Gott möchte dich segnen – Der Aaronitische Segen erklärt (Harrison Conley)
Nimm den Segen an, den Gott für dich bereithält! Wie das geht? Das erklärt dir Harrison Conley in dieser Predigt. Er zeigt dir anhand des aaronitischen Segens, wie du den göttlichen Schutz, die innerliche Ruhe und den umfassenden Frieden erfahren kannst, den nur Gott geben kann.
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Gleich werden Sie eine Predigt von Harrison Conley hören. Er ist der leitende Pastor bei uns in der Cottonwood Church und unser ältester Sohn. Er predigt über den Aaronitischen Segen. Er hat einige Dinge auf eine eindrucksvolle Weise dargestellt, die unsere Gemeinde tief bewegt haben. Ich bin überzeugt, dass das, was er sagt, auch Sie berühren wird, wenn Sie Ihr Herz öffnen. Ich bete, dass es so sein möge, in Jesu Namen.
In 4. Mose 6,22 bis 26 heißt es:
Und der Herr redete zu Mose und sprach: Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr die Söhne Israel segnen! Sprecht zu ihnen: Der Herr segne dich und behüte dich! Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig! Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!
Und dann sagt Gott im Vers 27:
Und so sollen sie meinen Namen auf die Söhne Israel legen, und ich werde sie segnen.
Nun, lassen Sie uns tiefer in diesen Text eintauchen. Vielleicht lassen Sie Ihre Bibel aufgeschlagen, denn wir werden immer wieder auf diese Verse zurückkommen. Um wirklich zu verstehen, was hier steht, müssen wir zuerst begreifen, was biblischer Segen bedeutet. Viele von uns haben entweder ein stark vereinfachtes oder verzerrtes Verständnis davon, was Segen ist. Oft wird der Segen zu einer Art Floskel. Jemand fragt: „Wie geht’s dir?“ Und man sagt: „Ich bin gesegnet.“ Wenn man besonders fromm erscheinen möchte, sagt man bei uns: „Ich bin gesegnet und hochbegünstigt.“
Um das volle Bild zu erfassen, müssen wir in die Bibel schauen. Der Segen in der jüdischen Kultur oder im biblischen Kontext reicht bis in die Schöpfungsgeschichte zurück. Im ersten Buch der Bibel sehen wir bereits Gottes Segen im Garten Eden. In 1. Mose 1,27 und 28 steht, dass Gott Adam und Eva schuf. Und das Erste, was danach gesagt wird, ist: Gott segnete sie und sprach zu ihnen: „Seid fruchtbar und vermehrt euch.“ Der biblische Segen hat also seinen Ursprung im allerersten Kapitel der Bibel. Ich finde es wunderbar, dass Gott selbst diesen ersten Segen ausspricht.
Wenn wir weiter durch das Alte Testament gehen, begegnen uns die Patriarchen – Männer wie Abraham, Isaak und Jakob –, die immer wieder Segen über ihre Kinder und Nachkommen aussprechen. Erinnern Sie sich an die Geschichte von Jakob und Esau? Wie skandalös es war, als Jakob Esaus Erstgeburtsrecht und seinen Segen stahl? Es war so bedeutend, dass der Segen, sobald er ausgesprochen war, nicht mehr zurückgenommen oder verändert werden konnte.
Ein Segen im biblischen Sinn ist weit mehr als nur freundliche Worte, die über jemanden gesprochen werden. Der biblische Segen hat etwas sehr Reales, Mächtiges und Greifbares an sich. Denken Sie an den Bund, den Gott mit Abraham schließt: „Abraham, ich werde dich segnen, und ich werde die segnen, die dich segnen. Durch dich werden alle Völker der Erde gesegnet.“ Segen ist eine große Sache und eines der Hauptthemen im Alten Testament. Auch im Neuen Testament begegnen wir dem Segen wieder, besonders in der Person, dem Wirken und Dienst von Jesus.
