nur noch staunen. Sie sagte: „Du siehst mich. Du siehst meinen Konflikt. Du verstehst, was passiert ist.“ Sie war überwältigt.

    Vor Jahren lebten Janet und ich in einem anderen Teil von Kalifornien und arbeiteten dort in einer Gemeinde. Ich war einer der Pastoren. Wir wussten, dass wir eines Tages hierher kommen und eine Gemeinde gründen würden. Ich hatte ein Gespräch darüber mit dem Hauptpastor und er stimmte mir zu.

    Aber ich hatte noch keinen „Marschbefehl“ von Gott und wurde langsam unruhig. Sehr unruhig. Ich wurde innerlich immer zerrissener und aufgewühlter. Ich dachte: „Habe ich Gott nicht richtig gehört? Warum höre ich jetzt nichts mehr? Habe ich Gottes Zeitpunkt verpasst?“ Ich war schon fast so weit, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und etwas zu erzwingen. Kennen Sie das? Man denkt: „Es tut sich ja nichts, also werde ich einfach nachhelfen und vielleicht greift Gott ja ein.“ Ich war innerlich so zerrissen und aufgewühlt, dass ich nicht mehr weiterwusste. Ich dachte über meine Zukunft nach, über Gottes Berufung für mein Leben, und ich dachte: „Wenn ich Gott nicht richtig verstanden habe, was mache ich dann?“

    Dann kamen Janet und ich zu einer Veranstaltung hier in Orange County. Es sollte John Osteen predigen, der Vater von Joel Osteen. John war ein großartiger Pastor und Bibellehrer und ein leidenschaftlicher Verfechter von Weltmission. Dieser Mann liebte die Welt und wollte allen Völkern das Evangelium bringen. Ich bewunderte ihn und war ganz gespannt darauf, von ihm noch besser in die Bibel eingeführt zu werden. Wir saßen also in dem Saal voller Menschen und er sagte: „Nehmt eure Bibel zur Hand und haltet sie hoch.“ Das taten wir. Dann sagte er: „Und jetzt legt sie unter euren Stuhl. Ihr werdet sie nicht brauchen.“

    Ich dachte: „O nein! Du machst wohl Witze?“

    Er sagte: „Na los. Legt eure Bibel unter den Stuhl.“

    Also legte ich meine Bibel unter meinen Stuhl und dachte: „Na, das kann ja heiter werden.“

    Dann erklärte er, er würde nach einer bestimmten Bibelübertragung predigen und wollte nicht, dass die Zuhörer nur die Unterschiede im Text vergleichen, statt ihm einfach zuzuhören. Er wollte, dass alle hörten, was er zu sagen hatte.

    Ich dachte: ‚Okay.‘

    Und in dem Augenblick, als er zu predigen begann, war es so, als würden alle anderen im Saal plötzlich verschwinden und ich wäre ganz allein dort. Jedes Wort, das er sagte, war wie eine glühende Kohle, die vom Himmel in mein Herz fiel. Es war so verblüffend konkret und genau auf mich zugeschnitten, dass ich sprachlos war. Es war, als wäre Gott vom Himmel gekommen. Er beantwortete mir jede Frage, die mich bewegte. Er tröstete mich und zeigte mir den Weg. Und mehr als alles andere hatte ich das Gefühl: „Gott, du siehst mich und den Konflikt in mir. Du weißt, was ich denke. Deine Augen sind auf mich gerichtet.“ Es war ein tief greifendes Erlebnis.

