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Vier Eigenschaften eines erfolgreichen Lebens 1/2

Welche Eigenschaften braucht es, um ein einflussreiches Leben zu führen? Obwohl nicht sehr bekannt, können wir von Mordechais Geschichte aus der Bibel eine Menge lernen. Entdecke, welche vier Merkmale sein Leben ausgemacht und den Weg zu seinem erstaunlichen Erfolg geebnet haben. Nimm dir Mordechai zum Vorbild, dann wirst auch du erfolgreich leben und dein Umfeld positiv beeinflussen.

Dies ist der erste Teil der Predigt, den zweiten Teil findest du hier …

  • Wir werden uns heute mit einem Mann aus der Bibel beschäftigen, über den nicht allzu oft gepredigt wird. Ich nenne ihn immer einen unbekannten Helden. Aber Gott tat zu einer kritischen Zeit in der Geschichte Seines Volkes ganz erstaunliche Dinge durch Ihn. Und ich glaube, dass hinter den Kulissen bereits Helden und Heldinnen des Glaubens warten, die Gott in dieser Stunde aussenden wird, damit sie große Taten vollbringen, die die Zukunft der Welt verändern und den verlorenen Menschen von dem lebendigen Jesus erzählen. Ich glaube, Sie werden aus der heutigen Predigt etwas mitnehmen. Wenn Sie eine Bibel haben, nehmen Sie sie doch zur Hand oder schalten Sie Ihr elektronisches Gerät ein, auf dem Sie die Bibel gespeichert haben. Wir werden uns jetzt in Gottes Wort einen relativ unbekannten Helden ansehen, der die Geschichte seiner Zeit veränderte.

    Letzte Woche habe ich eine interessante Erfahrung gemacht. Ich habe mein Büro aufgeräumt, was viel mehr Arbeit war als ich erwartet hatte. In einer Schublade fand ich einen Stapel Notizen von meinen Predigten. Aber es waren nicht meine Notizen, sondern die meiner Kinder, die sie gemacht hatten, während sie meinen Predigten zuhörten. Soweit ich weiß, waren sie damals noch Teenager. Ich werde Ihnen einige der Notizen von Rebekah und Spencer, unseren Zwillingen, zeigen. Sie sind jetzt 29. Von Harrison fand ich keine Notizen. Er hat mir wohl nie zugehört. Aber ich fand einen Brief von ihm. Als er die Highschool abgeschlossen hatte, schickten wir ihn nach Australien. Er besuchte mit einigen Freunden eine Hillsong-Konferenz und eine Jugendveranstaltung. Ich möchte Ihnen einen Teil seines Briefs zeigen. Sie sehen ihn auf dem Bildschirm. „Lieber Conley-Clan, viele Grüße von Down Under. Die erste Woche von Hillsong ist vorüber. Ben hat jetzt Dreads im Stil von Marley. Ich habe sehr viel Spaß hier. Wusstet ihr, dass „Hölle“ und „verdammt“ hier keine schlechten Wörter sind? Keine Sorge, ich benutze sie nicht übermäßig. Gott hat in mächtiger Weise gewirkt.“ Dann schreibt er noch über ein paar andere Dinge. Das ist typisch Harrison.

    Und hier sind einige Notizen von unserer Tochter Rebekah. Bitte zeigt sie auf dem Bildschirm. Sie lassen erkennen, dass sie wirklich zuhört. Ich habe das hier zu einem Buch gemacht. „Abrahams Leben im Glauben; Fußabdrücke eines gehorsamen Glaubens, eines selbstlosen und eines Wunder wirkenden Glaubens.“ So geht es weiter. Als Letztes kommt der Fußabdruck eines aufopfernden Glaubens. Ihr könnt jetzt die nächste Seite zeigen. Ja. Das war auf der Rückseite. Und die nächste Seite. Das sind Rebekahs Notizen und ganz unten auf der Seite steht immer ein großes „Hi Papa!“. Das gefällt mir. Sehen wir uns die nächste Notiz an. Bei einer Predigt schrieb sie: „Hi Papa, ich liebe dich. Becky.“ Ich bin wirklich froh, dass ich sie gefunden habe.