Denken Sie an die Bergpredigt: Segen über Segen. Jesus sagte: „Glückselig – gesegnet – sind die, die arm sind im Geist. Glückselig sind die, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten. Glückselig sind die, die reinen Herzens sind. Glückselig sind die Sanftmütigen. Glückselig sind die Trauernden“ und so weiter. Wie oft lesen wir auch, dass Jesus die kleinen Kinder zu sich kommen ließ? Er nahm sie auf den Arm, setzte sie auf seinen Schoß und segnete sie. Im biblischen Verständnis bedeutet Segen eine übernatürliche Übertragung oder Weitergabe an den Empfänger. Es ist der Akt, Gottes Güte und sein Wohlwollen über andere auszusprechen.
Das Wort „Segen“ beinhaltet auch die Bedeutung, ein Geschenk zu überreichen oder etwas zu verleihen. Hier ist ein Beispiel: Ich reise viel – das gehört zu meinem Beruf. Gott hat mich dazu befähigt, und ich genieße es meistens. Eine Schattenseite des vielen Reisens ist jedoch, dass ich oft von meiner Familie getrennt bin. Ich liebe meine Frau und meine drei Söhne sehr und vermisse sie jedes Mal schrecklich. Je länger ich weg bin, desto mehr sehne ich mich danach, nach Hause zu kommen. Oft gehe ich beim Flughafen in einen Shop und kaufe etwas, das mich an sie erinnert, und was ich ihnen später als Geschenk geben kann.
Es gibt nichts Schöneres, als nach einer langen Reise nach Hause zu kommen, die Tür zu öffnen und zu sehen, wie einer meiner Söhne mit ausgestreckten Armen auf mich zuläuft. Meistens ist es mein siebenjähriger Sohn, denn – seien wir ehrlich – meine Teenager sind inzwischen „zu cool“ dafür. Mein siebenjähriger Sohn rennt also auf mich zu. Haben Sie dieses Bild vor Augen? Während er auf mich zuläuft, gehe ich in die Hocke, um ihm auf Augenhöhe direkt in die Augen sehen und ihn fest umarmen zu können. In dieser Umarmung greife ich dann in meinen Koffer und sage: „Hey, ich habe an dich gedacht und dir etwas mitgebracht.“ Dieses Bild beschreibt für mich den biblischen Segen. Der allmächtige Gott beugt sich zu uns herab, kommt uns ganz nah, um uns zu umarmen und uns die guten und vollkommenen Gaben des Himmels zu schenken. Dabei denke ich an Jakobus 1,17, wo es heißt:
Alles, was gut und vollkommen ist, wird uns von oben geschenkt, von Gott, der alle Lichter des Himmels erschuf. Anders als sie ändert er sich nicht, noch wechselt er zwischen Licht und Finsternis.
Ist das nicht die Essenz der Bibel? Immer wieder sehen wir, wie Gott zu den Menschen kommt, die er liebt, um sie zu segnen. Wir sehen es im Garten Eden, wo Gott zu Adam und Eva kam und mit ihnen im kühlen Abendwind spazieren ging. Wie wir vorhin gelesen haben, segnete er sie. Wir sehen es in der Geschichte des Exodus, als Gott auf den Berg Sinai herabkam und Mose begegnete. Die Bibel sagt, dass er von Angesicht zu Angesicht mit Mose sprach, wie ein Mensch mit seinem Freund. Im ganzen Alten Testament begegnet Gott seinem Volk immer wieder, indem er die Stiftshütte oder den Tempel mit seiner Herrlichkeit und seiner Gegenwart erfüllt. Und im Neuen Testament sehen wir das größte Beispiel dafür: Gott kam in der Person Jesu zu uns und schenkte uns das größte aller Geschenke – Vergebung, Erlösung und die rechte Beziehung zum Vater. Der Apostel Paulus spricht von diesem Geschenk Jesu in 2. Korinther 9,15 und sagt:
Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!
Gottes größter Segen für uns ist nicht Reichtum oder ein Leben ohne Probleme. Sein größter Segen für uns ist das Geschenk seiner selbst. Zuerst kam er in der Person Jesu, und heute erleben wir ihn durch die persönliche Gegenwart seines Heiligen Geistes in uns. Gottes größter Segen ist seine Nähe. Diese Nähe erfahren wir durch seine bleibende Gegenwart. In seiner Gegenwart finden wir alles, was wir brauchen. In seiner Gegenwart empfangen wir den Segen des Friedens, des Rates, der Freundschaft, der Heilung und der Versorgung. All das finden wir in seiner Nähe. Das, liebe Freunde, ist die biblische Definition von Segen.