    Einmal predigte ich in einer kleinen Gemeinde und lud die Zuhörer ein, ihr Leben Jesus anzuvertrauen. Gerade wollte ich den Gottesdienst beenden, da hatte ich das Gefühl, dass der Heilige Geist mir ein Wort zuflüsterte: „Parkplatz.“ Ich dachte: „Das ist doch dumm. Das sage ich nicht laut.“ Das Ganze dauerte nur einen Sekundenbruchteil und ich dachte: „Okay, wenn ich mich hier zum Narren mache, dann doch am besten für Jesus.“ Laut sagte ich: „Geht bitte noch nicht. Ich habe den Eindruck, dass der Heilige Geist mir gerade das Wort ‚Parkplatz‘ eingegeben hat. Hat das jemandem hier etwas zu sagen?“ Niemand regte sich und ich geriet ins Schwanken. Ich sagte es noch einmal: „Parkplatz. Sagt das hier jemandem etwas?“ Niemand zeigte die geringste Regung und inzwischen fühlte ich mich albern. Also wollte ich den Gottesdienst beenden, irgendwie das Gesicht wahren und verschwinden. Doch stattdessen fragte ich zum dritten Mal: „Parkplatz. Hat das irgendjemandem etwas zu sagen?“ Wieder nichts. Also sagte ich: „Okay, dann lasst uns den Gottesdienst beenden.“ Plötzlich stand ein Mann in der letzten Reihe auf. Wie ich später erfuhr, war er zum ersten Mal in dieser Gemeinde. Niemand kannte ihn. Er stand auf und kam vor. Ich fragte ihn: „Parkplatz. Sagt Ihnen das etwas?“

    Er antwortete: „Ja, tut es. Ich habe in der Stadt ein Restaurant. Vor sechs Monaten hat die Stadtverwaltung den Parkplatz aufgerissen, weil Rohre verlegt werden mussten oder so etwas. Sie versprachen, es gleich wieder zu reparieren, aber bis heute ist nichts passiert. Ich habe also ein Restaurant ohne Parkplatz und inzwischen die meisten meiner Kunden verloren. Mein Geschäft steht kurz vor dem Aus. Ja, ‚Parkplatz‘ hat mir etwas zu sagen.“

    So beteten wir mit der ganzen Gemeinde, dass der Parkplatz repariert wird. Am nächsten Morgen früh um sechs tauchten die Arbeiter von der Stadt auf und brachten den Parkplatz in Ordnung. Der Mann kam wieder in die Gemeinde und erzählte, was passiert war. Er hatte garantiert das Gefühl: „Gott sieht mich.“

     

    Liebe Freunde, Gott sieht Sie genauso. Er sieht Ihre inneren Konflikte. Er weiß was los ist. Er kennt Ihre Umstände. Er kennt Ihre Fragen. Er sieht das alles und er schaut Sie jetzt, in diesem Moment, an.

     

    Doch es geht noch weiter. Als Nächstes möchte ich über Gottes Herz sprechen. Gott sieht nicht nur, sondern er sehnt sich von Herzen danach, etwas zu tun. Bitte schlagen Sie noch einmal den Hebräerbrief auf, Kapitel 4. In Hebräer 4,15 lesen wir:

     

    „Denn wir haben nicht einen Hohen Priester, der nicht Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem in gleicher Weise wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde.“

    Das griechische Wort, das hier mit „Mitleid haben“ übersetzt ist, bedeutet nicht einfach ein mitleidiges „Oooch!“ Es bedeutet buchstäblich, in das Leiden eines anderen einzutreten, zu spüren, was der andere spürt. Mir gefällt die Übersetzung: „Unsere Schwachheit berührt ihn.“ Jesus war kein Ritter in einer Rüstung, an der die Pfeile der Versuchung abprallten. Er spürte die inneren Konflikte und den Druck der Versuchung. Er weiß was es heißt, Mensch zu sein und mit Problemen, Druck und Konflikten bombardiert zu werden. Er gab ihnen zwar nie nach, aber er versteht uns aus eigener Erfahrung.

    Denken wir auch an folgende Verse. In Hesekiel 6,9 sagt Gott: „Ihr werdet begreifen, wie viel Leid ihr mir zugefügt habt, weil ihr mir untreu geworden seid.“ Was für ein Gott ist das? „Ihr habt mir durch eure Untreue wehgetan.“

    In Richter 10,16 heißt es: „Da wurde seine Seele ungeduldig über das Elend Israels“ – und er griff ein. Seine Seele konnte ihr Elend nicht mehr ertragen!