    Auch Spencer hat sich einige Notizen gemacht und er hat immer Cartoons dazu gemalt. Sie sind wirklich genial. Ich habe die Geschichte erzählt, wie ich einmal als Kind am Gefrierschrank leckte und meine Zunge daran kleben blieb. Er schrieb: „Deine Zunge kann dich in Schwierigkeiten bringen.“ Verse aus dem Buch der Sprüche. „Wer eine Mauer einreißt, den kann eine Schlange beißen.“ Ein Cartoon. „Wer eine Grube gräbt, kann hineinfallen.“ Und noch ein Cartoon. Und er hat noch weitere Geschichten illustriert. Sehen wir uns Spencers nächste Notiz an. „Wir haben die Wahl. Gott zwingt uns nicht. Gott sagt: Lest eure Bibel. Ja, Meister. Seid großzügig.“ „Wer gern wohltut, wird reichlich gesättigt.“ Da ist ein kleines, fettes Strichmännchen. Darunter steht: „Wenn du wässerst, wirst du gewässert werden“ und da ist ein Bild, wie das Strichmännchen eine Blume wässert und dann von der Blume gewässert wird. Legt das nächste auf. Sehen Sie sich das rechts an. „Jede gute Gabe ist von Gott. Ihr sollt sie in mit Krokodilen übersäten Gewässern taufen.“ Auch die anderen Notizen stammen von Geschichten, die ich erzählt habe. Ich glaube, da ist noch eine. Legt sie auf. Ja. Uh, hier steht: „Kein Kuchen mehr.“ Und der Kuchen schreit: „Iss mich!“ Das ist aus Römer 12: „Stellt eure Leiber als ein lebendiges Opfer dar.“ Und dann: „Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!“ Bei „Wendet euch von euren Sünden ab“ finden sich ein Eichhörnchen, ein Adler, eine Schlange, ein Außerirdischer und Moleküle. Und in der letzten Zeile steht: „Vereinigung. Die Einheit macht uns effektiv. Wenn wir Christen keine Einheit bilden, will die Welt nichts mit uns zu tun haben.“ Es war schön, das direkt vor dem Vatertag zu finden. Immerhin haben sie zu einem gewissen Grad zugehört. Sehr gut.

    Ich möchte heute über einige Verse aus dem Buch Ester sprechen. Bitte schlagen Sie Ihre Bibel dort auf. Hier geht es um einen Mann, der unerwartet zum Helden wurde. Die Predigt ist ein bisschen mehr auf die Männer ausgerichtet, aber jeder wird etwas daraus mitnehmen können. Ich glaube, wenn wir eine Liste mit den zehn größten Helden aus der Bibel machen sollten – ich meine, von den herausragenden Männern des Glaubens, die wir gerne nachahmen würden, weil sie ein bewegtes und tiefgründiges Leben geführt haben -, würden die meisten von uns – vor allem von uns Männern – Mordechai eher nicht darauf setzen.  Er ist eine der Schlüsselfiguren im Buch Ester. Und als ich mir sein Leben ansah, dachte ich, er sollte vielleicht doch auf unserer Liste stehen. Er war wirklich ein erstaunlicher Mann. Er war der Cousin von Ester, die Königin von Persien wurde. Sein Urgroßvater, Kisch, war von Nebukadnezar nach Babylon verschleppt worden, als Jerusalem eingenommen wurde. Mordechai war also ein Jude, der in einem fremden Land lebte. Er war der Nachkomme mehrerer Generationen von Sklaven. Er hätte jedes Recht gehabt, ein verbitterter Mensch oder ein Versager zu sein, aber davon war er weit entfernt. Er war nicht verbittert und ganz sicher auch kein Versager. Am Anfang der Geschichte gibt der König von Persien ein Fest, das 180 Tage dauerte. Alle tranken und feierten 180 Tage lang. Und an einem dieser Tage rief der König in seiner Trunkenheit Königin Waschti zu sich. Anscheinend war sie sehr schön und er wollte vor seinen Fürsten und den Männern, die auf dem Fest waren, mit ihr angeben. Aber Waschti weigerte sich zu kommen. Der König wurde sehr zornig und sie sagten ihm: „Du musst sie loswerden und eine neue Königin einsetzen.“ Und das tat er. Sie holten aus allen 127 Provinzen, über die der König herrschte, alle schönen Jungfrauen und bereiteten sie ein Jahr lang darauf vor, eine Nacht mit dem König zu verbringen. Eine von ihnen würde er dann zur neuen Königin erwählen. Ester, Mordechais Cousine, war eine dieser Jungfrauen. Der König verliebte sich in sie und so wurde sie zur nächsten Königin von Persien. Im weiteren Verlauf der Geschichte taucht ein Mann namens Haman auf. Er ist der Bösewicht. Alle verbeugten sich vor Haman, weil der König ihn über die anderen Fürsten gestellt hatte. Alle außer einem, und das war Mordechai. Er weigerte sich, das zu tun, worüber Haman sehr erbost war. Aber er war nicht nur zornig auf Mordechai. Ich meine, er hätte dessen Leben auslöschen können. Er forschte ein wenig nach und fand heraus, dass Mordechai jüdischer Abstammung war und so schmiedete er den Plan, an nur einem Tag alle Juden in allen Provinzen zu vernichten. Haman ging zum König und sagte: „König, in all den Provinzen verstreut lebt ein Volk, das unsere Gesetze nicht befolgt. Sie sind anders als alle anderen, und du solltest diese Leute zu deinem eigenen Wohl vernichten.“ Der König sagte: „Das hört sich gut an!“ und gab Haman seinen Siegelring, damit er das zum Gesetz machen konnte. Wenn im Persischen Reich etwas zum Gesetz geworden war, durfte es weder gebrochen noch konnte es geändert werden. Der Erlass wurde verkündet und auch Mordechai erfuhr davon, aber er verbeugte sich immer noch nicht vor Haman. Dieser baute einen 23 Meter hohen Galgen, an dem er Mordechai hängen wollte. Mordechai ging zu Königin Ester und sagte: „Du musst beim König Fürsprache gegen den Erlass einlegen, unser Volk zu vernichten.“ Sie sagte: „Das kann ich nicht. Es darf nur zu ihm, wen er rufen lässt. Wenn ich ungebeten zu ihm komme, kostet mich das mein Leben, es sei denn, er hält mir das goldene Zepter entgegen.“ Er sagte: „Mädel, du musst handeln. Wer weiß, ob du nicht für eine solche Gelegenheit an den königlichen Hof gekommen bist? Glaubst du, du wirst entkommen, wenn dieser Völkermord stattfindet?“ Sie sagte: „Gut, bete für mich.“ Und sie bat auch einige ihrer Dienerinnen, für sie zu beten. Einige Tage später ging sie zum König. Er hielt ihr das Zepter entgegen und sagte: „Was immer dein Wunsch ist, ich werde ihn dir erfüllen.“ Sie sagte: „Ich möchte ein Festmahl bereiten, nur für den König und Haman. Ihr sollt meine einzigen Gäste sein.“ Das Festmahl dauerte zwei Tage. Ab hier wollen wir die Geschichte lesen. Ester, Kapitel 7, Vers 1:

