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Warum Geben Anbetung ist

Gott wünscht sich Großzügigkeit, weil Geben eine Sache des Glaubens ist. Wenn wir bereit sind zu geben, zeigen wir, dass wir darauf vertrauen, dass Gott uns versorgen wird und dass sein Reich real ist.
Bayless Conley beschreibt in dieser Sendung, wie deine Großzügigkeit
– deinen Einfluss vergrößert,
– Gott Freude bereitet und
– zum Akt der Anbetung wird.

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  • Hallo! Kurzer Hinweis: Heute solltest du deinen Sicherheitsgurt anlegen und deinen Helm aufsetzen. Wir wollen in die Bibel eintauchen und es geht um ernste Kost. Aber, hey, es sind Themen, die Mut machen, die dein Denken verändern und beleben. Es wird dir gefallen. Wir sehen uns in der Bibel an, was ein großzügiges Herz bewirkt. Vermutlich wirst du nicht das hören, was du erwartest. Also mach dich bereit. Lass uns zusammen in die Bibel einsteigen.

    Kürzlich haben wir schon über dieses Thema gesprochen. Es ging zuerst um die Personen, dann um das Produkt, also um das, was entsteht, wenn wir großzügig sind. Als nächstes kommt das Potenzial. Das finden wir in 2. Korinther 10. Unser Wirkungskreis vergrößert sich, indem wir geben. In 2. Korinther 10,13 schreibt Paulus an die Korinther:

    „Wir wollen uns nicht maßlos rühmen, sondern in dem Wirkungskreis bleiben, den Gott uns zugewiesen hat – dazu gehört auch, bis zu euch zu gelangen.“

    Interessante Wortwahl. Paulus spricht über einen bestimmten Wirkungskreis mit klaren Grenzen, die Gott gesetzt hat. Er schreibt: ‚Wir wollen uns nicht maßlos rühmen. Wir überschreiten nicht die Grenzen, die Gott uns zugewiesen hat.‘ Niemand kann alles tun oder sein. Gott setzt uns Grenzen in unseren Aufgaben und für unser Leben. Gott hat mich zu bestimmten Dingen berufen und begabt. Aber für anderes bin ich absolut nicht begabt und nicht berufen. Berufen bin ich zum Beispiel zu dieser Aufgabe hier. Im Oktober 1979 lebte ich in einer kleinen Wohnung. Sie machte nicht viel her. Ich hatte ein paar alte Betonsteine mit Brettern oben – das war mein Tisch. Ich hatte einen alten Küchentisch mit Laminatplatte. Ich glaube, den hatte ich in einem Müllcontainer gefunden. In meinem Schlafzimmer lag nur eine Matratze auf dem Boden. Ich hatte nicht viel. Aber ich war Single und ich brauchte nicht viel.

    Eines Morgens stand ich neben meiner Matratze, lobte Gott und betete. Dann wurde ich still. Der Herr sprach durch seinen Heiligen Geist zu mir. Er sagte: „Du wirst Gottes Wort im Fernsehen predigen.“ Das habe ich auf einer kleinen Karteikarte notiert, die ich bis heute habe. Damals erschien mir das ehrlich gesagt so unerreichbar wie der Mond. Ich war auf einer Bibelschule und Gott sagte: „Du wirst Gottes Wort im Fernsehen predigen.“ Es war ein langer Prozess bis zu dem, was wir heute tun. Wir strahlen unsere Sendung in 130 Ländern aus. In verschiedenen Sprachen. Wenn ich das tue, spüre ich Gottes Gnade auf mir. Es ist mir bewusst, dass ich zu Menschen spreche. Ich habe das schon oft gesagt, und es stimmt: Wenn ich jetzt zu dir käme, in dein Dorf, in deine Stadt und dich zu Hause besuchen würde, egal wie groß oder bescheiden es bei dir aussieht, würde ich eine Tasse Tee mit dir trinken. Wir säßen am Tisch oder im Sessel und würden reden und ich würde deine Geschichte hören und was Gott alles für dich getan hat. Das würde mich brennend interessieren. Ich würde mit dir beten und dir erzählen, was mir auf dem Herzen liegt. Aber natürlich kann ich das nicht. Was ich tun kann, ist das hier. Ich weiß nicht, wie Gott das schafft, aber er macht etwas Persönliches daraus. Ich weiß, dass Gott durch das, was ich gerade tue, zu Menschen spricht. Ich weiß es.