    In Jeremia 31 sagt Gott: „Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dir meine Güte bewahrt.“ Und über sein Volk, das er hier Ephraim nennt, sagt er: „Ich muss doch immer wieder an ihn denken. Darum ist mein Innerstes um ihn erregt. Ich muss mich über ihn erbarmen, spricht der Herr.“

    Bitte zweifeln Sie nie daran, dass Gott Sie liebt. Gott ist Liebe. Psalm 145,8-9: „Gnädig und barmherzig ist der Herr, langsam zum Zorn und groß an Gnade. Der Herr ist gut gegen alle, sein Erbarmen ist über alle seine Werke.“

    Wir haben einen kleinen Springbrunnen an einer Mauer neben unserem Haus. Dieser Springbrunnen hat einen elektrischen Anschluss und eine kleine Pumpe und er besteht aus mehreren Schalen. Die Pumpe haben wir so programmiert, dass sie nur ein paar Stunden pro Tag läuft. Die restliche Zeit über steht der Brunnen still, aber wenn die Pumpe anspringt, fließt das Wasser aus der ersten Schale in die zweite, dann in die dritte und so weiter.

    Nun stellen Sie sich einmal diesen Springbrunnen als Bild für Gott vor und das hinabfließende Wasser als das, was Gott gibt. Er steht für seine Barmherzigkeit und seine Fähigkeit, unsere Bedürfnisse zu stillen. Die Pumpe steht für Gottes Herz. Aber anders als die Pumpe springt es nicht nur zur programmierten Zeit an, sondern es schlägt immer. Gottes Herz sehnt sich immer nach uns, nach Ihnen. Er will Ihnen Barmherzigkeit schenken und Rettung, Hilfe, Trost und Wegweisung schenken.

    Das größte Beispiel dafür ist Jesus selbst. Wenn wir Jesus in Aktion sehen, sehen wir, wie Gottes Liebe ist. Jesus sagt: „Wer mich sieht, sieht den Vater.“ Und wir lesen in der Bibel immer wieder, dass Jesus von Mitgefühl bewegt war. Aber Jesus sagte nicht einfach: „Ach, das tut mir so leid!“ Sein Mitgefühl bewegte ihn immer zum Handeln. Er war von Mitgefühl bewegt. Es brachte ihn dazu, Kranke zu heilen und äußerliche, materielle Nöte zu beheben. Es brachte ihn dazu, ganze Menschenmengen zu lehren. Und es brachte ihn dazu, Menschen zum Gebet aufzurufen und sie dazu auszurüsten, aufs Erntefeld der Welt hinauszuziehen.

    Doch in keinem Fall blieb er untätig oder distanziert. Das bringt uns zu unserem nächsten Punkt: Gottes Arme und Hände, die in der Bibel das Bild für die Kraft seines Geistes sind. In Habakuk 3,4 heißt es: „Sein Glanz war wie Licht; Strahlen gingen aus von seinen Händen. Darin war verborgen seine Macht.“ Ja, Gott sieht, Gott trauert und Gott hat Mitgefühl. Aber er kann auch handeln. Es ist eine Sache, einen Freund zu haben, der Mitgefühl mit uns hat. Es ist etwas noch Größeres, wenn dieser Freund nicht nur Mitgefühl hat, sondern uns auch in unserer Not und unserer Situation helfen kann.

    Lesen wir einmal ein paar Dinge nach, die Gottes Hand tun kann. Schlagen Sie bitte Apostelgeschichte 11 ab Vers 20 auf. Wenn Gott seinen Arm ausstreckt, wenn er die Hand bewegt, dann geschieht etwas. Apostelgeschichte 11,20:

    „Es waren aber unter ihnen einige Männer von Zypern und Kyrene, die, als sie nach Antiochia kamen, auch zu den Griechen redeten, indem sie das Evangelium von dem Herrn Jesus verkündigten. Und des Herrn Hand war mit ihnen und eine große Zahl, die gläubig wurde, bekehrte sich zum Herrn.“

    Gottes Hand kann Menschen beeinflussen und sie von der Wahrheit des Evangeliums überzeugen. Durch die Verkündigung seines Wortes und mit vielen anderen Mitteln kann Gottes Hand bemerkenswerte Dinge tun.