Nun, da wir dieses Verständnis haben, können wir uns 4. Mose 6 genauer ansehen. Zur Erinnerung: Dieser Segen sind Gottes direkte Worte, die er Aaron, dem Priester, gab, um sie über dem Volk zu sprechen. Sie werden feststellen, dass dieser Segen in drei Abschnitte unterteilt ist. Jeder Abschnitt beginnt mit den Worten „Der Herr“. „Der Herr segne dich und behüte dich! Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig! Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!“
Schauen wir uns den ersten Abschnitt an: „Der Herr segne dich und behüte dich.“ Betrachten wir das Wort „segne“. Es geht um materielle und praktische Segnungen, aber nicht oberflächlich. Wir sollten das nicht mit der „Wohlstandstheologie“ verwechseln, die behauptet, Gottes Plan sei es, uns Wohlstand, Villen, teure Autos und große Bankkonten zu verschaffen. Das bedeutet jedoch nicht, dass solche Dinge schlecht wären. Die Bibel sagt sogar, dass Gott uns alles reichlich gibt, damit wir es genießen können.
Das Problem beginnt aber, wenn diese materiellen Dinge den Platz Gottes in unserem Leben einnehmen. Mehr als alles andere auf dieser Welt möchte Gott unser Herz. Er wünscht sich, dass wir ihm gehorchen. Er will, dass er uns wichtiger ist als alles Materielle. Deshalb bete ich oft: „Gott, hilf mir und lehre mich, so zu leben, dass du mir vertrauen kannst – selbst, wenn ich großen Reichtum haben sollte. Hilf mir, das zu tun, was du von mir willst, ganz gleich, was es ist.“
Wenn wir den Satz „Der Herr segne dich“ hören, sollten wir nicht sofort an materiellen Segen in oberflächlicher Weise denken. Es ist keine Floskel, sondern etwas sehr Persönliches. Beachten Sie, es heißt „Der Herr segne dich.“ Dieser Segen wird über eine Menge gesprochen, aber er ist auf jeden Einzelnen zugeschnitten. „Der Herr segne dich“ bedeutet: Gott sieht Sie. Er kennt Sie, mitten in der Menge. Die Details Ihrer Situation sind ihm nicht entgangen. Segen bedeutet: Gott beugt sich zu Ihnen herab, ist nah und gegenwärtig. Er versteht Ihre Situation besser, als Sie es selbst tun, und will Ihnen genau das geben, was Sie brauchen.
Das ist der Charakter unseres Vaters. Er kennt uns, er liebt uns, und er will uns mit praktischen und materiellen Segnungen beschenken. Aber nicht nur das – er möchte uns auch behüten. Dieses „Behüten“ ist ein Begriff aus der Hirtensprache. Es bedeutet wörtlich „zu sich ans Herz nehmen“, „schützen“, „umringen“. Es beschreibt das Bild eines Hirten, der seine Schafe oder seine Herde zu einem sicheren Platz führt, oft in eine Höhle oder an eine Felswand, und dann einen schützenden Zaun um sie baut, meist aus Dornensträuchern. Diese Dornen halten die Schafe in der Nacht zusammen und schützen sie vor Gefahren. Der Hirte legt sich selbst direkt am Eingang nieder, um sie zu bewachen.
Genau dieses Bild vermittelt Gott uns, wenn es heißt „Der Herr behüte dich.“ Es spricht von seinem Schutz, seiner Fürsorge und davon, dass er unser Leben zusammenhält. Ich denke an die Worte des Apostels Paulus in 2. Timotheus 1, wo er am Ende seines Lebens steht und weiß, dass er bald als Märtyrer für den Glauben sterben wird. In seinen letzten Worten an seinen jungen Freund Timotheus schreibt er:
… weil ich ja weiß, auf wen ich mein Vertrauen gesetzt habe, und weil ich sicher bin, dass er bis zum Tag seines Kommens bewahren kann, was mir anvertraut wurde.