    Vielleicht fühlst du dich gerade innerlich angesprochen. Manche bitten Gott: „Gib mir eine Antwort. Bist du da? Hörst du mich? Was ist hiermit? Was ist damit?“ Und siehe da. Glaubst du, es ist Zufall, dass du gerade zuschaust? Es ist kein Zufall. Was ich hier tue, ist der Wirkungskreis, den Gott mir gegeben hat. Paulus spricht über seinen. In Vers 14 schreibt er weiter:

    „Wir maßen uns aber nicht zu viel an“ – nicht zu viel Autorität über euch – „denn wir waren die Ersten, die mit der Botschaft von Christus zu euch kamen.“

    Paulus war also der Erste, der nach Korinth kam und dort Gottes Wort verbreitete. Das gehörte zu dem Wirkungsbereich, den Gott ihm gegeben hatte. Spannenderweise schreibt er in Vers 15:

    „Wir rühmen uns dabei nicht maßlos mit Arbeit, die andere getan haben. Wir hoffen nur, wenn euer Glaube wächst, mit euch unseren Wirkungskreis weiter ausdehnen zu können.“

    Er schreibt hier an die Korinther und ermutigt sie zu spenden. Zu spenden sollte immer eine Sache des Glaubens sein und aus dem Vertrauen auf Gott geschehen. Wenn wir ihm etwas geben, wissen wir, dass es ihn gibt, dass sein Reich real ist und dass die Menschen eine Ewigkeit mit oder ohne ihn vor sich haben. All das weiß ich durch Glauben. Ich war noch nie im Himmel, aber ich weiß, dass es ihn gibt. Ich war noch nie in der Hölle, aber ich weiß, dass es sie gibt. Ich gebe aus Glauben, weil ich weiß, dass Gott meine Bedürfnisse erfüllen wird. Wenn ich ihn ehre, wenn ich großzügig von allem spende, was ich bekomme, dann will ich das tun. Ich glaube, dass es Gott ehrt, und ich vertraue, dass er meine Bedürfnisse erfüllt.

    Paulus beschäftigt sich hier also mit dem Thema Geben. Das ist nicht das einzige Thema, worüber er in diesen Kapiteln schreibt, aber es ist ein roter Faden.
    Er schreibt: „Wenn euer Glaube wächst“. Ohne es aus dem Zusammenhang zu reißen, können wir sagen, dass das auch mit ihrer Großzügigkeit zu tun hat. Er schreibt: Dann hoffen wir „unseren Wirkungskreis weiter ausdehnen zu können“. Gott hat diesen Wirkungskreis bestimmt. Aber durch die Bereitschaft seiner Kinder zu spenden, erweitert er ihn.
    Ich denke dabei wieder an den Wirkungskreis, den Gott uns für unsere Sendung gegeben hat. Aktuell arbeiten wir innerhalb seiner Grenzen. Wir sind auf einigen christlichen Sendern und Plattformen rund um die Welt zu empfangen, aber vieles läuft auch auf säkularen Fernsehsendern und Plattformen. Auf manchen gibt es keine anderen christlichen Inhalte. Dafür sind wir dankbar. Wenn ich jetzt in den Himmel käme und wir keine weiteren Menschen erreichen würden, wäre ich Gott zutiefst dankbar. Aber ich glaube zugleich, unser Wirkungskreis könnte noch wachsen, wenn Menschen bereit wären, diese Arbeit zu unterstützen. Gott hat uns Partner und Unterstützer geschenkt, die sich Gott und dieser Arbeit zur Verfügung stellen, weil sie innerlich berührt wurden. Aber die Wahrheit ist: Es gibt noch so viele andere Sprachen, in die ich diese Sendungen gern übersetzen lassen würde, um weitere Regionen, Länder und Gebiete zu erreichen. Wenn Menschen für uns beten und spenden, kann unsere Arbeit weiter wachsen.