    Ester 7:1-10
    „Und der König und Haman kamen, um bei der Königin Ester zu trinken. Und der König sprach zu Ester auch am zweiten Tag beim Weintrinken: Was ist deine Bitte, Königin Ester? Sie soll dir gewährt werden. Und was ist dein Begehren? Bis zur Hälfte des Königreiches, ja, es soll erfüllt werden. Da antwortete die Königin Ester und sagte: Wenn ich Gunst gefunden habe in deinen Augen, König, und wenn es dem König recht ist, so möge mir mein Leben geschenkt werden auf meine Bitte hin und mein Volk auf mein Begehren hin. Denn man hat uns verkauft, mich und mein Volk, um uns zu vernichten, umzubringen und auszurotten. Und wenn wir als Sklaven und Sklavinnen verkauft worden wären, hätte ich geschwiegen, denn das wäre keine Bedrängnis, die einer Belästigung des Königs wert gewesen wäre. Da sprach der König Ahasveros und sagte zur Königin Ester: Wer ist der, und wo ist der, den sein Herz erfüllt hat, so etwas zu tun? Und Ester sagte: Bedränger und Feind ist dieser böse Haman! Da wurde Haman vor dem König und der Königin mit Schrecken erfüllt.“

    Weiter in Vers 9:

    „Und Harbona, einer von den Eunuchen, sagte: Siehe, da steht auch schon bei Hamans Haus der Holzpfahl, fünfzig Ellen hoch, den Haman für Mordechai hat machen lassen, der einst Gutes für den König geredet hat. Da sagte der König: Hängt ihn daran auf! So hängte man Haman an dem Holzpfahl auf, den er für Mordechai errichtet hatte. Da legte sich die Wut des Königs.“ – Und Kapitel 8, die Verse 1 und 2:

    Ester 8:1-2
    „An jenem Tag schenkte der König Ahasveros der Königin Ester das Haus Hamans, des Bedrängers der Juden. Und Mordechai kam vor den König, denn Ester hatte ihm mitgeteilt, was er für sie war. Und der König zog seinen Siegelring ab, den er Haman weggenommen hatte, und gab ihn Mordechai. Und Ester setzte Mordechai über das Haus Hamans ein.“