Paulus spricht hier davon, sein Leben, seine Errettung und die Früchte seines Dienstes in Gottes Hände gelegt zu haben. Er sagt: „Ich bin überzeugt, dass er es bewahren, behüten und festhalten kann.“ Lassen Sie mich Ihnen heute eine Frage stellen: Was haben Sie in Gottes Obhut gelegt? Ihre Familie? Ihre Kinder? Manche von Ihnen haben Kinder in der Ausbildung oder auf der Uni, und Sie können nicht mehr kontrollieren, womit sie dort konfrontiert werden. Haben Sie Ihre älteren Kinder in Gottes Obhut gegeben? Haben Sie Ihre Zukunft ihm anvertraut? Ihre Finanzen, Ihr Geschäft, Ihre Berufslaufbahn? Und am allerwichtigsten: Haben Sie Ihre Ewigkeit ihm anvertraut? Judas, der Bruder von Jesus, schreibt in Judas 1,24:
Dem, der euch bewahren kann, damit ihr nicht fallt, und der euch makellos und voller Freude in seine herrliche Gegenwart stellen kann …
Gott hat die Macht, uns zu bewahren und zu behüten bis zu jenem Tag. Seien wir ehrlich: Wie oft versuchen wir, in unserem Leben alles selbst zusammenzuhalten? Wir führen ein Geschäft, ziehen eine Familie groß, versuchen, uns einen Namen zu machen – und oft tun wir das, ohne Gott zu Rate zu ziehen oder ihm diese Dinge anzuvertrauen. Wenn Sie so sind wie ich, merken Sie wahrscheinlich, dass alles oft zusammenbricht, wenn man es nur mit eigener Kraft und Weisheit bewältigt. Denn wir sind einfach nicht klug und stark genug.
Ich bin dankbar, dass ich, selbst bei Fehlern, zu meinem Vater kommen und sagen kann: „Herr, hilf mir. Vergib mir, dass ich alles aus eigener Kraft schaffen wollte und es dir nicht anvertraut habe.“ Gott ist gnädig und treu, mir zu vergeben und mir im Chaos zu begegnen. Martin Luther sagte: „Ich habe vieles in meinen Händen gehalten und verloren. Was ich in Gottes Hände gelegt habe, besitze ich noch.“ „Der Herr segne dich und behüte dich.“ „Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig!“
Dieser zweite Abschnitt spricht von geistlichem Segen. Der erste Teil handelte von praktischen und materiellen Segnungen, nun geht es um geistliche Segnungen. „Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten.“ Das bedeutet wörtlich: Der Herr möge sein Gesicht über dir erhellen. In der Bibel steht das Licht oft als Metapher für das Wort Gottes. Sie erinnern sich vielleicht an Psalm 119,105: „Dein Wort ist eine Leuchte für meinen Fuß und ein Licht auf meinem Weg.“ Und in Psalm 119,130 heißt es:
Wenn deine Worte gelehrt werden, geben sie Erleuchtung.
Dieses Bild von Gott, der sein Angesicht über uns leuchten lässt, spricht von geistlicher Erkenntnis und Segnungen, die wir durch das Wort Gottes empfangen. David drückte es so aus: „Herr, öffne meine Augen, damit ich die Wunder in deinem Gesetz erkenne.“ Er spricht von Erkenntnis und Segnungen, die durch Gottes Wort kommen. Beachten Sie, dass es heißt: „Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten.“ Das „Leuchten“ steht für Erkenntnis durch sein Wort, sein „Angesicht“ für die Erkenntnis seiner Person.
Ich liebe die Formulierung „sein Angesicht“. Gott möchte, dass wir durch sein Angesicht seine Wärme spüren. Wie viele von Ihnen können allein durch einen Blick ins Gesicht viel über eine Person lernen? Das Gesicht offenbart, was in jemandem vorgeht, das ganze Wesen zeigt sich darin. Ein Sprichwort besagt: „Die Augen sind das Fenster zur Seele.“ Das trifft die Wahrheit ziemlich gut.