    Paulus schreibt hier also über den Wirkungskreis, der wächst und zunimmt, wenn die Korinther ihn unterstützen. Und nun kommen wir zu einem Punkt, den ich das „Problem“ nenne. 2. Korinther 11,7-9 ist sehr interessant. Paulus schreibt an die Gemeinde in Korinth:

    „Oder war es vielleicht unrecht von mir, dass ich mich selbst erniedrigt habe, um euch zu erhöhen, und euch das Evangelium ohne jede Gegenleistung verkündigt habe? Andere Gemeinden habe ich ‚ausgeplündert‘. Ich habe Geld von ihnen angenommen, um euch dienen zu können. Und als ich bei euch in Not geriet, fiel ich niemand zur Last, denn die Brüder, die aus Mazedonien kamen, ergänzten, was ich zu wenig hatte. Ich habe nichts von euch in Anspruch genommen und werde das auch in Zukunft nicht tun.“

    Paulus schreibt: „War es vielleicht unrecht von mir, dass ich mich selbst erniedrigt habe?“ In einer anderen Übersetzung steht: „Habe ich eine Sünde begangen?“ Als Paulus nach Korinth kam und predigte, waren dort die Christen aus Mazedonien: der Gefängnisdirektor aus Philippi mit seiner Familie, Lydia mit ihrer Familie und das Mädchen, das von den Dämonen befreit worden war. Sie unterstützen Paulus und bezahlten dafür, dass er nach Korinth reisen und dort predigen konnte. Er schreibt: „Die Christen aus Mazedonien haben mich versorgt. Ich habe andere Gemeinden ausgeplündert, um euch umsonst dienen zu können.“ Sehr spannend. Er fragt: „War das ein Fehler? Habe ich euch Unrecht getan?“ Die Gedanken von Paulus bauen hier aufeinander auf. Im nächsten Kapitel, in 2. Korinther 12, beantwortet er seine eigene Frage. Er fragt: „Habe ich einen Fehler gemacht, dass ich nichts von euch verlangt habe und andere Gemeinden habe zahlen lassen?“ In 2. Korinther 12,13 schreibt er dann:

    „Worin seid ihr denn im Vergleich mit den anderen Gemeinden zu kurz gekommen? Das Einzige ist, dass ich euch nicht zur Last gefallen bin. Verzeiht mir dieses Unrecht!“

    Paulus fragt: „Was habe ich bei euch anders gemacht als bei anderen Gemeinden? Ich habe andere Gemeinden beraubt, damit ich euch das Evangelium umsonst predigen konnte. Das Einzige, das ich bei euch anders gemacht habe, war, dass ich euch nicht zur Last gefallen bin. Vergebt mir dieses Unrecht.“ Man könnte auch formulieren: „Ich habe euch nicht damit belastet, mich finanziell zu unterstützen.“ Darum geht es hier. Er hat von ihnen keine Spenden bekommen. Er hat sie um nichts gebeten. Interessanterweise schreibt er dazu: „Ich habe einen Fehler gemacht, es war unrecht.“ Er schreibt: Darin seid ihr „zu kurz gekommen.“ Das griechische Wort, das hier steht, kommt im Neuen Testament nur noch zwei weitere Male vor. Es bedeutet: „schlechter behandelt werden“ oder „einen Verlust erleiden“. Und es bedeutet auch: „unterdrückt“, „versklavt“ oder „kontrolliert werden“. Er schreibt: „Ich habe euch schlechter behandelt. Ihr habt durch mich einen Verlust erlitten.“ Das Wort bedeutet „unterdrückt“, „versklavt“ oder „kontrolliert werden“. Als er ihnen nicht die Möglichkeit oder die Verantwortung gegeben hat, ihn zu unterstützen, hat er ihnen Unrecht getan. Er hat sie in eine Position gebracht, in der sie unterdrückt oder beherrscht wurden. Von wem? Vom System der Welt. Wir können nach den Naturgesetzen und Prinzipien der Welt handeln und Erfolg haben. Aber dann sind wir den Schwankungen und Einbrüchen der Wirtschaft ausgeliefert – den Rezessionen, Finanzkrisen, den Launen der Regierung, den Entscheidungen des Arbeitgebers und den Auf- und Abschwüngen der eigenen Branche.