    Ich las einmal eine Geschichte über F.B. Meyer. Er war ein großer Theologe, ein großer Bibellehrer, der vor über einem halben Jahrhundert lebte. Einmal reiste er auf einem Kreuzfahrtschiff und jemand fand heraus, dass er dort war. Also bat ihn der Kapitän des Schiffes, eine Bibelarbeit für alle zu halten, die daran teilnehmen wollten. F.B. Meyer war damals ziemlich bekannt. Er stimmte zu und in einem der Ballsäle versammelten sich die Reisenden zum Bibelunterricht. In der Gruppe war auch ein Agnostiker, der alles kritisierte und einige unfreundliche Dinge sagte. Er lehnte nicht nur die Botschaft ab, sondern er sagte auch deutlich, dass er sie albern fand.

    Später am gleichen Nachmittag ging er an Deck spazieren und erkannte eine Frau, die auch in der Versammlung gewesen war. Sie war offensichtlich eine von diesen „Christen“, denn sie schien dem zuzustimmen, was F.B. Meyer lehrte. Nun schlief sie in einem der Liegestühle. Im Schlaf hatte sie die Arme so gedreht, dass ihre Handflächen nach oben zeigten. Der Agnostiker dachte: „Ich werde ihr einen Streich spielen.“ Er ging in seine Kabine und holte zwei Orangen. Als er zurückkam, legte er der Frau in jede Hand eine Orange, ganz vorsichtig, sodass sie nicht aufwachte. Dann ging er weg. Ein Weilchen später kam er wieder und sah, dass sie gerade eine der Orangen aß. Er sagte: „Na, die Orangen schmecken Ihnen wohl?“

    Sie sagte: „Ja, mein Vater ist so gut!“

    Er erwiderte: „Ihr Vater kann wohl kaum noch leben – immerhin sind Sie selbst nicht mehr ganz jung!“

    Sie sagte: „Nein, ich spreche von meinem himmlischen Vater. Heute Nachmittag war ich seekrank und begann zu beten und ihn um eine Orange zu bitten, obwohl ich nicht wusste, wie er mir eine Orange bringen sollte. Ich muss wohl über dem Beten eingeschlafen sein und mein Vater im Himmel hat mir nicht nur eine, sondern gleich zwei Orangen geschenkt!“

    Noch bevor das Schiff den Hafen erreichte, hatte der Mann sein Leben Jesus anvertraut. Gottes Hand kann mächtige Dinge tun!

    Es ist kaum zu fassen, dass Gott sich Menschen zu erkennen gibt, die wirklich nach ihm suchen. Wenn ein Mensch wahrhaftig Gott kennenlernen will, setzt Gott Himmel und Erde in Bewegung, um diesem Menschen die Wahrheit zu zeigen. In der Bibel sagt Gott: „Sucht ihr mich, so werdet ihr mich finden, ja, fragt ihr mit eurem ganzen Herzen nach mir, so werde ich mich von euch finden lassen.“ Ich glaube, es ist kein Zufall, dass Sie mir gerade jetzt zuhören. Ich weiß, dass Menschen unsere Sendung ansehen, die schon lange mit Jesus leben und aus den Predigten geistliche Nahrung beziehen. Das ist wunderbar. Schön, dass Sie eingeschaltet haben. Ich hoffe, Sie beten für uns und unterstützen unsere Sendung auch.

    Aber auch andere Menschen schauen unsere Sendung und vielleicht gehören Sie dazu. Sie sehnen sich nach der Wahrheit. Sie haben schon viele verschiedene spirituelle Praktiken ausprobiert, weil Sie auf der Suche nach Gott waren. Sie wollten wissen, warum Sie leben. Ihnen wird Gott sich stark erweisen. Seine Hand und sein Arm werden Ihnen offenbar machen, wer er ist. Er ist immer noch ein Gott, der Wunder tut. Er öffnet blinde Augen, körperliche und geistliche. Und er kann auch mit Ihnen so kommunizieren, dass Sie es verstehen können. Wenn Sie nur ehrlich sind und sagen: „Gott, wenn es dich wirklich gibt, wenn Jesus Christus dein Sohn ist und der einzige Weg zu einer Beziehung zu dir, dann zeig es mir“ – dann wird Gott nicht lange auf sich warten lassen. Wenden Sie sich noch heute an ihn. Sie werden es nicht bereuen.

     

     

     

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    1. Die Predigt hat mir geholfen. Dass Gott mich sieht. Meine inneren Konflikte und Fragen.
      Ich habe gezweifelt, dass Gott mich liebt. Hebräer 4,16.

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