Neulich war ich mit einem meiner Söhne zusammen. Er versuchte, mich von einer abenteuerlichen Geschichte zu überzeugen, die er in der Schule von einem Freund gehört hatte. Er war überzeugt von ihr, aber ich war skeptisch. Mein Sohn merkte das und zog mich zu sich, sah mir direkt in die Augen und sagte: „Papa, schau mich an! Schau mir in die Augen.“ Dann erzählte er mir die Geschichte noch einmal und fragte: „Glaubst du mir jetzt?“ Ich sagte: „Nein, aber ich glaube, dass du sie glaubst.“ Warum? Weil ich die Aufrichtigkeit in seinem Gesicht sehen konnte. Wenn man jemandem ins Gesicht schaut, kann man viel über ihn erfahren: ob er sanft oder aufrichtig ist, ob Freude, Trauer, Wut oder Unfug in seinen Augen liegt. Man sieht, ob jemand nervös oder verärgert ist. Man kann auch erkennen, ob jemand selbstbewusst ist. All das spiegelt sich im Gesicht wider. Gott fordert uns auf, sein Angesicht zu suchen. David drückt es in Psalm 27,8 so aus:
Mein Herz erinnert dich: »Sucht mein Angesicht!« – Dein Angesicht, Herr, suche ich.
Die Frage ist: Wie sucht man Gottes Angesicht? Wie bekommt man eine Offenbarung von seinem Angesicht? Die Antwort ist einfach: durch die Person Jesu, wie er uns in seinem Wort offenbart wird. In Hebräer 1,3 heißt es, dass Jesus der Abglanz der Herrlichkeit des Vaters ist, das genaue Abbild seines Wesens. Der Apostel Paulus drückt es in 2. Korinther 4,6 so aus:
Denn Gott, der gesagt hat: »Aus Finsternis wird Licht leuchten!«, er ⟨ist es⟩, der in unseren Herzen aufgeleuchtet ist zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.
Jesus möchte in Ihrem Leben leuchten. Er möchte Ihnen zeigen, wer der Vater wirklich ist. „Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig!“ Was strahlt Gottes Angesicht aus? Es strahlt Gnade aus. Das ist die wunderbare Botschaft des Evangeliums: Gott hat uns nicht so behandelt, wie wir es verdient hätten. Stattdessen hat er seinen Zorn über die Sünde auf seinen eigenen Sohn gelegt, der bereitwillig unseren Platz eingenommen hat. Die Strafe für die Sünde ist der Tod, und Jesus wurde an unserer Stelle gekreuzigt. In der Bibel steht, dass er als unsere Sünde gestorben ist. Als er am Kreuz hing, wandte der Vater sein Angesicht von Jesus ab. Jesus rief: „Eloi Eloi, lama sabachthani?“ Das bedeutet: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
Warum hat Gott sein Angesicht von seinem Sohn abgewendet? Damit er sein Angesicht niemals von uns abwenden muss. Wenn wir unser Vertrauen in das vollendete Werk Jesu am Kreuz setzen, wenn wir an seine Auferstehung glauben, empfangen wir diese Gnade. Unser Leben wird in Christus verborgen, und wir erleben Gottes Angesicht – wir erleben sein Lächeln, seine Wärme, seine Annahme und seine Umarmung. „Der Herr segne dich und behüte dich! Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig!“ Im letzten Teil des Segens heißt es: „Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!“ Das Wort „Angesicht“ kann hier mit dem „Angesicht“ aus dem vorherigen Vers gleichgesetzt werden.
Das „Angesicht“ umfasst alle Facetten von Gottes Wesen in seinen verschiedenen Personen. Der Unterschied zwischen den beiden liegt jedoch im Detail des Wortes „erheben“. „Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich.“ Das deutet darauf hin, dass Gott niedriger ist als wir – jedoch nicht im Rang, in der Stellung oder Bedeutung. Natürlich nicht; das ist nicht gemeint. Dieser Vers spricht davon, dass Gott in seiner Haltung unter uns steht. Er neigt sich zu uns herab und blickt zu uns auf.