    Wir können weltliche Prinzipien nutzen. Ich sage nicht, wir sollten nicht klug sein oder nicht unseren gesunden Menschenverstand gebrauchen. Das sollten wir unbedingt. Wir sollten uns mit all dem auskennen. Aber wenn wir Gott nichts geben, sind wir komplett von diesem weltlichen System abhängig. Wenn es zusammenbricht, brechen auch wir zusammen. Wenn die Regierung eingreift und dir alles nimmt oder dir verbietet zu arbeiten oder wenn neue Vorschriften dir die Hände binden und du nicht mehr tun kannst, was du bislang erfolgreich getan hast, dann bist du verloren. Geben wir aber großzügig und zuverlässig für das Evangelium, sind wir an Gottes höherem System beteiligt. Das ist das Versprechen. In seinem Brief an die Korinther erwähnt Paulus immer wieder Gottes Gnade, die den Gemeinden in Mazedonien zuteilwurde. Er schreibt, wie opferbereit die Mazedonier waren und wie sie die Verkündigung des Evangeliums in anderen Regionen unterstützten. Wir lesen davon in Philipper 4,15:

    „Wie ihr wisst, wart ihr Philipper die Einzigen, die mich finanziell unterstützten, als ich euch die Botschaft brachte und dann von Mazedonien aus weiterreiste. Keine andere Gemeinde hat das getan.“

    Er erzählte ihnen von Jesus und als er weiterreiste, war eine kleine Gemeinde entstanden. Die Christen aus Mazedonien waren die Einzigen, die seine Arbeit unterstützten. Niemand sonst hat das getan. In Philipper 4,16-17 schreibt er:

    „Auch nach Thessalonich habt ihr etwas gesandt für meinen Bedarf, einmal und danach noch einmal. Nicht, dass ich das Geschenk suche, sondern ich suche die Frucht, damit sie euch reichlich angerechnet wird.“

    Das allein ist schon interessant. Paulus reiste nach Beröa und Thessalonich und nach Korinth und erreichte Menschen mit der Botschaft von Jesus, so dass sich deren Leben veränderte und sie zum Reich Gottes hinzukamen. All das wird in der Bibel als geistliche Frucht bezeichnet. Und all das wird dem himmlischen Konto der mazedonischen Gläubigen in Philippi angerechnet. Es geht alles auf ihr Konto, als seien sie diejenigen gewesen, die gepredigt haben. Wann immer durch unser Mitwirken das Leben von Menschen verändert wird, Ehen wiederhergestellt werden, Menschen zum Glauben an Jesus kommen, Pastoren ermutigt werden, sind das Früchte. In den himmlischen Büchern wird das den Konten derer gutgeschrieben, die für uns beten und uns finanziell unterstützen. All das hast du getan. Denn Fakt ist, dass wir zusammengehören. In Philipper 4,18 schreibt Paulus:

    „Im Augenblick habe ich alles, was ich brauche – ja, sogar mehr als nötig! Ich bin reichlich versorgt durch die Geschenke, die ihr mir durch Epaphroditus geschickt habt. Sie sind wie der gute Geruch eines Opfers, das Gott freut.“

    Ihre Geschenke sind also ein Opfer, über das Gott sich freut. Wenn wir aus Gehorsam zu Gott sein Werk unterstützen, dann freut ihn das. Hier steht, im Himmel ist es wie der schöne Duft eines Opfers für Gott. In der Offenbarung ist vom Weihrauchduft die Rede, der zu Gott aufsteigt. Dort steht, dass die Gebete der Heiligen mit dem Weihrauchduft zu Gott aufsteigen. Genauso ist es mit unserer Großzügigkeit für das Evangelium. Wie ein schöner Duft steigt sie zu Gott auf.

    Dann folgt Vers 19. Viele kennen ihn. Aber wir müssen ihn im Kontext der anderen Verse lesen. In Philipper 4,19 geht es um Gottes Versprechen an diejenigen, die mit missionarischem Anliegen und opferbereit und regelmäßig spenden. An die, die das Evangelium gefördert haben, die immer wieder Hilfe schickten, die Großzügigkeit zu ihrem Lebensstil gemacht haben. An die, die das Reich Gottes an die erste Stelle setzen, nicht an die letzte. Die nicht nur weggeben, was übrig ist, nachdem für ihre eigenen Bedürfnisse gesorgt ist. Die nicht sagen: „Gott, wenn noch was übrigbleibt, geb ich dir auch ein bisschen ab. Dann werf ich ein paar Dollar in die Kollekte.“ Nein. Diese Zusage gilt denen, die das Reich Gottes an die erste Stelle setzen. Philipper 4,19:

    „Mein Gott aber wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.“

    Was für eine Zusage: „Mein Gott wird all eurem Mangel abhelfen.“ Aber Achtung: Hier steht nicht, dass er uns alles erfüllen wird, je nach unserem Mangel. Nein, er wird uns alles erfüllen „nach seinem Reichtum in Herrlichkeit.“ Wenn er uns je nach unserem Mangel helfen würde, wäre die Versorgung vorbei, sobald der Mangel vorbei ist. Aber hier steht, dass er uns alles erfüllt nach den Ressourcen des Himmels, nach himmlischen Maßstäben, nach Gottes Reichtum in Herrlichkeit. Das ist Überfluss. Wenn der Mangel gestillt ist, ist noch genug übrig, um ein weiteres Bedürfnis zu erfüllen, ein anderes Werk zu unterstützen oder weiterhin die Arbeit zu unterstützen, für die ich spende. Das ist Gottes Zusage. Und sie gilt für jeden, der spendet. Es ist unabhängig vom System der Welt oder der Wirtschaft der Welt. Gott kann Türen zu Wohlwollen und Chancen öffnen, die sonst geschlossen bleiben würden. Gott kann dich durch seinen Heiligen Geist an bestimmte Orte führen. Er kann dir Verbindungen schenken, die du allein mit menschlicher Leistung auch in tausend Jahren nicht erreichen könntest. Gott kann das innerhalb eines Augenblicks tun. Er kann Wunder tun, wenn nötig.
    Paulus kommt zu dem Schluss, dass er den Christen in Korinth Unrecht getan hat, und bittet sie um Verzeihung. Er sagt: „Ich bin euch nicht zur Last gefallen. Ich habe euch nicht um Unterstützung gebeten. Vergebt mir dieses Unrecht.“
    Ich kannte einmal einen großartigen Bibellehrer. Mittlerweile ist er seit vielen Jahren im Himmel. Er war 13 Jahre lang Pastor, bevor er in den Reisedienst ging und dort lehrte und predigte. Er wurde auch in die letzte Gemeinde eingeladen, in der er Pastor gewesen war. Er hatte dort nie gepredigt, dass man den Zehnten geben und Gott mit dem ersten Teil des Einkommens ehren soll. Wahrscheinlich wollte er sich nicht unbeliebt machen. Manchmal ist uns wichtiger, was die Leute denken, als was Gott denkt. Aber wenn ich den Menschen gefallen wollen würde, dürfte ich kein Diener von Jesus sein. Wenn man über Themen wie dieses spricht, sträuben sich bei vielen die Nackenhaare und sie sagen: „Denen geht es nur um Geld!“ Aber in der Bibel ist das oft ein Thema. Hier im 2. Korintherbrief gibt es mehrere Kapitel dazu. Wir müssen darüber sprechen!
    Aber dieser Pastor hatte sich nicht bei seiner Gemeinde unbeliebt machen wollen. Er wollte niemanden verärgern. Und so sprach er nie über den Zehnten und darüber, Gott damit zu ehren. Darum ist der Wirkungsbereich der Gemeinde nie gewachsen, sie hat ihr Umfeld nicht erreicht und auch er selbst hatte nie genug für sich und seine Familie, solange er dort war.
    Als er zurückkam und in der Gemeinde predigte, deren Pastor er gewesen war, hat er sich zuerst einmal entschuldigt. Er sagte: „Ich habe euch Unrecht getan und bitte euch um Verzeihung. Ich habe nie über den Zehnten gepredigt, nie über das Spenden. Ich habe euch nie gesagt, dass ihr die Gemeinde finanziell unterstützen sollt und dafür spenden müsst, dass wir Menschen außerhalb unserer vier Wände erreichen. Ich habe euch eines Segens beraubt, den Gott euch schenken wollte. Ich habe euch der Früchte beraubt, die eurem Konto zugerechnet worden wären. Ich habe euch in dem Sinn beraubt, dass Gott nicht so geehrt worden ist, wie es möglich gewesen wäre.“ Über all das haben wir in dieser Predigt gesprochen. Manche von uns sollten wirklich niederknien und darüber beten.