    Nun wurde mit demselben Siegelring ein neuer Erlass ausgegeben, weil der erste nicht gebrochen werden konnte. Darin hieß es: „Die Juden in den Provinzen dürfen sich verteidigen und die Leute töten, die versuchen, sie zu töten.“ Das Ergebnis sehen wir in Vers 17:

    Ester 8:17
    „Und in jeder einzelnen Provinz und in jeder einzelnen Stadt, überall, wohin das Wort des Königs und sein Gesetz gelangten, war Freude und Wonne bei den Juden, Gastmahl und Festtag. Und viele aus den Völkern des Landes wurden Juden, denn Furcht vor den Juden war auf sie gefallen.“

    Kapitel 9, Vers 1:

    Ester 9:1
    „Und im zwölften Monat, das ist der Monat Adar, am dreizehnten Tag desselben, als das Wort des Königs und sein Gesetz zur Ausführung kommen sollten, an eben dem Tag, da die Feinde der Juden gehofft hatten, sie zu überwältigen, es aber umgekehrt geschah, dass sie, die Juden, ihre Hasser überwältigen sollten.“

    Und nebenbei: Dieser Tag wird bis heute von den Juden gefeiert. Er heißt Purim und ist eine Art Mischung aus Halloween, Mardi Gras und vielen anderen Bräuchen. Sie begehen den Tag, an dem ihre Feinde vernichtet wurden – die Feinde, die einen Völkermord an ihnen verüben wollten – mit einer ausgelassenen Feier. Das ist noch heute eine der größten Feierlichkeiten in Israel. Und schließlich Kapitel 10, die Verse 2 und 3. Hier finden wir das Resümee:

    Ester 10:2-3

    „Und alle seine gewaltigen und seine mächtigen Taten und die Beschreibung der Größe Mordechais, zu der der König ihn erhob, sind sie nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Könige der Meder und Perser? Denn der Jude Mordechai war der Zweite nach dem König Ahasveros und groß bei den Juden und wohlgefällig bei der Menge seiner Brüder. Er suchte das Wohl seines Volkes und redete zum Wohl seines ganzen Geschlechts.“

    Das Blatt hatte sich grundlegend gewendet. Unser Gott kann das sehr gut. Der Psalmist sagte in Psalm 7, Verse 15 bis 17: „Siehe, er trägt in sich Böses; er geht schwanger mit Unheil, gebiert Falschheit. Er hat eine Grube gegraben und hat sie ausgehöhlt, doch ist er in die Falle gefallen, die er gemacht hat. Sein Unheil kehrt auf sein Haupt zurück und auf seinen Scheitel herab kommt seine Gewalttat.“

    In der Zeit, die uns noch bleibt, möchte ich Ihnen vier Eigenschaften Mordechais aufzeigen, von denen ich glaube, dass sie ihm und dem Volk Gottes den Weg ebneten, dass all das passieren konnte. Und dann möchte ich über den Hauptfaktor sprechen, der diese große Schicksalswende herbeiführte und die Pläne des Feindes zunichtemachte.

    Gut, Nummer eins: Wenn ich mir Mordechais Leben ansehe, stelle ich fest, dass er ein verantwortungsvoller Mann war, vor allem was seine Familie anging. Lassen Sie uns Ester, Kapitel 2, Vers 7 lesen. Da heißt es:

    Ester 2:7
    „Und er war Vormund von Hadassa, das ist Ester, der Tochter seines Onkels; denn sie hatte weder Vater noch Mutter. Und das Mädchen war von schöner Gestalt und von schönem Aussehen. Und als ihr Vater und ihre Mutter gestorben waren, hatte Mordechai sie als seine Tochter angenommen.“

    Er zog sie auf. Im Hebräischen bedeutet das aufbauen, als Elternteil aufziehen. Hier schwingt der Gedanke der Treue und der Beständigkeit mit. Er sorgte gewissenhaft für dieses junge Mädchen. Er hätte sagen können: „Das ist nicht meine Verantwortung. Sie ist nicht mein Kind! Sie hindert mich daran, so zu leben, wie ich es will. Es wird allem einen Dämpfer aufsetzen. Ich habe meine eigene Familie und will meine eigene Sache machen. Ich brauche keine zusätzliche Last.“ Oder er hätte sagen können: „Okay, ich mache es“, ohne sich dann aber je die Zeit dafür zu nehmen, in Ester die Tugend und den Charakter aufzubauen, den wir auf den Seiten dieses Buchs in ihr sehen. Die Verantwortung für die Familie ist Gott sehr wichtig.