Das bedeutet zweierlei: Erstens, unter jemandem zu stehen, ist die Haltung eines Dieners, der Demut. Ich denke an die Worte von Jesus: „Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben.“ In Johannes 8 wird Jesus mit einer Frau konfrontiert, die beim Ehebruch ertappt wurde. Die religiösen Leiter sagten: „Diese Frau muss laut Mose gesteinigt werden. Was sagst du?“ Die Reaktion von Jesus – ich liebe ihn: Er kniet sich hin, geht in den Staub, in das Chaos ihres Lebens, auf Augenhöhe mit ihr. Statt sie zu verurteilen, statt sie zu steinigen, sagt er: „Ich verurteile dich nicht.“ Er zeigt Gnade und Freundlichkeit.
Ich denke an die Nacht, bevor Jesus ans Kreuz ging, wie sie in Johannes 13 beschrieben ist. Dort lesen wir, dass er sich hinkniete und den Jüngern die Füße wusch – ein Bild der Gnade und des Dienens. Diese Geste zeigt uns, dass Gott, wenn er sein Angesicht über uns erhebt, ein Diener ist, voller Demut. Zweitens erinnert uns diese demütige Haltung an das Beispiel, das ich vorhin erwähnt habe, als ich von einer langen Reise nach Hause kam.
Früher, als meine Jungs noch kleiner waren, funktionierte das besser. Heute sind sie alle schon große „Babydinosaurier“. Aber damals, wenn ich nach Hause kam, kniete ich mich hin und umarmte meine Söhne. Dann stand ich auf und hob sie hoch. Ich sah ihnen in die Augen, damit sie mein Lächeln sehen, meine Wärme spüren und meine Freude an ihnen erleben konnten. In diesem Moment, als ich den jeweiligen Sohn hochhob und ihm in die Augen sah, als wäre er der einzige Mensch auf der Welt, hatte er meine volle Aufmerksamkeit. Hätten Sie mein Gesicht gesehen, hätten Sie Freude und Zuneigung erkannt. Im Gesicht meines Kindes? Völlige Zufriedenheit und Geborgenheit, in dem Wissen, dass sein Vater ihn sieht.
Das bedeutet es, wenn Gott sein Angesicht über uns „erhebt“. Sie spüren die persönliche Zuwendung des Vaters und erfahren seine Liebe und Zuneigung. Sie wissen ohne Zweifel, dass sein Wohlwollen Ihnen gilt. „Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!“ „Schalom“ ist im Hebräischen der größte Segen, den man aussprechen kann. „Schalom“ bedeutet wörtlich „wiederherstellen“ oder „das reparieren, was unvollständig oder zerbrochen ist“. Es trägt auch die Bedeutung von Ruhe, Freude, Wohlstand und geistlicher Ganzheit in sich. Diese letzte Segenszusage zeigt Gottes Herz für sein Volk. Er möchte, dass wir „ganz“ sind – vollständig an Geist, Seele und Leib. Der Frieden, den Gott gibt, ist ein Frieden, den die Welt nicht versteht und den sie auch nicht bieten kann.
Ich liebe das Wort „Schalom“. Fast jeder hat es schon einmal gehört und weiß, dass es Frieden bedeutet. Aber, wie Harrison schon sagte, bedeutet es noch viel mehr. Es ist ein Wort, das Vollständigkeit ausdrückt. Die Bibel sagt, dass Gott Freude daran hat, wenn es seinem Volk gut geht, wenn es in seinem Schalom lebt. Schalom ist nicht nur ein inneres Konzept. Oft denken wir bei Schalom an inneren Frieden und Ruhe. Das ist es natürlich auch, aber es umfasst viel mehr – alle äußeren Umstände, die zu unserem Frieden beitragen: dass unsere Bedürfnisse gestillt sind, dass unsere Beziehungen in Ordnung sind, dass wir ganz und gesund sind. Gott möchte seinen Schalom für Sie, seinen Schalom für Ihre Familie, seinen Schalom für Ihre Finanzen und für Ihr geistliches Leben. Also, liebe Freunde, Frieden sei mit Ihnen im Namen Jesu Christi von Nazareth, unserem Herrn und Erlöser.
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Danke für die guten erklärenden Worte, nur der Pastor sollte doch gerne ,,bessere Kleidung,, anziehen. Das ist doch keine Strassenpredigt, mfg
Hi Erwin, vielen Dank! Wir finden, Harrison sieht so toll aus, abgesehen davon, das zu erst das Wort zählt wovon er spricht.