    Als junger Christ lebte ich in Mexiko. Einmal waren wir in einer kleinen Stadt namens Maneadero. Man hatte uns gebeten, sonntags in einer kleinen Gemeinde zu predigen. Derjenige, der predigen sollte, hatte es auf dem Herzen, über den Zehnten zu predigten, also dass wir Gott den ersten Teil unseres monatlichen Einkommens in Gottes Haus bringen sollen. Er bat den Pastor um Erlaubnis und sagte: „Nach dem Beten hatte ich den Eindruck, dass Gott möchte, dass ich diese Predigt halte. Ist das okay?“ Der Pastor stimmte zu. Zuvor hatte er immer bei uns in der ersten Reihe gesessen. Aber an diesem Sonntag war er nicht einmal im Saal. Er versteckte sich, denn er hatte Angst, seine Gemeinde wäre verärgert. Er hatte noch nie über den Zehnten gepredigt. Ich erinnere mich an den Mann, der hinter mich saß. Ich merkte, dass ihn die Predigt aufwühlte. Nach dem Gottesdienst drehte ich mich zu ihm um. Ich weiß noch, dass er einen riesigen Schnurrbart hatte. Er stand auf, sagte seiner Frau Bescheid und sie stürmten aus der Kirche. Sie rannten geradezu davon. Er war wütend. Man merkte ihm an, dass ihm die Predigt ganz und gar nicht gefallen hatte.