    In 3. Timotheus, wo es um die Qualifikationen für den Dienst geht, drehen sich fast die Hälfte aller Verse auf die ein oder andere Art um die Verantwortung für die Familie. Sie steht sehr weit oben auf Gottes Prioritätenliste.

    Ich habe einen Freund, der eine recht enge Beziehung zu einem Mann hatte, der einige Jahre im Gefängnis war. Dieser war eigentlich ein Diener des Evangeliums, aber er wurde in illegale Machenschaften verstrickt und deshalb zu fünf Jahren Haft verurteilt. Als er herauskam, hielt er ein Treffen für Pastoren ab. Er sprach von seiner Zerbrochenheit und berichtete, was schief gelaufen war und was er gelernt hatte und er sagte: „Mein Sohn hat mich an seinem sechzehnten Geburtstag im Gefängnis besucht. Das war das erste Mal, dass er ohne Aufsichtsperson zu mir kommen durfte. Weil er sechzehn war, durfte er jetzt allein in das Gefängnis kommen. Er blieb den ganzen Tag bei mir. Wir gingen in den Gefängnishof hinaus, setzten uns dort auf eine Bank und redeten. Wir aßen zusammen. Ich zeigte ihm den Gefängnisladen und meine Zelle, wo sie mich immer einschlossen.“ Und er sagte: „Am Abend, nachdem er den ganzen Tag mit mir verbracht hatte, sagte mein sechzehnjähriger Sohn zu mir: Dad, das war der schönste Tag meines Lebens! Er sagte, er sah ihn an und sagte: Was redest du da? Du hast den Tag mit mir im Gefängnis verbracht! Er sagte: Papa, du verstehst das nicht. Alles, was ich schon mein ganzes Leben lang wollte, war ein Tag mit dir. Aber du warst immer so beschäftigt mit deinem Dienst und deiner Arbeit, dass du nie Zeit für mich hattest. Du warst immer von Menschen umgeben. Das ist das erste Mal, dass ich dich einen Tag lang ganz für mich allein hatte. Das war der beste Tag meines Lebens, Papa.“ Mein Freund sagte: „In diesem Moment standen mehrere Pastoren auf und verließen das Treffen. Sie waren nicht verärgert – ihnen liefen die Tränen übers Gesicht, weil sie wussten, dass sie sich mehr Zeit für ihre Kinder nehmen mussten. Und der Mann sagte: Seid nicht so dumm, wie ich es war.“

    Zweitens, Mordechai war nicht selbstdarstellerisch oder selbstsüchtig. Er versuchte kein einziges Mal, seinen Einfluss bei Königin Ester auszunützen, um seine Position zu verbessern, obwohl er das leicht hätte tun können. Er hätte befördert werden können. Aber das erwähnt er nie. Er sagte zu Ester: „Sag nichts.“ Nicht nur: Sag dem König nicht, dass du Jüdin bist. „Sag überhaupt nichts über mich.“

    Sehen wir uns jetzt Kapitel 2 an. Hier passiert etwas Interessantes. Ab Vers 20:

    Ester 2:20-23
    „Ester aber hatte ihre Abstammung und ihr Volk nicht angegeben, ganz wie Mordechai ihr befohlen hatte. Und Ester befolgte Mordechais Befehl wie früher, als sie bei ihm unter seiner Vormundschaft lebte. In jenen Tagen, als Mordechai im Tor des Königs saß, gerieten Bigtan und Teresch, zwei königliche Eunuchen von denen, die an der Schwelle Wache hielten, in Zorn und trachteten danach, Hand an den König Ahasveros zu legen. Und die Sache wurde dem Mordechai bekannt und er berichtete es der Königin Ester, und Ester sagte es dem König im Namen Mordechais weiter. Da wurde die Sache untersucht und als richtig befunden und die beiden wurden an ein Holz gehängt. Und es wurde vor dem König ins Buch der Geschichte geschrieben.“

    Er tat Gutes, ohne einen Lohn dafür zu wollen. Er durchkreuzte ein Komplott zur Ermordung des Königs und bekam weder Anerkennung noch einen Lohn dafür. Und das schien ihn nicht einmal zu kümmern. Manche Menschen sind zwar bereit, anderen zu helfen, aber vorher wollen sie erst einmal wissen, was dabei für sie herausspringt. Und wenn sie wissen, dass jemand Einfluss besitzt, ziehen sie sofort alle Drähte, um sich selbst vorwärts zu bringen. Aber Mordechai tat das nie! Das ist wichtig, denn später tat Gott viele Dinge für Mordechai. Gott sorgte dafür, dass er zu Ehren gebracht und befördert wurde. Aber darauf hatte er nie hingearbeitet. Es war von Gott orchestriert. Und wie Gott das tat, war absolut erstaunlich. Eines Nachts konnte der König nicht schlafen, deshalb ließ er sich die Geschichte seines Reichs bringen. Ein Diener begann sie ihm vorzulesen. „Dieser Mordechai hat ein Komplott, dich zu ermorden, durchkreuzt.“ Er sagte: „Was? Was hat er dafür bekommen?“ Der Diener sagte: „Nichts.“ In diesem Moment kam Haman an den Hof des Königs. Der König fragte: „Wer kommt da?“ Sein Diener sagte: „Das ist Haman, der Prinz, den du erhöht hast.“ Er sagte: „Bringt ihn her! Und der König sagte zu Haman: „Was kann ich für einen Mann tun, an dessen Ehrung ich Gefallen habe?“ Haman dachte: „Damit kann er keinen anderen meinen als mich.“ So sagte er: „Ich sage euch, Hoheit, lasst den Mann, den Ihr ehren wollt, in eines der königlichen Gewänder kleiden, lasst ihn auf einem Eurer Pferde reiten und Eure Krone tragen. Euer Lieblingsprinz soll ihn durch die Straßen führen und rufen: Das tut der König für einen Mann, den zu ehren er Gefallen hat! So soll er durch die ganze Stadt ziehen.“ Der König sagte: „Wunderbar! Tu das für Mordechai.“ Oh! Das war es nicht, was Haman erwartet hatte. Lassen Sie uns das lesen, Kapitel 6, ab Vers 11:

    Ester 6:11-12
    „Da nahm Haman das Gewand und das Pferd, und er zog Mordechai das Gewand an und ließ ihn über den Platz der Stadt reiten und rief vor ihm her aus: So wird dem Mann getan, an dessen Ehrung der König Gefallen hat! Dann kehrte Mordechai zum Tor des Königs zurück. Haman aber eilte in sein Haus, traurig und mit verhülltem Haupt.“

    Mordechai hatte keine übertrieben hohe Meinung von sich selbst. Selbst nach dieser Ehre kehrte er sofort zu seiner Arbeit und seinen Pflichten zurück. Er machte keine große Sache daraus. Er ließ nicht zu, dass ihm seine Berühmtheit zu Kopf stieg. Einer der Gründe, den der Prophet Samuel König Saul dafür nannte, dass Gott ihn zum ersten König Israels erwählt hatte, lautete: „Weil du in deinen Augen gering warst.“ Gott sucht Menschen, die sich als gering ansehen.

    Es gibt Menschen, die anderen nur helfen, wenn dabei etwas für sie herausspringt; wenn es sich für sie lohnt, sei es sofort oder später. Aber ich möchte ein paar Worte darüber sagen, wie man anderen selbstlos dient. Das tun Sie, indem Sie sich die Hände schmutzig machen, andere Menschen ermutigen und auferbauen oder etwas Bedeutendes in ihrem Leben tun, für das Sie keinen sichtbaren Lohn bekommen. Aber die ganze Zeit über ruht ein unsichtbares Auge auf Ihnen, das über all Ihre guten Werke Buch führt. Und eines Tages werden wir Gott Rechenschaft ablegen. Ich spreche von dem allmächtigen Gott. Wir alle werden eines Tages vor dem Richterstuhl Christi stehen und dann werden die Geheimnisse unseres menschlichen Herzens und unsere geheime Motivation offenbar werden. Haben wir Gutes getan, weil wir auf Beifall oder einen Lohn aus waren? Oder haben wir es einfach getan, weil wir von einem Gott dazu motiviert waren, der unser Leben verändert hat und so gnädig und freundlich zu uns war, dass wir sein wollten wie Er? Ihr Lohn wird kommen. Helfen Sie den Menschen einfach. Tun Sie, was Sie können, um andere aufzuerbauen, zu ermutigen, zu inspirieren, zu segnen und auszustatten. Es wird zu Ihnen zurückkommen, wenn nicht in diesem Leben, dann in dem Leben, das wirklich zählt – in dem Leben, das im Himmel auf uns wartet.

     

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