    Eine Woche später wurde derselbe Prediger wieder eingeladen zu lehren. Er stand auf, um zu predigen. Der Mann mit dem Schnurrbart saß wieder hinter mir. Mitten in der Predigt hob er die Hand. Es ging diesmal um etwas ganz anderes. Normalerweise lässt man sich bei einer Predigt nicht unterbrechen, aber der Prediger fragte: „Möchtest du etwas sagen?“ Der Mann stand auf und unterbrach den ganzen Gottesdienst. Er sagte: „Ihr kennt mich alle und auch meine Frau. Letzte Woche kamen diese reichen Amerikaner zu uns.“ Er wusste nicht, dass ich damals in meinem Auto lebte. Er dachte, wenn man von der anderen Seite der Grenze kommt, muss man reich sein. „Diese reichen Amerikaner kamen und sagten uns, wir sollen zehn Prozent von unserem Einkommen der Kirche geben.“ Er sagte: „Ich war wütend. Ich dachte: Wie können sie es wagen! Das funktioniert vielleicht in den USA, aber nicht hier in Mexiko. Wissen die nicht, wie arm wir sind? Ich muss jede Woche darum kämpfen, Frijoles und Tortillas“ – Bohnen und Brot – „auf den Tisch zu bringen, damit meine Familie zu essen hat.“

    Er sagte: „Abends sammele ich in den Straßen Karton und Schrott, um zusätzlich Geld zu verdienen. Wir haben nie genug. Ich war so wütend und ging nach Hause. Aber dann habe ich angefangen, über die Predigt nachzudenken. Ich habe die Verse nachgeschlagen. Sie stehen tatsächlich in der Bibel. Gott verspricht, die Fenster des Himmels zu öffnen, wenn wir den Zehnten geben. Ich dachte daran, dass meine Frau noch nie in ihrem Leben ein neues Kleid besessen hat. Wir hatten immer zu wenig. Aber es steht in der Bibel.“ Er las die Verse vor. „Hier steht‘s. Gott verspricht, dass er mich segnet, wenn ich das tue. Also habe ich diese Woche den Zehnten von jedem Peso gegeben, den ich verdient habe.“ Das ist die Währung dort. „Ich habe Gott die ersten zehn Centavos von jedem Peso gegeben. Ich kann es nicht erklären, aber Gott hat Wunder getan. Meine Frau … Steh bitte mal auf.“ Sie stand auf und er sagte: „Sie trägt ein neues Kleid. Sie hat noch nie ein neues Kleid besessen. Das hat Gott diese Woche getan. Gott hat für mich bei der Arbeit Türen geöffnet, die noch nie offen waren. Ich sage euch, den Zehnten zu geben, funktioniert. Probiert es aus.“ Er zeigte auf den Prediger und sagte: „Und jetzt hör auf mit deiner Predigt und rede noch mal über den Zehnten.“ Damit setzte er sich wieder.

    Ja, ich weiß, dass Gott nicht immer so schnell reagiert. Aber er handelt. Er verspricht, unserem Mangel abzuhelfen, wenn wir ihn ehren. Und wenn wir spenden, werden die Bedürfnisse der Gemeinde erfüllt, unser Wirkungskreis wird erweitert und Gott wird Türen des Segens und der Versorgung öffnen, die sonst verschlossen blieben. Das führt zu einem dankbaren Herzen und macht Gott Ehre. Ich hoffe, du lässt dich auf diese Gnade ein und verpasst nicht den Segen, den Gott denen mit großzügigem Herzen verspricht.

    Ich bete dafür, dass dein Glaube durch das Hören auf Gottes Wort wächst. In der Bibel steht: „Verlangt nach der reinen Milch – dem Wort Gottes – die ihr benötigt, um im Glauben zu wachsen.“ Das ist das Ziel: Reife. Das Ziel ist nicht allein der Himmel. Dahin werden wir kommen. Aber das Ziel ist zu reifen und Jesus ähnlich zu werden. Das ist Gottes Ziel für dich. Zu dieser Reife gehört auch, wie wir mit dem umgehen, was Gott uns anvertraut. Ich würde mich freuen, wenn du beim nächsten Mal wieder dabei bist. Es gibt noch so viele wichtige Themen zu besprechen. Bis zum nächsten Mal. Möge Gottes reicher Segen immer mit dir sein!

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